diese Neurointersexualität mit Geschlechtskörperdiskprepanz (NIBD) bezieht sich ausschließlich auf das Gender, auf den psychosozialen Aspekt der Geschlechtlichkeit. Mehr lässt sich mit den Methoden der Neuropsychologen nicht messen. Sie haben versucht Geschlecht zu finden und mussten feststellen, dass mit ihren Methoden keine Eindeutigkeit zu finden war. Egal welche Eigenschaften auch immer untersucht wurden, es zeigte sich, dass es zwar gewisse Häufungen bei den Geschlechtern gibt aber eben kein eindeutiges typisch Mann, typisch Frau.
Ja, bestimmte körperliche als auch psychische Aspekte sind angeboren. Manch psychischen und soziale Aspekte haben sich durch Sozialisation ergeben. Aber was ist Geschlecht? Haben wir da wirklich alle die gleiche Vorstellung von? Für Manche mag Geschlecht das Genital sein, für andere eine Frage der Äußerlichkeiten, bestimmt durch Aussehen, Kleidung oder durch bestimmtes Verhalten. Aber was ist Geschlecht wirklich? Evolutionsbiologisch gesehen ist Geschlecht die Art wie sich ein Lebewesen an der Arterhaltung beteiligt, zeugend für männlich und gebärend für weiblich. Alles andere ist Sozialisation.
Somit ist Geschlecht im ursprünglichem Sinn sehr eng mit der Körperlichkeit verbunden. Sehr eng mit der durch die Evolution geprägte Aufgabe die den Geschlechtern seit Jahrtausenden zugeordnet ist. Hieraus ergeben sich bestimmte körperliche, als auch psychosoziale Aspekte. Neben dem eigentlichem Urogenitaltrakt haben die Geschlechter auch ihre Strategien der Partnergewinnung, Aufgaben bei der Aufzucht des Nachwuchses und viele weitere psychosoziale Festlegungen. Dies hat seine Auswirkung sowohl im körperlichem als auch im psychosozialem Geschlechtsaspekten. Sich hier nur auf die Genitalien und auf das Gehirn zu konzentrieren ist zu oberflächlich. Wie sieht es mit den weiteren Komponenten des Nervensystems aus. Auch Rückenmark und Nerven gehören zu einem empfindungs- und funktionsfähigem Lebewesen.
Intersexualität ist eine Abweichung der medizinisch erfassbaren Aspekten der Geschlechtlichkeit, Transsexualität eine Abweichung des bisher unbekannten Geschlechtswissen zu den übrigen Aspekten der Geschlechtlichkeit, die im übrigen auch in Kombination mit Intersexualität auftreten kann. Bei den Gendervarianten geht es ausschließlich um psychosoziale Aspekte der Geschlechtlichkeit, die Körperlichkeit spielt da lediglich eine Rolle wenn es um die äußere Sichtbarkeit geht.
Mir ist sehr wohl bewusst das es in der heutigen Zeit störend ist, dass Menschen behaupten, ein angeborenes Wissen um ihr Geschlecht zu haben und dass es unbequem für die Gender-Ideologie ist, dass wir von der Dualität der Geschlechtern reden. Passt es doch so gar nicht in die Vorstellung dass Mann und Frau eigentlich nur durch Sozialisation existent sind.
Dann möchte ich noch diesen Satz von dir heraus greifen:
Natürlich ist es im Bereich des Genders egal ob du von Frauen, Männern, Transvestiten, Drag-Queens, Transgender oder von Transsexualität redest. Das Modell beschreibt die Unterschiedlichkeit der Menschen. Weder Geschlecht noch Transsexualität (Geschlechtswissen) wird von NIBD beschrieben.Was das nun allerdings impliziert, passt vielen Transsexuellen nicht, denn das würde plötzlich heißen, dass auch Transvestiten, also Männer, die sich in weiblicher Kleidung besonders wohl fühlen, miteinbezieht in das Konzept der NIBD. Dafür, dass das vielen nicht in den Kram passt, gibt es verschiedene Gründe, die aber allesamt nichts in einem wissenschaftlichen Diskurs verloren haben.
Um diese Frage zu beantworten müsste erst einmal geklärt werden was Geschlechtsidentität ist. Ich bin sicher, dass auch da ziemlich unterschiedliche Meinungen vorherrschen. Für mich zum Beispiel besteht ein Unterschied zwischen Geschlecht und Geschlechtsidentität. Letzteres bedeutet, mit welchem Geschlecht identifiziere ich mich. Wenn Geschlecht gemeint ist sollte man auch von Geschlecht (Geschlechtswissen) reden.Was jetzt letztlich noch niemand wirklich belegen konnte, ist wie die Geschlechtsidentität entsteht.
Egal wo wir hin schauen, Geschlecht wird auf Gender reduziert. Sei es in der Politik, der Emanzipationsbewegung, der Genderqueer- und Trans*-Community, der Psychologie und so weiter.