Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

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Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon Lotty » 5. Okt 2016, 16:22

Guten Tag!

In Vorbereitung auf den Fachaustausch ​​„Gesellschaftspolitische und medizinische Entwicklungen im Umgang mit Transsexualität und Transidentität“ am Montag, den 21.November 2016, führt das BMFSFJ eine Kurzabfrage zu den Erfahrungen bezüglich des Umgangs mit geschlechtlichen Identitäten durch. Ziel der Befragung ist es Handlungsbedarfe aufzuzeigen, die dann auf dem Fachaustausch diskutiert werden.

Die Befragung richtet sich an transsexuelle/trans*/transgender/transidente Personen selbst und an ihre Angehörigen.

Die Beantwortung der Fragen sollte nicht länger als 3 Minuten dauern. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung um ein umfassendes Stimmungsbild darstellen zu können. Die Auswertung erfolgt anonymisiert.

Hier geht’s zur Online-Befragung

Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme!

Mit freundlichen Grüßen
Jola Vollmer
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon seerose » 5. Okt 2016, 22:38

Liebe Lotty,
der Fragebogen ist -wie zu erwarten- eine Zumutung!
Es fängt schon damit an, daß man sich nur als "Transsexuelle/r" einordnen kann; d.h., es bleibt bei der "Glatze", egal ob prä- oder postoperativ... Die meisten der Fragen hatten für mich keinen Bezug; die Fragebogenfabrikanten können anscheinend nur in ihren ganz beschränkten Käsekästchen denken, die einen Großteil der Realität "einfach nicht auf dem Schirm hat"; schaurig-traurig!!!
Im Grunde genommen sollte man sich solchen Zumutungen verweigern, verbunden mit einem geharnischten Schreiben an diese Herrschaften!
LGe seerose
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon Lotty » 6. Okt 2016, 12:54

Liebe Seerose,
ja es sind schon einige gravierende Fehler drin. Habe mir die ganze Umfrage noch einmal angeschaut und bin auf folgende Punkte gestoßen.

  • Frage 2. "Bitte geben Sie an, aus welcher Sicht Sie diesen Fragebogen beantworten." Da bleibt nur "keine Antwort" übrig denn meine Antwort "Ich bin Frau bzw. Mann mit transsexuellem Hintergrund" fehlt.
  • Frage 3. "Leben Sie offen in ihrer Geschlechtsidentität?" WAs weiß ich was ich für eine Geschlechtsidentität habe, ich bin Frau. Es geht doch nicht um Identität sondern um Geschlecht. Also auch wieder "keine Antwort".
  • Frage 4. "Benutzen Sie einen anderen als in der Geburtsurkunde eingetragenen Namen?" Antwort "nein" und bei Frage 5 heißt es "Falls ja, wurde dieser Name in das Personenstandsregister eingetragen?" Also wenn ich den Namen benutze der in der Geburtsurkunde eingetragen ist, ist der auch im Personenstandsregister eingetragen. Im Personenstandsregister steht doch wohl der gleiche Name wie in der Geburtsurkunde oder?
  • Frage 9 wieder so eine Sache "Bewerten Sie die Qualität der Aufklärung in Bezug auf mögliche medizinische Maßnahmen im Zusammenhang mit Ihrer geschlechtlichen Identität." Und wieder mal wird uns unser Geschlecht streitig gemacht. Wann wird es endlich akzeptiert, dass es um unser Geschlecht geht und nicht um irgendein Identitätsding?
  • Frage 13 "Falls ja, war die Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgreich?" ist im Grunde nicht zu beantworten, bei mehreren Maßnahmen mag es unterschiedliche Antworten für die einzelnen Maßnahmen geben.
  • Bei Frage 14 wurde tatsächlich zwischen Transsexualität und Transidentität unterschieden. Ob dies aber wirklich mit Verständnis zusammen hängt oder nur pro forma ist?

Ja es ist so, wie so oft, mal wieder ein Beweis dass zwar der Begriff "Transsexualität" verwendet wird, man möchte ja korrekt sein, aber es wird etwas gänzlich anderes vermittelt als es ist für von Transsexualität betroffene Menschen ist.

Liebe Grüße
Lotty
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon Hera » 6. Okt 2016, 19:29

Im Grunde genommen zeigen die meisten Umfragen am Ende nur auf wie viele Menschen über das Thema denken und für die meisten ist das von außen betrachtet erst einmal alles die gleiche Soße.

Darum ist Aufklärung so wichtig - aber nicht die Aufklärung durch transidente Menschen, denn die können meist genau so wenig differenzieren.
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
F. Beutelrock (1889 -1958)

"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
F. Dostojewskij (1821 - 1881)
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon Severus » 8. Okt 2016, 13:36

Ich stimme meinen Vorrednerinnen zu.

Die Befragung richtet sich an transsexuelle/trans*/transgender/transidente Personen selbst und an ihre Angehörigen.


Ziel der Befragung ist es Handlungsbedarfe aufzuzeigen, die dann auf dem Fachaustausch diskutiert werden.


Ziel ist es auch, den eigenen Bias zu bestätigen. ;)
Bloß die Transsexuellen im Transsexuellen-Eimer halten, keiner darf entwischen. Zur Sicherheit wird eine trans*-Plane unter den Eimer gelegt, damit wirklich nichts verschütt geht.

Ernsthaft, welcher sinnvolle Handlungsbedarf kann auf Basis dieser Umfrage aufgezeigt werden, der auf sich positiv auf mein Leben als transsexueller Mann auswirkt?

Ist es überhaupt Ziel, transsexuellen Frauen und Männern zu helfen oder nicht lieber doch wieder staatlich finanziertes Wischiwaschi? Aus medizinischer und gesellschaftlicher Sicht ist die Gruppe der Frauen und Männer mit transsexuellem Hintergrund nicht unrelevant, weil diese Gruppe sehr wahrscheinlich am häufigsten alle verfügbaren OPs zur körperlichen Angleichung in Anspruch nimmt, daher also pro Person die höchsten Kosten verursacht und die meisten Krankheitstage aufweist, was ziemlich mit einem normalen Leben crashen kann.

Man darf sich überraschen lassen.
Freedom is something that dies unless it's used. – Hunter S. Thompson
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon Mirjam » 8. Okt 2016, 14:02

Hallo,

zu diesem Thema sollte vielleicht Lotty das Schreiben vom BMFSFJ auf unseren „Medical Guide“ reinstellen. Da kann sich jeder so seine eigenen Gedanken dazu machen. ;)


Liebe Grüße und knuddl :umarm:

Mirjam
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Engelchen im Herzen und
ein bisschen Wahnsinn im Kopf.
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon seerose » 8. Okt 2016, 14:46

Severus hat geschrieben:Ich stimme meinen Vorrednerinnen zu.
Die Befragung richtet sich an transsexuelle/trans*/transgender/transidente Personen selbst und an ihre Angehörigen.

Ziel der Befragung ist es Handlungsbedarfe aufzuzeigen, die dann auf dem Fachaustausch diskutiert werden.

Ziel ist es auch, den eigenen Bias zu bestätigen. ;)
Bloß die Transsexuellen im Transsexuellen-Eimer halten, keiner darf entwischen. Zur Sicherheit wird eine trans*-Plane unter den Eimer gelegt, damit wirklich nichts verschütt geht.

Köstlich! Genau so ist es!
Severus hat geschrieben:Ernsthaft, welcher sinnvolle Handlungsbedarf kann auf Basis dieser Umfrage aufgezeigt werden, der auf sich positiv auf mein Leben als transsexueller Mann auswirkt?
Ist es überhaupt Ziel, transsexuellen Frauen und Männern zu helfen oder nicht lieber doch wieder staatlich finanziertes Wischiwaschi?

So etwas kann man auch als Pseudo-Kümmerer bezeichnen, die auf der Basis ihrer sich selbst bewahrheitenden Prophezeiungen arbeiten, mit dem Ziel...
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon seerose » 8. Okt 2016, 14:49

Mirjam hat geschrieben:Hallo,
zu diesem Thema sollte vielleicht Lotty das Schreiben vom BMFSFJ auf unseren „Medical Guide“ reinstellen. Da kann sich jeder so seine eigenen Gedanken dazu machen. ;)
Liebe Grüße und knuddl :umarm:Mirjam

Jawohl, immer her mit den Köstlichkeiten!
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon VTSM-Vorstand » 8. Okt 2016, 16:36

Ihr Lieben, es handelt sich hierbei um Schriftverkehr des VTSM.
Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir diesen nicht öffentlich machen.

Vereinsintern kann dies gerne eingesehen werden.

:vtsm: - Vorstand
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Re: Umfrage BMFSFJ "Erfahrungen im Umgang mit ...."

Beitragvon Severus » 25. Okt 2016, 16:26

Hallo,

ich habe mir gerade das Programm von dieser Tagung angeschaut und unter den beteiligten Ärzten gerade mal einen gezählt, der nicht Psychiater ist. Gut, die eine ist Betroffene, das gibt ihr noch einen halbwegs interessanten Blickwinkel.

In Psychiatern sehe ich mal so gar nicht die Fachärzte mit den Kernkompetenzen zu Transsexualität! Alles, was die machen, ist fett an den Gutachten zu verdienen, die Amtsgerichte und später noch die Krankenkassen einfordern. Die wurden allenfalls zu "Kompetenzen" hingeschustert, weil sich jeder transsexuelle Mensch (und der Rest, der sich medizinische Leistungen für Transsexuelle beschaffen will) mit einer Begleittherapie herumärgern muss um seine eigentliche Angleichung starten zu können.

Für was die ganze Schose mit "Psychopathologisierung stoppen", wenn dann doch wieder ein paar Psychiater an der Quelle sitzen und ihre "Kompetenzen" zum Besten geben?!

Außerdem, in jeder zweiten Zeile liest sich Transgender, Transgender, Transgender.
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