http://forum.shg-dazwischen.de/viewtopic.php?p=3773#p3773
Danke, Hera - guter Beitrag mit wahren Worten die sich kaum einer traut
... diese "Nachtschicht" hat sich gelohnt
Grüßle
Rosi
spirulina hat geschrieben:Nein,das hat mit Sicherheit nix mit der Höhe meines Testosteronspiegels zu tun,das Ganze ging schon iwie tiefer.
Ich habe wirklich alles versucht,mit dem transsexuellen drive so zu leben,aber da das Ganze eben vom Gehirn ausgeht (das Gehirn ist sozusagen fehlprogrammiert ) kommt man da nicht bei. Die Fehlprägung findet ja schon sehr früh statt,vielleicht schon intrauterin .
... Ich weiß das Du einen Blick für Feinheiten hast! Das sehe ich an Deiner Bekleidung. ...
Dito. Mit genau der Frage hatte ich mich auch schon beschäftigt. Ich wollte mein "Problem" nicht auf diese Weise loswerden. Ich will gar nicht davon "geheilt" werden und es mögen ein Mann zu sein. Dann wäre ich einfach nicht ich.Hera hat geschrieben:Hätte man mir damals angeboten, mit einer Spritze oder so im Gehirn ein Mann werden zu können, damit ich mich im männlichen Körper wohlfühle, ich hätte definitiv diese Maßnahme abgelehnt. Ich bin eine Frau und ich will kein Mann werden.
Früher hab ich mich kaum im Spiegel angeschaut. Man musste halt das Loch zum Zahnbürstereinstecken finden. Aber jetzt begutachte ich mich sehr aufmerksam und verfolge meine körperlichen Änderungen (neben den mentalen) mit Spannung und Euphorie. Das was sich bereits ändert, begeistert mich total.Hera hat geschrieben:Meinen Körper nun schon soweit zu haben, ihn soweit fühlen zu können - also eben auch Hintern, Hüften, Brüste usw., mein Gesicht im Spiegel sehen zu können, obwohl ich hinsichtlich Feminisierung echt noch weiblicher aussehen könnte (obwohl ich da echt Glück hatte, dass es soweit von alleine passierte), hält mich am leben.
Mal abgesehen davon, dass es eh immer genug Biofrauen gibt, die da auch nichts drauf geben, werde ich auch nicht mit dem Spielen von blutigen Videospielen aufhören oder harte Gitarrenmusik durch Kuschelrock ersetzen. Ich freue mich auch, dass sich die langen Haare auch wieder zum Headbangen eignen werden. Und hey, damals in der fünften Klasse habe ich diese Musik von einer Klassenkameradin kennengelernt. Da braucht mir also niemand kommen und mir irgendwas erzählen wollen.Hera hat geschrieben:Wenn es mir als Frau etwas nicht passt, weil es sich z. B. nicht schickt als Frau dieses oder jenes zu tun, ich aber von meinem Wesen her so gestrickt bin, dass ich es gerne tue, dann scheiß' (sorry, muss gerade mal sein) ich doch drauf was andere denken und mache was ich will.
Rosi hat geschrieben:http://forum.shg-dazwischen.de/viewtopic.php?p=3773#p3773
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Grüßle
Rosi
Hera hat geschrieben:Lieben Dank, Rosi.
Damit macht man sich nur nicht unbedingt beliebt.
LG Hera
spirulina hat geschrieben:Hallo liebe Leute,
irgendwie kotzt mich das ganze Geschachere mit den Begriffen an ! Da wird irgendwie der Bock zum Gärtner gemacht ! Ich habe dabei immer den Eindruck,daß die Menschen,die sich damit so intensiv beschäftigen wohl Langeweile haben und dann diese Begrifflichkeiten sezieren bis zum "es geht nicht mehr"!
Erstaunlicherweise sind die Haupträdelsführer alles Personen mit männlicher Vorgeschichte,darunter sind so gut wie keine Transmänner .
Ich bin mal gespannt,wo das alles hinführt,jedenfalls ist das für mich ein großer flatus cerebri = Hirnfurz !
Ob ihr Mann-Sein nun vier Jahre, elf Jahre, zwanzig Jahre oder sechzig Jahre andauert, das Geschlecht einer Transfrau entsteht aus dem brutalen Bruch zwischen ihrem Ich und der Welt. Sie wählt das Frau-Sein über das Mann-Sein; ein Mann-Sein, das sie nicht wollte und was tiefe Narben bei ihr hinterlassen hat.
Trans-Weiblichkeit ist eine Krise von Männlichkeit: ein Versagen, ein Ablehnen oder ein Verzicht von und auf Mann-Sein und das männliche Privileg.
... habe ich für mich eine Definition von Frau-Sein durch den Blick auf die Männer gefunden: was die machen, was die haben, und wen die vom Machen und Haben abhalten. Die Definition von Frau-Sein liegt für mich darin, wer darunter leidet, dass er oder sie sich nicht als männlich identifiziert oder darstellt, und wieso.
Zwar bleiben Transfrauen von bestimmten Herausforderungen, vor denen Cis-Frauen stehen, verschont, aber ihre Kämpfe mit dem Patriarchat sind genauso heftig und einzigartig. Die meisten Transfrauen haben damit zu tun, die Form/Erscheinung ihrer Körper mit den Schönheitsidealen des Patriarchats in Einklang zu bringen, nicht weil diese Ideale gut oder berechtigt sind, sondern weil sie dadurch Würde bewahren können und sie sogar Leben retten.
Männer haben in dieser von Männern dominierten Welt lange definiert, was eine Frau ist. Meiner Meinung nach leiden Cis- und Transfrauen unter einer Definition von Frau-Sein, die sie nicht zu verantworten haben. Sie leiden darunter als Frauen - als Nicht-Männer - manchmal auf unterschiedliche Art und Weise, aber nichtsdestotrotz gemeinsam. Eine Debatte um nicht-zweigeschlechtliche Identitäten ist in absehbarer Zeit unvermeidlich. Bis dahin konzentriere ich mich auf die Zweigeschlechtigkeit, die weltweit vorherrscht.
Antworten auf das Frau-Sein gibt es nicht viele, dafür gibt es aber Fragen im Überfluss.
Ich bin stolz darauf jetzt endlich ganz Frau zu sein, den Mut gehabt zu haben alles so gemacht zu haben dass es jetzt richtig ist. Es ist ein Leid, den transsexuellen Hintergrund wird man niemals los aber das ist nicht Trans. Ich bedauere es erst so entsetzlich spät gemerkt zu haben, obwohl ich es hätte wissen müssen. Ich bin eine Frau mit kleinen Fehlern, mit einer falschen Vergangenheit. Das macht mich aber nicht weniger zu einer Frau. Nein ich bin kein Transgender, nein ich bin keine Transfrau, nein ich bin nicht Trans, ich bin noch nicht einmal eine Transsexuelle.In einem Interview wurde ich neulich gefragt, „ob ich immer Transgender" bleiben würde oder ob ich mich eines Tages „ganz als Frau" identifizieren würde. Ich habe gelacht, mein Gesicht verzogen und tief eingeatmet. Die Vorstellung, dass ich jemals etwas anderes als Transgender sein würde, war lächerlich und makaber.
Ich bin Trans! So heißt das, und ich bin stolz darauf.
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