Transsexuellenphobie der Trans*Community

Transsexualität in Medien, Kunst und Kultur.

Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Lotty » 19. Dez 2016, 13:51

Transsexuellenfeindlichkeit der Trans*Community nimmt erschreckende Ausmaße an. Ganz deutlich wird dies wieder einmal in dem TrIQ-Heftchen Trans* in den Medien .
Dieser Verein behaupte, wie andere Gruppen auch, dass Transsexualität unter der Bezeichnung Trans* angesiedelt sei. Dabei interessiert es sie nicht ob die gemeinten damit einverstanden sind oder nicht. Es interessiert sie auch nicht ob sie damit vielen Menschen mit Transsexualität Schaden zufügen, Menschen die Transsexuell sind, für die es eben keine Frage der Eigendefinition ist. Indem sie diese Menschen aber mit einem Federstrich als Trans* umlabeln und dann Trans* mit Eigenschaften belegen - es sei eine Frage der Identität, es sei ein Lebensentwurf, letztlich seien wir Trans*weiblichkeiten bzw Trans*männlichkeiten - aberkennen sie uns unser Geschlecht. Sie fügen uns Schaden zu.
Für sie ist Transsexualität als Phänomen nicht existent, sie verleugnen unsere Existenz und Realität. Sie können und wollen sich nicht vorstellen, dass es andere Phänomene als ihr eigens Unbehagen der Genderidentity gibt.

Diese Umdefinition der Transsexualität spricht zudem Bände.
Transsexualität, transsexuell
In Recht und Medizin üblicher Begriff für Transgeschlechtlichkeit. Sich selbst bezeichnen vor allem Menschen als transsexuell, die sich als eindeutig dem ‚Gegengeschlecht’ angehörend erleben (z.B. männlicher Körper – weibliche Identität). Andere lehnen den Begriff wegen seiner Geschichte als medizinische Fremdbezeichnung und psychiatrische Diagnose und/oder wegen seiner irreführenden Ähnlichkeit mit Kategorien sexueller Orientierung ab. Um gemäß ihrer Identität leben zu können, nehmen die meisten Transsexuellen wie auch etliche andere Trans* medizinische oder juristische Maßnahmen in Anspruch (z.B. Hormonbehandlung, geschlechtsangleichende Operationen, Änderung von Vornamen und Personenstand), wenn es ihnen rechtlich / finanziell / medizinisch / sozial möglich ist.

    Insgesammt bleibt festzuhalten, dieses Heft beschreibt Trans*Menschen, für Menschen mit Transsexualität ist es nicht nur falsch, es ist Beleidigend und beweist, dass diese Vereine Transsexualität als Phänomen nicht verstehen.

  • Transsexuell ist kein anderer Begriff für Transgeschlechtlichkeit. Beides sind unterschiedliche Phänomene.
  • Menschen mit Transsexualität erleben sich nicht dem Gegengeschlecht angehörig, sie kamen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen zur Welt.
  • Menschen mit Transsexualität wollen in ihrem Geschlecht leben, mit Identität hat dies wenig zu tun.
  • Sie verlangen einen weitestgehend ihrem Geschlecht angepassten Körper.
  • Ganz wesentlich bei Menschen mit Transsexualität ist neben den übrigen geschlechtlichen Körpermerkmalen das richtige Genital und genau dort liegt das Problem. Trans* sind der Meinung das dies nicht nötig ist "sieht doch keiner". Das sich eine Frau, ein Mann in seinem eigenem Körper jedoch stimmig fühlen möchte ist bei einem Unbehagen zur geschlechtsrollen Spezifika (Trans*) kein Thema.
Die transsexuellenfeindliche Agitation dieser Trans*Vereine ist grenzwertig, Menschenverachtend und fast schon als Körperverletzung anzusehen.

    Nach heutigen Erkenntnissen, ist eine Weltsicht nicht mehr zu vertreten, die den Körper oder die Körpermerkmale als Geschlechtsbestimmend betrachtet. Eine Aussage, die aber genau darauf beruht wie "im Gegengeschlecht erleben" ist damit unzeitgemäß, stützt sich auf alte Weltbilder der Sexologen, ist persönlichkeitsverachtend und torpediert die Bestrebungen nach Anerkennung der geschlechtlichen Selbstaussage von Menschen.
:d-vtsm:
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Hera » 19. Dez 2016, 16:53

Ehrlich?

Durch das, was ich die letzten Jahre online - sowohl in Trans*-Foren mit vielen Trans*Leuten oder auch Männern, als auch in Partnerbörsen verschiedener Art mit Männern erlebt habe...

Ich weiß nicht, ob man es schon Androphobie oder Trans*phobie nennen kann, aber die Art und Weise vieler Männer als auch von Trans*Leuten geht mir schlicht auf den Keks. Ich kann diese Ignoranz, Oberflächlichkeit, Selbstgefälligkeit, Empathiearmut, von sich auf alle anderen schließen usw. oft einfach nicht mehr ertragen.

Ich kann dieses Verhalten nicht mehr ertragen und ja, das gibt es natürlich auch bei Frauen, aber bei Männern und Trans*Leuten ist es mir in den letzten Jahren aber dann doch immer wieder extrem aufgefallen.

Ergänzend vielleicht noch: in SHG, also richtige Treffen in meinem Wohnbereich, habe ich am Anfang einige Male versucht und dann ging es nicht mehr. Auch dort habe ich es nicht ausgehalten.
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Hera » 19. Dez 2016, 19:05

Das habe ich mir lange genug angehört und war ist auch immer wieder das Gleiche was ich mir angehört habe und es ist im Grunde nicht anders geworden.

Was ich empfinde, was ich über mich weiß wird zum einen nicht verstanden und dazu auch nicht akzeptiert.

Wozu also noch reden? *schulterzuck

Nach der langen Zeit und verbrannten Energie bin ich es leid.

Ein Grund, warum ich nur noch hier ab und zu mal etwas schreibe. Ansonsten schenke ich es mir.
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Severus » 19. Dez 2016, 19:35

Eine Meinung auszuhalten, heißt nicht, sie unwidersprochen zu lassen.

Der Autor dieses Leitfadens scheint das Phänomen Transsexualität grundsätzlich nicht zu verstehen.

In diesem Taz-Artikel schreibt er genau dasselbe:
http://m.taz.de/!5202036;m/

Und „transsexuell“?

„Transsexuell“ führt wegen des „-sexuell“ auf eine falsche Spur, ist aber der in Recht und Medizin übliche Begriff und wird zum Beispiel von Menschen genutzt, die sich als eindeutig dem „Gegengeschlecht“ angehörend erleben. Aber gleich ob diese oder andere Selbstbeschreibungen wie transident, trans* oder weder*noch: trans* Menschen sind mit fremdbestimmendem Transsexuellengesetz und psychopathologisierenden medizinischen Diagnosen konfrontiert, das ist oft eine gemeinsame Erfahrung.


Wenn der Autor wirklich verstanden hat, was Fremdbestimmung ist, warum liegt es dann nicht in seinem besten Interesse, die Fremdbestimmung anderer durch sein eigenes mediales Wirken zu vermeiden?

Vielleicht sollte man ihn das mal direkt fragen.
Freedom is something that dies unless it's used. – Hunter S. Thompson
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Lotty » 19. Dez 2016, 19:46

spirulina hat geschrieben:Man kann das sehen wie man will,aber man muß auch den Anderen zugestehen ihre Meinung kundzutun . Es grenzt sonst an Bevormundung anderen vorzuschreiben was sie zu denken und zu sagen haben . Das müssen auch klassische Transsexuelle aushalten .

Liebe Spiru, wenn jemand Unsinn über mich erzählt, dann hat das recht wenig mit Meinung zu tun. Es ist Rufschädigung, es ist beleidigend und es sind böswillige Unterstellungen.

Wieso muss ich das aushalten?

Es ist immer wieder das Gleiche was von diesen Trans*Aktivisten erzählt wird. Springt über euren Schatten. Oder noch dämlicher wenn von uns gefordert wird die "Anderen" zu akzeptieren. Wo ist das Problem, ich habe keins wenn es darum geht außergewöhnliche Lebensentwürfe zu akzeptieren, ich habe kein Problem, wenn es darum geht zu akzeptieren das Menschen die geschlechtsrollen Spezifika ablehnen.

Wo bitte ist aber das Verständnis der sogenannten Anderen, wo ist die Akzeptanz der Trans*Aktivisten?

Die kümmern sich einen Dreck darum wie es Menschen mit Transsexualität geht. Sie wissen ganz genau das es überwiegend abgelehnt wird unter Trans* Zwangsvereinnahmt zu werden. Sie machen es dennoch. In egoistischer Weise ihre eigenen Ziele durch zu setzen ist ihnen wichtiger als das Leid der Menschen denen sie Schaden zufügen., in dem sie Mist über deren Realität verbreiten.

Transsexualität gehört definitiv nicht zu diesen ganzen Sammelbegriffen die von dieser Gender-Community schon geschaffen wurde. Jeder Versuch ist gescheitert und jedes mal versuchen sie es aufs neue.
Transsexualität ist nichts als was man sich definiert. Transsexuell ist man oder man ist es nicht. Es gehört nicht zu den Beliebigkeiten die man sich aussuchen kann.

LG Lotty
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Rosi » 19. Dez 2016, 23:08

spirulina hat geschrieben:Man kann das sehen wie man will,aber man muß auch den Anderen zugestehen ihre Meinung kundzutun . Es grenzt sonst an Bevormundung anderen vorzuschreiben was sie zu denken und zu sagen haben . Das müssen auch klassische Transsexuelle aushalten .

*lach* was hat Dich dann da geritten? :-)

Wenn nun ein Mann seine Meinung kundtut, dass Frauen der letzte Dreck sind und ihm, dem Manne, dienen müssen,
dann ist es an allen vernunftbeseelten Menschen, diesen Deppen zu "bevormunden" und ihm vorzuschreiben, dass er
solch einen menschenverachtenden Müll nicht mehr öffentlich zu sagen hat - was er in seinem morschen Hirn oder seinen
vier Wänden dann weiter denken und sagen mag, darauf hat man wohl keinen Einfluss.
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon tilly » 20. Dez 2016, 01:08

Tja,

Meinungsfreiheit ist wichtig, genau so wie die Pressefreiheit!
Doch wie weit darf sie gehen?
Auch da wird es immer unterschiedliche Ansichten geben, die zum Teil durch eine klare Meinung einer großen Mehrheit definiert und kanalisiert wird.
Und an den radikalen Rändern entstehen damit juristische Straftatbestände.

Und im Fall von TriQ wünschte ich mir, dass wir über eine Anzahl fähiger Juristen verfügen könnten, die dem Treiben Einhalt gebieten könnten!

Denn ich versuchte mir den Link anzuschauen, weit bin ich nicht gekommen. Schon auf den ersten Seiten war eine unterschwellig extrem üble Agitation zu erkennen! Es handelte sich um Überschriften zu Straftaten die von Menschen mit transsexuellem Hintergrund begangen wurden.
Natürlich sind wir nicht alle "Heilig" , wir sind normale Menschen.

Mit liebem Gruß Tilly
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Lotty » 20. Dez 2016, 09:40

Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist im Grundgesetz Art.5 (1) geregelt, findet aber seine Schranken dort, wo es die Rechte anderer verletzt Art.5 (2) und Art.2 (1).

Art. 5 GG
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Art. 2 GG
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Der §186 StGB (Üble Nachrede) aber auch §187 StGB (Verleumdung) sind solche Gesetze, welche das GG nach Art.5 (2) einschränkt.
§ 186 StGB Üble Nachrede
Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Trans*Aktivisten behaupten Dinge von uns, die uns schon lächerlich machen und erweislich sind deren Behauptungen sicher nicht. Behauptungen wie "es handele sich um ein Leben im Gegengeschlecht" oder es seien Rollenmodellen oder Lebensentwürfen, macht uns schon lächerlich. Wer zudem behauptet wir würden die Genitalangleichung machen um diesen Rollenwechsel zu perfektionieren (Tagesspiegel) übertreibt es definitiv. Was mag wohl die "Öffentlichkeit" von uns denken wenn dies bekannt wird? Also ich sehe da schon die Gefahr, dass uns das verächtlich macht und uns herabwürdigt.

Tagsspiegel Das Queer-Lexikon "Was ist Transsexualität/Transidentität?"
Kulturell orientierte Richtungen gehen davon aus, dass Transsexuelle die ihnen bei der Geburt gemäß ihren Genitalien zugewiesene Geschlechterrolle radikal ablehnen. Operative Maßnahmen wären dann ein Schritt zur Anpassung an die gewünschte soziale Rolle.

Ich denke, dass dies alles schon nichts mehr mit freier Meinungsäußerung zu tun hat, der Verdacht, dass der Straftatbestand der Rufschädigung, Verleumdung oder üble Nachrede erfüllt ist, liegt nahe.

LG Lotty
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Ätztussi » 20. Dez 2016, 11:43

Lotty hat geschrieben:Trans*Aktivisten behaupten Dinge von uns, die uns schon lächerlich machen und erweislich sind deren Behauptungen sicher nicht. Behauptungen wie "es handele sich um ein Leben im Gegengeschlecht" oder es seien Rollenmodellen oder Lebensentwürfen, macht uns schon lächerlich. Wer zudem behauptet wir würden die Genitalangleichung machen um diesen Rollenwechsel zu perfektionieren (Tagesspiegel) übertreibt es definitiv. Was mag wohl die "Öffentlichkeit" von uns denken wenn dies bekannt wird? Also ich sehe da schon die Gefahr, dass uns das verächtlich macht und uns herabwürdigt.

Tagsspiegel Das Queer-Lexikon "Was ist Transsexualität/Transidentität?"
Kulturell orientierte Richtungen gehen davon aus, dass Transsexuelle die ihnen bei der Geburt gemäß ihren Genitalien zugewiesene Geschlechterrolle radikal ablehnen. Operative Maßnahmen wären dann ein Schritt zur Anpassung an die gewünschte soziale Rolle.

Ich denke, dass dies alles schon nichts mehr mit freier Meinungsäußerung zu tun hat, der Verdacht, dass der Straftatbestand der Rufschädigung, Verleumdung oder üble Nachrede erfüllt ist, liegt nahe.


Hi Lotty,

ich finde es taktisch falsch auf diese Verleumdungen der Transgender, Trans* und Queer juristisch zu reagieren.

Es ist ein politischer Kampf und nur so kann man darauf antworten. Ich finde es besser unsere Positionen öffentlich darzustellen. So kann man dem am Besten bestehen. Auch wichtig ist es immer wieder darzustellen, dass Queer, Trans* und Transgender nicht für uns reden können und nicht mit uns etwas zu tun haben.

Wir Transsexuellen und ehemaligen Transsexuellen sind nicht der Teil der LGBT* Zusammenhänge. Die LGBT* Community ist nicht unser Ghetto und wir wollen darin auch nicht leben. Wir sind Männer und Frauen damit Teil der Gesellschaft. So eine Argumentation bringt uns mehr auf dem Weg zur Emanzipation.
Teil der LGBT* und Queer Zusammenhänge zu sein ist eine Form der babylonischen Gefangenschaft von Transsexuellen und ehemaligen Transsexuellen. Von dieser Gefangenschaft müssen wir uns selbst befreien.

LG Ätzi
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Re: Transsexuellenphobie der Trans*Community

Beitragvon Rosi » 20. Dez 2016, 16:24

Das Problem besteht darin, dass ein Mensch mit Transidentität sich als transsexuell versteht und sich so erklärt.

Dies bedeutet, es kann nur über das Verständnis von Transsexualität als Phänomen funktionieren, dass dieses
Selbstbezeichnungs-Karussell aufhört sich irgend wann einmal zu drehen.

... und das hier sind dann die wichtigen Punkte die es zu vertreten und zu verbreiten gilt (die ich zum Eingangspost noch etwas erweitert habe):

    [+] Transsexuell ist kein anderer Begriff für Transgeschlechtlichkeit. Es handelt sich um unterschiedliche Phänomene.
    [+] Menschen mit Transsexualität erleben sich nicht dem Gegengeschlecht angehörig, sie kamen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen zur Welt.
    [+] Menschen mit Transsexualität wollen in ihrem Geschlecht leben, mit Identität hat dies wenig zu tun.
    [+] Sie verlangen einen bestmöglich ihrem Geschlecht angepassten Körper.
    [+] Ganz wesentlich bei Menschen mit Transsexualität ist neben den übrigen geschlechtlichen Körpermerkmalen auch das richtige Genital.
    [+] Menschen mit Transsexualität sind binar - Frauen oder Männer
    [+] Menschen mit Transidentität können, wie alle Menschen, transsexuelle Körpermerkmale aufweisen und dazu das Verlangen haben, diese ihren - teilweise auch nicht-binären - Vorstellungen entsprechend anzupassen.

Nach heutigen Erkenntnissen, ist eine Weltsicht nicht mehr zu vertreten, die den Körper oder die genitalen Körpermerkmale als geschlechtsbestimmend betrachtet. Eine Aussage, die aber genau darauf beruht, wie "im Gegengeschlecht erleben", ist überholt und stützt sich auf alte Weltbilder der Sexologen, ist persönlichkeitsverachtend in Bezug auf das geschlechtliche Wesen und wirkt Bestrebungen entgegen, die die Anerkennung der geschlechtlichen Selbstaussage von Menschen als ihr Geschlecht zum Ziel haben.
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