"Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarvt

Transsexualität in Medien, Kunst und Kultur.

Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Hera » 18. Dez 2015, 01:46

Vanessa hat geschrieben:Okay, ich kenne solche Männer, die Frau sein wollen, nicht. Im Endeffekt handelt es sich dabei ja auch um Fremdzuweisungen, wenn die betreffende Person von sich behauptet, Frau zu sein. Ist also ein sehr heikles Thema. Ich erlebe es eher so, dass die Männer aktuell sehr kritisch den Frauen gegenüber eingestellt sind und sich den ganzen "Gleichstellungszirkus" nicht mehr lange gefallen lassen. Frauenquoten werden da regelmäßig missverstanden. Und das Konzept des Patriarchats scheint auch kaum einer zu raffen. So hat halt jeder sein eigenes Bild von der Welt.

Ich und Freunde/Bekannte hatten eher das Gefühl, dass der Feminismus dazu beitrug bzw. beiträgt, die Männer in ihrem Selbstbild, in ihrer Rolle zu verunsichern - insbesondere die radikaleren Arten des Feminismus - nicht jener, der Männer und Frauen als gleichwertig und gleichberechtigt betrachtet.

Offenbar wird intensiv daran gearbeitet Geschlechter aufzulösen und offenbar geht es dabei nicht nur um das Gender. Alle sollen gleich sein, damit einige wenige besser klar kommen können.

Männer, die ich als richtige Männer empfinden würde, scheint es immer weniger zu geben, man nimmt Männern ihrer Männlichkeit, man nimmt Frauen ihre Weiblichkeit, so dass ich Frauen klagen höre, dass sie ihre Weiblichkeit vermissen.

Ich frage mich: wem nützt es?

Frauen, die sich mit ihrem männlichen Körper wohlfühlen (weil der so richtig ist), die in ihrem Habitus und in ihrer Ausstrahlung männlich sind, die - wenn sie ihren Mund aufmachen - man merkt, dass sie männlich sind... - was soll man dazu noch sagen?
Manche gleichen ihren Körper auch an die Rolle an - mehr oder weniger.

Mir fällt da nichts mehr zu ein, aber ich würde der Person nicht ins Gesicht sagen, dass sie keine Frau ist. Ich denke mir dann meinen Teil, denn ich will die Person nicht verletzen.


Fremdzuweisungen kommen doch eher von der Seite der trans*identen Menschen: "du bist trans*" oder "wir sind alle trans*", heißt es dann z. B.
Dass in mir dann alles aufschreit ist solchen Leuten doch völlig egal. Sie schließen von sich auf alle anderen und dann ist das Thema für sie durch.

Wenn mir jemand sagt, er sei eine Frau... - gut, dann nehme ich das so hin, auch wenn ich z. B. bei Leuten wie Alicia King heftige Zweifel hätte und auch nicht in jeglicher Hinsicht unbefangen sein könnte.

Blöderweise spüre ich oft sehr intensiv, wenn Leute sich selbst etwas vormachen. Es sollte mir egal sein, es sind ja nicht meine Konsequenzen, es ist nicht mein Leben - und deshalb halte ich auch meine Klappe. Die Gefühle in mir kann ich aber leider nicht einfach ausschalten und sie sind nicht sonderlich angenehm. Darum gehe ich dann meist lieber auf Abstand.
Sowas passiert mir blöderweise nicht nur bei diesem Thema, sondern generell und oft genug laden Menschen ihren emotionalen Müll bei mir ab. Damit meine ich nicht, dass sie sich auskotzen, sondern ich bin dann die Projektionsfläche für Dinge aus ihrem Leben, mit denen sie nicht klar kommen oder sie sie verdrängen und die auf Umwegen hoch kommen. Das ist für mich extrem anstrengend und auch dann gehe ich lieber auf Abstand.

Die Leute dürfen doch gerne in ihrem gewählten Frau oder Mann oder Trans* sein glücklich sein wie sie wollen - es ist ihr Ding.

Dennoch ist es mein Recht mich deutlich von Trans*Identitäten abzugrenzen und mich nicht vereinnahmen zu lassen. Diese Leute sind rücksichtslos, wenn ich mich dann abgrenze ist es dann aber diskriminierend? Ich glaube, es hackt.

Trans*Identitäten haben ganz andere Probleme und auch andere Bedürfnisse, um letztlich glücklich sein zu können. Tief blicken lässt - finde ich - schon, dass die Bipolarität Frau <> Mann sie so quält und es meist damit einher geht, Gender abschaffen zu wollen und damit auch "Transsexualität".

So ähnlich formulierte es ja auch eine ehemalige Piraten-PolitikerIn.

"Transsexualität" ist für viele eben nur noch eine Gender-Angelegenheit und wenn man mal ehrlich ist, wurde das Boot "Transsexualität" auch von den Trans*Identitäten gekapert und die eigentlich transsexuellen Menschen wurden über Bord geworfen. Und jetzt sind sie dabei den Namen überzumalen - mit Trans*, Trans*Identität, Transgender oder was auch immer.
Beim DSM/ICD haben sie es ja schon geschafft: Gender Dysphoria oder so. Man sieht also, worum es geht: um das Gender.

"Transsexualität" scheint wie eine Art Stachel in ihrem Fleisch zu sein, den sie loswerden wollen.

Blöderweise hat dieser Stachel noch einige Widerhaken.

Aber womöglich schaffen sie es doch noch, den Stachel komplett zu ziehen. Dann sind wir unsichtbar und ich bin froh, dass ich diesen Vorgang schon vor Jahren durchlaufen habe. Ein Grund mehr nicht überall herumzuposaunen, dass man mit Penis geboren wurde.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Vanessa » 18. Dez 2015, 03:07

Hera hat geschrieben:Männer, die ich als richtige Männer empfinden würde, scheint es immer weniger zu geben, man nimmt Männern ihrer Männlichkeit, man nimmt Frauen ihre Weiblichkeit, so dass ich Frauen klagen höre, dass sie ihre Weiblichkeit vermissen.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe zwar oft ein Problem mit männlichem Gebaren, aber ich habe auch erkannt, dass nicht Männlichkeit das eigentliche Problem ist, sondern Sexismus. Ich habe durchaus schon den Gedanken gehabt, dass man sich eigentlich nur im Spiegel des Mannes wirklich weiblich fühlen kann, und das obwohl ich ihnen körperlich eigentlich nicht zugeneigt bin.

Kürzlich stieß ich zufällig bei einer Suche auf ein interessantes Buch, das eigentlich für Männer geschrieben ist. Es ist von Oliver Ritter und heißt Magische Männlichkeit: Mann-Sein aus initiatischer Sicht. Es mag schon recht esoterisch anmuten, aber es beschäftigt sich wie kaum ein Text bisher mit dieser geschlechtlichen Essenz, die ich schon mal thematisierte und die ich in mir auch in weiblicher Form ganz klar spüre. In dem Buch geht es im Wesentlichen um Männlichkeit und das Buch soll Männern helfen, zu ihrer wahren Männlichkeit (völlig abseits von Macho oder Sexismus) zurückzufinden, weil der Autor eben auch der Meinung ist, dass sich die Geschlechter von dieser Ur-Essenz entfernen. Es gibt aber auch ein Kapitel, das sich mit dem "Wesen der Frau" beschäftigt. Und da habe ich endlich mal einen Text gefunden, der das noch viel krasser in Worte fasst, was ich immer so recht nebulös eigentlich schon immer irgendwie gespürt oder gewusst habe.

Da dieser Forenbereich öffentlich zugänglich ist, habe ich dazu ein separates Thema im Frauenbereich erstellt und dort das Kapitel zitiert. Es kann dort auch gerne noch eingehender diskutiert werden als hier.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Severus » 18. Dez 2015, 08:43

Diese Diskussion ist stellenweise reichlich verwirrend. ;-)
Männer brauchen Emanzipation, aber es gibt immer weniger männliche Männer. Ähm, ja.

Ich denke, Männlichkeit und Weiblichkeit sind Essenzen, die von alleine ihren Weg immer wieder nach außen finden. Die Queers/Trans* haben immernoch ihre maskulin/feminin, AMAB/AFAB (assigned male/female at birth) Schubladen, die mögen halt nur die Idee, dass Schubladen nochmal Schubladen haben könnten. Die verschachteln gerne die Geschlechteressenzen übereinander ineinander wie fernöstliche Mandalas -- aber das ändert nix daran, dass es zwei Geschlechteressenzen gibt. Und nur diese zwei. Es gibt keine drei Mechanismen, die zur Zeugung von neuem Leben beitragen, es gibt zwei.

Wenn Transsexuelle sich als Transgender oder Trans* bezeichnen oder in gegengeschlechtlichen Subkulturen herumlungern, dann liegt das m. E. am Unbehagen, dass es (noch immer) Menschen gibt, die sich so klar einer Essenz auf allen Ebenen ohne Verschachtelung zuschreiben und tatsächlich entsprechen. Resozialisierung ist nunmal nicht einfach und passiert nicht von allein.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Hera » 18. Dez 2015, 12:48

Severus hat geschrieben:Diese Diskussion ist stellenweise reichlich verwirrend. ;-)
Männer brauchen Emanzipation, aber es gibt immer weniger männliche Männer. Ähm, ja.

Ich finde, das eine schließt das andere nicht aus.

Es ist eben die Frage was Mann daraus macht.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Gast » 22. Dez 2015, 19:05

In einem "Nachbarforum" gibt es ja eine ähnliche Diskussion zu dem Thema. Leider wird auch dort nicht verstanden, dass sog. transsexuelle Menschen einfach nur Frauen und Männer, mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen sind.

Die teils verkrampften Versuche Transsexualität umzudeuten und zur Beliebigkeit zu erklären, sind schon mehr als ärgerlich. Leider wird Transsexuellen manchmal unterstellt, dass diese einem überholten Denken verfallen sind, Grabenkämpfe führen und die Deutungshoheit anstreben würden. Und das vor dem Hintergrund, dass entweder nicht verstanden wird oder verstanden werden will (da bin ich mir nicht so sicher), was Transsexualität bedeutet.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Rosi » 22. Dez 2015, 23:57

Gast hat geschrieben:......, dass entweder nicht verstanden wird oder verstanden werden will (da bin ich mir nicht so sicher), was Transsexualität bedeutet.

Kann man tatsächlich hier prima nachlesen: http://www.crossdresser-forum.de/phpBB3/viewtopic.php?p=130011#p130011

Mittlerweile bin ich auch überzeugt davon, dass diese Menschen gar nicht verstehen wollen bzw. dieses Verständnis
nicht zulassen wollen. Denn so doof kann ja eigentlich gar keine solche Masse sein, dem geistig nicht folgen zu können.

Da geht es einfach nur noch um "Gruppen" und Feindbilder. Die rufen ihre Argumentationen -teilweise haarsträubend -
aufgrund unserer Namen und Organisationen ab.

Die blicken auf keinem Auge, wie einfach es wäre, tatsächlich gemeinsam NEBENEINANDER für die Dinge einzustehen.
Stattdessen fühlt man sich lieber in seiner Selbstaussagefreiheitegozentrik angegriffen, wenn sie mal kurzerhand
Transsexualität zu ihrem "ichlebaberliebergegengeschlechtlich" umstricken möchten und dafür Widerspruch erfahren.

Da gibt es dann halt von transsexuellen Menschen eine "Tatze" - und zwar kräftig!

Anscheinend bedrohe ich auch Einzelne dort - hier wird´s dann aber schon wahn- und krankhaft :-(
Es dauert nicht mehr lange und ich gebe meine Haltung auf, dass wir auch nebeneinander Gemeinsamkeiten
vertreten können. Dann sind es auch für mich nur noch Spinner und kranke Männer - Schwule halt, die ihr
persönliches sexuelles Orientierungsproblem auf Geschlechterrollenebene zu kompensieren versuchen und
mal als Frau leben wollen.

Man bin ich geladen ......
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Vanessa » 23. Dez 2015, 02:18

Das Problem ist einfach, dass beide Lager glauben, dass das andere Lager ihnen ihre Definition für ungültig erklären will. Und das wird offenbar ähnlich verbissen behandelt wie Religion. Man kann keine andere Religion dulden, weil es um einen absoluten Wahrheitsanspruch geht, und demnach die Wahrheit der einen Religion die Lüge der anderen Religion(en) impliziert (nur deswegen gibt es Islamismus). Warum sie den Wunsch nach Unterscheidung allerdings beständig ablehnen und das stattdessen überhaupt als Angriff auf ihr eigenes System empfinden, weiß ich auch nicht. Du hast es in dem verlinkten Thread mehr als deutlich gesagt, worum es dir eigentlich geht. Aber auf dieser Ebene findet die Diskussion offenbar nicht statt. Ich glaube, dass du daher auch keine Chance hast, durch beständiges Argumentieren und "Gegenhalten" wirklich etwas zu bewirken. Du wirst da einer Übermacht an Leuten gegenübergestellt, die sich gegenseitig in ihrem Gefühl bestätigen, im Recht zu sein oder die "Guten" zu sein. Insofern hat das glaube ich alles gar keinen Zweck. Außer du möchtest dich gerne als Märtyrer daran aufreiben.

Ich glaube, dass auch ein wichtiger Faktor für die Missverständnisse ist, dass es den Transsexuellen um eine körperliche Wahrheit geht, also nicht um eine bloße Meinung oder einen Geschmack. Mit Transsexualität werden biologische Tatsachen verknüpft und darauf basierend argumentiert. Dieser Wahrheitsanspruch stört das andere Lager, weil sie ihr Ding primär eben durch Meinung und Geschmack definieren und da eine absolute Freiheit für alle propagieren. Beiden Lagern geht es also um gänzlich andere Dinge. Es geht wohl auch darum, dass diesem Element Körper sehr unterschiedliche Bedeutung beigemessen wird. Für Transsexuelle ist es das A und O. Für viele Trans* ist das aber vergleichsweise unwichtig. Die Gemeinsamkeiten beider Gruppen werden daher von deren Seite im ganzen Rest gesehen, der Trans* primär definiert, bei dem dann dieser Körperaspekt lediglich eine Verfeinerung oder einen Spezialfall darstellt. Und die Transsexuellen, die den Körperaspekt stark betonen, sehen in diesem Rest eher einen kleinen Teil, der für sie nicht als gemeinsames Merkmal ausreicht, um sie unter einem Namen zu vereinen. Es geht also nicht nur um die einzelnen Aspekte von Trans* an sich, sondern auch um die Gewichtung selbiger und was man daher als vereinendes Hauptelement begreift.

Man könnte es vielleicht auch so sagen: Da ist Gruppe 1 (Transsexuelle), die sich primär über das Merkmal A (gegengeschlechtliche Körpermerkmale) definiert, aber dabei fast immer auch Merkmal B (soziales Geschlecht, das dem Geburtsgeschlecht widerspricht) aufweist. Dann ist da Gruppe 2 (Trans*), die sich primär über Merkmal B definiert und kaum über Merkmal A. Nun ist es verständlich, dass Gruppe 2 denkt, dass beide Gruppen ja alle irgendwie Merkmal B (Primärmerkmal für Gruppe 2) sind, und manche eben auch Merkmal A (Sekundärmerkmal für Gruppe 2) haben. Aber Merkmal B ist als Definition entscheidend. Dass Gruppe 1 sich da aber nicht verstanden oder ungesehen sieht, weil ihnen Merkmal A (Primärmerkmal für Gruppe 1) viel wichtiger ist als B (Sekundärmerkmal für Gruppe 1), ist ebenso verständlich.

Und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass es irgendeinen Fortschritt in der ganzen Diskussion gibt, wenn man nicht versucht, das ganze Thema aus der Vogelperspektive zu betrachten und überhaupt erst mal zu erkennen, worum es den Beteiligten auf beiden Seiten eigentlich geht. Da ist es wohl auch einfach Perlen vor die Säue, wenn man da mit dem "Pöbel" streitet und ihm versucht, das auf dieser Metaebene begreiflich zu machen. Ich glaube, das ist vielen einfach zu hoch und sie labern daher lieber einfach ihre vereinenden Gruppenparolen weiter, mit denen sie sich wohlfühlen. Und das zählt manchmal wohl auch einfach mehr, als einem scheinbar streitlustigen Außenseiter entgegen zu kommen. Hier müssen sich eigentlich die Repräsentanten dieser Gruppen an einen Tisch setzen und das im Hinterzimmer austragen. Und wenn am Ende dann die Trans*-Rädelsführer sagen "Leute, wir haben uns jetzt entschieden, dass von nun an Trans* und Transsexualität getrennt werden", dann würde da sicher kaum einer von den Leuten, die sich zu Trans* zählen, etwas dagegen haben.

Die Hauptfrage bei einer Diskussion sollte immer erst mal sein: Worum geht es meinem Gegenüber? Stattdessen konzentriert man sich meist eher darauf, wie die Aktionen des anderen einen selbst betreffen. Will man aber wirklich zu einer Konsenslösung gelangen, muss man der Gegenseite auch eine Lösung anbieten, die deren spezifische Motivation berücksichtigt. Und dazu muss man sich in die Lage des anderen hineinversetzen können. Und wenn die andere Seite merkt, dass sie trotz allen Diskussionsbedarfs verstanden und ernst genommen wird, ist sie auch selbst viel eher dazu bereit, einen Schritt auf die andere Seite zu zu gehen. Erst dann ist die Bereitschaft zu einer echten Lösung vorhanden. Andernfalls werden einfach nur die immer gleichen Argumente in Form von Schuldzuweisungen abgefeuert, ohne dass es je zu einem Ergebnis kommt. Leider sieht man selbst bei "gebildeten" Politikern meist keine solche Bereitschaft. Ich warte ja noch sehnsüchtig auf den Tag, an dem ein Politiker in einem Talk sagt: "Da haben Sie mich überzeugt, jetzt bin ich anderer Meinung als noch am Anfang der Sendung." Diese Leute steigen da in den Ring mit der einzigen Absicht, gegen zu halten. Damit die Stimme des anderen nicht zu dominant wird. Um Konsens geht es gar nicht. Nur um das Durchdrücken von Interessen. Und die anderen interessieren dabei auch gar nicht. Im harmlosen Fall glaubt man, die wissen es einfach nicht besser und man tut ihnen etwas Gutes, indem man sie zwingt. Im schlimmeren Fall sind sie einem einfach egal.

Und ich habe auch eine Vermutung, woher dieser Glaube kommt, dass es um verschiedene "Güteklassen" geht, von denen die Transsexuellen die höchste Güte darstellen. Ich beschreibe das mal ganz subjektiv und mal kurz ohne Blatt vor dem Mund: Ich hatte mich auch mal bei dem Crossdresser-Forum angemeldet, weil ich nach einem besonders großen Forum gesucht habe, das das Transthema behandelt. Was mich da aber von Anfang an störte, war allein schon die Benennung "Crossdresser". Da habe ich mich von Anfang an nicht so ganz aufgehoben gefühlt und dachte mir eigentlich, dass ich mit diesen ganzen Fetischisten und Transvestiten nichts zu tun haben will, die vom Frausein wahrscheinlich so viel verstehen wie eine Kuh vom Brotbacken. Die kommen für mich salopp gesagt aus der Schmuddelecke. Ja, soll es alles geben, alles tutti, ist aber nicht meins und ich mag es schlichtweg nicht. Es hat für mich etwas Befremdliches und ich möchte nicht mit "denen" in einen Topf geworfen werden. Das Risiko ist für eine transsexuelle Person ja durchaus hoch, von anderen Menschen in so eine Schublade gesteckt zu werden, und daher mag schon ein Abgrenzungswunsch kommen. Und ich glaube, dass ich mit so einer Sichtweise nicht unbedingt allein bin, auch wenn es kaum jemand so unverblümt zugeben würde (wäre ja auch sehr kontraproduktiv in der Diskussion). So ist es dann auch wenig verwunderlich, dass sich jene Fetischisten und Transvestiten als "niederer Bastard" der Geschlechtsdevianz betrachtet sehen. Da kommen dann die Transsexuellen mit ihrem reinen Geschlechtsempfinden auf ihrem hohen Ross der biologischen Fakten daher und unten in der Gosse liegen die Perversen und Verrückten. Der Witz ist vielleicht, dass die Transsexuellen für die ganzen Leute, die sich als queer bezeichnen, ähnlich bedrohlich wirken wie diejenigen, die Cisnormativität predigen. Denn eigentlich unterscheiden sich Cissexuelle und Transsexuelle gar nicht. Würde man bei beiden einfach die Körper tauschen, wären die Probleme exakt die gleichen, nur seitenvertauscht. Auf die Geschlechtsidentitäten hätte das aber keinen Einfluss - Frauen blieben Frauen und Männer blieben Männer. Und daher rührt wiederum wohl dieser Vorwurf an die Transsexuellen, dass diese eben das cisnormative System verteidigen, das den Queer-Leuten entgegensteht und schadet.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Mirjam » 23. Dez 2015, 12:29

Hallo,

ich könnte aus der Haut fahren:

Da haben in den 60/70 Jahren Transsexuelle für ihre somatischen Behandlungen und die Rechtliche Anerkennung (siehe TSG) gekämpft und jetzt will man sie unkenntlich und mundtot machen.

Dann kam der Begriff "Transidentität" auf, weil das ja nichts mit "Sex" zu tun hat und die WHO erklärte die Transsexuellen als "Geschlechtsidentitätsgestörte".

Als nächstes schwappt von Amerika aus, der "Gender Mainstreaming" und der "Transgender" zu uns rüber und irgendjemand erklärt ihn als den "Oberbegriff" für alle Transgruppen.

Nun wollen auch Genderforscher ihren Senf dazugeben und fassen alle Transgruppen zu Trans* zusammen, kommen sich Mords Intelligent vor und propagieren die Sichtbare Vielfalt (gerade das gegenteil ist der Fall), denn den Lügner interessiert es nicht, wenn er die Unwahrheit sagt. Alle möglichen Transgruppen und LGBT-Gruppen springen nun auf den Zug auf und propagieren "Trans*" als die alleinige Wahrheit.

Die nächste Grausamkeit ist schon im Entstehen. Die WHO will jatzt alle Trans* unter dem Begriff "Gender Incongruence" im ICD 11 zusammenfassen und Entpsychpathologisieren und auch unkenntlich machen. Hier stehen alte Bekannte schon bereit (Sexologen Lobby) um alle Trans* unter "Gender Dysphorie" des DSM 5 zu behandeln und um sie unter vorschieben falscher Tatsachen, wieder zu psychopathologiseiren.

Ein Trauerspiel der besonderen Art. Mit Lügen und vorschieben von humanethischen und medizinischen Gründen, versucht man Transsexuelle wieder hinter ihren Rücken und ohne Beteiligung, zu verleugnen, diffamieren, diskriminieren, Fremdbestimmen, entrechten, versklaven und pathologisieren.

Die anderen Gruppen glauben, sie würden danach mehr akzeptanz bekommen in der Gesellschaft.
Die Sexologen Lobby missbraucht uns, nur um ihre Gier nach Geld und Macht zu befriedigen.

Ich kann gar nicht so viel Essen wie ich kotzen möchte.

Liebe Grüße und knuddl O:)

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Engelchen im Herzen und
ein bisschen Wahnsinn im Kopf.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Gast » 23. Dez 2015, 12:39

Wenn man der verlinkten Diskussion folgt, bis zu den letzten Beiträgen, dann merkt man was da abgeht. Rosi hat schon einen Wink mit dem Zaunpfahl bekommen, das Thema nur noch hier zu diskutieren.

Vanessa hat vermutlich mit ihrem letzten Absatz den Punkt gut getroffen. Es kann doch jede/r machen, was sie/er will. Darum geht es nicht. Aber die Inanspruchnahme der Definition Transsexualität für alles mögliche, ist der Knackpunkt. Da gibt es keine Gemeinsamkeiten. Transsexuelle, in der ursprünglichen Definition, der körperlichen Abweichungen, sollen in dieser Form unsichtbar werden und schweigen.
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Re: "Der Trend zu Trans" - Trans* aus eigenen Reihen entlarv

Beitragvon Rosi » 23. Dez 2015, 15:18

Vanessa hat geschrieben:.... schreibt zuviel.

.... aber sehr gut!

Deutliche Worte, die wie Du selbst sagst, nicht für eine Diskussion untereinander geeignet sind weil darin
diese entblösenden Beweggründe transportiert werden müssten.

Ich denke mehr als zu erklären, dass wir für gleichberechtigte geschlechtliche Vielfalt sind, können wir
tatsächlich nicht tun. Wenn diese Menschen darauf nicht eingehen möchten und weiterhin ihre eigene
Definition von "Transsexualität" verwenden - denn genau das tun sie, uns der Definition unserer Thematik
zu berauben - werden wir die Separierung von Seiten der Politik und Gesellschaft eben weiter betreiben
müssen. Um uns vor falschen Verständniswelten zu schützen.

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