Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

In diesem Forenbereich können Umfragen zur Transsexualität eingestellt werden. Gäste sollten dies aber zuvor mit der Forenleitung absprechen. Kontakt: administrator@shg-dazwischen.de

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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Vanessa » 11. Feb 2016, 18:18

Hier sind ja nicht nur VTSM-Mitglieder registriert. Ich bin auch kein Mitglied. Hmm, vielleicht schreckt das große VTSM-Logo tatsächlich Leute davon ab, sich zu registrieren? Vielleicht kommen daher immer wieder diese Gäste, die dann 20 Beiträge als "Gast" verfassen?
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Frank » 11. Feb 2016, 20:16

Danke für das Ansprechen Vanessa,
dann möchte ich hier nochmal ganz explizit darauf Hinweisen das dieses Forum in erster Linie ein "Selbsthilfeforum" sein soll und ist!

Wer sich im Forum wegen des Austausches im Selbsthilfebereich anmeldet kann weitere Unterforen sehen wenn er/sie dies möchte,
so gibt es einen "Frauenbereich" (wie die Bezeichnung sagt für Frauen) und einen "Männerbereich" die jeweils nur Menschen die sich selbst so definieren offen stehen.Einzig die Admins (w&m) haben Einblick in beide Bereiche. Dazu kommen noch ein Diskussionsbereich und ganz frisch ein Eltern/Kind Bereich.

Das es ebenfalls Unterbereiche des Vereins im Forum gibt, ist nur für die Menschen Sichtbar die sich dafür Interessieren - in den "offenen Vereinsbereich" wo aktuelle Informationen stehen kann jeder interessierte Forennutzer auf Anfrage hinein.
Der interne Vereinsbereich ist dann jedoch tatsächlich von einer Mitgliedschaft abhängig.

Im ganz oben stehenden Bereich haben wir ganz Bewusst auch Gästen die Möglichkeit eröffnet sich äußern zu können.
Hier gibt es neben dem Bereich für Informationen des VTSM auch diesen ganz offenen Bereich für Themen und Diskussionen die verfügbar sind, ohne das sich jeder "schreibende Mensch" direkt anmelden muss. Auch wenn Gästebeiträge immer erst von einem Admin freigeschaltet werden müssen (Spamschutz & Netiquette).

Liebe Grüße,
Frank
*der sicher ist das Jennifers Situation sehr viel komplexer und komplizierter ist, als es sich aus ihren bisherigen Beiträgen erschließt, auch wenn ich derartiges nicht zum ersten mal lese/höre*
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon maria » 14. Feb 2016, 18:12

So ich wag auch mal eine Antwort. Ich habe nicht mit abgestimmt und werde es auch nicht machen.
Am Anfang unseres Weges haben wir beide von Krankheit gesprochen. Es hat mir sehr geholfen die ersten Schritte zu gehen. Ich hab sie zum Psychologen begleitet, um mehr über die Krankheit zu erfahren. Einige Krankheiten verlieren ihren Schrecken, wenn man sich mit ihr auseinander setzt und entsprechend handelt. So war es dann auch bei uns. Wir haben uns jeder auf seine Art damit auseinandergesetzt. Der Therapeut half uns immer, wenn wir aneinander vorbei redeten.
Ich bin froh, das die Krankenkasse die Kosten übernimmt sowohl die Therapie als auch die Medikamente. Wenn es nicht als Krankheit gesehen wird, wird die KK die Leistungen dafür irgendwann streichen. Das wäre für viele eine Katastrophe, denn sie können es nicht selbst bezahlen.
Was traurig ist, das es so wenige Psychologen und Ärzte gibt, die sich mit Transsexualität auskennen.
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Jennilein » 18. Feb 2016, 12:02

maria hat geschrieben:So ich wag auch mal eine Antwort. Ich habe nicht mit abgestimmt und werde es auch nicht machen.


ja, ich werde auch nicht abstimmen.

maria hat geschrieben:Der Therapeut half uns immer, wenn wir aneinander vorbei redeten.


Dann hat Euch der Therapeut aufgeklärt, dass Transsexualität von den Fachkräften welche sich damit auskennen, als schwere psychische Störung, Persönlichkeitsstörung, sozial gestört gilt und dies rechtlich so anerkannt ist und rechtlich auch so behandelt wird?

Eine andere Anerkennung gibt es nicht.

Hat Euer Therapeut Euch aufgeklärt, die Krankenkassen übernehmen zur Behandlung dieser schweren psychischen Störung die Kosten?

Oder hat der Therapeut was von, "ist heute nicht mehr so" gefaselt?

Auseinander setzen heißt auch, sich mit der Diagnoseerstellung Transsexualität als schwere psychische Störung auseinander zu setzen und nicht einfach, weil's der Therapeut sagt, einfach weg schieben, damit die Krankenkasse Kosten übernimmt.

Mit der Diagnoseerstellung Transsexualität ist so manche Person in der Klapse gelandet. Passiert im Heute immer noch.

Hat der Therapeut Euch auch darüber aufgeklärt?

Hat Euch der Therapeut aufgeklärt, dass durch diese Krankheit Existenzen vernichtet werden, Leben vernichtet werden?

Oder hat der Therapeut alles schön geredet um den Schrecken zu nehmen?

Was bezahlt denn da eigentlich die Krankenkasse? Mit der Einführung des DSM in den 80er Jahren und der Einführung der Fallpauschale im Jahre 2001? Die Krankheit, aber nicht eine gute medizinische Versorgung. "Fallpauschale F64.0".

Es gab Zeiten, da wurde die Behandlungsbedürftigkeit im Vordergrund gesehen und zur Begleichung anfallender Kosten die Krankenversicherungspflicht eingeführt.

Es ist schon erschreckend, der Arzt, Psychologe legt fest, wer da behandlungsbedürftig ist. Der Arzt, der Psychologe legt fest, wer da welche Krankheit haben muss, um als behandlungsbedürftig zu gelten.

Als ob die betreffende Person nicht selbst feststellen kann, ob Behandlungsbedürftigkeit vor liegt.

Sich selbst psychisch pathologisieren zu müssen, damit die Krankenkasse Kosten übernimmt, und dies auch noch für gut anzusehen, da habe ich so meine Probleme damit.
Jennilein
 

Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Gast » 23. Feb 2016, 10:35

Letztlich wissen wir es alle nicht genau. Vor allem wissen wir nicht, ob es bei jedem einzelnen Menschen, der sich selbst transsexuell nennt, auch tatsächlich diese Ursache hat. Ich habe daher auch "glauben" geschrieben. Ich glaube daran, weil es das einzige ist, das ansatzweise naturwissenschaftliche Rückendeckung besitzt. Sonst müsste ich ja wirklich von einer Psychose ausgehen.

Den Ausführungen schließe ich mich an, und bin zudem davon überzeugt, daß man die obige Abstimmung nur mit Bezug auf sich selbst beantworten kann, via Introspektion. Ich gehe zwar davon aus, daß die meisten derer, die sich als transsexuell bezeichnen, diesen Hintergrund haben, und dementsprechend haben auch die allermeisten Teilnehmenden die zweite, dritte und vierte Kategorie angekreuzt haben. Es ist aber schon spannend zu sehen, daß insbesondere die dritte Kategorie so eindeutig unser Abstimmungsverhalten dominiert. Was sagt uns das? Ich denke vor allen Dingen sagt es uns vielleicht, daß wir durchaus realistisch Diskrepanzen zwischen unserem Körperschema einerseits und den gegebenen oder zwischenzeitlich veränderten Körpergegebenheiten"sehen"/fühlen, und das unabhängig davon, ob und wann wir unsere GaOP hatten. Bei mir selbst ist dies (GaOP) nunmehr seit fast 40 Jahren her, und meine uneingeweihte soziale Umgebung würde niemals meinen Hintergrund vermuten. Das "passing" ist also völlig in Ordnung, und wäre für eine Gender-Person vielleicht das "Endziel"? Für mich selbst bleibt da aber immer noch das Wissen um meine Lebensgeschichte, und das ich aufgrund meiner TS niemals eigene Kinder habe austragen und gebären können. Dementsprechend ist Transsexualität für mich eine angeborene Anomalie.
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon weißetapete » 4. Apr 2016, 21:43

Transsexualität ist nach meinem Erkenntnisstand:

Ist es keine psychischer Erkrankung (Psychopathologisierung). Eine rein psychische Erkrankung könnte, durch die Behandlung des psychischen Empfindens oder durch die Angleichung der psychischen Empfindung an den Körper, psychologisch/psychotherapeutisch behandelt werden. Dieses ist bei der Transsexualität nicht der Fall. Aber eine psychische Erkrankung kann aus der Transsexualität entstehen. Die psychische Erkrankung ist also eine mögliche Folge aus der Transsexualität.

Transsexualität ist eine körperlicher Erkrankung (Pathologisierung). Eine Krankheit die nicht unmittelbar zum Tode führen muss und dadurch nicht unmittelbarer Behandlung bedarf. Aber aus dieser Krankheit können Folgen entstehen, die zu einer gesundheitlichen Gefahr werden können. Zum Beispiel in dem sie zu einer psychischen Erkrankung führt. Die Krux ist, dass auch die Behandlung der Krankheit zu gesundheitlichen Gefährdung führen kann (Was nicht ungewöhnlich ist in der Medizin, siehe Krebsbehandlung).

Die Krankheit Transsexualität könnte aus einer angeborenen Anomalie (Geburtsfehler) entstehen.

Ist eine Krankheit und damit keine Normvariante. Wäre es gesund, also normal, könnte man es nicht behandeln.

Behandlung der Transsexualität erfolgt durch die Gesundung (Angleichung) des Körpers an die psychische Empfindung.
Ist eine Prävention möglich? Da die Ursachen dieser Krankheit noch nicht ausreichend erkannt wurden, ist eine Prävention nicht möglich.

(Es ist ein Versuch für mich Transsexualität einzusortieren. Es ist nicht korrekt, nicht vollständig und schon gar nicht wissenschaftlich fundiert. Dieser Text ist rein subjektiv und spiegelt nur meinen Erkenntnisstand vom 04.04.2016 wieder.)

Warum Transsexualität als körperliche Krankheit bezeichnen?
+ Bietet Argumente gegenüber der Krankenkasse
+ Unverschuldete körperliche Krankheiten sind gesellschaftlich Akzeptierter als psychische Erkrankung (so doof es klingt)
+ Eine Transperson wird medizinisch als das gesehen was sie ist, eine Person in einem falschen Körper
+ gerne weitere Pros aber auch Contras ergänzen
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Rafaela » 6. Apr 2016, 14:43

:oops: :oops: :oops: :oops:
:shock: :shock: :shock:
*ist Transsexualität eine Krankheit?*
:oops: :oops: :oops:

Habe keine Worte um so was zu beantworten. Bin selber Frau mit Transsexuellem Hintergrund aber Krank war ich nie!!!!!!!!!!!!!!!

Erst wenn nachgewiesen ist was mit uns los ist kann man was sagen aber nur im Schwarzem Loch zu stochern.... Das ist doch kein Lotto um nur ein Tipp abzugeben.
Darüber nur zu diskutieren?????????????? :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:


Gruss
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon weißetapete » 6. Apr 2016, 22:06

Rafaela hat geschrieben:Darüber nur zu diskutieren??????????????


Ist absolut notwendig.

Nur durch eine Diskussion entsteht die Grundlage unserer Argumente gegenüber Ärzten, Krankenkassen, Richtern, Politikern, usw. .

Natürlich ist es unangenehm sich als "krank" zu bezeichnen. Aber wir müssen abgrenzen zwischen psychischer Krankheit (also Identitätsstörung) und unverschuldeter körperlicher Krankheit (falscher Körper). Wenn wir uns nicht als körperlich krank bezeichnen, dann wird man uns vorwerfen es sei nur eine Laune oder eine psychische Störung. Beides ist bereits durch Studien widerlegt worden. Deshalb ist die Bezeichnung Geschlechtsidentität meiner Meinung nach falsch. Es handelt sich um einen Unterschied zwischen Geschlechtswesen und Geschlechtskörper. Identität beschreibt etwas, dass sich im Leben nach und nach bildet. Das Geschlechtswesen ist aber schon ab der Geburt da. Die Identität überlagert das Geschlechtswesen mit der Zeit. Je nach Identität wächst früher oder später der erlebte Unterschied zwischen Körper und Geschlechtswesen. Folglich wird die Identität labil, es können psychische Störungen auftreten. Der Begriff Geschlechtswesen ist natürlich nicht so griffig, daher könnte man es auch als Gehirngeschlecht oder Kopfgeschlecht bezeichnen. Dieses Gehirngeschlecht ist wahrscheinlich die Verdrahtung des Gehirns, welche pränatal stark von Umwelteinflüssen und hormonell beeinflusst wird. Diese Verdrahtung ist ja bei Frau und Mann unterschiedlich. Die Identität bildet sich aus körperlichen Gegebenheiten (Zum Beispiel: Gehen können), Sinneswahrnehmungen (Zum Beispiel: Sehen können und wie wir sehen) , Gehirn (unter anderem eben das Gehirngeschlecht) und erlebter Umwelt (Ort, Familie, Bildung etc.).
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Rafaela » 6. Apr 2016, 23:21

Danke für die Aufklärung, wäre echt dumm gestorben .......
Überlasse das Feld damit tolle Berater aufklären.

:-" :ironie: :-({|= :tanz:

Gruss
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Re: Umfrage, ist Transsexualität eine Krankheit?

Beitragvon Vanessa » 7. Apr 2016, 07:18

@Rafaela: Ich glaube nicht, dass der Text von weißetapete dazu galt, dich zu belehren. Das kann man zunächst durch den Zitatsbezug so deuten, aber ich glaube, dass sich der Schreibprozess im letzten Absatz verselbständigt hat. Man mag es belächeln, es als unweiblich oder überflüssig betrachten, das Thema so sachlich analytisch verstehen und definieren zu wollen, aber es ist bei vielen Betroffenen eben auch ein Bedürfnis. Und gerade für die Akzeptanz in der Gesellschaft spielt es doch eine Rolle, was Transsexualität wirklich ist. Sind die alle irre? Oder sind die ganz normal? Sind sie das Geschlecht, das sie behaupten zu sein, oder wollen sie es bloß sein? Mag sein, dass manche Leute sich gar nicht mit solchen Fragen plagen, einfach ihr Leben leben und auch gar nicht auf reale Probleme stoßen und sich daher fragen, was der ganze Zirkus hier eigentlich soll, aber wie ich schon sagte, manchen ist es ein Bedürfnis, sich über eine entlastende Definition Sicherheit zu schaffen, Sicherheit im Verteidigen vor anderen, aber auch Sicherheit bei sich selbst. Ich finde es auch unheimlich wichtig, Argumente von der Naturwissenschaft an die Hand zu kriegen, die mich einerseits entpathologisiert, andererseits aber auch meinen Zustand anerkennt. Damit kann ich unbeschwerter durch die Welt gehen.
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