Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes

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Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Beitragvon VTSM-Vorstand » 9. Sep 2015, 10:41

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Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS)

Sehr geehrte Damen und Herren der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Sie laden zu einer Fachtagung am 7.Oktober 2015 ein. Das Thema dort:
Die rechtliche Situation von Trans* und intergeschlechtlichen Menschen in Deutschand und Europa

In Ihrer Einladung zur Tagung schrieben sie auf facebook:
"Vor allem Trans* und intergeschlechtliche Menschen leiden darunter, dass Bildung, Beruf, Medizin und Recht nur auf zwei Geschlechter eingestellt sind."
Dann in ihrem Beitrag vom 9.September 2015:
"Mit der Bezeichnung Trans* nutzen wir einen aus der Bewegung heraus entwickelten Oberbegriff, der mithilfe des *-Sternchens eine Vielzahl von Begriffen umfasst. Dazu zählen transgender, transident, transsexuell u.v.a.."

Ich möchte einmal deutlich machen wo das eigentliche Problem liegt. Auf der einen Seite wird Transsexualität unter Trans* subsumiert. Dann heißt es, dass Trans*Menschen darunter leiden dass es nur zwei Geschlechter gebe. Menschen mit transsexueller Vergangenheit sind aber Männer und Frauen, sie haben keinerlei Problem damit dass es nur zwei Geschlechter gibt. Schließlich gehören sie eines der beiden Geschlechter an. Mit Ihrer Aussage suggerieren Sie jedoch das Menschen mit transsexueller Vergangenheit keine Männer und Frauen sind, denn wie Sie schreiben würden sie unter der Zweigeschlechtlichkeit leiden.

Da liegt die Diskriminierung. Liebe Mitarbeiter der ADS, Sie verstehen das Problem? Wir fordern daher, wie es ja auch in der Politik vielfach üblich ist, transsexuelle Menschen genau wie intersexuelle Menschen eigenständig zu betrachten. Die Probleme, Bedürfnisse und Wünsche dieser drei Gruppen (Transgender, Transsexuelle- und Intersexuelle Menschen), sind doch zu unterschiedlich.

Als Vereinigung-TransSexuelle-Menschen e.V. lehnen wir es, neben anderen Organisationen die sich um transsexuelle Menschen bemühen, mit aller Entschiedenheit ab, dass Menschen mit einem transsexuellem Hintergrund unter einer Sammelbezeichnung wie Trans* und der dahinter stehenden Ideologie, erneut einer Psychopathologisierung unterworfen werden. Wie wirkt es wohl für einen außen stehenden Menschen, wenn er erfährt das einige dieser Trans* Gruppe sogar soweit gehen sich Genital operieren zu lassen, nur um den sozialen Rollenwechsel zu vollziehen. Es ist absehbar dass bald wieder von einer psychischen Störung geredet wird.

Es gibt in Deutschland vielleicht 20-40 tausend Menschen die mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen zur Welt kamen. Davon sind die allermeisten nach ihre Transition im "normalem" Leben verschwunden, sie wünschen sich sehnlichst die Anerkennung als Mann oder Frau. In einer wie auch immer gearteten Bewegung, aus der heraus dieser Trans* Oberbegriff gebildet wurde, sind diese Menschen also überhaupt nicht vertreten. Nur eine sehr kleine Minderheit dieser Menschen ist politisch aktiv. Wer in oder vor der Transition steht hat auch gänzlich andere Sorgen als sich an der politischen Willensbildung zu beteiligen.

Es ist also absolut falsch davon auszugehen das diese Menschen von einem Bundesverband Trans* vertreten werden, sie werden noch nicht einmal verstanden. Seitens dieser Organisation ist man nicht bereit, andere Meinungen wahr zu nehmen. Trans* ist bemüht Menschen ein Leben zwischen den Geschlechter zu ermöglichen, was ja durchaus ehrenhaft ist, übersieht aber dass eine Geschlechtskörper Diskrepanz doch etwas anderes ist. Man hat seinen Standpunkt, lässt andere Meinungen nicht zu.

Natürlich hat Geschlecht auch die soziale Komponente, dies ist unbestritten aber es gibt auch eine pränatal angelegte Komponente. Es ist also töricht davon auszugehen dass sich Geschlecht anerziehen lässt. Geschlecht besitzt also auch eine fest verschaltete psychische Komponente. Transsexualität ist kein Problem der sozialen Rolle, es ist kein Lebensmodell. Transsexualität ist ein Geburtsfehler ähnlich der Intersexualität. Bei Transsexualität steht das "geschlechtliche Wesen" konträr zu den geschlechtsbestimmenden Körpermerkmalen.

Bei transsexuellen Menschen handelt es sich um Männer und Frauen. Ihr Streben geht dahin mit ihrem Körper im Einklang zu sein und ein normales leben, jenseits von Trans zu führen. Diese Männer und Frauen sind keine Trans*Menschen und auch keine Trans*Männer/Frauen. Wir setzen uns dafür ein das diesen Menschen eines Tages die Möglichkeit gegeben wird uneingeschränkt als Mann und Frau gesehen zu werden. Dieses Bemühen sehen wir durch Trans* und die dahinter stehende Ideologie, gefährdet.

Es muss ein Ende haben das Männer und Frauen mit einer erfundenen Vergangenheit leben müssen nur um als dass anerkannt zu werden was sie sind. Von einer Antidiskriminierungsstelle des Bundes müssen diese Menschen als Bürger unseres Landes erwarten dürfen, mit ihren Sorgen wahr und ernst genommen zu werden. Auch sie müssen erwarten können bei Ihnen Unterstützung, gegen ihre Diskriminierung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen, Lotty Maria Wergin
Vorstand Vereinigung-TransSexuelle-Menschen e.V.


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Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Lotty » 9. Okt 2015, 18:14

Bereits lange im Vorfed dieser Fachtagung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) mit dem Titel "Die rechtliche Situation von Trans* und intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland und der Welt" gab es herbe Kritik über dieses unsägliche Sammelsurium Trans*, zu dem angeblich ja auch Transsexuell hinzu gezählt werden müsse.

Auch wir haben uns eingemischt und immerhin hat man seitens der ADS begriffen das es nicht geht Trans* mit Eigenschaften zu belegen. Die Aussage "Trans* würden unter der dualen Geschlechtlichkeit leiden " wurde daraufhin auch entfernt.. Ein kleiner Erfolg? Das Problem ist nur das man jetzt nicht jedem hinterher laufen kann um ihn darüber aufzuklären.

Dieser erneute Versuch einer Sammelbezeichnung - Trans* - ist blanker Unsinn und wird sich früher oder später auch als solcher erweisen.

Im persönlichem Gespräch mit Mitarbeitern der ADS wurde ich zu dieser Fachtagung eingeladen und mir wurde in Aussicht gestellt dass man sich dort austauschen könne, ich also die Gelegenheit haben würde meine Meinung in die Diskussion einzubringen.

Als kurze Vorab-Info: Selten war ich derart enttäuscht und verärgert wie bei dieser Fachtagung, die wohl mehr als TrIQ und BVT* Manipulation und Gleichschaltungsversuch verstanden werden muss. Wir wurden Stundenlang mit Trans, Transmensch und Transgeschlecht berieselt, uns wurde klar gemacht das Geschlecht lediglich ein soziales Konstrukt sei und wir uns dieses nach belieben auswählen könnten.

Geschlecht sei doch ohnehin überflüssig. Es wurde von Transgeschlecht also Geschlechtswechsel gesprochen und es wurde von Geschlechtsumwandelnden OP's, die sich jedoch überwiegend auf Äußerlichkeiten bezogen, eingegangen. Eine genitalangleichende OP sei doch überflüssig, es gehe doch nur um die soziale Komponente, um die Geschlechtsidentität. Die Tatsache das es Menschen gibt die mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen zur Welt kamen war überhaupt kein Thema, es wurde mit keiner Silbe erwähnt. Menschen die sich ganz klar positionieren und wissen dass sie einem Geschlecht angehören und nicht nur eine andere Rolle leben wollen passen anscheinend nicht in das Gender-Queere Konzept.

Hier einmal ein kurzer Ausschnitt aus dem Triq-ABC um zu sehen wie diese Herrschaften denken und welche Meinung sie vertreten.
Sich selbst bezeichnen vor allem Menschen als transsexuell, die sich als eindeutig dem Gegengeschlecht angehörend erleben.
Falsch liebe TrIQ-Aktivisten. Wir sind Frauen und Männer mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen. Wir fühlen uns eindeutig unserem Geschlecht zugehörig. Ich frage mich "geht es Transphober", geht es diskriminierender? Bevor ihr Aussagen über uns trefft, fragt uns bitte, wir erklären es euch dann schon.

Diese beiden Berliner Gruppen (TrIQ, BVT*)haben es hervorragend verstanden sich mit ihrer Meinung derart in den Vordergrund zu setzen, das ist schon bewundernswert. Berlin scheint defakto verloren zu sein, dort ist man massiv dabei Geschlecht zu dekonstruieren. Menschen mit transsexuellem Hintergrund passen da nun mal nicht hinein. Geschlecht sei ja nur ein soziales Konstrukt welches man nach belieben wählen kann. Dies verträgt sich nicht mit der Tatsache, dass es eine vorgeburtliche Festlegung auf das Geschlecht gibt die jenseits der geschlechtsbestimmenden Körpermerkmale liegt. Wenn man dies akzeptieren würde käme die Philosophie der Trans*Bewegung vollends ins Wanken.

Zu dieser zugesagten Diskussion kam es jedenfalls nicht, es wurden lediglich Fragen zugelassen. Im Pannel 2 Trans* in der Bildung wollte ich auf das fälschliche "Transgeschlechtlich", auf den Mangel an Wissen um Menschen mit transsexuellem Hintergrund und auf die Tatsache, dass dies nicht vorkommen dürfe eingehen aber es wurde abgelehnt darüber zu diskutieren, es seien nur Fragen erlaubt. Darauf bin ich in das Pannel 4 (Gesundheit) gewechselt. Auch hier ging es nur um Trans*, Transgeschecht, Trans*Menschen. Insgesamt wurde nur über die bekannten Probleme geredet, also nicht wirklich etwas neues. Der Titel dieses Blockes "Diskussionen im Panel 1-4" war blanker Hohn.

Auch in dem abschließendem Block "Panelergebnisse und Fragerunde" kam es nicht zur Diskussion. Dennoch hatte ich Gelegenheit auf unsere Problematik ein zu gehen. Ich habe darauf aufmerksam gemacht das es immer nur um Trans* und Transmenschen ginge und gefragt ob es auch bekannt sei das es Männer und Frauen gibt die in ihrem Geschlecht anerkannt werden möchten. Die Anwort viel recht kurz aus "Es gibt auch Menschen die sich als Frau oder Mann verstehen". Als ich mich darauf noch einmal zu Wort melden wollte wurde dies abgewimmelt aber ich hatte bereits das Mikro und wies mit deutlichen und intensiven Worten darauf hin dass wir Frauen und Männer sind, das sei doch ein Unterschied.

Es gab dort dann auch Zustimmung seitens der Besucher und wie sich am Rande der Veranstaltung zeigte waren es nicht wenige die mit Trans* überhaupt nicht einverstanden sind. Auch Menschen ohne Bezug zu unserer Problematik zeigten durchaus Verständnis für unseren Unmut. Wie man sich seitens dioeser Trans* Vereine derart über diese Interessen hinweg setzen kann ist schon bemerkenswert und zeugt nicht gerade von Toleranz.

Trans* wollte dies alles jedoch nicht zur Kenntnis nehmen. Eine eindeutige Geschlechtszuordnung passt halt nicht in die Vorstellung der Gender/Queeren Trans*Aktivisten. Nicht nur für mich ist nach dieser Veranstaltung eines ganz klar. Es gibt Trans* Menschen und mit denen haben wir nicht viel gemeinsam. Trans* steht für soziale Rolle, steht für Transgender, beinhaltet keinesfalls Menschen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen.

In der Politik scheint aber doch noch ein anderes Bild zu bestehen, die Anwesenden Personen aus diesen Reihen redeten von Transsexuell, Transmenschen kam bei denen meines Wissens nicht über die Lippen. Das Problem ist nur dass die Politik Ansprechpartner benötigt und da ist nunmal leider dieser unsägliche von Transgender behersschte BV-Trans* gegründet worden, der alles vertritt, nur nicht unsere Interessen.

Nach Abschluss dieser Tagung und dem elendigem "alles gleich machen" könnte man fast einen Hass auf Trans*Menschen entwickeln. Nur das ist falsch, es sind nicht diese Menschen, die suchen ihr Glück wie jeder andere auch. Es sind diese fanatischen Trans*Aktivisten. Diese Menschen die Transsexualität versuchen als etwas darzustellen was es nicht ist. Die nicht akzeptieren wollen das wir Männer und Frauen sind. Die uns einreden wollen das wir die GaOP nur machen weil wir in dem heteronormativem Weltbild gefangen sind. Die Geschlecht zur Beliebigkeit erklären wollen, die sich der Transsexulaität bedienen um sie für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Wir könnten zusammen stehen aber durch eure verleugnende Haltung unseres wahren Geschlechtes, indem ihr uns als Menschen hin stellt die im Gegengeschlecht leben, schafft ihr Gräben die immer tiefer werden. Sorgt ihr für eine Auseinandersetzung und sorgt für Ausgrenzung. Denn mit euch können wir uns so nicht solidarisch erklären. So nicht liebe Trans*, wir sind Frauen und Männer die die Genitalangleichung für uns ganz persönlich machen lassen, weil wir das für uns richtige Genital benötigen. Für uns, versteht ihr, nicht für die Gesellschaft.

Es ist eine ganz schlimme Form der Diskriminierung, ihr behaupten für uns zu kämpfen aber in Wirklichkeit bringt ihr uns von unserem Wunsch "in unserem Geschlecht anerkannt zu werden" weiter weg.

Es gibt ein Leben nach der Transition, als Mann oder Frau, ganz ohne Trans* ganz ohne Transmensch, Transfrau oder Transmann. Dies gilt es zu akzeptieren.

Das verstehen wir unter Gleiches Recht. Jedes Geschlecht.

Lotty :vtsm:
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Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Gast » 10. Okt 2015, 10:54

@Lotty,

wenn man/frau Deinem Bericht folgt, kommt die Überlegung, dass der neue Verband in seiner queeren Ausrichtung für transsexuelle Menschen eher gefährlich als nützlich ist.
Gast
 

Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Lotty » 10. Okt 2015, 11:55

Hallo Gast,

es kommt dabei auf zwei Faktoren an, zum einen was verstehst du unter "transsexuelle Menschen" und zum anderem in welcher Phase befindet sich dieser Mensch.

Wenn wir an die Phase der Transition denken mag es durchaus Punkte geben an denen man sich treffen kann. Die Verfahren gerechter zu gestalten ist durchaus auch für Menschen mit transsexuellem Hintergrund hilfreich. Jedoch, wie sieht es aus wenn die GaOP zur Ausnahme wird? Was ist wenn nur noch wenige % diese in Anspruch nehmen und es irgendwann heißt "die anderen brauchen das auch nicht, begib dich mal in Therapie"?

Dann aber auch die Philosophie die hinter Trans* steht, dort geht es um Identitätswechsel (Transidentität) um die soziale Rolle, um Lebensmodelle. Menschen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen (unsere Definition für Transsexualität) wünschen aber in ihrem Geschlecht anerkannt zu werden. Was kommt dies dann aber mit dem Trans*Lebensmodell zusammen? Es sind gänzlich Unterschiedliche Zielsetzungen. Trans* möchten dass ihr Lebensmodell auf Akzeptanz stößt, Menschen mit transsexuellem Hintergrund möchten in ihrem Geschlecht anerkannt werden. Heißt es dann "Na wenn er als Frau leben möchte lass ihn dich. Wir sind ja tolerant"? Das ist für Trans* ein ganz tolle Sache aber für uns eben nicht.

Ja lieber Gast, an dieser Stelle ist Trans* schädlich für uns, es macht unser Bemühen zunichte, in unserem Geschlecht anerkannt zu werden. Es ist überhaupt nicht vereinbar mit dem Gedanken "Jedes Geschlecht. Gleiches Recht."

LG Lotty
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Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Gast » 10. Okt 2015, 14:38

Hallo Lotty,

ich denke, dass ich transsexuell so definiere, wie Du auch. Also Menschen, die unter ihren gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen leiden, sich als Frau oder Mann sehen und in ihrem, ich schreibe mal, "innerem" Geschlecht anerkannt sein wollen. Deshalb teile ich Deine Vorbehalte vollkommen.

Für transsexuelle Menschen ist das Trans* eben kein Lebensmodell. Und die GaOP darf nicht der Beliebigkeit unterliegen. Ob Betroffene diese machen (es gibt ja manchmal auch medizinische Ausschlussgründe) müssen sie selbst entscheiden.

Das Thema, ob Geschlecht nur sozial konstruiert ist, ist ein weiteres Betätigungsfeld. Ich denke, dass es das nicht ist. Und da passen dann Transsexuelle, die sich ja eindeutig zu einem Geschlecht bekennen, nicht dazu. Ich habe sicher nichts gegen andere Lebensentwürfe, aber es geht nicht, alles, was irgendwie mit "trans" anfängt, gleichschalten zu wollen.
Gast
 

Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Rosi » 10. Okt 2015, 20:48

Hier noch ein bisschen mehr "Bildmaterial" mit Erklärungen:

https://www.facebook.com/atme.ev/posts/10153799484741454?ref=notif&notif_t=notify_me_page

oder auch direkter:

https://www.youtube.com/watch?v=nzWbXdF-qOI

(schaust gut aus, Lotty ;-) )
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"
Rosi
 
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Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Hera » 13. Okt 2015, 12:32

Bitte nicht vergessen:

Auch Trans*Identitäten durchlaufen aus unterschiedlichsten Motivationen heraus den transsexuellen Vorgang - inkl. Hormontherapie und Operationen.

Nach den Motivationen hinter dem Tun der Leute fragt ja i.d.R. niemand wirklich solange es noch Sinn macht.

Wenn sie "mit allem durch" sind, dann macht es auch keinen Sinn mehr deren Motivationen zu hinterfragen. Wer will schon dafür verantwortlich sein, wenn Menschen sich zu spät erkennen und dann ggf. psychisch abstürzen? Ich jedenfalls nicht.

Dass es dann ggf. über Jahrzehnte trotzdem gut geht, ist für mich kein Beweis.

Glücklich zu sein, weil man alles das tun darf, was man als Mann nicht tun durfte, weil man endlich den Zwängen und dem Druck aus der männlichen Rolle entkommen konnte, hat für mich rein gar nichts mit dem Verlangen nach dem eigenen komplett weiblichen bzw. männlichen Körper zu tun.

Es gibt dann ja auch jene, die dann merken, dass das mit dem Frau sein nicht so gut funktioniert und ziehen sich dann auf das Trans* sein zurück, finden dort ihr Glück.

Nun ja - solange es denn glücklich macht...

Solange man aber nur auf das TUN fixiert - also, wer den transsexuellen Vorgang durchläuft, wer sich als transsexuell definiert und sich das durch Gutachter bestätigen lässt, der ist ES, solange man auf die Motivationen hinter dem TUN pfeift und eben nicht differenziert,

solange wird man auch reichlich Trans*Identitäten unter dem Begriff "Transsexuell" wiederfinden.

Was ich außerdem sehr interessant finde ist, dass offenbar immer mehr Leute - gerade Männer - ihre Identität aus ihrem Tun ableiten. Womöglich war das bei Männern schon immer so und es etabliert sich nur immer stärker, setzt sich durch?

Für mich fühlt sich das sehr seltsam an.
Hera
 

Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Hera » 13. Okt 2015, 12:39

ATME ging es an höherer Stelle an.

Vielleicht könnt ihr dort ja auch noch hinschreiben?

An das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) FAX und per e-mail -
13. Oktober 2015
https://www.facebook.com/atme.ev/posts/ ... 4698401454
Hera
 

Re: Offener Brief an die Antidiskriminierungsstelle des Bund

Beitragvon Hera » 13. Okt 2015, 14:13

Ich frage mich nun auch schon länger:

warum wollen die Trans*Identitäter ihren Identitätsmüll so dringend und unveränderlich in Beton gießen?

Fürchten sie, dass wenn sie das Verlangen nach dem eigenen komplett weiblichen Körper als gegeben annehmen - auch, wenn sie es selbst nicht fühlen können, dass sie dann die schlechteren Frauen oder Männer wären?

Fürchten sie, dass man ihnen etwas wegnehmen könnte - vielleicht das Recht auf finanzielle Unterstützung durch die Krankenkassen?

Aber vermutlich geht es doch wieder um irgendwelchen Hierarchiemist - also wer die besseren oder richtigeren Frauen bzw. Männer sind und so.

Anders kann ich mir nicht erklären, warum Identität jetzt das Nonplusultra werden sollte.

Oder alles über Identitäten abzubilden, die man mal eben wie die Unterbuchs wechseln kann, macht es den Menschen vielleicht auch einfacher. Man muss darüber nicht mehr groß nachdenken, braucht nicht zu differenzieren und Selbstreflexion zu betreiben ist vielleicht auch viel zu anstrengend und gefährlich.

Vielleicht ist es auch ein Gemenge aus alledem.

Seltsam, diese Unsicherheit, die an allen Ecken und Enden zu fühlen ist - wenn doch im Grunde genommen jeder von sich wissen sollte was er bzw. sie ist.

Aber wie sollte man auch Sicherheit finden, wenn man immer wieder nur an der Oberfläche kratzt und tunlichst alles vermeidet, was einen in die Tiefen der eigenen Psyche führen könnte, wo man - trotz ggf. aller schmerzhaften Dinge, die einem dort aus der Vergangenheit begegnen könnten - Sicherheit finden könnte, und neben der Erkenntnis um das klar Wissen was man wirklich ist, die Erkenntnis um das Wissen, was man denn wirklich für sich braucht?
Hera
 


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