...... warum Hirnforschung und neuronale Erklärungsversuche an ihre Grenzen stoßen.
Wenn man das menschliche Sein versucht aus einer körperlichen Betrachtung zu ergründen, wird man bei den Bemühungen,
dieses Sein und Handeln erklären und nachweisen zu können an Grenzen stoßen.
Es lassen sich wohl Prozesse zum Teil sichtbar machen, wo denn in den neuronalen Landschaften im Körper etwas stattfindet,
aber das sind im Grunde mögliche „Örtlichkeitsbestimmungen“. Ebenso lässt sich mitunter auch erkennen, unter welchen
Voraussetzungen solche Abläufe stattfinden und in welchen Abhängigkeiten, also wie, wo und ob Prozesse beispielsweise
unter bestimmten Altersvoraussetzungen oder geschlechtlichen Spezifikationen stattfinden. Das entscheidende aber, nämlich
WAS da INHALTLICH stattfindet, kann nicht abschließend beurteilt werden - oder bestenfalls nur tendenziell.
So ist es möglich, dass messtechnisch sichtbar gemachte sehr ähnliche Formen oder Reaktionen, doch in der individuellen
Auswertung, dann als ein unterschiedliches Ergebnis verarbeitet werden. Damit ist praktisch auch gegeben, das sich bei
unterscheidenden Voraussetzungen und Spezifikationen bei Individuen, die gleichen Interpretationen und Endergebnisse für
die jeweiligen Individuum ergeben können.
Ein hirnorganisch eher weiblich entwickelter Mensch, kann hiernach eine männliche geschlechtliche Selbstaussage für sich
äußern, ebenso wie ein hirnorganisch eher männlich entwickelter Mensch, der eine weibliche geschlechtliche Selbstaussage
für sich äußert. Ob dabei dann Prozesse über ein geschlechtliches Wissen und Bewusstsein oder einer geschlechtlichen
Identifizierung eine Rolle gespielt haben, ist nicht erfassbar. Weil aber beide „Geber“ für diese Selbstaussage in den
Wesenheiten (Wesentlichkeiten) des Menschen liegen, spielt dieser Umstand letztlich keine Rolle für eine Wertigkeit einer
Selbstaussage.
Eine Beweiskraft über hirnorganische Entwicklung, um dadurch auf das Geschlecht eines Menschen schließen zu können,
liegt deshalb in der gleichen Weise wie über die genitale Entwicklung nicht vor. Auch hier kann maximal von einem Indiz
gesprochen werden.
In genau derselben Weise wird ja im IS-Diskurs ganz losgelöst von körperlichen Gegebenheiten, das Geschlecht des
Menschen in der Selbstaussage gesucht (!)