Selfmademan hat geschrieben:Ah ok, danke für die Verdeutlichung, jetzt ist mir einiges klarer geworden. Hm vielleicht sieht das bei uns TS-Männern tatsächlich anders aus, allein schon aufgrund der optischen Wirkung, da das Testosteron eine enorme Wirkkraft hat. Die optischen Unterschiede zu Cis-Frauen sind dann gewaltig. Andersrum gibt es leider bei vielen TS-Frauen, wenn sie keine Pubertätsverzögerung genießen konnten, einige "verräterische" Überbleibsel wie z. B. tiefe Stimme, robuster Körperbau, große Hände etc. und das suggeriert in der Öffentlichkeit "Schwulsein". Nicht zuletzt die männliche Kastrationsangst der Öffentlichkeit.
Ja, das sind objektiv gegebene, wichtige körperliche Faktoren, die im allgemeinen "
einfach" gegeben sind!
Ich habe aber den Eindruck, daß da noch sehr viel mehr dahintersteckt, wie Du schon angedeutet, und im weiteren sehr gut nachvollziehbar begründet hast:
Selfmademan hat geschrieben:Kurz zum Thema Kastrationsangst: Der Mann fühlt sich entmannt wenn auch nur die Hoden fehlen, die Frau fühlt sich aber nicht unbedingt entfraut, wenn Uterus UND Eierstöcke entfernt werden mußten. Zwei scheinbare Gründe dazu, die Hoden sind sicht- und tastbar, Uterus und Eierstöcke entziehen sich der einfachen Haptik und Optik. Das Ejakulat ist mit Lustgefühlen verbunden, die Menstruation hingegen wird von den meisten Frauen als lästig empfunden.
Das sind jetzt aber alles erst "
nur" körperlich-psychische Gründe, die dabei sicher relevant werden.
Ich bin aber davon überzeugt, daß da noch sehr viel mehr dahintersteckt.
Einer dieser Aspekte ist der (ver)öffentlich(t)e/mediale Umgang mit dem Thema.
"Transsexuelle Frauen(?)" werden meistens durch äußerst fragwürdige "
Paradiesvögel" ins Rampenlicht gestellt, wobei es sich wohl eher selten um
originär transsexuelle Frauen (NGS) handeln dürfte?!
Diese
Vermischung/Verwaschung unter dem
"Trans*_Gender-Regenbogen" dürfte aus meiner Sicht eine ganz wesentliche Rolle für die unterschiedlichen Reaktionen "
spielen": Wie soll denn eine "
unbedarfte Öffentlichkeit" da noch die Unterscheidung zwischen
Crossdressern, Drag Queens, Trans-Gendern und
Transsexuellen treffen können.
Diese Unterscheidungs-Fähigkeit der Öffentlichkeit benötigen
originär transsexuelle Frauen und vor allem aber ihre potentiellen Partner aber spätestens dann, wenn sie (postoperativ) eine Partnerschaft mit einem heterosexuellen Mann anstreben.
Spätestens dann sind sie darauf angewiesen, daß "
man" ihre Gegebenheiten von den "
Spielarten des Transvestismus" zu unterscheiden weiß, und
" nicht alles in eine Kiste packt", wobei ansonsten "
zwangsläufig" auch der heterosexuelle Mann, der eine transsexuelle Frau begehrt, "
doch wohl auch nur schwul sein kann!"?
Ganz wesentlich aber dürfte die
generell stärker unter sozialer Kontrolle stehende männliche Geschlechtlichkeit verantwortlich sein für die besondere Schwierigkeit eines Verständnis für originär transsexuelle Frauen (NGS).
Fälschlich werden diese ja auch "
unentrinnbar" dem männlichen Geschlecht zugeordnet. Jede "
Zuwiderhandlung" von "
Männern" wird ansonsten unnachgiebig "
geahndet"...
Da spielen übrigens auch viele mehr oder weniger
unumstößliche Prägungen, Ängste, Abwehrmechanismen mit hinein.
Insgesamt handelt es sich um ein schier unentwirrbares Bündel an Vorurteilen, die den entsprechenden Frauen aus meiner Sicht ein stealth-Leben dringend empfehlenswert erscheinen läßt...