Diagnose Transsexualismus und ICD 11

Meldungen und Meinungen die sonst nirgends rein passen.

Diagnose Transsexualismus und ICD 11

Beitragvon Hera » 17. Dez 2016, 11:50

Dieser Themenstrang wurde aus dem Thema "Die Sternchen-Umfrage" abgetrennt. Hier kann über diese Thema weiter diskutiert werden ohne zu sehr ins Off-Topic zu geraten. Die Forenadministration

Gewisse medizinische Hilfe gibt es nur bei der Diagnose Transsexualismus.

Also muss das alles möglichst so schwammig gehalten werden, damit jeder mit sonst welchen Motivationen auch partizipieren kann.

Das hält die medizinische Hilfe dann aber auch begrenzt und Trans* Leute wollen oft jetzt schon nur Teile aus dem medizinischen Hilfsprogramm - wenn überhaupt. Hauptsache Personenstands- und Namensänderug - die reichen doch oft schon, um die volle Narrenfreiheit zu erhalten - wenn es das überhaupt noch braucht, um endlich tun zu dürfen was man vorher nicht durfte.

Wenn das alles so weiter geht, streicht man die medizinische Hilfe, die es noch gibt, vielleicht auch noch ganz, denn die meisten leben doch auch so als Frau/Mann - es geht also.

Dass diese Leute, die SO ALS Frau/Mann/Trans* LEBEN, völlig andere Motivationen haben, interessiert doch heute im Grunde schon nicht mehr.
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
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ICD 11 beta draft

Beitragvon Mirjam » 17. Dez 2016, 12:44

Hallo,

der momentane Wortlaut von ICD 11 "Gender Incongruenze":

Die geschlechtsspezifische Inkongruenz von Adoleszenz und Erwachsenenalter ist gekennzeichnet durch eine ausgeprägte und anhaltende Inkongruenz zwischen dem erlebten Geschlecht eines Individuums und dem zugewiesenen Geschlecht, das oft zu dem Wunsch nach einem "Übergang" führt, um zu leben und als Person des Erfahrenen akzeptiert zu werden Geschlecht, durch hormonelle Behandlung, Chirurgie oder andere Gesundheitsdienste, um die individuelle Körper, so weit wie gewünscht und soweit möglich, mit dem erfahrenen Geschlecht. Die Diagnose kann nicht vor dem Beginn der Pubertät zugeordnet werden. Geschlechtsvariantes Verhalten und Präferenzen allein sind keine Grundlage für die Zuordnung der Diagnose.



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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Hera » 17. Dez 2016, 14:37

Kommt der Text zu ICD 11 "Gender Incongruenze" aus dem Übersetzer?

Gibt es einen Link zum Original?

Geschlechtsvariantes Verhalten und Präferenzen allein sind keine Grundlage für die Zuordnung der Diagnose.


Was also wäre dann eine Grundlage für die Zuordnung der Diagnose?

Trans*/Transgender wären dann ja außen vor - es sei denn, sie erfüllen diese Grundlagen trotzdem.
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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Lotty » 17. Dez 2016, 15:01

Hi Hera,

hier der Link zum Original auf den Seiten der WHO

Gender Incongruence of Adolescence and Adulthood is characterized by a marked and persistent incongruence between an individual´s experienced gender and the assigned sex, which often leads to a desire to ‘transition’, in order to live and be accepted as a person of the experienced gender, through hormonal treatment, surgery or other health care services to make the individual´s body align, as much as desired and to the extent possible, with the experienced gender. The diagnosis cannot be assigned prior the onset of puberty. Gender variant behaviour and preferences alone are not a basis for assigning the diagnosis.


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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Hera » 17. Dez 2016, 15:15

Ich habe das Gefühl, dieser Text widerspricht sich irgendwie.

Aber ich habe ständig zähen Nebel im Kopf, daher hat es wohl nichts zu bedeuten.
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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Rosi » 17. Dez 2016, 18:09

"Transsexualität" gibt es da ja gar nicht mehr.

Es geht nur noch um "Gender Incongruenz"

Geschlecht wird damit ausschließlich auf die Schiene des "subjektiven Erlebens" gestellt und damit weg vom "gegebenen Sein" (Bewusstsein).
Damit wird der Ansatz über einen psychologischen Klärungsbedarf fortgesetzt und die Anerkennung des schlichten Seins weiterhin geleugnet.

Weil es aber beides gibt, kann man an "Gender Incongruenz" eigentlich gar Nichts kritisieren .... lediglich das, dass "Transsexualität" wegdefiniert wird.
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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Lotty » 17. Dez 2016, 19:01

Es kommen ja immer wieder so Spezialisten daher, die meinen voller Schadenfreude, unter Verweis auf das ICD 11, dass es Transsexualität bald nicht mehr gibt. Damit meine ich jetzt aber nicht dich Rosi. Das ist totaler Unfug. Sicher gibt es diese Bestrebung Transsexualität als Geschlechtsthema unsichtbar zu machen und zu einem Genderproblem umzudeuten aber das wird nicht gelingen, es gibt den :vtsm-klein: der dies verhindern wird und ich denke die ATME wird dies ähnlich sehen. Es gibt dieses Phänomen, egal was auch immer irgendwelche Verdrehungsakrobaten sagen. Wer eine Transsexuelle Vergangenheit hat wird dies auch weiterhin so benennen und mittlerweile haben auch viele bemerkt dass es diese Verschiedenheit gibt.

Das ICD 11 ist in diesem Zusammenhang so was von unwichtig. Mal ganz ehrlich, was interessiert es mich? Nicht die Spur. Die meisten Menschen wissen noch nicht einmal das es so was wie ein ICD gibt und auch heute schon kümmern sich viele Ärzte einen großen Dreck um diese Liste. Zum Beispiel hatte ich als Diagnose auf einer Rechnung auch schon Transgender stehen. Das gibt es laut ICD gar nicht. Außerdem hoffen wir doch das bei der Revision des TSG der Offenbarungsschutz auch endlich funktionieren wird, was dann bedeutet das die Diagnose ohnehin nicht mehr erscheinen darf.
Was aber letztlich auch heute schon der Fall ist, Diagnose auf der Arztrechnung.

Letztlich wird es bei uns auch darum gehen was die DIMDI daraus macht. Gender wird als Geschlecht übersetzt und Incongruence als "fehlende Übereinstimmung". Es wird also auf so was wie "fehlende Geschlechtsübereinstimmung" heraus laufen können.
Das Geschlecht stimmt nicht mit dem Körper überein. Wäre nicht das verkehrteste.

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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Rosi » 17. Dez 2016, 19:46

Eine geschlechtliche Nichtübereinstimmung nimmt Bezug - so wissen wir - auf den Körper, der das Geschlecht
vorgibt, wovon dann das Erleben in ganz individuellen Bezügen und Wahrnehmungen abweicht.

Es wird nicht davon ausgegangen, dass der Körper vom Geschlecht abweicht, weil vorstehende Weltsicht
zugrundegelegt wird. Damit wird aber die "Stellschraube" immer dieses "individuelle Erleben" sein. Gerade
in psychologischem Verständnis ist eine "Inkongruenz" nur die Beschreibung eines wie auch immer gearteten
Erlebens und nicht eines Zustandes - Am Behandlungsgegenstand ändert sich also nichts zu heute.
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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Lotty » 17. Dez 2016, 20:16

Ist richtig Rosi, das müssen wir halt ändern. Das geschlechtliche Wesen, das Geschlechtswissen ist der entscheidende Faktor. Das müssen wir halt so kommunizieren. Wenn das jedem klar ist, dann passt auch die Bezeichnung.

Nicht die Identität weicht vom Geschlecht ab,
das Genital weicht vom Geschlecht ab.

    Also Schluss mit dem Geschlechtsidentitärem gerede.
    Schluss mit dem Gerede vom sozialem Konstruktion der Geschlechter.

Es muss begriffen werden, dass es psychosoziale und körperliche Geschlechtsmerkmale gibt die keiner Norm entsprechen. Und, dass es das Wissen um das eigene Geschlecht gibt. Dieses Wissen steht über allem, es ist mit den übrigen Wesenszügen, Begabungen und Instinkten vergleichbar.

    Das geschlechtliche Wesen ist es, was uns schon bei der Geburt mit gegeben wird.
    Diese Wesenszüge sind es, die uns maßgebend ausmachen.

Ich denke das dies von jedem normal denkendem Menschen verstanden werden kann.

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Re: ICD 11 beta draft

Beitragvon Rosi » 17. Dez 2016, 22:08

ja, Lotty, dann wäre es aber auch keine "Gender Incongruence" mehr, sondern eine "Body Discrepancy" ;-)
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