Es freut mich sehr, wenn ich lese, was Du als altersmäßig Jüngster hierzu schreibst, und wie sehr ich das alles nachempfinden kann, wie Du es für die heutige Situation und die sich daraus ergebenden Überlegungen ausdrückst!
Bei allen neuen Herausforderungen, die neue gesellschaftliche Gesamtumständen im Laufe der Zeit mit sich bringen, sehe ich doch eine grundlegende Kontinuität, die uns NGS-Menschen damals und heute verbindet!
Hauptmann Toxic hat geschrieben:
Ich bin konservativ. Ich fühle mich nicht als Minderheit. Ich bin ein weißer Mann - einer von „den Bösen“. Ich habe keine Verbindung zu LGBT. Außerdem will ich mit den miesen Repräsentanten nichts zu tun haben.
Schön, daß Du es trotz der teilweise bitteren Realität doch noch so schön humorvoll ausdrücken kannst, wobei ich Dir in Deiner Bewertung nur voll und ganz zustimmen kann! Es zeigt aber auch etwas ganz Wesentliches, was charakteristisch ist, für uns als NGS-Menschen:
Im Gegensatz zu manch unbestimmten Zeitgenossen suchen wir uns unser "Geschlecht" nicht im Sinne des Rosinenpickens aus, und verbleiben wie Viele von denen stets unverbindlich flexibel. Wir sind klar und eindeutig und dauerhaft entweder Männer oder Frauen, unabhängig von gesellschaftlicher und zeitlicher Begünstigung oder Benachteiligung des einen oder des anderen Geschlechts!
Unser Gerechtigkeitsempfinden bewegt(e) aber viele von uns damals, und Viele für mich unverständlicher Weise bis heute, mit Sympathie viele Anliegen der seinerzeitigen Feministinnen zu begleiten, wie wohl viele von uns , egal ob Männer oder Frauen, heute in vielerlei Hinsicht eher auch die Notwendigkeit gesellschaftlicher Geschlechter-Gerechtigkeit für Jungen und Männer sehen; ich gehöre jedenfalls dazu!
Hauptmann Toxic hat geschrieben:
2. Gesellschaftliche Nachteile oder Vorteile: Entweder die Wunschkarriere ist am Arsch oder es kommt eine Bande linker Vollpfosten an und will mir armem Opfer helfen. Ich bin kein Opfer, wir haben nichts miteinander zu tun. Ihre Teddybären sollen sie bei anderen Leuten loswerden
Ja, das sehe ich auch so! Wenn ich von "Outen" sprach, so meinte ich damit die unerläßliche Eröffnung und konsequente Umsetzung dessen, was für uns an Veränderungen unumgänglich ist, und infolge dessen wir uns so viel wie nur unbedingt nötig, aber so wenig wie irgendwie möglich "outen" über das, was wir seit mehr oder weniger Zeit über uns selbst wissen (inning); dieses "outen" hat natürlich absolut nichts zu tun mit einem höchst-übergriffigen "Zwangsouten" durch Vollpfosten, und ist auch nicht grundlegend unvereinbar mit einem auch von mir so empfundenen und so umgesetzten, erstrebenswerten dauerhaften Stealth-Leben!
Ich lebe seit 42 Jahren so weit als möglich "stealth", und bin dankbar dafür, so meinen ganz normalen Alltag leben zu können, ohne ständig meine frühere "Krankenakte" lebensbestimmend vor Augen zu haben, und mich im Zusammenwirken mit Menschen im sozialen Alltag darüber explizit oder implizit "auseinandersetzen" zu müssen...
Um für sich selbst zur Ruhe kommen zu können, ist es auch ganz wichtig, handlungsfähig zu werden, und sich weder in eine Opferrolle zu begeben, noch sich von anderen in diese vermeintlich bequeme Rolle drängen zu lassen; das macht nur unmündig und dauerhaft unfrei!
Hauptmann Toxic hat geschrieben:
3. Andere Leute drucken sich ihre Krankengeschichte auch nicht aufs T-Shirt. Warum sollte dann ich?
Das spricht für sich, kann aber gar nicht oft genug wiederholt werden; deshalb hier noch einmal in Fettdruck!