Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Transsexualität in Medien, Kunst und Kultur.

Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon Lotty » 7. Sep 2016, 11:21

Wer den Artikel in der Süddeutschen Zeitung liest, kommt zweifelsfrei zu dem Schluss das alle die eine Genitalangleichung anstreben wohl irgendie gestört sind und sich behandeln lassen sollten.
Ich bin nicht im falschen Körper
Im Grunde haben sie aber auch nur dieselben Denkmodelle wie ein Großteil der Gesellschaft: Sie glauben, der Körper entscheidet über das Geschlecht.
.....
Wozu also soll ich meinen Körper operativ verändern lassen, nur um irgendwelche wildfremden Leute zufriedenzustellen?

Das ist eine Sicht die einfach nur falsch ist und mit der Realität eines Menschen mit Transsexualität nichts zu tun hat. Es ist unerhört den Wunsch nach einem geschlechtsrichtigen Genital, als Anpassung an gesellschaftliche Normungen zu darzustellen. So kann nur ein Mensch reden der den Unterschied zwischen psychosozialem Geschlechtsaspekt (Gender), geschlechtlichen Körpermerkmalen (Sexus) und Geschlecht nicht begreift. Das geschlechtliche Wesen will sich in seinem Körper und in seinem sozialem Umfeld stimmig fühlen.

An sich ist es ja nichts schlimmes, wenn es Menschen gibt die Transsexualität nicht verstehen. Schlimm ist aber das Bild, welches von Menschen mit Transsexualität gezeichnet wird. Denn mal ganz ehrlich, wenn dem wirklich so wäre wie dieser Transvestit[1] schreibt, müsste man doch annehmen das sich der Wunsch nach einer Genitalangleichung auch weg therapieren ließe. Wir werden dort in diesem Artikel zu gestörten Männern erklärt die doch auch als Frau leben können und dann mal wieder als Mann. Mal die Vorteile des einen Geschlecht ausnutzend, mal die des anderen Geschlechts. Ganz dem modernem Gender-Gaga gehorchend "Geschlecht ist doch nur ein soziales Konstrukt".

[1] Transvestit steht für Menschen die Zeitweise ihre gegengeschlechtlichen Anteile ausleben, indem sie gänzlich in diese "Rolle" eintauchen.

LG Lotty
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon Wernichtfragt » 7. Sep 2016, 14:35

Was Menschen sich nicht vorstellen können, nicht nachfühlen können, das gibt es natürlich auch nicht.

Weltbilderweiterung? Fehlanzeige.
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon seerose » 7. Sep 2016, 14:42

spirulina hat geschrieben:Diese Aussage der Zeitung ist für Außenstehende durchaus richtig - erst wenn man den Geist über den Körper erhebt,kommt man zu anderer Sichtweise.

Das ist eine zentrale philosophische Frage, mit alter kulturhistorischer Tradition: schafft das Sein das Bewußtsein, wie dies der Materialismus vertritt oder umgekehrt, wird das Sein erst vom Bewußtsein gestaltet und beseelt?
Ich finde es diesbezüglich immer auch wieder amüsant, mit welcher Verve, um nicht zu sagen Leichtfertigkeit, die "Allerheiligste" Hierarchie der katholischen Kirche hier den atheistisch-materialistischen Standpunkt einnimmt, wie dies in Bezug auf die Außendeutung unserer TS-Betroffenheit der Fall ist. Andererseits verwundert es dann auch schon wieder positiv, daß so viele Vertreter der Linken, mit einem tatsächlich oder vermeintlich so klar materialistisch-atheistischem Weltbild bislang bereits die Stuttgarter Erklärung unterzeichnet haben, die bekanntlich jede an den sichtbaren materiellen Gegebenheiten des Genitales festgemachte Außendeutung zurückweist, und statt dessen die konstruktive Bewußtwerdung des Individuums hinsichtlich seiner Selbst als einzig ausschlaggebend anerkennt. Verkehrte Welt?
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon seerose » 7. Sep 2016, 18:06

spirulina hat geschrieben:Das beste Beispiel für diese Geisteshaltung sind für mich immer wieder das amerikanische Volk,aber wir hier in Europa sind wohl auch nicht besser .

Das "amerikanische Volk" wurde als das multi-Kulti Friede-, Freude-, Eierkuchen-Szenario kreiiert, das im "melting pot" aufgegangen zu neuen Ufern aufbrechen sollte... In der sicher nicht "vom Himmel gefallenen" systematischen Verblödung war man uns, vordem unvorstellbar, dort schließlich immer schon einige Jahrzehnte voraus gewesen, wobei "wir hier" ja nun inzwischen exponentiell aufgeholt haben, und nicht zuletzt Dank Genderwahn demnächst alle "unverwechselbar" austauschbar geworden sein werden...
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon Hera » 7. Sep 2016, 23:18

Konditionierung zu Konsum-Sklaven und immer schön oberflächlich und ignorant bleiben.

Ich habe noch kein Kraut dagegen gefunden, damit die Leute aufwachen. Viele wollen auch lieber nicht.

Und wenn endlich alle gleich (gemacht) sind, dann hat jeder den (Narren-)Freifahrtschein, um endlich seine Individualität leben zu dürfen?

Mann, Frau oder alle weiteren, die inzwischen erfunden wurden... - das sind offenbar alles nur noch Lebenskonzepte und wenn es einem gefällt, dann macht man das eben.

Und weil ja alle gleich sind, haben natürlich auch alle ein reines Genderproblem, welches zu lösen ist.

Irre.
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
F. Beutelrock (1889 -1958)

"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
F. Dostojewskij (1821 - 1881)
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon Frank » 8. Sep 2016, 05:12

Nun was mir in diesem Artikel am meisten Auffällt sind folgende Aspekte:

Frau zu sein hat gar keine Bezugspunkte - Körperliche schon per se nicht, sexuelle/Beziehungsrelevante auch nicht, Berufsmäßig aber auch nicht, nur wo es eigentlich relevant sein soll das dieser Transgender in dem Artikel "Frau ist" -> dazu habe ich absolut nichts finden können. Doch auf Seite 2 geht es um Sensation und Exotic - aber was hat DAS mit Frau sein zu tun?
-> was ergibt sich aber daraus?
Die eigentlich ja zu respektierende Selbstaussage "ich bin eine Frau" wird letztlich von allen anderen Lebensbereichen getrennt, mit der Begründung das man es ja sowieso nie sein kann/wird. Dieser Transgender will einerseits das Exotische Besondere sein, aber andererseits als "ganz normal" angesehen werden. Für mich einfach nur unheimlich viele Widersprüche die sich doch gegenseitig ausschließen durch ihre Widersprüchlichkeit.

Was mir bei vielen Artikeln wie diesem Fehlt ist die Frage: Was macht für den Menschen um den es darin gerade geht eigentlich das "Frau sein" aus?
Wie kann man die Körperlichkeit des Geschlechts (Genitalien) aus dem Geschlecht ausschließen? Und sich nur auf andere Körpermerkmale reduzieren die sekundär zum Geschlecht existieren?
Gehört zum Frau/Mann sein nicht das "Gesamtpaket" mit allen (zumindest soweit möglich) Konsequenzen?
Oder ist "Frau sein" doch nur die Aussendarstelung? Kleidung, Schminke, Maske ?

Also ich hatte das schon deutlich anders erlebt und nein ich habe für mich keine Möglichkeit gesehen auf solch eine "aussendarstellerische Art" mein Geschlecht befriedigend erleben zu können. Für mich hat es nicht gereicht mich "männlich zu Kleiden und zu Verhalten", das habe ich ja über Jahrzehnte getan, trotzdem war es immer "zu wenig".
Erst seit ich meinen Körper als stimmig (zumindest weitestgehend) erlebe geht es mir gut und ich erlebe mein Geschlecht (das Gesamtpaket eben) als stimmig und passend.

Nachdenkliche Grüße,
Frank
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon Mirjam » 8. Sep 2016, 12:36

Hallo,

ja, ich bin nicht Normal! :roll: "Danke, aber ich gebe mir Mühe!" :lol:


Liebe Grüße und knuddel :umarm:

Mirjam
Teufelchen im Blut.
Engelchen im Herzen und
ein bisschen Wahnsinn im Kopf.
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Re: Wer eine GaOP will ist psychisch gestört?

Beitragvon Rosi » 8. Sep 2016, 15:39

Es wird mindestens immer diese zwei "Sorten" von Menschen geben, die dann einmal "Frau" sind - und sich auch so erklären - wenn
es andere Menschen ihnen auch zuschreiben und die, die es aus irgendwelchen Gründen für sich selbst wissen.

Die Einen werden also alle verfügbaren "Instrumente" nutzen, um für Andere "als Frau" zu gelten. Weil einem da niemand
zwischen die Beine schaut, spielt das Genital da dann eine untergeordnete Rolle. Es sei denn es kommt der Sex als
zusätzlicher Faktor hinzu, um für Andere "als Frau" zu gelten. Funktionieren diese Rückmeldungen dann, ist es für die
Wesenszüge dieser Menschen eine stimmige transgeschlechtliche transidente Lebensweise.

Die Anderen, für die es wichtiger ist, dass sie sich selbst in ihrem gewussten Geschlecht wahrnehmen können, werden für
gewöhnlich die selben "Instrumente" bedienen - weil sie verfügbar sind. Genaugenommen wurden diese "Instrumente"
erst von diesen Menschen geschaffen, um sich aus ihrem geschlechtlichen Wesen heraus stimmig entfalten zu können.
Sie haben damit die Mittel und die Räume geschaffen, damit sich transidente Menschen dadurch dann für die
Umwelt sichtbar und für sich reflectierbar "als Frau" darstellen zu können.

In jüngster Zeit melden sich auch Stimmen aus dem eher amerikanischen Raum, die daneben stark auch sogenannte
"non-binäry" Geschlechter berücksichtigt sehen möchten und den Körper in seiner Gesamtheit als abhängig von der
geschlechtlichen Selbstaussage betrachten. Also wer sich als "weiblich" oder "Frau" erklärt, der hat auch einen entsprechenden
Körper - ein Penis wäre dann ggf. ebenfalls "weiblich". Eine "Auflösung" sollte dann unter "Körper-Dysphorie" erfolgen,
indem eine solche erklärte Dysphorie behandlungsbedürftig ist. Ein für mich komplett verworrenes Konzept, das sich im
Grunde überhaupt nicht von der jetzigen Identitätsstörungs-Geschichte unterscheidet.

:-(
Rosi
 


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