Transsexuell, der richtige Begriff?

Neues aus Forschung und Wissenschaft zum Thema Transsexualität

Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Jenn » 19. Jan 2018, 14:57

seerose hat geschrieben:
Jenn hat geschrieben:Ich habe so eine tolle Sexualität hinter mir, jahrelang mit der selben Partnerin, ohne Ekel zu empfinden. Es wird auch nicht besser hinterher zu behaupten, das war alles nur Schauspielerei und Täuschung und auf einmal nicht mehr wahr
Spaß am Sex lustvoll mit der Partnerin gehabt zu haben...
Welche Sexualität, welche gelebte Sexualität wäre denn da ein Ausschlusskriterium bzw. kein Ausschlusskriterium?

Zum einen hat Frank hierzu schon vieles gesagt, was ich nur nochmals voll und ganz unterschreiben kann!
Jetzt würde ich aber gerne von Dir ehrlich wissen, und zwar wirklich ganz ohne negative Wertung oder Hintergedanken meinerseits:
Du schriebst, du hättest eine so tolle Sexualität hinter Dir, wobei ich es immer schön finde, wenn Menschen eine erfüllende Sexualität erleben können, was ja alles andere als selbstverständlich ist!
Für mich selbst war und ist Sexualität überhaupt erst möglich, seit ich die dafür von mir unabdingbar benötigten körperlichen Voraussetzungen habe, wie wohl die entsprechenden Bedürfnisse schon viele lange Jahre vorher durchaus ausgeprägt bei mir vorhanden waren, und sie es übrigens bis heute sind!
Der Unterschied zur Situation prä-GaOP und post-GaOP ist allerdings der, das ich nun endlich überhaupt erst Sexualität praktizieren kann, und das voll und ganz erfüllend, und das in einer Weise, so daß ich darauf niemals mehr verzichten wollen würde!!!
Und deshalb meine Frage(n) an Dich: Was bewegt einen Menschen, der Spaß am lustvollen Sex mit der Partnerin gehabt hat, dies aufzugeben? Hat es sich "gelohnt"?
Glaubst Du wirklich, daß Dein und mein Selbst-Verständnis als Frau auf derselben Ebene liegen?


Schön von Frank da einige Dinge nochmal erwähnt zu haben. Ich bin aber nicht Seikowski. Eine Wertung abgegeben über das was Seikowski darlegt, habe ich auch nicht.
Wer meint, das was Seikowski sagt, sei so nicht richtig, der darf sich an Seikowski selbst wenden.

Ich bin auch nicht die Person, welche einen Kriterienkatalog erstellen tut und meint, danach ist festzustellen was wie was ist und wie was nicht.
seerose hat geschrieben:Jetzt würde ich aber gerne von Dir ehrlich wissen, und zwar wirklich ganz ohne negative Wertung oder Hintergedanken meinerseits: ?

Diese Satzstellung gibt mir das Gefühl, es sei so gemeint, wie geschrieben/angefragt.

Seerose Du schreibts was zu deiner Sexualität, wie das so ist bei Dir. Dann ist das so, in Frage stellen tue ich daran nichts. Mir ist auch bekannt, dies trifft auf viele andere Personen zu. Na dann ist das so. Ich stell‘s nicht in Frage. Für mich gibt es keinen Grund da irgendwas anderes draus zu machen und dran was umzudeuten. Es ist so wie Du es schreibst bei Dir.

Bei mir eben anders.

seerose hat geschrieben:
Jenn hat geschrieben:[/b]Und deshalb meine Frage(n) an Dich: Was bewegt einen Menschen, der Spaß am lustvollen Sex mit der Partnerin gehabt hat, dies aufzugeben? Hat es sich "gelohnt"?


Ich nehme an, diese allgemein gestellte Frage ist gar nicht allgemein gemeint, sondern eine ganz persönliche Frage an mich gestellt. Was dann als Antwort die Offenlegung meiner Bewegründe die Geschlechtszugehörigkeit selbst zu hinterfragen, folgen sollte. Was dann auch zur Frage führt, erst über vierzig Jahre mit fester Partnerschaft und lustvollen Sex die merkwürdigen Irritationen nicht mehr wegzuschieben, sondern zu hinterfragen. Irritationen, welche allein bei mir dargelegt, ein ganzes Buch füllen würden. Dazu noch auf die Gefühlssache eingegangen noch ein ganz dickes Buch.

Zudem, all das was mit mir, meinen Gefühlen passiert, es ist das was mit mir passiert und bei anderen Personen wieder ganz anders, ähnlich, teilweise ähnlich oder auch nicht.

Ich habe über Jahrzehnte hinweg nicht gefragt, welchem Geschlecht ich angehöre. Dafür gibt es massive Gründe. Angefangen damit, überhaupt nicht selbst vorstellen zu können, die Irritationen haben was mit der Geschlechtszugehörigkeit zu tun. Für mich gab es andere Prioritäten, sogar wichtigere Prioritäten. Ich bin eher in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, musste damit zusehen bei Zeiten auf eigenen Beinen zu stehen. Fragen zur Geschlechtszugehörigkeit oder Sexualität führen nicht dazu, dass Rechnungen beglichen werden.

Ärmliche Verhältnisse setze ich nicht gleich mit schlechter Kindheit. Auch wenn meine Kindheit mit vielen Entbehrungen einher gingen, kann ich nicht behaupten eine schlechte Kindheit gehabt zu haben. Meinen Eltern nun Vorwürfe zu machen, nicht so toll für mich da gewesen zu sein, ändert nichts daran, dass zu meiner Kindheit meine Eltern vor fünf Uhr aufstehen mussten, zur Arbeit gegangen sind und gegen 18:00 Uhr ungefähr von der Arbeit kamen. Und der Sonnabend auch noch ein Arbeitstag war. Damals ganz andere Verhältnisse und nicht ansatzweise mit dem Heute zu vergleichen. Thema Sexualität, ein Unding darüber zu sprechen, noch Fragen zu stellen. Meine Eltern ganz anders geprägt durch ihre Erziehung und damit auch die Aufgabenstellung an die Mutter und Frau, bzw. Vater und Mann, was deren Aufgaben zu sein hat.

Doch gibt es ein paar Dinge, für welche ich meinen Eltern sehr böse bin – richtig böse. Dinge, welche nicht sein mussten, wirklich nicht sein mussten.
So blieben manche Dinge, wie Zuwendung, Geborgenheit, Sicherheit teilweise auf der Strecke.

Bestätigen kann ich nicht, keine Liebe und Zuwendung anderen Personen entgegenzubringen, weil in meiner Kindheit die Liebe der Eltern zu mir zu kurz gekommen ist. Auch habe ich in meiner langjährigen Partnerschaft keine Abhängigkeitsbeziehung geführt. Meine Frau war meine Frau, aber nicht mein Eigentum. Eine liebevolle Partnerschaft, weit weg von dem, was meine Eltern für eine Partnerschaft hatten. Was sich auch auf die sexuelle Leidenschaft auswirkte. Nichts mit, Frau halt still, ich will jetzt. Sexuelle Gewalt, familiäre Gewalt, Gewalt gegenüber der Kinder hat keinen Platz in meinem Leben.

Erschreckt mich immer wieder, dass im Heute familiäre Gewalt, Vernachlässigung, sexueller Missbrauch an der Tagesordnung ist.

Doch bleiben bei allem guten Dingen in meinem Leben mit allem Drum und dran, auch mit der lustvollen Sexualität, die Irritationen, welche ich nicht gewillt war, auch nur einen Millimeter Platz einzuräumen. Ein innerer Instinkt, das könnte zu Schwierigkeiten führen.
Doch wenn dann die Ablehnung der männlichen Kleidung, die Ablehnung allem männlich zugeordneten Dingen des täglichen Lebens überhand nimmt, schon lange bemerkt, sich nicht mit der männlichen Welt in Einklang zu bringen, trotz Bemühens, dann kommen Fragen, Selbstzweifel.

Auch solche Fragen, „Was soll den das mit den ganzen Damenkram?“ „Wenn die Frau fragt, was schaffst du dir den da an“. Die Ausreden und Ausflüchte ausgehen. „Bin ich denn ein Transvestit?“.
„Doch pervers?“ Wenn dann der ganze Damenkram entsorgt wird, will ich nicht, weg damit und dann doch wieder beim Kauf die Irritationen stark dazu führen, sich die Damendinge anzuschaffen.
Ich mein damit nicht die Unterwäsche, sondern Haarwäsche, Seife, Bürste, Farbe zur Grauabdeckung extra für Frauen, wenn‘s doch auch die für Männer tun würde, usw.

Fragen, wozu das alles? Unbeantwortete Fragen. Bis dann Fragen kommen, zum Beispiel vom Arbeitskollegen. „Du hast ja Damenhaarwäsche, du wirst doch nicht schwul werden“. Es fällt auf, ich falle auf in den Kleinigkeiten. Auch bei den Arbeitsklamotten, bei den Handtüchern. Die Oberbekleidung neutral, Unisex heißt das wohl. Nichts mit Bund rumlaufen, Nichts mit Auffallen.

Nun gab’s da nicht nur die Unisexklamotten. Im Büro, besonders zu besonderen Anlässen, auch mit Vertretern anderer Firmen, der gute Anzug, gut zurecht gemacht, gut aussehend. Ich brauchte mich nicht zu verstecken. Es gab keinen Grund mich selbst abzuwerten. Warum also nicht so weitermachen, wie bis her?

Gesicherte Verhältnisse, finanziell, in der Partnerschaft, beruflich auch so in Butter.

Bemerkbar allerdings eine gewisse Ausgrenzung. Nicht wirklich dem männlichen Geschlecht zugehörig und irgendwie auch nicht möglich mich dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen. Siehst aus wie ein Mann, tust Dinge, welche Männer tun. Alles so wie es ein sollte und doch die Irritationen, welche da sagen, da stimmt was nicht.

Bis im Umgang mit anderen Personen die Frage gestellt wurde, „Kann es sein, Du lebst im falschen Körper, im falschen Geschlecht?“. Eine sehr peinliche Frage, eine unangenehme Frage. Eine Frage, vor welcher ich ausgerissen bin.
Wäre es nicht eine Freundin gewesen, welche diese Frage gestellt hatte, hätte ich mit Nein geantwortet. So wie vor vielen Jahren in der Schule, ich glaube in der sechsten Klasse so ähnliche Frage an mich gestellt wurde, ich aber aus Angst davor, diese Frage verneint hatte.

Einfach so normal sein, wie jeder andere auch. Nicht auffallen. Der Wunsch nach Familie, Kind und Kegel, Zweisamkeit und alles was dazu gehört.
Doch nun der Druck zu groß, wieder Nein zu sagen. Wieder so ein innerlicher Instinkt, welcher mir sagte, die Freundin hat voll ins Schwarze getroffen. Scheiße.
Von Transsexualität bis dahin, nie was gehört. Klar auch, ich wollte nichts hören und mich nicht damit beschäftigen.

Wegen was anderem kam es zur Vorstellung beim Psychologen. „Machen Sie das weg“ war meine Ansage an den Psychologen. „Ich seh aus wie ein Mann, klinge wie ein Mann“, „Was soll denn das werden?
Ein Kampf gegen die Transsexualität von meiner Seite aus. Es kam zu Komplikationen und ich musste einsehen, den Kampf gegen die Transsexualität kann ich nicht gewinnen. Auch bei aller Abwehr, die Geschlechtszugehörigkeit lässt sich bei mir nicht ändern.

Damit auch die Notwendigkeit sich auch den körperlichen Veränderungen stellen zu müssen. Das innerliche Bild passend machen mit dem Äußeren. Was für mich nicht bedeutet, von einer Op zurt nächsten zu huschen.
Manchmal bereue ich so einen Kampf gegen mich selbst geführt zu haben.

Zurück kurz zur sexuellen Aktivität. Lust am Sex zu haben, vielleicht deswegen, dass sich gegenseitig aufeinander einstellen, für mich eine Voraussetzung ist. Schnell mal ein Quiki, nichts für mich. Fremdgehen, nicht möglich.

Beantwortet dieser Text in etwa deine Frage:
„Was bewegt einen Menschen, der Spaß am lustvollen Sex mit der Partnerin gehabt hat, dies aufzugeben?“

Die Geschlechtszugehörigkeit!!

Die andere Frage: „Hat es sich "gelohnt"?
Ganz kurz, ja es hat sich gelohnt. Im richtigen Geschlecht das Leben nun zu gestalten, gar nicht darzulegen. Doch gibt es Gründe hier ins Forum zuschauen. Wenn alles nun in Ordnung wäre, dann wäre ich hier nicht anzutreffen. sondern
ein leben wie jede andere Frau führen, ohne zurück zu blicken, noch mich mit dem Thema zu beschäftigen. Frau und fertig, wohl doch nicht so einfach, was bitte nicht zu verwechseln sein soll mit, "Wohl doch keine richtige Frau"

„Glaubst Du wirklich, daß Dein und mein Selbst-Verständnis als Frau auf derselben Ebene liegen?“
Ich weis nicht wodurch es kommt, dass diese Frage gestellt wurde.
Was dein Selbst-Verständnis als Frau angeht, es ist dein Selbst-Verständnis.

Frauen sind so unterschiedlich. Eine Liste zu erstellen und dann abzuarbeiten werde ich nicht tun.

Die Frage nach dem was eine Frau ausmacht, uralt, abertausend mal gestellt. Unzählige Antworten und alle sollen doch großer Abweichungen die Richtige sein. Zudem der jahrelange Krieg der Selbsthilfegruppen/Vereine in denen dargelegt wird, was gefälligst Frau, Mann, Geschlecht zu sein hat.

Zudem die Versuche der Abwertung nach den Angleichungsmaßnahmen wer den die bessere Frau sei. Die Frau, welche danach heterosexuell ist, da ja das normal sei nach dem Zweigeschlechtermodel, bis hin eben lesbisch, das kann keine Frau sein, weil dies gegen das Zweigeschlechtermodel verstöße.

Solche Kriege sind nicht mein Ding. Führen zu nichts außer Unfrieden.

Ich nehme an, es wird Dir nicht reichen, wenn ich für mich sage, ich bin eine Frau. Wenn ich schreibe, das mit dem Frau mit Penis ist nicht meine Sache, entspricht nicht dem Bild meines Inneren und Äußeren, dann ist dies bei mir so.
Würde ich aus irgendwelchen Gründen die GAOP nicht machen hätte können, es wäre mir nicht möglich auch nur einen Schritt in die Gemäche der Weiblichkeit zu machen. Ich würd mich vor mir selbst ekeln.
Doch beschäftigt mich auch, welche Belastungen sind Personen ausgesetzt, welche die GAOP nicht machen können?

Welchen Begriff nehme ich für mich. Ich denk darüber nach keinen dieser umstrittenen Begriffe zu verwenden. Vielmehr durch die anhaltenden Streitigkeiten auf "Probleme mit der Geschlechtszugehörigkeit", oder, "Ich hatte da ein Problem mit der Geschlechtszugehörigkeit" auszuweichen.
Jenn
 

Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon seerose » 19. Jan 2018, 20:58

Vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, die mir Dein Selbst-Verständnis sehr viel besser "verständlich" machen, und damit auch eine ungleich größere Nähe bei mir erzeugen, als dies vorher so abstrakt angerissen, und für mich unbekannt, der Fall war!
Nach Deinen Ausführungen gehe ich nun auch davon aus, daß Deine GaOP kein "Sensations-Suchen" war, und wohl auch nichts primär mit "Lebensstil-Fragen" zu tun hat.
Ja, es gibt sicher bei beiden Geschlechtern eine enorme Variation hinsichtlich aller möglichen körperlich, geistigen und seelischen Geschlechtsaspekte, und wer anders, als der/die Betroffene selbst kann letztlich entscheidend und wahr für sich feststellen, welchem Geschlecht man angehört...
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Jenn » 22. Jan 2018, 16:19

Egal ob nun richtig, nicht richtig, hier auch was zum Begriff Transsexuell

https://m.saarbruecker-zeitung.de/polit ... id-7089616

Da geht es um Intersexualität, das dritte Geschlecht und auch um Transsexualität/Transident.
Jenn
 

Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Hera » 22. Jan 2018, 23:56

Ach ja...

"Leben als" - das, was es für die meisten wohl ist, wie es die meisten wohl sehen.

Ob sich daran wohl jemals etwas ändern wird?
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
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"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Frank » 23. Jan 2018, 04:30

Liebe Hera,
es gibt "Redewendungen" die immer häufiger werden, von Fachmedizinern (Therapeuten, Sexualtherapeuten, Operateuren, Endokrinologen, usw.) bedenkenlos eingesetzt werden - weil ja warum eigentlich?

Vereine wie BVT* (gefördert durch das BMFSFJ!) und dgti es so öffentlich darstellen,
aber auch sehr viele Betroffene diese Redewendungen nicht nur widerspruchslos hinnehmen, sondern sogar selbst so verwenden!

Dazu zählen (für mein Erleben konkret):
"Eine Frau die als Mann lebt"
"Frau zu Mann Transsexuelle"
"Transmann"
"Gegengeschlechtliche Hormontherapie"
"Geschlechtsangleichende Operation"

Statt:

"Mann der mit gegengeschlechtlichen Merkmalen geboren wurde"
"Mann mit Transsexualität/transsexuellem Hintergrund"
"Mann"
"Geschlechtsrichtige Hormonversorgung"
"Genitalangleichende/Genitalanpassende Operation"


Bei Frauen wäre das entsprechend an zu passen, also "Frau" statt "Transfrau" usw.

Da ist ein Punkt wo ich ATME definitiv Recht geben muss: Sprache hat Macht und mit der verwendeten Sprachform werden Realitäten geschaffen.
Diese Realitäten beginnen politisch und gesellschaftlich und enden dann eben auch in Fachbereichen, wie der medizinischen Versorgung.

Dabei ist die Überpräsenz der "Identitäts-Gender Vertreter" und deren Öffentlichkeitswirkung, sowie deren Unterstützung durch die Politik aktuell in der verwendeten Sprache mehr als deutlich zu erleben - aber solange kaum betroffene Menschen diesen Sprachverwendungen widersprechen, so lange wird sich daran auch nichts Ändern.

Liebe Grüße,
Frank
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Jenn » 23. Jan 2018, 10:15

Neben den Begrifflichkeiten, deren Ausführungen ist auch angeführt, um was es sich bei Geschlechtsproblematik handelt.

So steht da:

"STAMM Ich denke, die gesellschaftliche Toleranz hat generell eindeutig zugenommen. Eltern von betroffenen Kindern erfahren Stigmatisierung sicherlich nicht mehr in dem Maße, wie das früher der Fall war. Nicht zuletzt auch deswegen, weil inzwischen Themen wie Intersexualität oder Transidentität in der Öffentlichkeit und in den Medien relativ offensiv diskutiert werden."

Doch wird auch angegeben, dass Transsexualität ein Defekt in der Psyche sei.

"Bei Transidenten gibt es also keinerlei organische Anhaltspunkte?

STAMM Nein. Es gibt keine organischen Ursachen. Auch keine hormonellen. Das Phänomen betrifft – soweit bisher bekannt – ausschließlich die psychische Ebene."


Macht für mich den Eindruck für mehr Toleranz da zu sein, um, ja, den psychisch Kranken als psychisch Gestörten offener und toleranter zu begegnen.

Welche psychische Störung darf es denn sein?

Hormontherapie aufgrund der Feststellung durch einen Spezialisten, dass da eine psychische Störung vorliegt. Was für eine Toleranz?
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Hauptmann Toxic » 23. Jan 2018, 15:13

Es ist halt auch ein harter Spagat, einerseits gern widersprechen zu wollen aber andererseits diese Furcht zu haben, dann mit Leuten in einen Topf geschmissen zu werden, die wegen jedem Wort *getriggert* sind und sich daneben benehmen. Das ist eben das gefährliche bei so einer Wort-Diskussion. Vor allem (meine Erfahrung) kapieren die Bios sonst eh nicht, was gemeint ist. Eigentlich hätte man den „falschen Körper“ auch lassen können. Schätze mal, das ist der „Passing ist heteronormativ und daher böse“-Fraktion zuzurechnen.

Darum heißt meine Lösung auch Stealth. Dann bin ich dieses Frauenlabel auch los.
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Frank » 23. Jan 2018, 15:43

Also erstaunlich finde ich ja bei der ganzen Thematik, dass "bios" oder "Cisgeschlechtliche Menschen" (finde ich angenehmer als Bezeichnung) welche noch nicht "Genderverseucht sind" überhaupt keine Probleme haben, wenn ich Ihnen die Begriffe und ihre Bedeutungen erkläre, die finden dies sogar sehr logisch und Nachvollzihebar, es wird "Verständlich" und die "Akzeptanz" kommt mit dem Verstehen bei den meisten von ganz allein.

Das deckt sich auch mit dem was Seerose über frühere Zeiten erzählt - wieso Heute die Akzeptanz viel geringer ist und viele Menschen durch diese ganze "Gender-Identitäts Begrifflichkeiten" eher ablehnend oder nur oberflächliche Toleranz zeigen: Sie verstehen nicht mehr was der "ganze Mist soll" es ist zu Kompliziert, nicht Nachvollziehbar und dann diese vielen Varianten mit ein und dem selben "Basisthema" das ist "zuviel Unverständliches".

Die Mediziner arbeiten nach dem "Motto: Ein Arzt spricht dem Anderen dessen Kompetenz nicht ab!" -> dies betrifft heute sogar Psychotherapeuten (nicht nur therapeutische Ärzte) und daher muss es zwingend eine "psychische Störung sein" -> die Sexualogen, Psychiater und Psychologen behaupten dies doch so und selbst die Betroffenen sagen dies!

Abgesehen davon hat das Argument:
Bei Transidentität gibt es keine "organische Problematik"!
Recht, denn genau dafür steht dieser Begriff.....
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Hauptmann Toxic » 23. Jan 2018, 19:21

Gratulation, dass du solche Menschen noch gefunden hast. Wird ja immer schwieriger. Hab langsam das Gefühl, dass Transdokus das neue Fernsehgericht sind.

Mal von außen gesehen: Ich weiß schon länger um meine Identität und habe auch sehr viel recherchiert. So normale Leute wie euch hab ich, als persönlich Betroffener nach (2!!) Jahren gefunden. Und das sollte uns wirklich zu denken geben, wenn die aktive Suche nach vernünftigen Menschen so lange dauert.

Habe auch sonst allerlei Kurioses gefunden, z.B eine NGSerin, die bei der IB mitmarschierte. Und wenn die Stimmen laut werden, dann gegen erfundene Pronomen, Männer im Kleid, Unisexklos und 72 Geschlechter.

Psychisch krank - jaja. Als wäre unsere Dysphoria was anderes, als die einer XX-Frau, die wegen Brustkrebs ne Mastektomie gebraucht hat. Es werden einfach vollkommen normale Reaktionen pathologisiert. Wer 100 Stunden regelmäßig arbeitet, ist gestresst. Wer einen angehörigen verliert, ist traurig. All das sind Dinge, die nicht krank, sondern vollkommen normale menschliche Reaktionen sind.
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Re: Transsexuell, der richtige Begriff?

Beitragvon Hera » 23. Jan 2018, 21:54

Wenn Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind, kann es doch nur noch die Psyche sein.

Und dann frisst man womöglich Psychopharmaka in sich hinein und wird erst recht krank davon (Nebenwirkungen: Depression und suizidales Verhalten).

In einer Psychiatrie wird man dann von den ganzen Problemen der anderen dort förmlich erschlagen.

Sehr förderlich.
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