von Vanessa » 5. Jan 2016, 14:09
Ich hab mir das Video auch inzwischen angeschaut und bin begeistert. Das ist ein tolles Argument, das man gegen die ganzen Leute gebrauchen kann, die propagieren, dass Geschlecht nur eine soziale Konstruktion sei. Mit der Frage, warum denn die Naturwissenschaftler so vehement eine biologische Ursache beweisen wollen, haben sie sich dann selbst wunderbar in die Nesseln gesetzt. Denn in dem Moment, wo die Frage gestellt wurde, dachte ich mir: Vehement versucht ja wohl nur ihr zu verbreiten, dass Geschlecht rein sozial sei.
Da ging mir wunderbar ein Licht auf. Gender-Studies wird ja vorrangig von Frauen für Frauen angeboten. Und diese Frauen erliegen einem fatalen Trugschluss: Dadurch, dass Geschlecht nicht mehr biologisch sondern sozial wäre, wären auch automatisch alle Ungleichbehandlungen falsch und müssten abgeschafft werden. Durch die Gleichmachung der Geschlechter soll letztlich die Gleichbehandlung oder Gleichstellung erfolgen. Gleichstellung ist das Ziel; die Erklärung, dass alles rein sozial sei, ein Weg zu diesem Ziel. Es geht also letztlich wieder um Politik und das Durchsetzen von Interessen und nicht um die Wahrheit.
Eine biologische Wahrheit ist dabei offenbar unerwünscht und wird bekämpft, indem das z.B. einfach als veraltete Forschung hingestellt wird. Hier geht es ganz klar auch um die (Um)Formung eines Bildes in der Gesellschaft. Und da wird es für mich gefährlich. Für mich ist das tatsächlich so etwas wie Lügenpropaganda. Ich bin genau so für Gleichstellung der Geschlechter. Kein Geschlecht sollte in irgendeiner Form benachteiligt werden. Aber für mich heiligt der Zweck einfach nicht die Mittel. Und letztlich halte ich es auch für schädlich, wenn die biologischen Geschlechter einfach so für ungültig erklärt werden. Damit wird Menschen auch ihre Identität geraubt.
Da ich ganz klar an ein biologisch verankertes Geschlechtsempfinden glaube und das auch hinreichend wissenschaftlich belegt sehe, gehe ich davon aus, dass es ein tiefes inneres Bedürfnis der meisten Menschen ist, diesem Geschlecht entsprechend leben zu können. Das schließt eigenes Handeln aber auch die Behandlung durch andere mit ein. Männer und Frauen haben meiner Ansicht nach trotz aller Ähnlichkeiten doch ganz signifikante Unterschiede, die einfach zum Glücklichsein berücksichtigt werden müssen. Transsexuelle sind der lebende Beweis dafür, denn diese sind trotz ihrer Sozialisation offenbar nicht davon abzubringen, sich nicht wie ihr bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht zu empfinden.
Daher besteht die Lösung für mich nicht in der Auflösung der Geschlechter durch Gleichmachung, sondern in der beidseitigen Anerkennung der Geschlechter und ihrer spezifischen Eigenschaften. Und das führt dann ganz natürlich zu einer Arbeitsteilung, mit der alle Beteiligten glücklich sind. Man hat ja in Norwegen gesehen, wie freie Frauen und freie Männer sich bei der Berufswahl langfristig entscheiden. Diese Unterschiede sollten nicht angeprangert, sondern einfach so akzeptiert werden.
Der ganze Genderwahnsinn ist insofern für mich ein absoluter Irrläufer, der letztlich nur Unzufriedenheit produzieren kann, da er den realen Menschen nicht gerecht wird. Das ist ein verirrter Seitenarm des Feminismus, der aber hoffentlich auf Dauer zu einem toten Arm wird und austrocknet. Und das sage ich als überzeugte Feministin.