Regretters ~ "What have I done?"

Transsexualität in Medien, Kunst und Kultur.

Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon Hera » 23. Jun 2017, 10:01

https://www.youtube.com/watch?v=RYv8w3n0a68

Tja, was soll man dazu noch sagen. Aber sie waren mit Sicherheit voll davon überzeugt Frauen zu sein und auch sie wollten mit Sicherheit nicht hinterfragt werden.

Und nun gehen sie sicher davon aus, dass alle so sind wie sie. ](*,)
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
F. Beutelrock (1889 -1958)

"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
F. Dostojewskij (1821 - 1881)
Hera
 
Beiträge: 398
Registriert: 14. Dez 2015, 18:35
Wohnort: HH
Geschlecht: Frau

Re: Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon Frank » 23. Jun 2017, 10:48

Tja, da ist eben das eigentliche Problem:

Statt Selbstreflektion wird nur dem sturen Ideal des "Mein ganzes Leben wird besser wenn......"
gefolgt, nur dass es eben nicht so einfach ist!

Dies ist aber ein Problem das viele Lebensbereiche betreffen kann und letztlich ist es wie in diesen Fällen eben einfach:
Fehlentscheidungen getroffen mit denen Mensch dann eben auch Leben muss!

Das Bewusstsein für die eigenen Entscheidungen -> wie es eben auch eine GaOp ist - auch selbst Verantwortlich zu sein, da scheint es bei einigen Menschen echt dran zu scheitern. Dies ist aber etwas das mit dem Leben an sich zu tun hat, mit dem "Erwachsen sein!" -> Eigenverantwortung für sich selbst und die eigenen Handlungen zu tragen.

Meine Meinung zu diesem Thema,

Frank
Benutzeravatar
Frank
Administrator
 
Beiträge: 1493
Registriert: 16. Jan 2015, 14:14
Wohnort: Melle
Geschlecht: Mann
Partner/in von: Lotty

Re: Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon Ätztussi » 23. Jun 2017, 13:17

Ich finde, die Regretter zu betrachten ganz witzig, aber ich sehe denen schon an das sie außer Transsexualität oder Trans* eine Menge psychische Probleme haben.

Ich bin damals als ich mich als transsexuell outete von meinen Umfeld schon kritisch hinterfragt worden. Ich habe mich auch selbst immer kritisch hinterfragt. Gerade obwohl die GaOp wollte, musste ich den Termin meiner GaOp um ein Jahr nach hinten verschieben, weil ich gespürt habe, dass ich mich nicht genügend mit meinen Ängsten auseinander gesetzt hatte.

Ich habe mich schon vor der GaOp beschäftigt, wie ich damit umgehe wenn ich meine Entscheidung zur GaOP bereue.
Ätztussi
 
Beiträge: 477
Registriert: 22. Jan 2015, 14:55
Wohnort: Berlin
Geschlecht: Frau

Re: Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon Hera » 23. Jun 2017, 13:31

Man darf nicht hinterfragen, das ist unerwünscht.

Wenn man aber was sagt, wird einem oft nicht zugehört. Das ist aber wohl kein wunder, wenn man sich von der Transition die Lösung seiner Probleme erhofft. Dann will man gewisse Dinge eben einfach nicht hören und macht weiter wie man denkt. Dann hört man vielleicht lieber auf die, die ähnlich denken und einen womöglich puschen.

Selbstreflexion ist kein Zuckerschlecken und bedeutet ggf. auch mal Schmerzen zu haben und sich zu quälen. Wenn man das fürchtet, davor zurück schreckt, gelingt das eher nur oberflächlich.

Was oft bleibt ist dabei zuzusehen, wie die Leute tun und man weiß, man darf das nicht hinterfragen und man braucht gar nicht reden, weil sie wollen es nicht wissen. Man sieht wo das mit hoher Wahrscheinlichkeit hinführen wird, kann aber nichts tun.

Aber viele sind doch schon froh, wenn sie den eigenen A-Karten entkommen konnten und sind glücklich. Wenigstens eine Weile.

Dann gibt es noch jene, die sagen, dass es wichtig für sie war das zu tun, damit sie sich selbst finden und erkennen konnten. Ich bin der Ansicht, dass es auch anders gegangen wäre. Aber sagt man es, nimmt man ihnen vielleicht ihre Stabilität.

Jeder muss wohl seine eigenen Erfahrungen machen - inkl. der nachfolgenden Konsequenzen.

Was soll's. Wenn sie das Gefühl haben dann glücklich zu sein.

Mir bleibt dann zuzusehen und zu schweigen. Das ist definitiv auch entspannter.
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
F. Beutelrock (1889 -1958)

"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
F. Dostojewskij (1821 - 1881)
Hera
 
Beiträge: 398
Registriert: 14. Dez 2015, 18:35
Wohnort: HH
Geschlecht: Frau

Re: Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon seerose » 24. Jun 2017, 21:28

Hera hat geschrieben:Und nun gehen sie sicher davon aus, dass alle so sind wie sie.

Wenn ich mir die "stories" so ansehe und anhöre, dann schwanke ich gefühlmäßig alternierend zwischen Mitleid und Wut.
Einerseits finde ich es natürlich ungemein tragisch, wenn "ein anscheinend wesens- und wissensmäßig nicht besonders männlich ausgeprägter Mann" denkt, er könne durch eine Genitaloperation eine glückliche(re) "Frau" werden. Andererseits finde ich es erstaunlich, daß selbst relativ uneindeutige Männer, die sich einmal zu diesem folgenschweren Schritt entschlossen haben, und die sich via GaOP letztlich anscheinend selbst um ihr fundamentales Werkzeug für "ihr Selbst-Verständnis" gebracht haben, und die auch von außen gesehen nach der "Rück-Transition" alles andere als "männlich" aussehen bzw. so herüberkommen, sondern zumindest auf mich eher wie "schwer definierbare Exoten" wirken, jedoch in beeindruckender Weise diesen hartnäckigen Impuls aufbringen, sich so vehement zu ihrem eigentlichen Geschlecht zu bekennen, wo sie doch "von außen" kaum positive Erfolgserlebnisse erwarten können!
Das nötigt andererseits auch wieder Respekt ab, für die letztendliche Wirkmächtigkeit von ausschließlich durch Selbst-Wahrnehmung erfolgende Gewißheit über die Geschlechtlichkeit des "wahren" Geschlechts, das sich auf Dauer nicht unterdrücken oder anderweitig manipulieren läßt!
Wütend macht mich indes, wenn originär transsexuelle Menschen (NGS) durch diese tragischen Fälle in der öffentlichen Wahrnehmung in dieselbe Phänomenschublade ("alles" bedauerswerte Regretter, die es früher oder später leidvoll einsehen)eingeordnet werden, mit allen damit verbundenen, ausgesprochen negativen Konsequenzen für NGS-Betroffene!
Vollends wütend werde ich aber immer dann , wenn diese Regretter in einer übergriffig anmaßenden Weise versuchen, eine totalitäre Phänomendeutung von (originärer) Transsexualität als generelles Trugbild zu verkaufen. Dabei kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, als daß es sich hierbei nicht selten um eine kaschierte Form von Sadismus handelt, die ein Stück weit vielleicht Befriedigung für die bisweilen persönlich erlittene Gewalt bedeuten, z.B. durch oma-basierte gravierend-mißbräuchliche Fehlprägung von bezüglich ihres Geschlechtswesens weitgehend uneindeutigen kleinen Jungs, die dann als "Spätzünder" (nach der GaOP) einen deutlichen Impuls hinsichtlich ihres "wahren Geschlechts" erfahren...
seerose
 
Beiträge: 1232
Registriert: 21. Feb 2016, 19:06

Re: Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon seerose » 25. Jun 2017, 08:02

spirulina hat geschrieben:Vielleicht haben wir alle zu viel Zeit um uns mit diesen Dingen zu beschäftigen und die Sicherung unserer täglichen Existenz füllt uns nicht aus !
Ich sehe da bei mir momentan so eine Tendenz,daß ich am Abend von meiner Arbeit so kaputt bin,daß ich nur noch schlafen will !
Dabei ist es mir völlig egal ob ich jetzt Mann ,Frau oder Eichhörnchen bin - ich will nur noch schlafen ! ...
Dabei war ich schon ganz anderst drauf,da war meine Sexualität und Person absolut "first" - ohne die Durchsetzung meines Willens ein absolutes no go! Und meine Person und meine Anliegen waren ja so schrecklich wichtig! Ha,Ha,was war ich doch für ein eingebildeter Vollidiot ! Heute verstehe ich das alles nicht mehr !

Deine erstgenannte Vermutung trifft leider nicht zu: weder haben wir "alle" zu viel Zeit, uns mit wirklich wichtigen "Dingen", wie auch mit "diesen Dingen", zu beschäftigen, noch ist es so, daß wir durch die Sicherung unserer täglichen Existenz nicht ausgefüllt wären; im Gegenteil! Das Hamsterrad der System-Matrix, in das wir eingefercht sind, dreht sich für uns "alle" immer schneller...(!)
Das bestätigst Du ja letztlich auch durch Deine weiteren Ausführungen, wenn Du schreibst, daß wenn Du am Abend von Deiner Arbeit heimkommst, so kaputt bist´, daß Du nur noch schlafen willst, und es Dir dabei völlig egal ist, ob Du jetzt Mann, Frau oder Eichhörnchen bist...Das genau ist so gewollt, und deshalb wird ja auch zudem der ganze Trans*-Gender-Wahnsinn weltweit so durchgepeitscht; da greift das eine in das andere!
Das bei Dir zudem auch noch eine gewisse Altersdepression durchzukommen scheint, ist ein Phänomen, das es sicherlich bei einigen Menschen, unabhängig von ihrer Geschlechtlichkeit und/oder sexuellen Ausrichtung schon immer auch bei früheren Generationen gegeben hat. Man sprach/spricht dann davon, daß diese Leute "jenseits von Gut und Böse" sind/waren...
seerose
 
Beiträge: 1232
Registriert: 21. Feb 2016, 19:06

Re: Regretters ~ "What have I done?"

Beitragvon Hera » 25. Jun 2017, 11:25

Natürlich wollte ich auch endlich meine Sexualität haben könne, wollte über, mit meinen weiblichen Körper balzen.

Aber das ist doch nicht der einzige Grund.

Meinen weiblichen Körper zu fühlen bedeutet auch mich zu fühlen. Als normale Frau wahrgenommen zu werden bedeutet für mich richtig wahrgenommen zu werden.

Alles andere fühlt sich so an, als ob ich in einem Karton sitze und alle von außen nur diesen Karton wahrnehmen, aber niemals mich. Und auch ich würde von außen immer nur diesen Karton sehen - niemals mich selbst. Hinzu kommt - was das ganze noch viel schlimmer macht, dass ich auch immer nur diesen Karton fühle und nicht mich selbst.

Zum Glück ist das aber nun weitgehend vorbei mit dem Karton.

Das A-Karten-Rollenspiel war mir dabei wirklich egal, geschminkt habe ich mich auch nie wirklich gerne.

Ich weiß auch gar nicht, wann ich mich das letzte Mal geschminkt habe. Das ist ewig her. Ich habe keine unnötige Energie zu verschwenden, meine Haut muckt dann auch oft auf und es ist auch nichts was ich als Muss für eine Frau sehe. Sollen sich doch die Männer anmalen, einige könnten das auch vertragen.

Und ich bin chronisch erkrankt und ich habe so gut wie gar keinen Sex. Und?

Ich fühle endlich meinen weiblichen Körper, fühle mich dadurch. Das ist etwas sehr Wesentliches was mich noch am Leben hält, mich diese Schmerzen im ganzen Körper aushalten lässt.

Für manche scheint das ja nur ein Spiel zu sein oder ein tolles Instrument für die eigene Selbstfindung, was offenbar auch viel Freude bereitet. Ich wäre froh, wenn ich diesen ganzen Mist niemals an den Backen gehabt hätte.

Die ganzen Genderistas möchte ich mal sehen, was ihnen dann wohl noch wichtig ist, was noch übrig bleibt, wenn sie sich vor Schmerzen und Erschöpfung viel zu oft kaum noch bewegen können.
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
F. Beutelrock (1889 -1958)

"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
F. Dostojewskij (1821 - 1881)
Hera
 
Beiträge: 398
Registriert: 14. Dez 2015, 18:35
Wohnort: HH
Geschlecht: Frau


Zurück zu Medien, Kunst und Kultur

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

cron