Viele Wege führen zum Ziel oder ...

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Viele Wege führen zum Ziel oder ...

Beitragvon Rosi » 7. Jan 2017, 21:30

...... warum Hirnforschung und neuronale Erklärungsversuche an ihre Grenzen stoßen.

Wenn man das menschliche Sein versucht aus einer körperlichen Betrachtung zu ergründen, wird man bei den Bemühungen,
dieses Sein und Handeln erklären und nachweisen zu können an Grenzen stoßen.

Es lassen sich wohl Prozesse zum Teil sichtbar machen, wo denn in den neuronalen Landschaften im Körper etwas stattfindet,
aber das sind im Grunde mögliche „Örtlichkeitsbestimmungen“. Ebenso lässt sich mitunter auch erkennen, unter welchen
Voraussetzungen solche Abläufe stattfinden und in welchen Abhängigkeiten, also wie, wo und ob Prozesse beispielsweise
unter bestimmten Altersvoraussetzungen oder geschlechtlichen Spezifikationen stattfinden. Das entscheidende aber, nämlich
WAS da INHALTLICH stattfindet, kann nicht abschließend beurteilt werden - oder bestenfalls nur tendenziell.

So ist es möglich, dass messtechnisch sichtbar gemachte sehr ähnliche Formen oder Reaktionen, doch in der individuellen
Auswertung, dann als ein unterschiedliches Ergebnis verarbeitet werden. Damit ist praktisch auch gegeben, das sich bei
unterscheidenden Voraussetzungen und Spezifikationen bei Individuen, die gleichen Interpretationen und Endergebnisse für
die jeweiligen Individuum ergeben können.

Ein hirnorganisch eher weiblich entwickelter Mensch, kann hiernach eine männliche geschlechtliche Selbstaussage für sich
äußern, ebenso wie ein hirnorganisch eher männlich entwickelter Mensch, der eine weibliche geschlechtliche Selbstaussage
für sich äußert. Ob dabei dann Prozesse über ein geschlechtliches Wissen und Bewusstsein oder einer geschlechtlichen
Identifizierung eine Rolle gespielt haben, ist nicht erfassbar. Weil aber beide „Geber“ für diese Selbstaussage in den
Wesenheiten (Wesentlichkeiten) des Menschen liegen, spielt dieser Umstand letztlich keine Rolle für eine Wertigkeit einer
Selbstaussage.

Eine Beweiskraft über hirnorganische Entwicklung, um dadurch auf das Geschlecht eines Menschen schließen zu können,
liegt deshalb in der gleichen Weise wie über die genitale Entwicklung nicht vor. Auch hier kann maximal von einem Indiz
gesprochen werden.

In genau derselben Weise wird ja im IS-Diskurs ganz losgelöst von körperlichen Gegebenheiten, das Geschlecht des
Menschen in der Selbstaussage gesucht (!)
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"
Rosi
 
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Re: Viele Wege führen zum Ziel oder ...

Beitragvon Lotty » 7. Jan 2017, 22:36

Vor einiger Zeit war ich bei einem Vortrag über fMRT Untersuchungen in der Uni-Bielefeld. Einen Satz, den mal jemand aus diesem Fachgebiet gesagt hat habe ich mir dort notiert. Leider aber nicht den Namen dessen der ihn formuliert hatte.

Es kann gezeigt werden wie ein Mann auf Fotos von geliebten Menschen reagiert, es zeigt aber nicht die Liebe

Übertragen auf unsere Thematik hieße dies. "Es kann gezeigt werden, wie eine Mann oder eine Frau auf bestimmte Reize reagiert, es zeigt aber nicht das Geschlecht". Es wird sich ein Bild ergeben das Männer mehrheitlich ein bestimmtes Reaktionsmuster zeigen und bei Frauen wird sich mehrheitlich ein anderes Muster zeigen. Es wird aber keine klare Grenze geben, denn es ist wie bei allen anderen geschlechtlichen Merkmalen (siehe Grafik). Daraus zu folgern das es unendliche viele Geschlechter gibt ist eine falsche Interpretation. Genauso wie es Unsinn ist zu glauben das Frauen nicht rückwärts einparken können und Männer nicht zuhören können.

Bild

Dennoch, es gibt weiblich gebärend und männlich zeugend, zwei natürliche Geschlechter und es gibt Abweichungen der Inter- und Transsexxualität. Wie Rosi geschrieben hat, gibt es ein in neuronalem Landschaft verankertes Wissen um das eigene Geschlecht. Es wurde hinreichend belegt, dass Geschlecht nicht anerzogen werden kann. Auch bei diesem Geschlechtswissen mag es geringe Ausnahmen geben wo quasi auch eine Art Inter* vorliegt. Forschungen zu diesem Thema sind mir jedoch unbekannt.

    Egal wie auch immer:
    fest steht,dass es grundlegend verschiedene Phänomene gibt,
    mit deutlich abzugrenzenden Eigenschaften und Bedarfen.

LG Lotty
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