Was ist eigentlich das Geschlecht?

Neues aus Forschung und Wissenschaft zum Thema Transsexualität

Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 14. Mai 2016, 13:20

Vanessa hat geschrieben:
spirulina hat geschrieben:...Aber deine Aussage impliziert für mich eher, dass du generell nicht an ein authentisches Geschlecht abseits von äußerlich sichtbaren Merkmalen glaubst. Oder hast du den Glauben verloren? Mir kommt es so vor, dass du dich sehr leer fühlen musst. Deine Ernüchterung resultiert wohl daher, dass du es nicht mehr fühlst, falls du es je gefühlt hast. Deine Flamme ist erloschen und das wälzt du mit deinen Äußerungen auf andere ab. Meine Flamme brennt klar und hell, früher war sie klein und versteckt. Jetzt wird sie durch die Transition zu einem Feuer. Aber ich wette, dass du das alles als "been there, done that" abtust: "Ja, während der Transition war ich auch noch begeistert, aber warte mal ab. Du wirst schon noch sehen." Nicht wahr?

Genau so sehe ich es auch. Ich habe den Eindruck, daß sich hinter den teilweise defätistisch-sarkastischen Ausführungen von Spirulina eine sehr traurige Seele verbirgt. Außerdem fühle ich mich in mancher Hinsicht an Charaktere aus den Charles Dickens-Romanen erinnert...Deshalb wünsche ich der lieben Spiru von ganzem Herzen, daß auch ihr "ein Licht aufgehen möge", das sich gerne auch zu einer leuchtenden Flamme entwickeln mag!
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Waldfee » 14. Mai 2016, 14:23

Lotty hat geschrieben: Vor nicht allzu langer Zeit war diese Frage leicht zu beantworten.
....
....
Letztlich bleibt die Frage offen, was ist Geschlecht . . . . . oder ist sie doch beantwortet?

Liebe Lotty,
meiner Meinung nach ist auch heute diese Frage (reduziert auf "ob Frau oder Mann") leicht zu beantworten; genau so leicht und genau so schwer wie vor nicht allzu langer Zeit.

Es hat sich zwischenzeitlich allerdings die Möglichkeit einer komplexeren, differenzierteren Sicht-, Wissens- und Darstellungslage entwickelt. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass dadurch die jahrtausendalten Kenntnisse und Wertevorstellungen insgesamt nicht in Widerspruch gesetzt wurden. Eine Frau ist weiterhin Frau, weil sie Frau ist ..... - und umgangssprachlich platt formuliert - sie nicht mit einem 3-Tage-Bart rumläuft. Der Mensch an und für sich hat für das Erkennen und Einschätzen des Gegenüber mehr Sinne als nur das Sehen und Hören. Frau und Mann erkennen recht eindeutig Frau und Mann; Stichwort Wahrnehmung.

Als dumm und kurzsichtig gleichermaßen wie verletzend wird das Nutzen der neueren Wissenslage empfunden, das viele Zeitgenossen des queeren Umfeldes für ihre persönlichen Aspekte propaganda-artig einsetzen, und sich dabei leider in ihrer Kleinstwelt verstricken und festmauern. Dass bestimmte Ablehner der geschlechtlichen Dualität und ihre Argumente sich gegen die Tatsachen der Evolution richten, stellt sie automatisch ins Abseits von der Realität von Wissenschaft und Leben. Ich wünschte mir für diese Mitmenschen ein wenig mehr Ehrlichkeit zu sich selbst - zu ihrer eigenen Harmonie und zum Wohle der überwiegenden Mehrheit.

Wer sich nur mit Schräubchenkunde umgibt, der verliert den Blick auf`s Ganze und somit auf die wesentlichen Aspekte.

Es ist nun mal so, dass die Natur der Dualität der Geschlechter den gesunden Fortbestand garantiert. Resultate dieser Dualität der Geschlechter sind dabei nicht immer auf den ersten Blick eindeutig einem der beiden Geschlechter zuordenbar. Genau diese Normabweichungen (z.B. Menschen mit HBS) sind es letztendlich aber, die die Dualität der Geschlechter bestätigen. Dabei ist es unerheblich, ob eine Frau gebärfähig bzw. ein Mann zeugungsfähig ist, denn dies sind lediglich nur eine von vielen Fähigkeiten und Eigenschaften die Geschlecht (Mann, Frau) ausmachen. Ein Auto ohne Lenkrad oder ohne Motor ist trotzdem ein Auto genau so wie ein Auto aus Holz oder Plastik ebenfalls ein Auto ist.

Ich habe mich mit mir selbst sehr intensiv, tiefgreifend, sachlich unter Nutzung der Erkenntnisse der Wissenschaft, meiner Psyche und meiner Logik lange auseinander gesetzt. Meine Ehrlichkeit zu mir sagt mir, dass ich eine Frau bin - zwar keine CIS-Frau, aber ich bin es trotzdem. Die Ehrlichkeit meines Umfeldes zeigt mir eindeutig, dass ich eine Frau bin - mit all den damit zusammenhängenden Vor-und Nachteilen, die eine Frau - jede Frau - nun einmal auszuhalten hat. Für mich und mein Umfeld - ob jetzt das gewohnte oder ein komplett neues Umfeld (z.B. im Urlaub am Ar..h der Welt) - ist mein Geschlecht klar und darin eindeutig. Mir ist dabei sehr bewusst, dass Nichts und Niemand perfekt ist ..... Aber welcher Mensch sollte so etwas schon ernsthaft von sich behaupten können???

Mein Punkt zu diesem Thema ist letztlich nur einer: Man kann Alles zerreden, wenn man dies möchte.
Wer mich und mein Geschlecht infrage stellend sezieren möchte, der verliert mich mit zunehmender Dauer. Die Begründung dazu ist recht einfach: Die Frage nach Geschlecht (ob Frau oder Mann) ist, meine Person betreffend, lange eindeutig beantwortet.

Herzliche Grüße
von der lieben Waldfee


Anmerkung am Rande:
Wer sich als TS-betroffener Mensch als krankhaft mit Macke, als nur optisch angepasst und dieses als "prothesenhaft" empfindet, den kann ich aus der Ferne leider nur bedauern. Die Vermutung eines Irrtums ist dabei nicht ganz abwegig.
Wer dies als nicht-TS-betroffener Mensch in einem solchen Forum wie diesem hier formuliert, dem könnte problemlos vorsätzliche Verletzungsabsicht attestiert werden.
Beides erfordert meiner Meinung nach eine Korrektur, gegebenenfalls mit professioneller Hilfe.
Waldfee
 

Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 14. Mai 2016, 15:18

Gut, jetzt hast du es mal für alle nachvollziehbar gesagt, was eigentlich los ist. =D> Mich haben eigentlich gar nicht so sehr die Aussagen selbst gestört, sondern dass ich sie nur als Vorwand empfunden habe, hinter dem sich eigentlich ein persönliches Problem verbirgt. Nun sehe ich auch keinen Grund mehr, weiter darauf herum zu hacken. Schön, dass wir das geklärt haben.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich sehr allergisch auf "Abgestumpftsein" reagiere, wenn es mir begegnet. Meiner Ansicht nach sollte jeder Mensch versuchen, möglichst nicht abzustumpfen, aber das sucht sich ja auch nicht jeder aus. Doch sobald Abgeklärtheit zu einem Ideal erhoben wird, und "Naivität" als verächtliche Eigenschaft deklariert wird, werde ich zum Rächer. Ich bin hingegen immer unglaublich fasziniert und begeistert wenn ich ältere Menschen sehe, denen man ihr inneres Kind noch anmerkt, die sich noch Neugier und Begeisterungsfähigkeit und eine Lust am Leben bewahrt haben. Ich sehe es übrigens, und da sind wir wieder beim Thema Geschlecht, als ein ganz wichtiges Gut an, dass eine Frau ihr "inneres Mädchen" bewahrt. Die Härte der Welt kann dafür sorgen, dass Frauen ihren Glanz verlieren, dass sie innerlich sterben, aber das finde ich absolut schlimm und daher ist jede Einstellung und jeder Versuch wichtig, das zu verhindern. Das liegt einmal an der Umwelt, die Frauen verhärten lässt, und es liegt auch an der Frau selbst, dass sie die Gefahr erkennt und sich nicht auf die "dunkle Seite" schlägt, indem sie Maskulinität kultiviert. Ich weiß jetzt, was ich in mir zu verteidigen habe. Und das werde ich auch bis zum letzten Atemzug. Umso schlimmer finde ich eben auch, wenn ich merke, dass andere Frauen ihre weibliche Essenz verwahrlosen lassen und langsam aber sicher erlöschen. Manche scheinen einfach aufgegeben zu haben. Das mal ganz subjektiv und persönlich gemeint dazu von mir.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Gast » 14. Mai 2016, 17:03

Älter werden ist doch für viele Menschen nicht so einfach. Das hat mit TS nur wenig zu tun. Wobei da sicher noch ein größerer Aufwand notwendig sein kann. Aber auch CIS-Leute sehen schon manchmal, ich schreibe mal vorsichtig, unvorteilhaft aus, wenn sie sich gehenlassen.

Und das sich Prioritäten im Laufe des Lebens verschieben, ist auch nicht so selten. Nur kann man vieles nicht vorhersehen bzw. auf Jahrzehnte im voraus steuern. Und keiner kann sagen, wie alles gelaufen wäre bzw. wie es heute aussähe, wenn vor 30 Jahren die Entscheidung anders ausgesehen hätte und/oder eine andere Entwicklung gekommen wäre.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Hera » 16. Mai 2016, 10:13

Für viele hat Geschlecht doch immer noch hauptsächlich mit dem Tun zu tun und manche haben dazu noch sehr seltsame Vorstellungen vom Frau/Mann sein. Hinzu kommen Probleme mit der Selbstreflexion, Selbstwahrnehmung und nicht selten kommt auch noch Selbstverleugnung hinzu.

Körper folgt Rolle.

Man sucht im Transsexualismus die Rechtfertigung für das eigene Tun - auch anderen gegenüber - und oft genug geht es um Narrenfreiheit: endlich alles das tun zu dürfen, was man in seiner Rolle nicht tun darf, in die man wegen seines Genitals hinein gezwungen wurde.

Und ja... - endlich weg von den Zwängen der Geschlechtsrolle, in die man hineingeboren worde - weg vom Rollendruck, weg vom Mann sein müssen oder auch weg vom Frau sein müssen.

Die Motivationen hinter dem Tun sind vielfältig, oft werden diese aber geflissentlich ignoriert - insbesondere, wenn man glaubt endlich sein Heil im Geschlechtsrollenwechsel gefunden zu haben.

Menschen bauen sich eben auch gerne ihre Bubbles, wobei ich Bubbles zu haben nicht als generell schlecht empfinde. Die Frage ist eben, ab wann Bubbles beginnen Schaden anzurichten - entweder den betreffenden selbst oder dem Umfeld.

Das Verlangen nach dem eigenen Körper mit den richtigen primären/sekundären Geschlechtsmerkmalen fühlen die wenigsten (das empfinde ich seit Jahren ziemlich gleichbleibend), den meisten geht es letztlich um den Geschlechtsmantel (wird auch gerne als "Körper" definiert und hergenommen), aber nicht um das tiefergehende...

Außerdem scheint Trans* immer mehr in Mode zu kommen, es ist in gewissen Kreisen wohl schon "in" trans* zu sein und mit trans* wird natürlich alles eingemeindet, da differenziert man lieber nicht, weil das ja die eigene Narrenfreiheit und die Selbstrechtfertigung einschränken würde. Geschlechtliche Fremdbestimmung gehört zur Norm.

Aber sollen sie.

Ich beoabachte das ganze Treiben meist nur noch, ich schreibe nur noch selten etwas dazu (wie jetzt), weil ich es inzwischen als fast sinnlos empfinde. Und ich empfinde es auch als anstrengend und auf die Diskussionen danach habe ich meist auch keine Lust, weil ich die gleichen Diskussionen bereits schon vor Jahren führte. Ich habe einfach keine Lust mehr.

Irgendwer fühlt sich meist angegriffen, die wenigsten führt es zur Selbsterkenntnis und wenn sie schon weit genug sind (Operationen sind erfolgt, soziales Umfeld liegt ggf. in Trümmern, etc.), dann mögen die Leute auch ihr Gesicht nicht verlieren. Die Erkenntnis sich womöglich verrannt zu haben, tut ggf. auch weh.

Bei manchen bekam ich auch schon den Eindruck, dass es für sie ein faszinierendes und spannendes Spiel ist und die Narrenfreiheit für sie echt klasse war und es scheint dann auch nicht wirklich zu interessieren wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ihnen das auch dauerhaft gut tun würde. Oft fehlt es dann auch am dafür notwendigen Vorstellungsvermögen.

Hinzu kommt, dass die Strömungen alles zu egalisieren, also alles gleich zu schalten, immer stärker werden.

Da kann man echt froh sein, wenn die Verweiblichung des Körpers auch deshalb einigermaßen funktioniert hat, dass man bei den meisten Leuten auch optisch als weiblich genug durch geht.

Die Partnerfindung bleibt erschwert, es sei denn, man sucht sich einen Translover, der einen genau für das liebt, auf das - zumindest ich - nicht reduziert werden möchte. Nein, danke, da bleibe ich dann lieber alleine.

Und gerade wenn Männer es herausbekommen, weil es ihnen jemand gesteckt hat oder weil man es ihnen ggf. früher oder später sagt, wenn eine Partnerschaft anstehen könnte... - man wird in der Regel mit den Narrenfreiheitssuchenden in einen Topf geworfen und dann ist man von einem Moment auf dem anderen keine Frau mehr für diese Männer.

Die offenbar grenzenlose Angst dieser Männer davor selbst schwul zu sein (weil sie mental ja gar nicht in der Lage zu sein scheinen einen richtig einzusortieren) und die Konsequenzen, die sie in der Männergemeinschaft fürchten, kommen auch noch hinzu. Aber auf derart mental eingeschränkte Partner verzichte ich dann auch lieber, denn die werden an anderen Stellen vermutlich auch in ihrem Denkvermögen und in ihrem Sein entsprechend eingeschränkt sein.

Ich bewerte das im übrigen nicht. Ich beobachte wertneutral, selbst über die Phase des Wunderns bin ich oft schon hinaus. Jeder Mensch wählt seinen Weg und damit auch seine Konsequenzen egal welcher Art für die Zukunft.

Was mir bleibt ist für mich selbst daran zu arbeiten, wenn andere mich einmal mehr fremdbestimmen wollen. Gegen so viel Oberflächlichkeit, Ignoranz und Selbstverleugnung (ist leider weit verbreitet und womöglich ist das auch nur eine Selbstschutzreaktion darauf, weil die Gesellschaft ist wie sie ist - was die Gesellschaft aber nur noch oberflächlicher macht) ist kein Kraut gewachsen.
Aber auch das verurteile ich im übrigen nicht, wobei ich mich hier manchmal schon noch wundere, wie effektiv sich das in manchen Menschen festgesetzt hat.

Na gut, gewisse Konsequenzen aus dem Verhalten anderer Menschen, betreffen auch mich. Eine Möglichkeit das zu ändern fand ich aber bisher nicht. Um zu kämpfen bin ich gesundheitlich leider auch zu angeschlagen. Das bisschen Energie was ich noch habe brauche ich wirklich für mich.

Was mir bleibt ist daran zu arbeiten mich nicht mehr so wichtig zu nehmen und so frei in meinem Geist zu sein, die Wahrheiten der anderen Menschen anzunehmen, wobei ich nicht gezwungen bin sie zu meinen Wahrheiten zu machen.

Von daher wünsche ich allen viel Freude und Glück mit den eigenen Wahrheiten. :)
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 16. Mai 2016, 10:41

Das ist jetzt ausschließlich Anti-Trans*-Propaganda und hat mit der Frage, was Geschlecht ist, nichts zu tun. Bisher hat ausschließlich Lotty etwas dazu geschrieben. Alle anderen blubbern nur herum.
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Waldfee » 16. Mai 2016, 12:17

Vanessa hat geschrieben:Das ist jetzt ausschließlich Anti-Trans*-Propaganda und hat mit der Frage, was Geschlecht ist, nichts zu tun. Bisher hat ausschließlich Lotty etwas dazu geschrieben. Alle anderen blubbern nur herum.


Liebe Vanessa, an anderen Usern nur herumzunörgeln ist sicherlich nicht Inhalt dieses Threads, wenn ich mich nicht irre. :-k Nach insgesamt 22 Beiträgen und nach 3 Beiträgen von dir, Vanessa, stellt sich mir die Frage: Weshalb fühlst du dich nicht eingeladen, auch einmal hier deine themenbezogene Ansicht zu hinterlassen?


Als diesem Forum außenstehende Person habe ich den Eingangsthread gelesen, glaube ihn richtig verstanden zu haben - auch weil da nichts Neues dargestellt wurde, aber mit gleichermaßen fundamentaler Bedeutung für transsexuelle Menschen - und habe auch für dich in 2 Beiträgen meine Meinung, Ansicht, Erkenntnis und eigene Erfahrungen hinterlassen. Für mich ist dabei die Kernfrage folgende gewesen:
Lotty hat geschrieben:Vor nicht allzu langer Zeit war diese Frage leicht zu beantworten. Ein Blick zwischen die Beine, Penis gleich Mann, Scheide gleich Frau. Obwohl der überwiegende Teil der Menschheit immer noch die gleiche Einstellung hat, sieht man heute durchaus mehr geschlechtsbestimmende Faktoren als nur die Genitalien.
....
....
Letztlich bleibt die Frage offen, was ist Geschlecht . . . . . oder ist sie doch beantwortet?

Meine Sehensweise zu diesem Fragenkomplex ist im Verlauf nachzulesen, Vanessa und ich sehe eine große Übereinstimmung zu den Formulierungen von Hera; wir beide haben sicherlich genau auf die Kernfrage aus unserer Sicht geantwortet. Möglicherweise hast du diese Beiträge jedoch übersehen oder nur oberflächlich gelesen - könnte ja sein.


Wo ist deine Sehensweise zu diesem Thema formuliert, Vanessa?
Was sind deine Gedanken; was sind deine Erfahrungen bezüglich der Kernfrage dieses Threads, Vanessa?
Könntest du bitte einmal die Grenze zwischen einer "ausschließlich Anti-Trans*-Propaganda" und der oben zitierten Kernfrage beschreiben bzw. erläutern, Vanessa?

Danke dafür sagt im voraus schon einmal
die liebe Waldfee
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon tilly » 16. Mai 2016, 13:26

Auch auf die Gefahr hin, dass es nur Geblubber ist, will ich mich dem Thema von einer ganz anderen Seite nähern.

Was Geschlecht ist wissen schon kleine Kinder!
Schon mit dem Lernen der Sprache können sie Jungs und Mädels, Frauen und Männer unterscheiden. Spätestens im Kindergarten ist es dann vollkommen klar, dass es zwei "Gruppen" von Menschen gibt.

Für mich ist klar, dass das noch kein erlerntes Wissen ist, sondern eher eine instinktive Fähigkeit bedeutet. Mit der wir im Tierreich nicht alleine sind. Biologisch gesehen sehr sinnvoll um ein Art zu erhalten.

Das beinhaltet nun automatisch zwei Grundsätze: Geschlecht ist bipolar. Es gibt nur entweder oder.

Dass es dann doch nicht immer so einfach ist wie es aussieht, ist dann ein Lernprozess. Wie sehen zB. im Theater dass Menschen eine andere Rolle spielen. Aber da es ein Spiel ist sind die Grundsätze nicht in Gefahr.
Sie werden aber erschüttert durch unser Wissen, dass es Menschen mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen gibt.
Und da Menschen nicht nur äußerliche Geschlechtsmerkmale haben sondern auch sehr bedeutende innere, die nicht immer zueinander passen macht die Lage schwierig!

Sind nun die Grundsätze falsch?
Bipolar sind zB. Magnete sie haben einen Nord und einen Südpol, die mit Feldlinien wechselwirken. Magnetisches Material wird dann immer zu einem der Pole angezogen. Nur genau in der Mitte gibt es einen indifferenten Bereich, der aber nie in ein Gleichgewicht kommen kann.
Mit einer räumlich geschickten Anordnung von wechselnden Magnetfeldern gelingt es aber heutzutage trotzdem Magnetschwebebahnen zu bauen. Aber auch die haben keinen Ost oder Westpol!
So reicht es für ein Verständnis und den Sprachgebrauch weiterhin männlich und weiblich zu haben!

Es gäbe nur entweder oder, den Grundsatz müssen wir entsorgen!

Es gibt sehr wohl Menschen die durch unterschiedliche innere und äußere Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen sind.

Mit liebem Gruß Tilly
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Frank » 16. Mai 2016, 13:36

Hallo Zusammen,
ich habe mir diese Diskussion und vor allem auch die Beiträge die sich mit der Kernfrage beschäftigen in Ruhe durchgelesen und möchte hier auch mal meine Sicht einbringen:

Geschlecht - wo wird es eigentlich relevant?
Wozu braucht ein Mensch, ja überhaupt ein Säugetier (der Mensch gilt nun mal als solches ;) ) ein Geschlecht?
Also in dem großen Bezug der Säugetiere ist Geschlecht relevant zur Fortpflanzung -> daraus folgen die beiden (und ja da gibt es nur zwei!) Möglichkeiten:
Gebärend und Zeugend, - also weibliches Genital und männliches Genital welche jeweils an der Art-erhaltenden Fortpflanzung beteiligt sind.
Obwohl es sehr wohl auch Säugetiere gibt die mit uneindeutigen Genitalien geboren werden, diese sind jedoch meist gar nicht Fortpflanzungsfähig.

Soviel zu den rein Körperlichen Art-erhaltungs Aspekten und dem "Oberbegriff" :mrgreen:

Nun geht es aber weiter, bei Menschen (und auch bei einigen anderen Säugetieren!) gibt es Anzeichen das dies nicht immer passend zu sein scheint.
Dies wird aber eher an den Verhaltensweisen die in Bezug zu den Genitalien "sozial" zugeordnet wurden zugerechnet.
Aber und da komme wir zum Kernpunkt, wer sagt denn was wie in diesem Bezug an jeweiligem Verhalten zugeordnet wird?
Wie kommt es zum Beispiel das Frauen in unserer Gesellschaft Hosen tragen, obwohl dies vor 100 Jahren noch ein absolutes Tabu war?
Dies sind Aspekte die in der Interaktion der Sozialräume entstehen. Hier wäre es notwendig genau an diesen Aspketen und Vereinbarungen innerhalb der "Sozialräume" zu arbeiten, neue Regeln und Zuordnungen heraus zu arbeiten. Zum Beispiel die Möglichkeit das auch Männer Röcke oder Kleider tragen dürfen, genauso wie Frauen ja Hosen tragen dürfen, usw. -> Mit diesen Änderungen gäbe es eigentlich keinen Grund mehr das ein Mensch mit männlichen Genitalien aber dem Verlangen sich weiblicher zu Verhalten und zu Kleiden wie es den "derzeitigen Sozialen Vereinbarungen" (Männerrolle/Frauenrolle) entspricht sein "Geschlecht wechseln müsste". Ebenso würde eine "ECHTE" Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit, es absolut unnötig machen das Frauen sich als Mann ausgeben müssen um das Gleiche Gehalt zu bekommen wie ein Mann (oder alternativ sich männlicher verhalten um dies zu erreichen).

Dann gibt es noch Menschen (hierzu sind mit keine anderen Säugetiere bekannt) die ihre vorhandenen Genitalien als "falsch ausgebildet" erleben.
Dies hat jedoch meist wenig bis gar nichts mit dem weiter oben aufgeführten sozialen Aspekten zu tun. Die werden erst dann relevant wenn der Wechsel im Gesellschaftlichen Bezug zu dem was diese Menschen als für sich richtig und stimmig erleben nicht von dem Sozialraum in dem sie leben akzeptiert wird.

Es ist schon eine ganze Weile her, da habe ich einmal die Behauptung aufgestellt das "Transgender" keinerlei Probleme mehr hätten, wenn die Gesellschaftliche Trennung in die Rollenbilder "männliches Verhalten" und "weibliches Verhalten" aufgehoben würden und alle Menschen sich unabhängig davon so verhalten dürften wie es ihrem Wesen entspricht.
Aber für transsexuelle Menschen wären die Probleme die aktuell bestehen immer noch Vorhanden.

Daher sind die Ansätze und die Bereiche um die es den jeweiligen Menschen geht völlig unterschiedlich.
Das dabei aber in beiden Fällen von Geschlecht geredet wird, sorgt eher für die Verbalen Kriege und Missverständnisse, da von völlig anderen Aspekten geredet wird.

Wenn man wirklich sowohl das Körperliche wie auch das "Psycho-Soziale" als Geschlecht bezeichnen will (Sprache ist ja auch etwas "Soziales") sollte man dabei dann aber zumindest diese beiden gravierend unterschiedlichen Aspekte beachten.

Denn und da komme ich auf den Kernpunkt der Frage:
Die Sprachliche Begriffsverwendung ist es letztlich die hier durch vermischung völlig unterschiedlicher Aspekte zu Missverständnissen und den Streitpunkten führt.

Gender und Sex sind auch in der englischen Sprache zwei verschiedene Aspekte für den Bereich "Geschlecht".
Während es im Bereich Gender tatsächlich ein Kontinuum gibt, konnte dies im Bezug auf Sex bis heute nicht nachgewiesen werden.

Liebe Grüße,
Frank
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Vanessa » 16. Mai 2016, 14:01

Wow, fünfmal Vanessa. Das klingt ja fast wie ein rhetorischer Kniff. Jetzt fühle ich mich richtig in die Ecke gedrängt und muss wohl was dazu schreiben. Ich hatte das zunächst vermieden, zum einen weil ich die Leute erst mal schreiben lassen wollte. Die sollten ihre Salven abfeuern und dann wüsste ich woran ich bin. Und zum anderen hatte ich auch Skrupel, weil diesem Themenfaden ein Gespräch mit Lotty vorausging, bei dem ich ihr schon viel dazu geschrieben hatte, was allerdings nicht ihrer Ansicht entsprach. Ich wollte sie nicht auch noch öffentlich in ihrem eigenen Forum quasi zum Duell herausfordern. Und vor allem: Ich weiß auch, dass ich eh nicht wirklich etwas erreichen kann, weil die Lager ziemlich zementiert sind und Radikale den Ton angeben, die sich und ihren Standpunkt so tief in den Boden eingegraben haben, dass sie selbst nicht mehr herauskommen. Das bezieht sich auf die ganze "Szene", nicht speziell auf das Forum. Hier kann man in der Regel noch ganz gut mit den Leuten diskutieren. Ich sehe aber auch, wo hier die Grenzen abgesteckt sind.

Aber gut, ich versuche mal was.

Geschlecht. Über das Thema habe ich in den letzten Monaten eine ganze Menge gelernt, vor allem auch durch eine sehr progressive Bewegung, die Transsexualität als Neurointersexualität mit Geschlechtskörperdiskprepanz (NIBD) beschreibt. Dazu gehören zwei ganz wesentliche Säulen.

Zum einen ist da naturwissenschaftliche evidenzbasierte Forschung im Bereich der Neurobiologie. Transsexualität wird dabei als eine Diskrepanz zwischen einem biologisch angelegten Körperschema und dem wahrgenommenen Körperbild beschrieben. Dabei sind diese Begriffe aber nicht im bloßen Wortsinne zu verstehen, als ob es da nur um das Aussehen ginge, sondern es geht noch um viel mehr. Das Körperbild beinhaltet das gesamte Spektrum, wie ein Mensch seinen eigenen Körper wahrnimmt, mit all seinen Sinnen und auch in der Handlung. Das Körperschema stellt dabei so etwas wie einen pränatal angelegten Soll-Zustand da, während das Körperbild den Ist-Zustand markiert. Klaffen beide Zustände auseinander, so kommt es zu einer negativen Selbstwahrnehmung, die sich in vielfältigster Weise äußern kann, wie dem Gefühl, im falschen Körper zu stecken, die falschen Genitalien zu haben, aber es kann auch viel subtiler sein. Wichtig zu erwähnen ist es auch, dass sich die Diskrepanz zwischen Schema und Bild nicht nur durch körperliche Angleichung wie Hormone und Operationen verringern lässt, sondern beispielsweise auch über Kleidung, indem der Schnitt eine weibliche Silhouette gibt oder der Stoff sich feminin anfühlt. Jegliche Annäherung an ein weibliches Selbstgefühl kann lindernd sein.

Was das nun allerdings impliziert, passt vielen Transsexuellen nicht, denn das würde plötzlich heißen, dass auch Transvestiten, also Männer, die sich in weiblicher Kleidung besonders wohl fühlen, miteinbezieht in das Konzept der NIBD. Dafür, dass das vielen nicht in den Kram passt, gibt es verschiedene Gründe, die aber allesamt nichts in einem wissenschaftlichen Diskurs verloren haben. Denn da geht es um Politik, darum nicht von der Gesellschaft auf eine Stufe mit den "perversen Fetischisten" gestellt zu werden. Das seien doch bloß Männer, die zeitweise vorgaukelten, eine Frau zu sein. Das seien doch keine echten Frauen. Ja, stimmt. Aber das spielt gar keine Rolle in NIBD, wer sich als Mann, Frau, Nichts oder Beides begreift. Denn das Körperschema ist bei jedem individuell und nicht jeder Mensch, der sich nicht dem Geschlecht zuordnet, das ihm bei der Geburt zugewiesen wurde, braucht zwangsläufig ein anderes Genital als das angeborene. Das Genital macht einen Menschen nicht zu Mann oder Frau. NIBD ist eine allumfassende Sichtweise, die niemanden ausgrenzt. Transsexuelle werden durch NIBD perfekt erklärt, aber Transsexuelle wollen nicht in einen Topf mit "niederen" Formen geschlechtlicher Devianz geworfen werden, weil sie Angst um ihren Ruf oder das Fortbestehen von Kassenleistungen haben. Und anstatt für einen besseren Ruf aller zu kämpfen, schotten sie sich ab und denken nur an sich. Im Gegenteil, sie propagieren eine Sichtweise, die sog. Transgendern ihr Geschlecht aberkennt, indem ihnen unterstellt wird, sie handelten rein aus "psychosozialer" Motivation heraus. Die Frage ist nur, warum machen sie das? Gibt es da vielleicht einen biologischen Grund, dass sie diese "Neigung" entwickeln? Schon mal daran gedacht?

Ich vertrete letztlich eine Position, die weder der von Trans* noch der der transsexuellen Hardliner entspricht. Beide Sichtweisen sind mir zu eingeschränkt. Die einen erklären Geschlecht zur Wahl und die anderen sind genitalfixiert. In meinen Augen liegen sie damit beide daneben.

Was jetzt letztlich noch niemand wirklich belegen konnte, ist wie die Geschlechtsidentität entsteht. Wie kommt jemand zu der Überzeugung, ein bestimmtes Geschlecht zu haben? Ich bin inzwischen an dem Punkt, an dem ich die Geschlechtsidentität lediglich als Folge, als Interpretation des eigenen Selbst sehe. Bei den meisten Menschen ist das recht einfach. Weil sie keine Geschlechtskörperdiskrepanz empfinden, halten sie sich einfach an die gesellschaftliche Zuweisung des Geschlechts und leben damit zufrieden. Bei Menschen, die dieses Privileg nicht haben, sieht das schon anders aus. Die müssen entgegen vermeintlicher körperliche Fakten und einer gesellschaftlichen Fremdzuweisung erst mal genug Frust entwickeln, um sich überhaupt in Bewegung zu setzen, um das zu hinterfragen. Die Geschlechtsidentität ist meiner Ansicht nach die Identifikation mit dem Geschlecht, zu dem die meiste wahrgenommene Übereinstimmung besteht (im vollen Rahmen von Körperschema vs. Körperbild, was auch heißen kann, dass man sich mit keinem der beiden Geschlechter ausreichend identifiziert). Da muss man sich erst mal vom körperlichen Schein lösen, aber wenn man oft und lange genug merkt, dass es beim zugewiesenen Geschlecht einfach nicht Klick macht und man stattdessen davon träumt, das vermeintlich andere Geschlecht zu sein, dann entwickelt sich da möglicherweise etwas. Erfahrbar ist das für einen Menschen besonders auf dem phänomenologischen Weg. Die meisten Menschen habe eine recht grobe Wahrnehmung von dem wie sie sich fühlen, was sie antreibt und wogegen sie Abneigung empfinden. Wenn man aber beginnt, sich ganz bewusst damit auseinanderzusetzen, in sich hinein zu horchen und sich auch mit anderen Betroffenen auszutauschen, dann kommt ganz schnell eine ganze Palette an Dingen zusammen, die man vorher gar nicht wirklich bewusst wahrgenommen hat und die man auch nie im Kontext von NIBD oder Transsexualität gedeutet hätte.

Für mich war es nicht das Genital, an dem ich meine Transsexualität erkannt habe, und das hat mich auch manchmal zweifeln lassen, weil ich den Leuten zu viel Gehör geschenkt habe, die das Genital als einziges und maßgebliches Kriterium propagiert haben. Aber als ich mich phänomenologisch mit meiner ganzen Vergangenheit und meinem Körperempfinden beschäftigt habe, hat sich mir ein ganz neues Verständnis von "Körperdiskrepanz" offenbart. Das phänomenologische Erleben von sich selbst und das Ziehen der richtigen Schlüsse daraus ist die andere Säule, auf der NIBD steht. Ohne diese Säule geht es nicht, denn der Mensch steht in seiner Selbstwahrnehmung und daraus folgend seiner Selbstaussage im Mittelpunkt. Objektivierende Fremdzuweisungen sind absolut abzulehnen. Mit dem möglichen Problem, dass das Betrügern Einlass gewährt in "verbotene" Bereiche, muss man sich auseinandersetzen, aber nicht indem man pauschal Leute aufgrund äußerlicher Merkmale ausgrenzt, sondern indem man sich mit den Betrügern im Einzelfall befasst und ihr Verhalten ggf. ahndet. Man kann nicht alle Menschen unter Generalverdacht stellen und sagen: "Du hast einen Penis, du bist daher ein Mann und deswegen darfst du hier nicht rein."

So, jetzt habe ich in einem Rundumschlag verschiedene Dinge angesprochen, die nicht alle zur bloßen Erklärung von Geschlecht dienen, aber es sind letztlich die Folgerungen, die aus der von mir geschilderten Sicht über Geschlecht folgen sollten.

Und ja, ich werde inzwischen recht schnell sehr kiebig bei "Genitalnazis", und das obwohl ich mich selbst als binäre Frau inkl. OP-Wunsch begreife und mich somit auch für nichts rechtfertigen muss. Ich erwähne das nur, weil ich weiß, dass sonst ganz schnell die Unterstellung da wäre, mir ginge es nur um die Rechtfertigung meiner Person. Nein, mir geht es um Aufklärung und soziale Gerechtigkeit. Und wenn ich dadurch selbst Privilegien einbüßen muss, dann sei es so.

PS: Noch etwas zur Trennung zwischen körperlichem und sozialen Geschlecht. Es wird immer so getan, als hätte das eine nichts mit dem anderen zu tun. Als sei das soziale Geschlecht völlig bedeutungslos in der Frage nach dem "wahren" Geschlecht. Ich hingegen sehe die sozialen Ausprägungen geschlechtlicher Unterschiede als Folge biologischer Unterschiede. Uns sind pränatal diverse Eigenschaften und Bedürfnisse eingepflanzt, die für die geschlechtliche Ausdifferenzierung in der Gesellschaft sorgen. Das was Frauen im sozialen Kontext leben und tun, wie sie behandelt und gesehen werden wollen, ist alles intrinsisch motiviert. Das ist natürlich nicht immer so leicht zu deuten und zu erkennen. Die Menschheit existiert schon sehr lange und verschiedene Traditionen haben eine lange Geschichte und vor allem sorgt auch Unterdrückung für eine Verfälschung. Wenn Frauen in Burkas gesteckt werden, können sie sich nicht mehr geschlechtstypisch verhalten. Das sehe ich wie eine soziale Kastration. Dennoch ist die Gesellschaft letzten Endes das Produkt unserer biologischen Anlagen.
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