"Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarvt

Transsexualität in Medien, Kunst und Kultur.

Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Rosi » 16. Dez 2015, 15:51

http://forum.shg-dazwischen.de/viewtopic.php?p=3773#p3773

Danke, Hera - guter Beitrag mit wahren Worten die sich kaum einer traut ;-)

... diese "Nachtschicht" hat sich gelohnt :!:

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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Hera » 16. Dez 2015, 16:59

spirulina hat geschrieben:Nein,das hat mit Sicherheit nix mit der Höhe meines Testosteronspiegels zu tun,das Ganze ging schon iwie tiefer.
Ich habe wirklich alles versucht,mit dem transsexuellen drive so zu leben,aber da das Ganze eben vom Gehirn ausgeht (das Gehirn ist sozusagen fehlprogrammiert ) kommt man da nicht bei. Die Fehlprägung findet ja schon sehr früh statt,vielleicht schon intrauterin .

Ah, okay.

Ich empfinde übrigens mein Gehirn als richtig und nicht fehlgeprägt. Meinen Körper hingegen empfand ich damals als komplett entstellt - mittlerweile eben noch als teilweise entstellt.

Ich bin eine Frau und ich bin stolz darauf eine Frau zu sein und ich würde auch niemals ein Mann sein wollen. Nicht wegen des sozialen Rollenkrams, sondern weil die meisten Männer im allgemeinen so sind wie die meisten Männer sind - na ja - und weil ich einen komplett weiblichen Körper für mich als das empfinde was sein muss, was ich brauche.

Hätte man mir damals angeboten, mit einer Spritze oder so im Gehirn ein Mann werden zu können, damit ich mich im männlichen Körper wohlfühle, ich hätte definitiv diese Maßnahme abgelehnt. Ich bin eine Frau und ich will kein Mann werden.


Hm... - durch meine Erkrankung komme ich ja leider nicht so oft raus - gerade in der kalten Jahreszeit nicht.

Meinen Körper nun schon soweit zu haben, ihn soweit fühlen zu können - also eben auch Hintern, Hüften, Brüste usw., mein Gesicht im Spiegel sehen zu können, obwohl ich hinsichtlich Feminisierung echt noch weiblicher aussehen könnte (obwohl ich da echt Glück hatte, dass es soweit von alleine passierte), hält mich am leben.

In so einer Situation nur die soziale Geschlechtsrolle zu wechseln - was sollte das bringen?

Eine, die ich in der Fibro-SHG kennen lernte, schrieb mir heute:
... Ich weiß das Du einen Blick für Feinheiten hast! Das sehe ich an Deiner Bekleidung. ...

Jedoch laufe ich zu Hause i.d.R. nicht mit den Klamotten herum, die ich draußen trage. Ich schminke mich ja ohnehin kaum und warum sollte ich das für zu Hause tun? Ich stehe auch nicht auf Nylons bzw. Feinstrumpfhosen - im Gegenteil. Ich hatte dieses Jahr ein einziges Mal eine an - zu einer Hochzeit und ich war froh, als ich das Ding wieder los war.

Ich frage mich: was hätte eine transidente Person, also eine Trans*Identität, die z. B. SO als Frau lebt (ohne somatische Maßnahmen) davon, wenn sie die Geschlechtsrolle, die sie auszuleben wünscht, gar nicht wirklich ausleben kann, weil sie kaum raus kommt?

Was hätte eine transidente Person davon, wenn sie ihren Körper an die auszulebende Geschlechtsrolle angleicht und dann in so eine Situation wie ich gerät und dann kaum noch raus kommt?

Was hätte eine transidente Person davon, wenn sie ihren Körper an die auszulebende Geschlechtsrolle angleicht und dann - einmal als Beispiel - in ein anderes Land reist, wo die Geschlechtsrollen um 180 Grad gedreht wären, wo Männer i.d.R. mehr Gefühle zeigen als Frauen, wo Männer die hübscheren Klamotten tragen, wo Männer sich i.d.R. schminken und Frauen nicht und und und?
Würde die transidente Person dann ganz schnell wieder die Geschlechtsrolle wechseln?

Für mich hat das so nicht wirklich eine Basis.

Gender ist etwas Wandelbares.

Wenn es mir als Frau etwas nicht passt, weil es sich z. B. nicht schickt als Frau dieses oder jenes zu tun, ich aber von meinem Wesen her so gestrickt bin, dass ich es gerne tue, dann scheiß' (sorry, muss gerade mal sein) ich doch drauf was andere denken und mache was ich will.

Das geht schon bei meinem Klamottenstil los, dass ich mir da immer wieder einiges aus meinem sozialen Umfeld (zum Glück nicht von allen, einige mögen das ja) anhören musste. Na und? Dickes Fell und durch. Es interessiert mich nicht, wenn eine ältere Frau im Supermarkt mich Kopf schüttelnd ansieht, weil ihr mein Style nicht gefällt. Als ich es bemerkte, guckte ich sie einfach nur an und sie hörte auf, als sie es merkte und sah weg. Aber ihren eigenen Style fand sie offenbar ganz klasse. Würde ich aber niemals tragen sowas.

Ich bin auch nicht nur das Weibchen, nur weil andere mich als Vollweib empfinden. Ich bin auch die Amazone oder das Cowgirl, ich kann auch sehr wild sein - mal nur als Beispiel - und im nächsten Moment kann ich total zurückhaltend und schüchtern sein.

Ich setzte mich auch mit jemanden breitbeinig auf die Lehne einer Parkbank und trinke ein Bier - wenn es heute dann wohl auch eher nur ein Malzbier oder Alsterwasser wäre, weil ich wegen der Fibro Alkohol nur noch ganz schlecht vertrage.

Sollen die Leute doch gucken - interessiert mich nicht.

Wenn Frauen heute öffentlich weinen, dann heißt es doch inzwischen auch oft: guck mal die, die will doch nur wieder was erreichen (manipulieren) oder die stellt sich an.
Zu emotional im Berufsleben zu sein kommt auch bei einer Frau nicht gut an.

Was das alles dann mit der sozialen Geschlechtsrolle zu tun haben soll, verstehe ich nicht.

Ich habe eine Freundin, eine CW, die mag im Grunde den gleichen Klamottenstyle wie ich. Aber in dem Ort, in dem sie zuvor Jahre lang gelebt hatte, hat sie sich kaum getraut das zu tragen, weil die Leute eben gucken. Jetzt, an ihrem neuen Wohnort trägt sie es öfter mal - auch wenn die Leute immer wieder mal gucken.

Dass wegen meiner Klamotten geguckt wird kenne ich auch. Je öfter einen die Leute dann gesehen haben, umso normaler wird es dann auch für sie.

Ja, der Durck des sozialen Umfelds kann immens sein, wenn man in seinem Geschmack und in dem was man tut nicht der allgemeinen Norm entspricht.

Es wird doch immer davon geredet wie individuell wir alle sind. Aber das ist meist nur oberflächlich. Dann wird wieder einer bestimmten Mode hinterher gelaufen, weil das irgendwie "in" ist und dann laufen viele doch wieder ähnlich herum. Es ist wie eine Art Uniform, weil viele irgendwie das gleiche mögen.

Warum sind die Menschen nicht einmal wirklich individuell - auch über die Grenzen der gesellschaftlichen Normen hinweg?

Viele bräuchten dann vermutlich auch nicht mehr ihre Identität transen. Sie könnten sie selbst sein ohne alles immer nur auf das Gender zu schieben, sie könnten sagen:

"ich bin ich" oder:
"ich bin ein Mann - und eben kein Kerl und mein Mann sein ist eben feminin und entsprechend bin ich und kleide ich mich".

Statt sich aber über das eigene Sein zu identifizieren, identifizieren sich offenbar immer mehr Menschen über das was sie tun - Männer tendieren ohnehin dazu sich über ihr Tun zu identifizieren und weniger über ihr Sein.

Warum? Gibt das mehr anerkennung?
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Vanessa » 16. Dez 2015, 17:32

Hera hat geschrieben:Hätte man mir damals angeboten, mit einer Spritze oder so im Gehirn ein Mann werden zu können, damit ich mich im männlichen Körper wohlfühle, ich hätte definitiv diese Maßnahme abgelehnt. Ich bin eine Frau und ich will kein Mann werden.
Dito. Mit genau der Frage hatte ich mich auch schon beschäftigt. Ich wollte mein "Problem" nicht auf diese Weise loswerden. Ich will gar nicht davon "geheilt" werden und es mögen ein Mann zu sein. Dann wäre ich einfach nicht ich.

Hera hat geschrieben:Meinen Körper nun schon soweit zu haben, ihn soweit fühlen zu können - also eben auch Hintern, Hüften, Brüste usw., mein Gesicht im Spiegel sehen zu können, obwohl ich hinsichtlich Feminisierung echt noch weiblicher aussehen könnte (obwohl ich da echt Glück hatte, dass es soweit von alleine passierte), hält mich am leben.
Früher hab ich mich kaum im Spiegel angeschaut. Man musste halt das Loch zum Zahnbürstereinstecken finden. ;) Aber jetzt begutachte ich mich sehr aufmerksam und verfolge meine körperlichen Änderungen (neben den mentalen) mit Spannung und Euphorie. Das was sich bereits ändert, begeistert mich total.

Hera hat geschrieben:Wenn es mir als Frau etwas nicht passt, weil es sich z. B. nicht schickt als Frau dieses oder jenes zu tun, ich aber von meinem Wesen her so gestrickt bin, dass ich es gerne tue, dann scheiß' (sorry, muss gerade mal sein) ich doch drauf was andere denken und mache was ich will.
Mal abgesehen davon, dass es eh immer genug Biofrauen gibt, die da auch nichts drauf geben, werde ich auch nicht mit dem Spielen von blutigen Videospielen aufhören oder harte Gitarrenmusik durch Kuschelrock ersetzen. Ich freue mich auch, dass sich die langen Haare auch wieder zum Headbangen eignen werden. :D Und hey, damals in der fünften Klasse habe ich diese Musik von einer Klassenkameradin kennengelernt. Da braucht mir also niemand kommen und mir irgendwas erzählen wollen.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Hera » 16. Dez 2015, 18:48

Rosi hat geschrieben:http://forum.shg-dazwischen.de/viewtopic.php?p=3773#p3773

Danke, Hera - guter Beitrag mit wahren Worten die sich kaum einer traut ;-)

... diese "Nachtschicht" hat sich gelohnt :!:

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Lieben Dank, Rosi.

Damit macht man sich nur nicht unbedingt beliebt. ;)

LG Hera
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Lotty » 16. Dez 2015, 21:54

Hera hat geschrieben:Lieben Dank, Rosi.

Damit macht man sich nur nicht unbedingt beliebt. ;)

LG Hera

Willkommen im Club.

Allen Anschein nach müssen wir uns der Gemeinschaft der Trans*, Trans*geschlechtlichen oder Transgender zugehörig fühlen. Was wurden wir angegiftet als wir den VTSM nur für Menschen mit transsexuellem Hintergrund gegründet haben. Uns steht man es nicht zu, uns zu organisieren. Wir müssen doch unbedingt für Trans*Geschlechtliche offen sein. Nur für Menschen mit transsexuellem Hintergrund, das darf nicht sein.

Oder jetzt dieser "Landesverband für transgeschechtliche Fremdbestimmung". Dort wurden wir zum Verein für "Trans*geschlechtliche Thematik" umdefiniert. Ganz dem Motto dieses Vereins entsprechend "Fremdbestimmung". Kann sein dass wir von diesem Verein in Kooperation mit dem QNN auch von den Landesmitteln ausgeschlossen werden weil wir nicht für Trans* stehen, obwohl die Fördermittel für transsexuelle Menschen vorgesehen sind. Den Trans* wird hingegen die Kohle in den Allerwertesten geblasen. Ich meine dieser Berliner Verein wurde mit 100.000 € gefördert. Damit können sie jetzt genderqueere Ideologie verbreiten.

LG Lotty
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Lotty » 16. Dez 2015, 23:24

spirulina hat geschrieben:Hallo liebe Leute,
irgendwie kotzt mich das ganze Geschachere mit den Begriffen an ! Da wird irgendwie der Bock zum Gärtner gemacht ! Ich habe dabei immer den Eindruck,daß die Menschen,die sich damit so intensiv beschäftigen wohl Langeweile haben und dann diese Begrifflichkeiten sezieren bis zum "es geht nicht mehr"!
Erstaunlicherweise sind die Haupträdelsführer alles Personen mit männlicher Vorgeschichte,darunter sind so gut wie keine Transmänner .
Ich bin mal gespannt,wo das alles hinführt,jedenfalls ist das für mich ein großer flatus cerebri = Hirnfurz !

Was meinst du wie mir das aufstößt dass da immer jemand daher kommt und meint mich in eine Gruppe zwangsweise zu vereinnahmen. Ich suche mir selber aus welcher Gruppe ich mich zugehörig fühle und da bin ich nicht die Einzige.

Wie es mit Transmännern aussieht weiß ich nicht aber Männer gehören da nebenbei auch dazu nur sind es nicht so viele die das Thematisieren, die meisten Frauen und Männer tauchen ja ohnehin ab und entziehen sich der sogenannten Trans*Community. Für die heißt es einfach "leck mich" und weg sind sie.

Es geht dabei auch nicht nicht um Begriffe sondern um Zuweisungen. Wenn es dir nichts ausmacht als Geschlechtswechsler bezeichnet zu werden oder man dir unterstellt das du ja gar keine Frau bist sondern ein Mann der lediglich in der sozialen rolle Frau lebt ok. Es gibt jedenfalls viele denen es was ausmacht und für die machen wir was, für die haben wir den VTSM gegründet.

Spiru, ja bei mir ist es zum Beruf geworden. Habe mir das jedoch auch alles einmal anders gedacht. Meine Vorstellung war es der Gesellschaft zu sagen das wir Frauen und Männer sind. Habe niemals im Leben daran gedacht das es zu einem "Kampf" mit Trans*Menschen kommen würde die Unsinn über "uns" verbreiten und dabei auch noch mit zigtausend Euros gefördert werden.

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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Hera » 17. Dez 2015, 12:44

Ob ihr Mann-Sein nun vier Jahre, elf Jahre, zwanzig Jahre oder sechzig Jahre andauert, das Geschlecht einer Transfrau entsteht aus dem brutalen Bruch zwischen ihrem Ich und der Welt. Sie wählt das Frau-Sein über das Mann-Sein; ein Mann-Sein, das sie nicht wollte und was tiefe Narben bei ihr hinterlassen hat.

Trans-Weiblichkeit ist eine Krise von Männlichkeit: ein Versagen, ein Ablehnen oder ein Verzicht von und auf Mann-Sein und das männliche Privileg.

... habe ich für mich eine Definition von Frau-Sein durch den Blick auf die Männer gefunden: was die machen, was die haben, und wen die vom Machen und Haben abhalten. Die Definition von Frau-Sein liegt für mich darin, wer darunter leidet, dass er oder sie sich nicht als männlich identifiziert oder darstellt, und wieso.

Zwar bleiben Transfrauen von bestimmten Herausforderungen, vor denen Cis-Frauen stehen, verschont, aber ihre Kämpfe mit dem Patriarchat sind genauso heftig und einzigartig. Die meisten Transfrauen haben damit zu tun, die Form/Erscheinung ihrer Körper mit den Schönheitsidealen des Patriarchats in Einklang zu bringen, nicht weil diese Ideale gut oder berechtigt sind, sondern weil sie dadurch Würde bewahren können und sie sogar Leben retten.

Männer haben in dieser von Männern dominierten Welt lange definiert, was eine Frau ist. Meiner Meinung nach leiden Cis- und Transfrauen unter einer Definition von Frau-Sein, die sie nicht zu verantworten haben. Sie leiden darunter als Frauen - als Nicht-Männer - manchmal auf unterschiedliche Art und Weise, aber nichtsdestotrotz gemeinsam. Eine Debatte um nicht-zweigeschlechtliche Identitäten ist in absehbarer Zeit unvermeidlich. Bis dahin konzentriere ich mich auf die Zweigeschlechtigkeit, die weltweit vorherrscht.

Antworten auf das Frau-Sein gibt es nicht viele, dafür gibt es aber Fragen im Überfluss.

Quelle: https://i-d.vice.com/de_de/article/ihr-habt-immer-noch-nicht-verstanden-was-trans-sein-bedeutet-687?utm_source=idfb

Wie empfindet ihr das?
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Frank » 17. Dez 2015, 17:01

Glücklicherweise bin ich ein Mann.

Und zu Männern wird dort an sich gar nichts geschrieben, nur über das "Patriachat" - zu welchem ich eine eher zwiespältige Sicht habe, aber die habe ich zu Matriachat ebenfalls....Gleichberechtigtes Miteinander halte ich für die einzige Lösung.

Das "Mannsein" wird auch erwähnt aber in einem Zusammenhang der sich mir gar nicht erschließt.

Das mit der "krise" sehe ich als einen der Punkte die letztlich zu dem Unterschied zwischen Gender und Sexus gehören,
bei Sexus Betroffenen geht es letztlich darum eine "Rolle nicht mehr spielen zu können die einfach nicht zum tatsächlichen Geschlecht paßt",
während es beim Gender ausschließlich darum geht sich eine eigene "passende Rolle zu basteln/definieren".

das sind mal so meine spontanen Gedanken zu diesen Zitaten.

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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Lotty » 17. Dez 2015, 19:33

Habe den Artiklel mal angelesen und bereits beim ersten Absatz war klar, das ist nicht meins.

In einem Interview wurde ich neulich gefragt, „ob ich immer Transgender" bleiben würde oder ob ich mich eines Tages „ganz als Frau" identifizieren würde. Ich habe gelacht, mein Gesicht verzogen und tief eingeatmet. Die Vorstellung, dass ich jemals etwas anderes als Transgender sein würde, war lächerlich und makaber.

Ich bin Trans! So heißt das, und ich bin stolz darauf.
Ich bin stolz darauf jetzt endlich ganz Frau zu sein, den Mut gehabt zu haben alles so gemacht zu haben dass es jetzt richtig ist. Es ist ein Leid, den transsexuellen Hintergrund wird man niemals los aber das ist nicht Trans. Ich bedauere es erst so entsetzlich spät gemerkt zu haben, obwohl ich es hätte wissen müssen. Ich bin eine Frau mit kleinen Fehlern, mit einer falschen Vergangenheit. Das macht mich aber nicht weniger zu einer Frau. Nein ich bin kein Transgender, nein ich bin keine Transfrau, nein ich bin nicht Trans, ich bin noch nicht einmal eine Transsexuelle.

Einige Gedanken beim durchlesen des Artkels:

  • Ich erlebe keine Transphobie, es sein den von genderqueeren Menschen.
  • Wer sich als Transfrau bezeichnet ist keine Frau, wird immer eine Transfrau bleiben.
  • Eine Frau mit transsexuellem Hintergrund erlebt die Diskrepanz zwischen ihrem Geschlecht und ihrem Körper.
  • Die falsche Jugend wird immer etwas sein was mich belasten wird.
  • Viele Frauen haben keine Kinder, ich bin trarig keine bekommen zu haben.
  • Die Regelblutungen ist nichts was eine Frau ersehnt.
  • Was bitte ist Trans-Weiblichkeit? Ich bin Frau und weiblich.
  • Wieso muss eine Frau mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen Mann-Sein? Ich war immer Frau im männlichem Körper,
  • Nicht alle Frauen haben eine Vagina und Gebärmutter. Ja aber eine Frau hat normalerweise keinen Penis.
  • Mal wieder wird nicht zwischen Sex (Sexus) und Gender unterschieden.
  • Eine durchsetzungsfähige Frau kann den Kerlen heute auch mal in den Hintern treten.
  • Gut das ich nicht in den USA lebe.
  • Transgender und Transsexualität ist zweierlei. Dies wurde mal wieder eindrucksvoll belegt

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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Vanessa » 17. Dez 2015, 20:24

Lotty, ich glaube, dass die Aussagen aus dem Artikel, die du aufgegriffen hast, teilweise einen ganz anderen Hintergrund haben als du vermutest. Ich glaube, es geht weniger darum, wirklich stolz darauf zu sein, "trans" zu sein, so in dem Sinne, dass sich ein Cismensch wünscht "ach wäre ich nur trans", sondern es geht eher um Strategien mit gesellschaftlicher Ablehnung umzugehen. Durch eine gewisse Haltung kann man viel potentielle Kritik abwenden. Für eine Frau, die stealth leben will, wäre das jedes Mal wohl der Horror, wenn ihr irgendjemand ihre Vergangenheit anmerkt und das womöglich noch zum öffentlichen Gespött macht. Aber wenn diese Frau offen damit umgeht und entgegnet "Na und? Ich bin trans und stolz darauf. Was jetzt, Blödmann?", dann ist dem Pöbler sämtlicher Wind aus den Segeln genommen. Quasi so als wenn einem dicken Menschen gesagt wird "boah, du bist aber fett" und der dann einfach antwortet "und stolz drauf, du Bohnenstange", dann prallt der Angriff wirkungslos ab. Gerade im US-amerikanischen Raum wird häufig auf diese Weise versucht, sich gegen derlei Angriffe zu schützen und Leuten Selbstvertrauen zu geben. Fat and proud, trans and proud, gay and proud, disabled and proud. Ich glaube das wird hier sehr stark missverstanden, was also eigentlich hinter diesem ganzen Pride-Begriff steckt. Es geht eigentlich nur um Emanzipation, dass man eben nicht mehr zum Spielball von gesellschaftlicher Ablehnung wird, sondern quasi im Angriff die beste Verteidigung sieht. "Hey Leute, auch wenn es vielleicht keinem aufgefallen ist, aber ich bin trans. Nur damit ihr's wisst und keiner mehr einen blöden Spruch reißen muss." Damit löst man auch erfolgreich das Problem mit der Angst vor den Reaktionen anderer. Durch das selbstsichere offensive Auftreten wird anderen der Angriff vereitelt. Und deswegen gehen diese Leute auf entsprechende Pride-Marches und sorgen bewusst für Sichtbarkeit. "Hey, wir sind da und wir sind gut. Also Klappe halten und uns als Bestandteil der Gesellschaft akzeptieren."

Dass man sich das ganze Leben als "trans" begreift und das niemals ablegen kann, schlägt in die selbe Kerbe. Man versucht gar nicht erst, die anderen mühsam zu überzeugen, einen als "echte" Frau zu akzeptieren, weil das oft eh nicht klappt. Also spart man sich den Aufwand und schafft sich quasi sein eigenes Geschlecht, bei dem andere dann auch nicht mehr mitreden dürfen. Dann muss man nicht mehr traurig sein, dass man kein Passing hat. Passing als was? Man muss sich nicht ständig der cisnormativen Vorstellung einer Frau anbiedern. Und kein Biomann und keine Biofrau können einem reinreden mit "aber eine Frau ist...".

Für mich sind das alles also einfach Methoden, mit den üblichen gesellschaftlichen Problemen, die Transmenschen haben, umzugehen. Man muss das ja nicht genau so machen. Aber ich kann nachvollziehen, warum diese Leute das tun und was sie damit erreichen wollen. Und das finde ich grundsätzlich nicht verkehrt.
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