Was ist eigentlich das Geschlecht?

Neues aus Forschung und Wissenschaft zum Thema Transsexualität

Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 17. Mai 2016, 22:41

Du missverstehst mich völlig, Frank.

Frank hat geschrieben:diese Gruppe die dir so viel gibt, redete von Körperschema und Körperbild - bezieht aber Aspekte in diese Begriffe die absolut nicht zu den Begriffen passen.
Das sagst du, weil du die Aspekte nur in zwei Kategorien einsortieren willst: Körperlich und sozial. Das greift aber zu kurz, zumindest so wie du körperlich und sozial offenbar verstehst. Das ist so als wolltest du ein Bild mit vier oder mehr Farben mit nur zwei Farben abbilden. Das wird nie der ursprünglichen Aussage gerecht.

Frank hat geschrieben:Es gibt einfach einen Unterschied bei den Geschlechtsaspekten: Körperlichkeit (Inklusive Genitalien) und Gender (Geschlechtsausdruck und Rollenstereotypien).
Ja, nur ist das viel zu einfach gedacht. Was mir dabei nämlich fehlt, ist die Verbindung zwischen beidem und die Anerkennung eines biologischen Ursprungs als Quelle alles Sozialen. Zudem ist mir die Bedeutung von körperlich viel zu unmittelbar und direkt verstanden. Hier ist es wichtig, die phänomenologische Wahrnehmung richtig zu deuten und darüber tiefere Wahrheiten ans Licht zu befördern. Diese Wahrheiten sind allerdings sehr individuell und nicht verallgemeinerbar. Jeder hat einen anderen Zugang dazu, jeder entwickelt im Laufe seines Lebens andere Strategien, mit seiner Kondition umzugehen. Jeder zieht andere Schlüsse daraus, bewertet sie anders, transformiert sie anders.

Frank hat geschrieben:Das zu verleugnen ist das Hauptanliegen dieser Trans*, ehemals Transgender Aktivisten die unbedingt die dualen Geschlechter aufheben wollen, egal um welchen Preis.
Jedenfalls ist das nicht mein Anliegen. Ich gehöre auch nach wie vor nicht zu Trans* oder Transgender. Ich will kein körperliches Problem leugnen, im Gegenteil. Nur erweitere ich dieses Körperproblem, das mir in der hier propagierten Form einfach viel zu plump ist, um weitere Aspekte und Erfahrungsebenen. Das heißt nicht, dass ich den klassischen Fall damit für ungültig erkläre. Es beschränkt sich lediglich nicht nur auf diesen klassischen Fall. Es geht darum, dass geschlechtsbezogene Körperprobleme sehr vielgestaltig sein können und sich keineswegs nur auf die Genitalien beschränken müssen und sich einem Menschen so klar offenbaren. Und es geht darum, wie sich dies letztlich im sozialen Bereich manifestiert. Dabei geht es überhaupt darum, zu verstehen, wie sich soziales Verhalten, soziale Normen, usw. bilden, basierend auf der menschlichen Natur. Unsere Gesellschaft ist immer auch ein Spiegel unserer Natur. Nur wird immer so getan, als fiele alles Soziale vom Himmel, ohne jeden Bezug zu etwas Irdischem. Und dadurch wird alles, das nicht unmittelbar und nach diesem plumpen Verständnis zu Körper passt, in die soziale Schublade gesteckt. Falsch!

Frank hat geschrieben:Transsexualität ist und bleibt nun mal ein "Körperproblem" und leider bist du liebe Vanessa nicht bereit die Diskrepanz zwischen "Körper" (innensicht) und sozialer Darstellung (Aussensicht) zu unterscheiden.
Doch, nur sehe ich diese zwei Aspekte wie schon gesagt als zu kurz gedacht. Das ist ein einfaches System, das man leicht vermitteln kann. Jeder kann etwas mit Körper anfangen und mit sozial. Ich halte das nur für ein viel zu eingeschränktes Modell, das auch den Menschen nicht als Ganzes erfasst. Es sucht sich zwei Aspekte isoliert heraus und bringt diese nicht mal in Verbindung. Im Gegenteil, an einer strikten Trennung wird absolut festgehalten, und damit wird eine Kausalität zwischen dem einen und dem anderen auch ausgeschlossen.

Rede ich eigentlich chinesisch? Ist das so schwer nachzuvollziehen? Es ist so als wolle ich ABCD sagen, aber es wird nur AABB verstanden, weil mehr Buchstaben nicht bekannt sind. Ich kann schreiben was ich will, aber es wird immer nur innerhalb dieses Korsetts von Körper und Gender gedeutet. Das klappt nicht! Das endet nur in Unterstellungen, die meinen Aussagen absolut nicht gerecht werden. Schaltet doch mal den Beißreflex ab, den ihr bei Trans* bekommen habt! Ihr habt euch sowas von verbarrikadiert in diesem plumpen Transsexuellen-System, dass ihr da echt nicht mehr über den Rand schauen könnt.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Hera » 17. Mai 2016, 23:06

Im Grunde genommen ist es doch alles ganz einfach:

Je mehr man alles miteinander vermischt, umso undurchsichtiger und allgemeiner man alles hält, umso weniger Leute brauchen sich für ihr Tun zu rechtfertigen - sich selbst und anderen gegenüber.

Allumfassende Narrenfreiheit ist das Ziel und dafür bastelt man sich dann eben was Hübsches zusammen. Es darf aber nicht zu konkret werden und Gender wird am besten auch noch abgeschafft, weil eigentlich gibt es das sowieso nicht. Geschlecht an sich ist ja eigentlich auch eine Farce, braucht man nur zum Kinder zeugen und gebären. Noch.

Dann bringt man noch ein wenig Fluidität auf mehreren Ebenen hinzu und schon ist der Einheitsbrei perfekt. Jeder ist wie Jede und Jede wie Jeder und eigentlich gibt es weder Jede noch Jeder und es gibt nur Jed.

Und wozu brauchen die Verschwurbelungskünstler das? Für ihre Narrenfreiheit, damit sie sich nicht mehr rechtfertigen müssen und und und.

Dabei sind sie selbst doch die einzigen, vor denen sie sich ggf. rechtfertigen müssen. Nur vor sich selbst.

Und warum ziehen sie nicht alle einfach ihr Ding durch? Offenbar sind es ja sehr viele, die sich durch ihr Gender eingeengt fühlen.

Warum tun sie sich nicht zusammen und werden dann "öffentlich"? Wären sie ja dann später auch, weil viele in körperlicher Hinsicht ja nichts bis wenig tun wollen. Sie werden auffallen - so, wie jede/r Punk, wie jede/r Gothic oder Emo usw. - so wie jeder Mensch, der von der gesellschaftlich erhobenen Norm abweicht.

Also: alle laufen auf einen Schlag so herum, wie sie sich wohlfühlen - scheiß doch auf den Rest der Gesellschaft.

Und wenn ein Mann meint, dass er Brüste will, wie sie Frauen gemeinhin haben, dann soll er sich welche machen lassen. Viele Frauen müssen sich ihre Ops auch selbst zahlen.

Aber anstatt für sich und Gleichgesinnte zu kämpfen, sich zu emanzipieren, baut man sich irgendwelche Konstrukte, die man hofft den Leuten dann unter die Nase halten zu können und die Leute nicken das dann nur noch ab. Und vorher erklärt man ihnen dann noch, dass es ganz viele Dinge, die sie kennen, nicht gibt, noch nie gegeben hat und es stattdessen etwas Neues gibt und im Grunde genommen doch alle irgendwie gleich sind.

So läuft das ja schon seit Jahren, aber nun scheint man es endlich perfektionieren zu wollen.

Egal. Sie können es ohnehin nicht lassen, sollen sie machen.

Ich denke ja immer noch, dass die Emanzipation der Männer sinnvoll wäre. Klar. Steht nicht jede Frau auf einen männlichen Körper in Klamotten, die mal für weibliche Körper geschneidert wurden. Damals waren viele Männer auch nicht begeistert, als Frauen begannen Hosen zu tragen.

Aber die Frauen waren einfach mutig, die wussten wofür sie es machten.

Jetzt sind vielleicht einfach mal die Männer dran. Aber den direkten Weg zur Emanzipation trauen sich viele wohl nicht zu gehen.

Ja, vermutlich wird es nicht immer gesellschaftliche Begeisterungsstürme geben und manche müssen sich echt durchbeißen. Aber wenn niemand anfängt und nicht genug nachziehen wird sie nie was ändern.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Gast » 18. Mai 2016, 08:25

@Frank und Ätztussi,

ok, mit Eurer Klarstellung passt das schon so.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 19. Mai 2016, 11:47

Vanessa hat geschrieben:
seerose hat geschrieben:Wird es nach Deiner "modernen" Zivilisationsvorstellung künftig noch ein Vergehen wie Exhibitionismus geben, und wenn ja, wie unterscheidest Du einen solchen Exhibitionisten von jemandem, der sich als "kerlige Penisfrau" meint partout in weiblichen Gefilden präsentieren (exhibitionieren) zu müssen?

Ich habe keine Ahnung von Exhibitionismus. Ich weiß nicht, was die Leute antreibt und kann nichts dazu sagen, ob sie etwas dafür können oder nicht und ob ich ihnen demnach eine Schuld zuweisen kann oder nicht. Hab mich mit dem Thema nie näher befasst. Ich hab nur gehört, dass die irgendwie spinnen und pervers sein sollen. Aber ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht was Spinnen ist und was Perversion wirklich ist. Sind das böse Menschen? Handeln die in böser Absicht? Wollen die anderen schaden? Können die überhaupt anders? Was hat sie so werden lassen? Waren sie schon immer so? Ich weiß es alles nicht. Und ich will nicht mehr über sie urteilen. Nicht diese landläufigen Meinungen übernehmen und mich zu den Guten, den Gesunden, den Richtigen zählen, die das Privileg haben, nicht betroffen zu sein.

Es geht doch hier gar nicht um die juristisch-philosophische Frage der Schuld(Fähigkeit) oder Unschuld, sondern darum daß weibliche Gefilde auch weiterhin als Schutzräume zu erhalten sind. Eine von was auch immer bewegte "kerlige Penisfrau" muß ihren für sie aus welchen Gründen auch immer unverzichtbaren Schniedel nicht in einem solchen Schutzraum präsentieren/exhibitionieren! Du selbst hast im Zusammenhang mit einem anderen Forumsthema davon berichtet, wie sehr Du Dich davon abgestoßen fühlst, wenn manche Männer am Straßenrand stehend, von allen Seiten einsehbar beim Urinieren ihren "Schnulli" (Deine Bezeichnung) präsentieren. Du selbst sagst ja, daß Du immer Sorge dafür getragen hast, daß Du von keiner Seite einsehbar warst, beim Urinieren im Freien, sondern Dich deshalb dafür extra tief in den Wald begeben hast.
Warum verteidigst Du dann hier mit aller Vehemenz und exzessiver Toleranz das Wesen "kerlige Penisfrau", das wenn es schon meint, sich in diesem Schutzraum aufhalten zu dürfen, hier sein unverzichtbares Körperteil keineswegs uneinsehbar diskret zu verbergen gedenkt, sondern meint, dies mit der größten Selbstverständlichkeit den in diesem Schutzraum anwesenden Damen "präsentieren" zu können.
Tut mir leid, aber da hört meine Toleranz auf, und diese kulturell-zivilisatorischen Grundlagen möchte ich mit allem Nachdruck auch in der Zukunft erhalten sehen, egal ob der tonangebende Mainstream mich deshalb "konservativ" oder "reaktionär" nennt oder gar meint, mich mit schlimmeren Keulen darob "erschlagen" zu müssen...
Vanessa hat geschrieben:Was wir da in der NIBD-Gruppe diskutieren, ist der Wahnsinn. Ich bin richtig stolz, dabei zu sein und mitreden zu können. Das tue ich auch viel und gleichzeitig profitiere ich sehr von den Äußerungen der anderen. Dabei sind die meisten davon klassische Transsexuelle, die aber wie ich eine Sonderstellung der Transsexuellen ablehnen und der Ansicht sind, dass alle Formen von TV, TG, TS, usw. die selbe biologische Ursache haben. Ja, es braucht ein wenig Bereitschaft, sich darauf einzulassen und wirklich die volle Bandbreite dessen zu verstehen, was damit gemeint ist. In der Kritik daran merke ich klar, dass es nicht verstanden wird. Es wird reduziert auf simple Statements, die dem Ganzen einfach nicht gerecht werden. Es ist unglaublich komplex aber auch unglaublich faszinierend. Ich habe zum ersten Mal nicht das Gefühl, mich in irgendeiner politischen Gruppe zu befinden, sondern der Wahrheit auf der Spur zu sein. Und die Ignoranz durch die Leute hier, ärgert mich zutiefst, auch weil ich es euch so gerne näher bringen würde.

Das was Du hier skizzierst, klingt ja durchaus interessant, und ich würde mir wünschen, wenn Du Deine (natur-)wissenschaftliche Sicht hier auch in Zukunft bei uns im Forum einbringen würdest, wenngleich ich auch die Ängste von Vielen hier teile, berechtigte Ängste, die aus leidvoller Erfahrung mit vereinnahmenden Gender-Aktivisten erwachsen sind, und deren eigentliches Ziel es ist, uns TS zunächst unsichtbar zu machen, um uns früher oder später ganz verleugnen zu können.
Nachfolgend möchte ich zu diesem Aspekt auf eine interessante Ausarbeitung unserer geschätzten Mit-Betroffenen Lynn Conway aufmerksam machen, die die historischen Vorläufer dieser abscheulichen Aktivitäten beleuchtet; heute gehen die Genderisten teilweise subtiler vor, und sie sonnen sich dabei in der Top-Down-Unterstützung der Macht-Eliten, umgesetzt über deren Schranzen und Pomeranzen...
http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/ ... uratt.html
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 19. Mai 2016, 12:21

Okay, seerose, zuerst mal um ein Missverständnis auszuräumen: Ich schrieb, dass ich zunächst auch meine Probleme damit hätte, wenn jemand "kerlig aussieht". Hier meinte ich das Aussehen. Viele Transfrauen haben nicht das Glück, einen tollen passingkonformen Körper zu haben. Da fehlen die Haare, sie sind 1,90 Meter groß, haben breite Schultern wie ein Schrank und Bärenpranken. Wir wissen aber auch, dass das keinerlei Kriterium dafür ist, ob jemand nun ein Mann oder eine Frau ist. Denn so aussehende Transfrauen gibt es. So jemand würde mir definitiv erst mal auffällig erscheinen. Da wäre dann anhand weiterer Merkmale zu klären, was es genau mit der Person auf sich hat. Nur was soll ich denken? Soll ich denken, sieht zu männlich aus, ist ein Mann? Das wäre diskriminierend. Also nehme ich mich zurück und lasse lieber Taten über meine weitere Bewertung entscheiden. Verhält sich die Person ebenfalls auffällig? Benimmt sie sich eher männlich? Scheint sie den Schutzraum auf irgendeine Weise ausbeuten zu wollen? Wenn ja, dann Alarmstufe rot. Verhält sie sich aber unauffällig, belästigt niemanden, ist nicht aufdringlich und zeigt auch keine Form von Erregung oder Aggressivität, dann entscheide ich mich, die Person in Ruhe zu lassen und sie zu dulden. Wenn ich bei so einer Person nun einen Penis entdecke, nein, nicht indem er mir stolz präsentiert wird, sondern weil er einfach da ist und ich hingeschaut habe, dann weiß ich das zu deuten und bleibe bei der Haltung, dass die Person zu dulden ist, wenn sie sich nicht auffällig verhält. Man kann sie im Auge behalten, das wird dann sicherlich jeder, aber das dann bitte auch diskret und nicht mit großen Augen glotzen oder mit dem Finger zeigen.

Was ich gar nicht ausstehen kann, sind Aussagen wie von Ätztussi, die grundsätzlich jeden Menschen mit Penis als Mann deklariert, sofern diesem unterstellt werden kann, dass dieser den Penis nicht loswerden möchte. Mal abgesehen davon, dass man das in der Regel nicht weiß, ist das eine ganz üble Fremdzuweisung, bei der das eigene Bewertungssystem über die andere Person gestellt wird. Das ist Transphobie und nichts besser als die Ablehnung, die man sonst üblicherweise von Cismenschen kennt. Das ist radikal und intolerant, was man auch bestens daran sehen kann, dass sogar ich, die sich gegen so einen Standpunkt wendet, als "Mensch" beschimpft wird. Das wurde im Nachhinein von der Moderation entschärft, aber ich kann mich noch bestens daran erinnern. Auf der Ebene brauche ich dann auch wirklich nicht mehr darüber diskutieren. Das sind radikale Hardliner, denen ich Empathie und Menschlichkeit, zumindest in dem Bereich, abspreche. Ich weiß nicht woher dieser Hass kommt. Und ja, das ist Hass. Und ich lag mit meiner Taktik auch absolut richtig, denn so konnte ich das mal wirklich herauskitzeln, dass manche Leute hier ihr wahres Gesicht zeigen. Ein Gesicht, das ich immer schon durchscheinen sah, das sich aber hinter einer harmlosen Maske versteckte.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 19. Mai 2016, 13:39

Vanessa hat geschrieben:Okay, seerose, zuerst mal um ein Missverständnis auszuräumen: Ich schrieb, dass ich zunächst auch meine Probleme damit hätte, wenn jemand "kerlig aussieht". Hier meinte ich das Aussehen. Viele Transfrauen haben nicht das Glück, einen tollen passingkonformen Körper zu haben. Da fehlen die Haare, sie sind 1,90 Meter groß, haben breite Schultern wie ein Schrank und Bärenpranken. Wir wissen aber auch, dass das keinerlei Kriterium dafür ist, ob jemand nun ein Mann oder eine Frau ist. Denn so aussehende Transfrauen gibt es. So jemand würde mir definitiv erst mal auffällig erscheinen. Da wäre dann anhand weiterer Merkmale zu klären, was es genau mit der Person auf sich hat. Nur was soll ich denken? Soll ich denken, sieht zu männlich aus, ist ein Mann? Das wäre diskriminierend. Also nehme ich mich zurück und lasse lieber Taten über meine weitere Bewertung entscheiden. Verhält sich die Person ebenfalls auffällig? Benimmt sie sich eher männlich? Scheint sie den Schutzraum auf irgendeine Weise ausbeuten zu wollen? Wenn ja, dann Alarmstufe rot. Verhält sie sich aber unauffällig, belästigt niemanden, ist nicht aufdringlich und zeigt auch keine Form von Erregung oder Aggressivität, dann entscheide ich mich, die Person in Ruhe zu lassen und sie zu dulden. Wenn ich bei so einer Person nun einen Penis entdecke, nein, nicht indem er mir stolz präsentiert wird, sondern weil er einfach da ist und ich hingeschaut habe, dann weiß ich das zu deuten und bleibe bei der Haltung, dass die Person zu dulden ist, wenn sie sich nicht auffällig verhält. Man kann sie im Auge behalten, das wird dann sicherlich jeder, aber das dann bitte auch diskret und nicht mit großen Augen glotzen oder mit dem Finger zeigen.

Voll gebongt! Sehe ich genauso, und würde damit auch so umgehen!

Vanessa hat geschrieben:Was ich gar nicht ausstehen kann, sind Aussagen wie von Ätztussi, die grundsätzlich jeden Menschen mit Penis als Mann deklariert, sofern diesem unterstellt werden kann, dass dieser den Penis nicht loswerden möchte. Mal abgesehen davon, dass man das in der Regel nicht weiß, ist das eine ganz üble Fremdzuweisung, bei der das eigene Bewertungssystem über die andere Person gestellt wird. Das ist Transphobie und nichts besser als die Ablehnung, die man sonst üblicherweise von Cismenschen kennt. Das ist radikal und intolerant, was man auch bestens daran sehen kann, dass sogar ich, die sich gegen so einen Standpunkt wendet, als "Mensch" beschimpft wird. Das wurde im Nachhinein von der Moderation entschärft, aber ich kann mich noch bestens daran erinnern. Auf der Ebene brauche ich dann auch wirklich nicht mehr darüber diskutieren. Das sind radikale Hardliner, denen ich Empathie und Menschlichkeit, zumindest in dem Bereich, abspreche. Ich weiß nicht woher dieser Hass kommt. Und ja, das ist Hass. Und ich lag mit meiner Taktik auch absolut richtig, denn so konnte ich das mal wirklich herauskitzeln, dass manche Leute hier ihr wahres Gesicht zeigen. Ein Gesicht, das ich immer schon durchscheinen sah, das sich aber hinter einer harmlosen Maske versteckte.

Ja, ich denke auch, daß der guten Ätztussi hier eine wenig "die Pferde durchgegangen" sind, und ich würde mich sehr freuen, wenn sie hier vielleicht eine "kleine Korrektur" vornehmen könnte! Ich kann aber andererseits auch gut verstehen, daß die begründete Angst vor Genderisten und ihrer Übergriffigkeit einen "auf die Palme bringen kann...
Wichtig ist für uns alle, daß wir uns immer wieder klarmachen: wir haben keinen Groll oder Hass auf Menschen wegen ihrer Andersartigkeit, wie wohl uns dies, sei es in der Vergangenheit oder gar zeitlebens, selbst widerfahren ist.
Wo ich aber voll und ganz auf unserer TS-Linie bin, und was ich für zentral halte, ist der Kampf gegen die Unsichtbarmachung und Übergriffigkeit der Genderisten gegen uns TS!
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 19. Mai 2016, 14:00

seerose hat geschrieben:Voll gebongt! Sehe ich genauso, und würde damit auch so umgehen!
Schön, dass wir da wieder zueinander gefunden haben. Es nervt ungemein, wenn diese Sicht sofort völlig übertrieben und verdreht interpretiert wird und daraus wild wichsende (ich mag diese Alliteration) Vollkerle konstruiert werden. Denn das ist nichts anderes als der Versuch einer Strohmann-Argumentation, wie ich schon erwähnte. Ich frage mich nur, warum. Ich bin doch kein Feind.

seerose hat geschrieben:Ja, ich denke auch, daß der guten Ätztussi hier eine wenig "die Pferde durchgegangen" sind
Nur dass ihr das mir gegenüber schon zum zweiten Mal passiert ist. Auch damals hatte ich klargestellt, dass ich kein Trans*-Botschafter bin. So wie ich sie kenne, wird sie sich nicht entschuldigen und ich erwarte das auch nicht von ihr. Sie kann mir einfach gestohlen bleiben.

seerose hat geschrieben:die begründete Angst vor Genderisten und ihrer Übergriffigkeit
Nur dass ich kein "Genderist" bin und das auch deutlich zu machen versucht habe. Es war vielmehr die ignorante Wunschinterpretation meiner Aussagen, die mich dazu gegen meinen Willen erklärt hat. Ich begreife mich auch als klare Kritikerin von Gender-Mainstreaming.

Heute hat jemand einen Text über die phänomenologische Sicht geschrieben, den ich sehr gelungen finde. Ich möchte ihn mal zitieren:


Mitteilung der Administration:
  • Zitate ohne Quellenangabe sind nicht zulässig. Möglicherweise sind diese nicht zur weiteren Verbreitung zugelassen.
  • Dann werden wir hier auch keine Werbung für sektenähnliche Gruppierungen zulassen. Denn nichts anderes ist es wenn man für eine Mitgliedschaft in der Gruppe den dort herrschenden Paradigmen zustimmen muss.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon tilly » 19. Mai 2016, 15:55

Genau das scheint das Grundproblem zu sein!

Es ist einfach menschlich erst mal von sich selbst auszugehen, die eigenen Erfahrungen und Empfindungen als Messlatte zu nutzen.
Alle die dann nicht in das Schema passen werden in Schubladen gesteckt die mit entsprechenden Eigenschaften besetzt sind.
So können wir ohne viel nachzudenken Ordnung in das sehr vielfältige Leben bringen.

Der klitze kleine Nachteil ist lediglich, dass Vorurteile entstehen, und dass Menschen die nicht in das allgemeine Mehrheitsbild passen zu leiden haben.

Nur mal so zum Nachdenken Tilly
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Lotty » 19. Mai 2016, 18:36

Vanessa hat geschrieben: Auch damals hatte ich klargestellt, dass ich kein Trans*-Botschafter bin.

Naja, wenn ich so sehe welche Position du vertritts "ist alles das Gleiche" dann bist du ein Trans*- bzw Transgender-Botschafterin. Du vertrittst vehement diese Idee das DWT, Transvestiten, Transgender, Queergender, Bigender Genderfluid, Transsexualität alles auf der gleichen Grundlage beruht, sich letztlich nur durch die Intensität unterscheidet.

Transsexualität ist Geschlecht, als Geschlecht kommt nur Mann, Frau, Inter- und Transsexuell in Frage. Du vertrittst hier die Position dieser Gruppierung um Haupt, Zwölfer, Pesch, die der Meinung sind, dass alle möglichen Varianten geschlechtlicher Vielfalt (sic!) das gleich sind. Das sind Positionen der Trans*- bzw der Queergender-Community.

Im Internen Bereich des Forums kannst du darüber gerne diskutieren, im Öffentlichem Bereich werden wir es jedoch nicht zulassen, dass hier Werbung für diese Gruppierung betrieben wird.

Ich mache mal darauf aufmerksam das es in diesem Thread nicht um irgendwelche Toilettenfragen geht, auch nicht um diese Gruppe um Haupt sondern um die Frage "was ist Geschlecht".

Liebe Grüße
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Ätztussi » 19. Mai 2016, 20:21

Vanessa hat geschrieben:Was ich gar nicht ausstehen kann, sind Aussagen wie von Ätztussi, die grundsätzlich jeden Menschen mit Penis als Mann deklariert, sofern diesem unterstellt werden kann, dass dieser den Penis nicht loswerden möchte. Mal abgesehen davon, dass man das in der Regel nicht weiß, ist das eine ganz üble Fremdzuweisung, bei der das eigene Bewertungssystem über die andere Person gestellt wird. Das ist Transphobie und nichts besser als die Ablehnung, die man sonst üblicherweise von Cismenschen kennt. Das ist radikal und intolerant, was man auch bestens daran sehen kann, dass sogar ich, die sich gegen so einen Standpunkt wendet, als "Mensch" beschimpft wird.


Ich bleib dabei. Wer als TS keine GaOp will, ist keine Frau. Eine Frau mit Penis gibt es nicht. Das ist keine Frau.
Liebe Seerose, mit dieser Behauptung sind mir "keine Pferde durchgegangen", sondern das entspricht meiner tiefsten Überzeugung und meiner Erfahrung mit meiner GaOp.

Mir ist das völlig egal, ob meine Ansicht als "üble Fremdzuweisung" gesehen wird. Das interessiert mich nicht. Auch der Vorwurf der "Transphobie" läßt mich kalt. :lol:

Eine Spinnenphobie gibt es, aber Homo- und Transphobie sind Begriffe aus der queeren Mottenkiste. Die nichts wirklich etwas aussagen und nur die Situation verschleiern.

Ich sehe das so ähnlich wie Lotty. Du vertrittst mit deiner Position Transgenderpositionen. Ich selber gebe mich nicht mit Transgender oder Trans* ab. Ich bin in anderen Zusammenhängen.

Das du keine GaOp hast. Das spüre ich in jede deiner Zeilen. Vielleicht solltest du auch keine GaOp machen. Es könnte ein großer Irrtum für Dich sein.

@ Liebe Spirulina

Wir kommen aus einer anderen Zeit und sind deren Relikte. ;)
Es ist sicher nicht alles richtig was wir schreiben, aber unsere Erfahrungen sind real. Im Oktober 2016 kann ich wie du auch(vielleicht bei dir ein paar Jahre mehr) auf 30 Jahre GaOp zurückblicken. Dann weiß man schon ob diese Entscheidung richtig war und was sich verändert hat.
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