Was ist eigentlich das Geschlecht?

Neues aus Forschung und Wissenschaft zum Thema Transsexualität

Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 17. Mai 2016, 11:25

Welche Rechte sollen das sein? Das Recht auf Penisfreiheit? Das Recht auf irrationale Ängste, die anderen zum Nachteil ausgelegt werden? Das Recht auf Vorurteile? Das Recht auf Diskriminierung?
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon tilly » 17. Mai 2016, 11:53

Ich halte die Diskussion mittlerweile für überzogen.

Manuela hat mit ihrem Verweis auf das Grundgesetz absolut Recht!
Und ich kenne inzwischen doch so einige Mädels persönlich recht gut, auch welche die ihr ursprüngliches Geschlechtsteil nicht angleichen lassen wollen.
Aber keine einzige besitzt die Frechheit tatsächlich solche Belästigungen zu begehen.

Das Thema wird viel heißer gekocht als es gegessen wird.
Und ich gebe zu dass ich es auch gerne heiß koche, einfach für meine Selbstbestätigung.

Da ich aber jedem Menschen die Selbstaussage lassen will, auch wenn ich sie nicht verstehe, sehe ich die Lösung in der rein genitalen Sicht. Penis ja/nein, egal welcher Mensch daran hängt.

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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 17. Mai 2016, 12:08

tilly hat geschrieben:Das Thema wird viel heißer gekocht als es gegessen wird.
Da stimme ich dir absolut zu.
tilly hat geschrieben:sehe ich die Lösung in der rein genitalen Sicht.
Da aber eben nicht.

Aber belassen wir es dabei. Es führt eh zu keiner Einigung. Let's agree to disagree.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon tilly » 17. Mai 2016, 12:30

Eine Einigung muss ja auch nicht sein.

Doch möglicherweise wird sie kommen.
Denn ich kann mich noch gut erinnern, dass ich auch deiner Meinung war. Ich wollte nicht einsehen dass ich, als nach deutschem Recht anerkannte Frau, nicht alles dürfen sollte was andere dürfen.
Meine Kinderstube, meine Scham und auch mein Respekt bewahrten mich davor das dann zu testen.
Ja, und nach der OP änderten sich bei mir schon noch so einige Sichtweisen.

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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Gast » 17. Mai 2016, 12:32

Manche Teile der Diskussion gleiten doch etwas ab.

Bei aller Verbissenheit über das Vorhandensein von Penissen bzw. dem Gegenstück, scheint mir in Vergessenheit zu geraten, dass nicht jede/r TS die GaOP machen lassen kann (aus was für Gründen oder Abwägungen auch immer).

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass diese Menschen mit ihrer Körperlichkeit zufrieden sind und sie diese deshalb "freudestrahlend" bei allen Gelegenheiten und ungefragt präsentieren. Nein, oft ist genau das Gegenteil der Fall und jeder Anlass, bei denen das "falsche" Genital freigelegt werden muss ist unangenehm bzw. hochnotpeinlich. Also bitte etwas differenzieren.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 17. Mai 2016, 12:39

Ich will aber gar nicht, dass sich meine Sichtweise diesbezüglich ändert. Ich gebe zu, ganz persönlich und subjektiv hätte ich wahrscheinlich auch so meine Problemchen damit, wenn da eine "Penisfrau" ankäme, vor allem wenn das Passing nicht gerade so toll ist und sie ziemlich kerlig aussieht. Aber das habe ich auch bei "Ausländern" auf der Straße, bei denen ich mich vom Empfinden her auch nicht völlig frei von Vorurteilen machen kann. So etwas Mulmiges ist immer dabei. Der wesentliche Punkt ist aber: Ich lasse das nicht meine Handlungen und öffentliche Sichtweisen bestimmen, weil das unfair gegenüber den anderen Menschen wäre. Ich würde auch niemals eine Spinne erschlagen, auch wenn mir mulmig wird, wenn die mir zu nahe kommen. Ich nehme immer ein Glas und einen Deckel und bringe die raus. Alles andere könnte ich nicht mit mir vereinbaren.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 17. Mai 2016, 13:01

So langsam wird es mir hier aber doch zu bunt!
Eine kerlige "Penisfrau", die meint, sich mit Ihrem Schnäpper in Damengefilden präsentieren zu müssen, ist und bleibt für mich "bestenfalls" ein gestörter Exhibitionist und Mann!!!
Die Nicht-Beachtung der eigentlich für gelingendes menschliches Zusammenleben unerläßlichen Kant´schen Funktionalnorm ist in unserem Kulturraum zu Recht eine zivilisatorisch zu ahndende Handlung, und führt bei "auf Teufel komm raus" praktizierter Toleranz zu Anarchie und Barbarei...
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 17. Mai 2016, 14:56

seerose hat geschrieben:ist und bleibt für mich "bestenfalls" ein gestörter Exhibitionist und Mann!!!
Danke für die Offenheit. Jetzt haben wir den Stier bei den Hörnern. Manchmal braucht man halt erst ein rotes Tuch.

seerose hat geschrieben:Anarchie und Barbarei
Der Untergang des Abendlandes!

Wenn mich eines stört, dann diese Scheinheiligkeit, hinter der sich versteckt wird. Rechte verängstigter Frauen respektieren? Oder eher instrumentalisieren, um die eigene konservative Weltsicht zu rechtfertigen? Vielleicht kann man das eine auch gar nicht so leicht vom anderen trennen und glaubt tatsächlich, für etwas Gutes und Rechtes einzustehen, das unrechtmäßig angegriffen wird. Das ändert aber nichts daran, dass es offenbar wunderbar mit einer konservativen Sichtweise harmoniert, der darüber im Saubermanngewand entsprochen wird.

Ich glaube, hier zeichnet sich immer mehr ein "Generationskonflikt" ab.

Mein Fazit: Ich weiß, dass wir hier nicht mehr weiterkommen. Natürlich bin ich für die Respektierung von Schutzräumen für Frauen. Aber wenn ich merke, dass die sog. Selbstaussage doch am Ende vom eigenen Ermessen abhängig gemacht wird, was man als Mann und Frau akzeptiert, dann weiß ich auch, dass da noch mehr hintersteckt als bloß diese Forderung nach Respekt. Dann rufe ich: Zeig dich und verschleiere dich nicht! Es braucht manchmal unorthodoxe Methoden dazu. Und es tut mir leid, wenn ich Leuten ein paar graue Haare dadurch verursacht habe.

Wie ich Geschlecht verstehe, habe ich schon ausführlich beschrieben. Wenn das völlig fehlinterpretiert wird, dann kann ich es auch nicht ändern. Ich spreche jedenfalls nicht von "psychosozial" wenn ich von Geschlecht rede, zumindest nicht in seiner Basis. Genau diese Aussage, das sei alles Gender, bringt mich fürchterlich auf die Palme und dabei kriege ich graue Haare.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Ätztussi » 17. Mai 2016, 16:31

Vanessa hat geschrieben:Wenn mich eines stört, dann diese Scheinheiligkeit, hinter der sich versteckt wird. Rechte verängstigter Frauen respektieren? Oder eher instrumentalisieren, um die eigene konservative Weltsicht zu rechtfertigen? Vielleicht kann man das eine auch gar nicht so leicht vom anderen trennen und glaubt tatsächlich, für etwas Gutes und Rechtes einzustehen, das unrechtmäßig angegriffen wird. Das ändert aber nichts daran, dass es offenbar wunderbar mit einer konservativen Sichtweise harmoniert, der darüber im Saubermanngewand entsprochen wird.

Ich glaube, hier zeichnet sich immer mehr ein "Generationskonflikt" ab.


Das ist kein Generationenkonflikt. Auch jüngere Transsexuelle wollen nicht als Schwanzfrau oder Muschimann leben.

Ich schreibe das jetzt mal für die Frauen hier. Wer in der weiblichen Rolle leben will, und mit seinen Penis kein Problem hat, ist ein Mann. Man kann Ihn auch Ladyboy, Shemale, TV oder CD nennen. Schwanzfrauen dieser Art sind keine Frauen und auch nicht transsexuell. Wer was Anderes schreibt, vertritt die Transgenderposition.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 17. Mai 2016, 16:50

Ätztussi hat geschrieben:Auch jüngere Transsexuelle wollen nicht als Schwanzfrau oder Muschimann leben.
Das habe ich auch nicht bestritten. Ich bezog mich auf die konservative Sichtweise, die Menschen, die nicht ihr Genital verändern wollen, nicht in ihrem Geschlecht akzeptiert, sondern sie nur zu Rollenspielern, Fetischisten, usw. erklärt, die rein aus psychosozialen Motiven handelten. Ich sehe da die gleichen Widerstände, die man anfangs auch bei Transsexuellen hatte, als man sie für perverse Geschlechtswechsler gehalten hat. Ein TV, der von sich aus sagt, er sei ein Mann, der gerne Frauenkleider trägt, ist ein Mann. Ein TG, der sagt, er ist eine Frau und den Weg bis auf die OP zu Ende geht, ist eine Frau. Da braucht es auch gar nicht um Schutzräume gehen, die irgendjemand hypothetisch aufsuchen will. Ich werde jetzt aber auch nicht weiter versuchen, den Zusammenhang und die Gemeinsamkeiten dieser Gruppen wie TV, TG und TS deutlich zu machen. Dazu fehlt hier einfach die Bereitschaft. Es wird ja alles gleich in Körper und Sozial aufgeteilt, anstatt die Verbindung zwischen beidem anzuerkennen. Warum wird das immer gemacht? Ich persönlich habe keinen Nutzen davon, wenn TVs und TGs sich aus der Schmuddelecke emanzipieren, indem die Gründe für ihr Verhalten als ebenso valide anerkannt werden wie die der TS. Vielen TS unterstelle ich hingegen einen Nutzen davon, sich von TVs und TGs abzugrenzen, eben weil diese Gruppen noch auf größere Akzeptanzprobleme stoßen und man deswegen nicht mit denen in einen Topf geworfen werden möchte. Ich kann die Motivation verstehen, nur finde ich sie dennoch nicht okay.
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