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- Für Menschen deren Geschlecht nicht den Körpermerkmalen entspricht -
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 Betreff des Beitrags: Das Neuro-Genitale-Syndrom (NGS)
BeitragVerfasst: 17. Sep 2018, 21:41 
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Registriert: 21. Feb 2016, 19:06
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Das Neuro-Genital-Syndrom (NGS) bei originärer Transsexualität

Die VTSM e.V. vertritt die Belange und Anliegen originär transsexueller Menschen.
Unsere zentrale Forderung an die Vertreter von Medizin, AWMF, MDK und GKV, sowie Wissenschaft und Politik, betrifft die Anerkennung des Neuro-Genital-Syndroms (NGS) als somatisches Krankheitsbild, und somit die Behandlungsbedürftigkeit und Abrechnungsfähigkeit der damit verbundenen somatischen Maßnahmen mit den Krankenkassen.

Exkurs: Hierbei sei explizit auf den grundlegenden Unterschied zu den Varianten des Transvestismus (Trans*/Transident/TransGender) verwiesen, wobei diese Menschen bewußt eine psycho-soziale Identifikation mit dem Gegen-Geschlecht, und ein solches Leben in der Gegen-Geschlechts-ROLLE (GENDER, sensu Money) anstreben, in der Regel ohne somatische Genital-Angleichung.
Wird diese bei ihnen dennoch durchgeführt, so ist die Motivation hierfür die angestrebte Perfektionierung der gegen-geschlechtlichen sozialen ROLLE, oftmals mit allen fatalen Konsequenzen eines späteren Regretments.

Transsexualität als Neuro-Genitales-Syndrom (NGS)

NGS bezeichnet demgegenüber eine somatische Geschlechtskörper-Diskrepanz, zwischen dem neuronal verankerten Geschlecht eines Menschen in Struktur, Beschaffenheit und Ausprägung, sowie hinsichtlich der geschlechts-spezifisch neuronalen Netzwerk-Funktion einerseits, und den dazu gegengeschlechtlich angelegten genitalen Körpermerkmalen andererseits.
Prof. Dr. Milton Diamond, langjähriger Leiter des Pacific Center for Reproductive Biology, Hawaii, gilt als der Experte mit den wohl umfangreichsten und ausgiebigsten Erfahrungen mit intersexuellen und transsexuellen Menschen. Aufgrund der Ergebnisse seiner Forschungsreihen kommt er eindeutig zu dem Schluss, dass Transsexualität eine Variante der Intersexualität ist.
Alle Körperteile eines Organismus haben eine Abbildungs-Entsprechung im Gehirn, wobei vom Vorhandensein eines fest im neuronalen System verankerten Körperschemas ausgegangen werden kann, welches für die sich entwickelnde individuelle Selbst-Wahrnehmung, und das sich daraus ermöglichende Selbst-Bewußtsein, sowie für die Handlungs-Koordinierung allgemein geradezu unerläßlich ist. Zum Körperschema führt das Lexikon der Neurowissenschaft wie folgt aus:
„Körperschema s, E body image, in der mentalen Repräsentation vorhandene Vorstellung vom eigenen Körper, einschließlich der Gliedmaßen und des Kopfes, und seiner Abgrenzung von der Umwelt durch die Körperoberfläche.“... „Homunculus m [latein., = Menschlein], E homunculus, die Zuordnung von motorischen und somatosensorischen Arealen der Großhirnrinde des Menschen zu Körperteilen als Ausdruck einer funktionellen Architektonik der Großhirnrinde, die von Penfield und Rasmussen 1950 erstmals beschrieben wurde. Vor und hinter der Zentralfurche kann man die genaue punktuelle Repräsentation des Körpers darstellen ( siehe Abb. ).“ in: http://www.spektrum.de/lexikon/neurowis ... chema/6729. 2016.
Bei originärer Transsexualität (NGS) stellt sich die Frage, was geschieht, wenn bei der Abbildung einer Körperregion im Gehirn die körperliche Entsprechung fehlt bzw. anders gestaltet ist?
Ramachandran, V.S. & McGeoch, P.D. berichten über häufig auftretende körperlich-genitale Phantomwahrnehmungen ihrer prä-operativen Patienten. Postoperative Phantom-Wahrnehmungen bzw. -Schmerzen wurden im Gegensatz zu Männern oder Frauen, die ungewollt den Verlust ihrer Genitalien beklagten, von originär transsexuellen Menschen (NGS) indes nie berichtet. (Ramachandran, V.S. & McGeoch, P.D. (2007). Occurence of phantom genitalia after Gender Reassignment Surgery. Medical Hypotheses 69 (5): 1001-3doi:10,1016/j.mehy).
Der Neuro-Wissenschaftler Professor Dick Swaab und sein Kollegenteam untersuchen in den Niederlanden seit mehr als 20 Jahren geschlechtsspezifische Unterschiede in der Entstehung, Beschaffenheit und Funktion von männlichen und weiblichen Gehirnen. Die inzwischen zahlreichen neuro-wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, die hierzu auch von vielen anderen Forschergruppen immer wieder bestätigt wurden, zeigen zusammengefasst, daß sich transsexuelle Frauen bereits prä-operativ im Normalverteilungsbereich nicht-transsexueller Frauen wiederfinden, während umgekehrt transsexuelle Männer sich bereits prä-operativ eindeutig im Normalverteilungsbereich von nicht-transsexuellen Männern wiederfinden, jeweils unabhängig von vorheriger Hormon-Ersatz-Therapie (HET) und auch unabhängig von Alter und sexueller Orientierung. (Swaab, D. (2011). Wir sind unser Gehirn. Wie wir denken, leiden und lieben. Droemer-Verlag).

Das bedeutet im Falle obig skizzierter Diskrepanz zwischen neuronalem und genitalem Geschlecht, daß das neuronale Geschlecht als ausschlaggebend für unsere Gewissheit, als "Mann" oder als "Frau" angesehen werden muss!
Des Weiteren bedeutet dies für Mädchen, bzw. Frauen mit neuronalem weiblichen Geschlecht, die aber mit männlichem Genitale geboren wurden (NGS), dass sich hier trotz aller dem entgegenstehender sozialer Einwirkungen und Hemmnisse, früher oder später aus der für sie unumstößlichen Gewissheit der unumgängliche Wunsch manifestiert, dass es der erforderlichen somatischen Maßnahmen bedarf, um die eigene Geschlechts-Stimmigkeit (er)leben zu können. Dies (NGS) gilt umgekehrt ebenso für Jungen/Männer, die mit weiblichem Genitale geboren wurden.
Basierend auf Milton Diamond und seinen langjährigen Studien an Inter- und Transsexuellen Menschen kommt dieser ja nicht von ungefähr zu dem Schluß, daß Transsexualität eine Spezialform von Intersexualität ist, sowie seine Feststellung, daß sich: "das wichtigste Geschlechtsorgan eines Menschen nicht zwischen seinen Beinen, als vielmehr zwischen seinen Ohren befindet."
Angesichts dessen, und in Würdigung der vielen neuzeitlichen neuro-wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, ist, bei aller noch bestehenden Unsicherheit aber mit Sicherheit davon auszugehen, daß das menschliche Geschlechtswesen und das sich darauf später, im Entwicklungsverlauf aufbauend mögliche Geschlechts-Wissen in unserer Gehirnstruktur neuroanatomisch und neurophysiologisch "verankert" ist. (Schieferdecker, C., 2016. Was ist Geschlecht? Versuch einer Beantwortung mit Hilfe biologischer Forschung zu Transsexualität).

Diese neurophysiologische, änderungsresistente Verankerung der Grundlagen für unsere spätere Personale Geschlechts-Identität (PGI) findet sich bei Mensch und Tier im Stammhirn, das für die essentiellen Lebensfunktionen zuständig ist.
Dies zu betonen ist deshalb wichtig, weil von der Trans*gender-Community gerne reklamiert wird, man habe ja schließlich auch ein weibliches Gehirngeschlecht.

Exkurs: Hierzu ist anzumerken, daß eine mentale Repräsentation eines potentiell fluiden psychosozialen Trans*Gender-"Fühlens" in keinster Weise einer stabilen, änderungsresistenten neuronalen Verankerung des Geschlechtswesens im Basalhirn entspricht!
Eine basale Verankerung des Geschlechtswesens ist aber zunächst einmal bei jedem Menschen gegeben, so natürlich auch bei Trans*Gendern. Letztere wissen dementsprechend i.d.R. unzweifelhaft, daß sie biologisch dem Geschlecht in Übereinstimmung mit ihrem Geburts-Genital angehören, und die dieses, ihr zutreffend-richtiges Geburtsgenital deshalb auch unter allen Umständen behalten wollen und müssen (!), weil genau dies bei ihnen neuronal-basal so verankert ist. Es handelt sich bei "Trans*-Frauen" also um biologische Männer, die psychosozial die ROLLE "Frau" leben wollen, und umgekehrt bei "Trans*-Männern" um biologische Frauen, die psychosozial die ROLLE "Mann" leben wollen.
Die Ursachen für diese Gender-Dysphorie sind häufig psychosoziale Gegebenheiten in der Kindheit (hiervon berichtet z.B. Walt Heyer), wobei die Betroffenen eine entsprechende Konditionierung über lernpsychologische Anreize erfahren haben. Diese Geschlechts-Dysphorischen Lern-Vorgänge sind Abläufe und Vorgänge, die als "wünschenswert" zu zeigende gegen-geschlechtliche Verhaltensweisen in kortikalen Gehirnarealen gespeichert sind; diese sind aber strikt getrennt von den zuvor angesprochenen basalen geschlechtlichen Verankerungen im Stammhirn, die bekanntlich änderungsresistent sind, und beide Speicherungs-Inhalte stehen bei Trans*Gendern im Widerspruch zueinander (Gender-Dysphorie).
Dazu ist allerdings ergänzend zu sagen, daß i.d.R. alle Menschen über Lernvorgänge ihr soziales Geschlechts-ROLLEN-Verhalten weitgehend lernen. Dieses "Wissen" wird ebenfalls kortikal gespeichert, und ist prinzipiell veränderbar im Laufe des Lebens, und insbesondere in Abhängigkeit von sich verändernden gesellschaftlichen Geschlechts-ROLLEN-Normen.
So wie kortikal gespeicherte Lernvorgänge via Belohnungs-Anreize konditioniert worden sind, so sind diese prinzipiell auch wieder de-konditionierbar, wie bisweilen berichtet wird, z.B. von Menschen wie Walt Heyer, deren Gender-Dysphorie so weit ging, daß sie zur Perfektionierung ihrer psychosozialen Lebensweise sogar eine GaOP haben vornehmen lassen. Postoperativ kamen sie dann aber zu der leidvollen Erkenntnis, was ihr wahres Geschlecht ist, und daß die vollzogene GaOP fundamental falsch für sie war, und grundlegend zu bereuen ist (Regretter). Diese Erkenntnis führte Walt Heyer schließlich dazu, die GaOP medizinisch-chirurgisch so weit als möglich wieder rückgängig machen zu lassen.
Unumgängliche Voraussetzung für die Überwindung einer Gender-Dysphorie, einschließlich der Fälle, in denen Menschen medizinisch zu weit gegangen sind , ist aber die kognitiv und emotional bejahte Bereitschaft/Freiwilligkeit des Patienten hierfür.
Wegen der Endgültigkeit konsequenter chirurgischen Maßnahmen (GaOP) ist deshalb in den vergangenen Jahren bei Trans*-Männern (also biologische Frauen, die (nur) gerne die ROLLE "Mann" leben möchten, zunehmend der Trend in Mode gekommen, sich bisweilen gegengeschlechtliche Hormone zuzuführen, um damit ein männliches Escheinungsbild zu erreichen
. Unter Beibehaltung ihrer biologisch-weiblichen inneren und äußeren Geschlechtsorgane Organe lassen sie eine Schwangerschaft einleiten, und nehmen dafür das zeitweilige Absetzen der Hinzuführung gegengeschlechtlicher Hormone in Kauf. Diese "Trans*-Männer" können sich dann mit der Entbindung als "die gebärenden Väter" politisch-medial und Community-unterstützt "feiern lassen"; die gesuchte Aufmerksamkeit ist ihnen gewiss!
Eine weitere in Mode gekommen Variante betrifft das Verlangen von "Trans*-Männern" an die Chirurgen, ihnen neben ihren beizubehaltenden inneren und äußeren biologischen Geschlechtsmerkmalen zusätzlich noch einen Penis-Aufbau anzulegen.
Diese Variante bedeutet medizinisch die weitestgehende Schaffung von Zwittern, und hat für die diesen körperlichen Zustand für sich Begehrenden zur Folge, sexuell "nach beiden Seiten offen" sein zu können, wofür es übrigens in der Prostitution eine wachsende Nachfrage geben soll.
Insbesondere von der einschlägigen Community zunehmend propagiert wird das gänzliche Abraten medizinischer, aber insbesondere chirurgischer Maßnahmen. Das führt dann dazu, daß diese "modernen" Trans*-Gender nur noch die Gegen-Geschlechts-ROLLE leben, und diese für sich vollständig und nachhaltig reklamieren, dies insbesondere aber auch von ihrer Umwelt einfordern, und nur entsprechend ihrer Gender-ROLLE geschlechtlich gesehen und angesprochen zu werden, ja dies oftmals gerade auch mit juristischen Mitteln oder zumindest der Androhung solcher einfordern. Diese Menschen behaupten dann z.B., daß auch ein Penis ein weibliches Geschlechts-Organ sein könne...
So weit an dieser Stelle der Exkurs zum "Gehirn-Geschlecht" bei Trans*Gendern.

Kommen wir zurück zu den Menschen mit originärer Transsexualität (NGS).
Beim NGS handelt es sich aus unserer Betroffenen-Sicht demnach um einen passenden begrifflichen Ergänzungsvorschlag zu Transsexualismus, der möglichst auch für eine heterogene Öffentlichkeit, sowie medizinisch-psychologische Fachkräfte, und auch für Rechtsvertreter aussagekräftig und verwendungsfähig erscheint.
Hierbei geht es u.a. auch darum, den durch die zunehmende Begriffs- und Phänomen-Verwischung der vergangenen Jahre inzwischen mißverständlichen Transsexualismus-Begriff wieder zu ver-eindeutigen, insbesondere in Abgrenzung zu Trans*gender, gender-fluid, Trans-Identität.

Dementsprechend handelt es sich im Falle der Transsexualität um eine Diskrepanz, die vorliegt in Form einer körperlichen Anomalie zwischen zwei unzweifelhaft eindeutigen, aber zueinander widersprüchlichen körperlichen Geschlechts-Merkmalen, nämlich zwischen der Genitalausprägung einerseits, und der neuronalen Geschlechts-Determinierung desselben Menschen andererseits. Diese vom betroffenen Individuum grundlegend störende Geschlechts-Diskrepanz betrifft bei Kindern, und ansonsten auch bei Erwachsenen im Extremfall ausschließlich das im Verhältnis zur neuronalen Geschlechtsdeterminierung eindeutig unstimmige Genitale, so daß diese phänomenale Gegebenheit mit dem Begriff Neuro-Genitales-Syndrom=NGS zutreffend charakterisiert wird.
Dieser Begriff ist ein somatisch-affiner Begriff, der die phänomenalen Gegebenheiten begrifflich notwendig verkürzt zum Ausdruck bringt.
Der Syndrom-Begriff beinhaltet bekanntlich eine Vielzahl von Symptomen, und er ist zudem etabliert über eine begriffliche Nähe zu anderen Phänomenen von Intersexualität. So werden "...die verschiedenen Formen der Intersexualität als "Syndrom" gekennzeichnet." (FAZ.net am 08.11.2017, goo.gl/SB34pb)
Gegenüber der Öffentlichkeit, und auch für im Regelfall nicht speziell geschulte Mediziner, legt er sogleich die Kernproblematik dar, um die es dabei geht. Zudem wird und wurde oftmals an der "Sexualität" im Begriff Transsexualität Anstoß genommen, wobei es ja schließlich nicht um das Tun, als vielmehr um das Sein gehe.
Deshalb schlagen wir vor, beide Begriffe künftig zeitgleich zu verwenden, d.h., immer stets zugleich von Transsexualität und NGS zu sprechen, um NGS als somatisch-affinen Begriff zum historisch entstandenen Begriff Transsexualität stets präsent zu machen.

Warum sprechen wir vom Neuro-Genitalen-Syndrom (NGS)?

NGS ist eine somatische Geschlechts-Körper-Diskrepanz, die für originär transsexuelle Menschen kennzeichnend ist.
Die Normabweichung liegt hier in der Gegensätzlichkeit zwischen einer eindeutig und unveränderlich männlichen oder weiblichen neurologischen Beschaffenheit und Funktion einerseits, derer sich der betroffene Mensch in Form seines Geschlechtswissens über sein Geschlechtswesen früher oder später bewußt wird, im Prozeß des "Innings".
Andererseits verfügt der betroffene Mensch über ein "Genital-System", das der zuvor skizzierten neuronalen Geschlechts-Fundierung entgegensteht, in Form einer gegengeschlechtlichen genitalen Beschaffenheit.
Prof. Milton Diamond spricht im Falle von diskrepanter Abweichung des neuronalen Geschlechts vom genitalen Geschlecht von der eindeutigen hegemonialen Dominanz der neuronalen Geschlechts-Ausstattung. Das bedeutet, daß die von NGS betroffenen Menschen bestrebt sein werden und müssen, eine Stimmigkeit ihres Geschlechts herzustellen.
Dies umfasst und betrifft im Regelfall immer sowohl die Erfordernis einer lebenslangen Hormon-Ersatz-Therapie (HET), als auch die Durchführung einer unverzichtbaren Geschlechts-angleichenden-OP (GaOP), wobei hierunter auch alle weiteren, im Einzelfall dazugehörigen operativen Eingriffe, sowie sonstige erforderliche Maßnahmen zu verstehen sind, die ab Erreichen der Pubertät mit zunehmendem Alter im Regelfall gravierender ausfallen.
Dies führt dann zu erheblich höheren Kosten, sowohl für die Betroffenen, hinsichtlich der erforderlichen somatischen Maßnahmen und deren intensivierter Ausprägung, als auch durch die zunehmenden psychischen Belastungen, und die damit verbundenen psycho-therapeutischen Folgeschäden und -Kosten, die sich somit auch gesamtgesellschaftlich unnötig kostensteigernd auswirken.
Es ist das unstimmige Genitale (Gonaden, bzw. die primären Geschlechtsmerkmale), das in der weiteren Folge, besonders ab der Pubertät, für die Betroffenen alle so leidvollen körperlichen Prozesse in Gang setzt, die für diese NGS-Phänomenlage kennzeichnend sind. Als extrem-leidvoll empfunden werden von den Betroffenen die für sie falschen körperliche Entwicklungsverläufe, ebenso wie die vermeintlich "richtigen", umweltbezogenen, gesellschaftlichen Reaktionen auf ihre falsche genitale Beschaffenheit.
Weder die chromosomale Ausstattung, noch der nicht direkt erkennbare aktuelle Hormonstatus, noch die falsche bzw. die fehlende richtige Fertilitäts-Voraussetzung, lassen sie die Unstimmigkeit zum neuronal verankerten Geschlecht präoperativ so nachhaltig sehen und spüren, wie die vorhandene diskrepante Genital-Beschaffenheit!
Wenngleich die primären Geschlechtsorgane aus Gonaden (Eierstöcke/Hoden) und Genitalien (Vagina mit Gebärmutter / Penis, Hodensack mit Hoden) bestehen, beschränken wir uns bei NGS auf den Terminus "Genitale", wobei ja auch bei der von allen originär transsexuellen Menschen (NGS) angestrebten "GaOP" (Genital- angleichenden Operation) immer die Entfernung der Gonaden mit gemeint ist, neben der operativen optisch-funktionalen Angleichung.
Das im Einzelfall gravierend ausgeprägte Problem einer von den Betroffenen leidvoll empfundenen Vor-Schädigung durch gonadal freigesetzte Hormone, trägt also insbesondere bei langjährigem Wirksamwerden zu einer zusätzlichen massiven psychisch-seelischen Belastung bei, durch die gegengeschlechtliche Ausprägungs-Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale, in Abhängigkeit von den individuellen genetischen Dispositionen, sowie von der festgelegten Rezeptoren-Beschaffenheit und -Sensibilität der einzelnen Organe eines Menschen.
Da die Ausprägungen der "sekundären Geschlechtsmerkmale" bei allen Menschen einer sehr großen Varianz unterliegen können, kommt es allgemein zu einer großen Bandbreite an Erscheinungsbildern der Streuung sekundärer Geschlechtsmerkmale bei beiden Geschlechtern, mit einer Vielzahl an optisch wahrnehmbaren Überlappungen (Phänotypus). Viele originär transsexuelle Menschen (NGS) weisen überzufällig häufig und ausgeprägt einzelne, mehrere oder sogar viele Körpermerkmale und/oder körperliche Erscheinungsformen auf, die sich in Übereinstimmung mit ihrer neuronalen Geschlechts-Determinierung befinden, auch bereits vor Beginn einer HET bzw. anderer geschlechtsangleichender Maßnahmen.

Bezüglich der Gonaden wird insbesondere deren "Wirken" als störend wahrgenommen, da die eigentliche Hormonproduktion gar nicht individuell wahrnehmbar ist; die Auswirkungen sind aber oft deutlich sichtbar, und eben auch verstörend, weil als "grundlegend falsch erlebt".
Hier ergibt sich dann auch vielfach ein Missverständnis bezüglich der Bezeichnung "NGS", weil doch genau diese "Hormonauswirkungen" von vielen Betroffenen oftmals als noch belastender erlebt werden, wie die im Alltag für andere gar nicht sichtbaren Genitalien, welche man auch selbst oft weniger wahrnimmt, und diese zumindest partiell besser ausblenden kann, als die deutlich sichtbaren sekundären Geschlechtsmerkmale.
Für viele originär transsexuelle Menschen ist die Genital-Angleichung (GaOP) aber auch die ultimative Voraussetzung dafür, erstmals in ihrem Leben überhaupt ein Intimleben führen zu können, was für sie vorher wegen des unstimmigen Genitals gar nicht umsetzbar war. Denn neben der Selbst-Wahrnehmung ist bekanntlich auch die Fremdwahrnehmung des vorhandenen (falschen) Genitals ein absolutes Tabu, zumal die NGS-betroffene Person sich auch niemals sicher sein kann, ob und inwieweit der potentielle Geschlechtspartner trotz aller Beteuerungen, tatsächlich über die prä-operativ vorhandene Genital-Situation „hinwegsehen“, und er einen tatsächlich vollumfänglich im wahren Geschlecht wahrnehmen kann (vermutetes Fremdbild). Zudem fehlen präoperativ ja auch die für ein erfüllendes Sexualleben unverzichtbar benötigten genitalen Voraussetzungen!
Unbestritten dürfte zudem auch sein, daß alle originär transsexuellen Menschen eine GENITAL-angleichende Operation anstreben, sofern sie dies ohne gesundheitliche Einschränkungen umsetzen können. Eine wünschenswert funktionsfähige Gonaden-Angleichung ist derzeit leider noch nicht umsetzbar.
Vorerst sind die meisten aber schon mit der postoperativ realisierten genitalen Stimmigkeit unter Inkaufnahme der weiteren Infertilität recht zufrieden, erlaubt sie neben dem eigenen körperlichen Stimmigkeits-Empfinden in den meisten Fällen doch auch die befriedigende Ausführung der dem einzelnen Betroffenen gemäßen sexuellen Bedürfnisse.

Die präoperativ falsche Genitalausstattung ist und bleibt der "Dreh- und Angelpunkt" für originär transsexuelle Menschen (NGS)!
Ein Begriff kann immer nur ein Platzhalter für mehr oder weniger weitergehende Aspekte sein; das unterscheidet ihn von einem "Syndrom". So unbefriedigend auch der Begriff "NGS" sein mag, so erscheint er uns unter allen bekannten und denkbaren Bezeichnungen, die bei originärer Transsexualität gegebene Phänomenlage am treffendsten auszudrücken.
NGS verweist auch auf die damit einhergehende Behandlungs-Bedürftigkeit dieses Syndroms.
Der Gesundheitsbedarf ist die Hauptthematik für die NGS-betroffenen Menschen, auch wenn die soziale Anerkennung im richtigen Geschlecht ebenfalls sehr wichtig ist, doch diese allein kann das Hauptproblem originär transsexueller Menschen (NGS) nicht beseitigen.

Ein für Trans*-Menschen erstrebenswertes "dauerhaftes Leben im (sozialen) Gegengeschlecht" kann demgegenüber niemals die grundlegenden phänomen-bezogenen Bedarfe und Bedürfnisse originär transsexueller Menschen (NGS) erfüllen! Originär transsexuelle Menschen (NGS) sind Frauen, die einen weiblichen Körper oder Männer, die einen männlichen Körper benötigen.

Und gerade deshalb belassen wir es nicht bei dem körperlichen Gegengeschlecht (TransSex), sondern setzen bewußt ein "Neuro" vor das "Genital", weil das neurologisch verankerte Geschlechtswesen, wovon jeder Mensch früher oder später (s)ein Geschlechts-Wissen über sich erlangt/erlangen kann, und was nicht aus dem Genitale "erwächst", den körperlich geschlechtlichen Gegebenheiten vorangeht, d.h., richtungsweisend ist.
Bei Widersprüchlichkeit zwischen neuronaler Verankerung und genitalem Geschlechtskörper ist für alle Menschen die neuronale Ausstattung also ausschlaggebend dafür, ob sie sich als "Mann" oder als "Frau" sehen, und ist ursächlich dafür, daß transsexuelle Menschen (NGS) konsequent den Weg zur Realisierung ihrer Geschlechts-körperlichen Stimmigkeit anstreben und umsetzen.

Alle anderen Trans*-Menschen, die keine GaOP wollen/umgesetzt haben, und die sich aber als "transsexuell" bezeichnen, tragen zur Begriffsverwischung und -Verwirrung bei, mit desaströsen Auswirkungen in verschiedener Hinsicht für originär transsexuelle Menschen (NGS). Negativ betroffen davon sind dann insbesondere Menschen auf dem Weg zu ihrer Selbst-Erkenntnis, aber auch im weiteren und langfristig die künftigen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten für NGS-Betroffene insgesamt.
Letztlich werden aber auch nicht- originär transsexuelle Menschen Opfer dieser Begriffsverwirrung, wenn die politisch-medial wirkungsmächtig vertretenen und auftretenden Trans*-Lobby-Organe ständig die grundlegenden phänomenalen Unterschiede in Abrede stellen, mit der Unterstellung originär transsexuelle Menschen (NGS) würden sich mit der Betonung der phänomenalen, und den damit einhergehenden begrifflichen Unterscheidungen lediglich als etwas vermeintlich „Besseres“ herausstellen wollen.
So kommt es dann, daß nicht wenige Trans*-Menschen zur Perfektionierung ihrer gegengeschlechtlichen Lebensweise oftmals sogar eine GaOP vornehmen lassen, letztlich mit fatalen post-operativen Konsequenzen für sich, da es eine „Geschlechts-Umwandlung“ nicht wirklich geben kann, denn aus einem Mann kann niemals eine Frau via Operation gemacht werden, und umgekehrt!
Die Folgen für Diejenigen, die diesen grundlegenden Irrtum dann später für sich erkennen, sind oftmals tragisch, und schlagen sich in verschiedenen Ausprägungen des Regretments nieder: Suizid, versuchte Rück-Operation, oftmals verbunden mit einer Leugnung des Phänomens originärer Transsexualität (NGS), z.B. von Menschen wie Walt Heyer.

Die begriffliche Abgrenzung ist aber auch deshalb sachlich geboten, um Rechtsklarheit für uns herzustellen, die wir eindeutig binär verortet "Frauen" oder "Männer" sind, im Gegensatz zu non-binären, gender-fluiden Trans*-Männern/Trans*-Frauen.
Die Zuordnung von originär transsexuellen Menschen (NGS) zu einem "Dritten Geschlecht" wird deshalb ebenfalls strikt abgelehnt, da wir uns eindeutig und unveränderlich als Männer oder als Frauen sehen.

Soweit unsere vorläufige Skizzierung des Neuro-Genitalen-Syndroms (NGS) an dieser Stelle.


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