Was ist eigentlich das "authentische Selbst", auf das sich wahrscheinlich jederman gerne berufen möchte, sein Handeln sei darauf aufgebaut.
Dabei hat eine Untersuchung zu diesem Thema im Kern nachfolgende Kuriositäten offengelegt:
„…research has shown that people feel most authentic when they conform to a particular set of socially approved qualities, such as being extroverted, emotionally stable, conscientious, intellectual and agreeable.“
https://blogs.scientificamerican.com/ob ... ntic-self/:
Das bedeutet, wenn Menschen die gesellschaftliche Erwartungshaltung der wünschenswerten Charakter-Eigenschaften optimal(er) erfüllen, steigt für sie der damit verbundene Belohnungsaspekt durch die soziale Umwelt (soziale Rollen-“Authentizität“).
In Extremsituationen treten Persönlichkeitsunterschiede am klarsten hervor. Wenn sie sich dann also tatsächlich authentisch verhalten, sind die Menschen oft gar nicht zufrieden damit, und mit sich selbst in dieser Situation. Sie begründen ihr Verhalten dann damit, im Stress der Situation hätten sie anders reagiert, als sie aber tatsächlich wären.
Zu viel Abweichung von den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen (Normen) führt also tendenziell für ein mehr oder weniger ausgeprägtes "ungutes Gefühl". Was aber sorgt für dieses ungute Gefühl?
Es ist die Urangst von uns Menschen, als soziale Wesen, von der Gemeinschaft abgewertet zu werden, im schlimmste Fall verbunden mit dem Ausschluß aus der sozialen Gemeinschaft.
Dieser Mechanismus sorgt bei vielen, vielleicht sogar bei den meisten Menschen dafür, daß sie sich am authentischsten fühlen, wenn sie die Erwartungen der Gesellschaft (COMMUNITY) besonders gut erfüllen. Hier ist also das „sich…FÜHLEN“ entscheidend:
„This is the paradox of authenticity: In order to reap the many of the benefits of feeling authentic, you may have to betray your true nature.“
Für viele Menschen mag es damit sein bewenden haben, sich in dieser „Komfort-Zone“ bewegen zu können, und zu „dürfen“; für diese Menschen ist (ihre) „Authentizität“ dann deckungsgleich mit ihrer Sozialen Authentizität. Diese Menschen sind dann z.B. auch für (politisch korrekte) Werbebotschaften sehr empfänglich, und sie genießen die soziale Anerkennung ihrer „authentischen Zivilcourage“.
Etwas anderes ist die bewußte Auseinandersetzung mit dem, was für einen selbst „authentisch“ ist:
„From a psychological science standpoint, a person is considered authentic if she meets certain criteria. Authentic people have considerable self-knowledge and are motivated to learn more about themselves. They are equally interested in understanding their strengths and weaknesses, and they are willing to honestly reflect on feedback regardless of whether it is flattering or unflattering.
Most important, authentic people behave in line with their unique values and qualities even if those idiosyncrasies may conflict with social conventions or other external influences.“