Was ist eigentlich das Geschlecht?

Neues aus Forschung und Wissenschaft zum Thema Transsexualität

Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Rafaela » 20. Mai 2016, 16:26

Ich war nun einige Tage nicht hier, und habe wohl gleich sehr viel verpasst. Hier geht es ja ganz schön menschlich zu. Oder vielleicht doch eher unmenschlich im Streit. In einem Streit muss man ja immer beide Seiten hören und da ist es dann schade wenn nur eine Ansicht zur Verfügung steht.

Jedenfalls denke ich, macht sich der Vorstand hier keinen guten Dienst, wenn er schmutzige Wäsche wäscht und andere Personen ohne eine Möglichkeit zur Antwort in ein schlechtes Licht rückt. Dem ganzen Verein tut er nichts Gutes, wenn er damit gleich noch andere Vereine angreift.

Ich bin da jetzt schon enttäuscht, wie unprofessionell mit einer Situation umgegangen ist und finde es schwierig, wenn Menschen, die unsichtbar als eine Äztussie oder Seerosen hier "mutige" Meinungen äußern.

Das ist nicht gut für einen VTSM was hier läuft oder angestoßen wird.

Ich bin erwachsen!
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 20. Mai 2016, 16:33

Rafaela hat geschrieben:Ich bin da jetzt schon enttäuscht, wie unprofessionell mit einer Situation umgegangen ist und finde es schwierig, wenn Menschen, die unsichtbar als eine Äztussie oder Seerosen hier "mutige" Meinungen äußern.

Das ist nicht gut für einen VTSM was hier läuft oder angestoßen wird.

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Gerne würde ich auf die "Vorwürfe" (?) ja näher eingehen, aber leider bin ich wahrscheinlich aufgrund mangelnder Professionalität (noch) nicht in der Lage zu verstehen, was mir hier eigentlich vorgeworfen wird...
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Lotty » 20. Mai 2016, 18:23

Rafaela hat geschrieben:Ich war nun einige Tage nicht hier, und habe wohl gleich sehr viel verpasst. Hier geht es ja ganz schön menschlich zu. Oder vielleicht doch eher unmenschlich im Streit. In einem Streit muss man ja immer beide Seiten hören und da ist es dann schade wenn nur eine Ansicht zur Verfügung steht.

Jedenfalls denke ich, macht sich der Vorstand hier keinen guten Dienst, wenn er schmutzige Wäsche wäscht und andere Personen ohne eine Möglichkeit zur Antwort in ein schlechtes Licht rückt. Dem ganzen Verein tut er nichts Gutes, wenn er damit gleich noch andere Vereine angreift.

Ich bin da jetzt schon enttäuscht, wie unprofessionell mit einer Situation umgegangen ist und finde es schwierig, wenn Menschen, die unsichtbar als eine Äztussie oder Seerosen hier "mutige" Meinungen äußern.

Das ist nicht gut für einen VTSM was hier läuft oder angestoßen wird.

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Es tut mir leid Rafaela aber ich sehe hier nirgends einen Beitrag vom Vorstand es VTSM (Frank oder mir) zum Thema Rosi. Der einzige Beitrag zum Abschied von Rosi ist auf der VTSM-Seite bei facebook am 1.Mai erschienen.
Seit dem 29.4.2016 ist Rosi Hach nicht mehr Mitglied des VTSM e.V. Sie redet nicht mehr für den VTSM, ist nicht mehr Ansprechpartner für den Landesverband Baden Württemberg. Bei einer vereinsinternen Konsensbildung bestand sie auf Umsetzung ihres Vorschlags, alternativ würde sie aus dem Verein austreten. Dies ist dann geschehen.
Der Vorstand des VTSM. wünscht ihr bei ihren weiteren Aktivitäten viel Erfolg und bedankt sich für die Zusammenarbeit.

Nachdem sie aus dem Verein ausgetreten war hat sie dann die Mitgliedschaft des VTSM im LSBTTIQ-Netzwerk BaWü gekündigt, wozu sie nun wirklich nicht mehr berechtigt war. Rosi bestand dann auch darauf hier im Forum abgemeldet zu werden und bat mich aus ihrem Beiträgen das Bild sowie das Geschlecht und den Wohnort zu entfernen. Dies wurde unmittelbar durchgeführt.

Dann folgten diese Beiträge von ihr, die ich nicht freigegeben hatte:
Beitrag im Thread "Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)" am 9. Mai 2016, 21:05, gesendet von Rosis IP
Gast hat geschrieben:VTSM ist ein "WITZ" geworden :lol:

Beitrag in Thread "Was ist eigentlich das Geschlecht?" am 17. Mai 2016, 22:18, gesendet von Rosis IP
Isor hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:....
Das ist so als würdest du versuchen einem "Farbenblindem Menschen" die Schönheit von Ton in Ton übergehenden Farbspielen zu erklären, er kann sie nicht Wahrnehmen und daher auch nicht Verstehen. Oder einem Gehörlosen Menschen die Feinheiten sanfter Klangharmonien zu erklären. ..........

Es scheint hier im Forum sehr viele farbenblinde und "gehörlose Menschen zu geben - Vanassa hat eigentlich niemand verstanden, wenn sie von den selben "Ursachen" von Transsexualität und Transgender spricht. Ihr selbst schreibt aber immer vom "Wesen" der Menschen - versteht ihr das auch im Grunde?
Grüße
Isor

Stück für Stück wurde sie dann gesperrt und es folgte dieser Beitrag, den ich dann frei gegeben habe.
Beitrag im Thread "Was ist eigentlich das Geschlecht?" am 19. Mai 2016, 20:32
LOL lol hat geschrieben::lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :D :D :D
was seid ihr denn für Spielkinder? #-o #-o #-o #-o #-o #-o
schon gewusst, dass es 1001 Möglichkeiten gibt, eine lächerliche IP-Sperre auszuhebeln ;-)
Über Euch lacht ja bald das ganze Netz ..... macht weiter so :twisted:
... und jetzt wieder schön ärgern ....
Feige hinterhältige verlogene Bande
Eure Lieblingsrosi

Heute hat sie mir angedroht so richtig Stress zu machen, ich solle innerhalb einer Stunde sämtliche Nachrichten von ihr die ich ins Netz gestellt habe löschen. Würde ich ja machen aber ich habe keine Nachrichten von ihr ins Netz gestellt. Nun habe ich sie auch bei facebook geblockt.


Was ist jetzt aber der Grund des Ganzen? Es ging in unserem Medical Guide auch um die Frage des TSG. Wir hatten da bereits alles fertig als Rosi, die auch in der Arbeitsgruppe war, auch ihre Stellungnahme abgab. Bei dem folgendem Teil kam es dann zu dem Zerwürfnis.
Wir fordern eine Änderung des Transsexuellengesetz (TSG) dahingehend, dass die Begutachtung entfällt und durch den Nachweis einer Beratung ersetzt wird.
Inhaltlich sollte die Beratung mindestens über folgende Punkte aufklären:
  • Folgen und Wirkungen des geänderten Geschlechtseintrages
  • Was ist, wenn eine falsche Entscheidung getroffen wurde.
  • Verhaltensregeln bei fehlendem Genitalangleichung.
  • Auswirkung bei Verstoß gegen diese Verhaltensregeln.

Die Beratung war eine Sache mit der sie sich nicht anfreunden konnte. Wir sind ihr dann soweit entgegengekommen dass wir lediglich eine Aufklärungsschrift vorschlugen aber auch das ging ihr zu weit. Sie setzte uns vor die Wahl, entweder ganz ohne Bedingung oder sie steigt aus und bekämpft uns. Nun gut, sie ist dann ausgestiegen.

Nebenbei hat sie auch sonst noch so einiges entfernt haben wollen, aus den Kapiteln "Wissenschaftliche Grundlagen", so ziemlich alles aus dem Kapitel "Psychosozile Beratung" und annähernd das gesamte Schlusswort. Wohlgemerkt, sie war die ganze Zeit in der Arbeitsgruppe involviert in der der Medical Guide entwickelt wurde. Aber erst am Ende, als alles fertig war kam sie mit ihren Forderungen. Sie hatte die ganze Zeit über Gelegenheit sich einzubringen.

Nur ist es aber auch so das ein Verein nicht die Meinung einer Einzelperson vertritt sondern die Gruppe als Ganzes im Auge haben sollte. Gerade auch im Zusammenhang mit dem TSG gibt es da ein wirklich sehr breites Forderungsspektrum. Von der Wiedereinführung der GaOP als Bedingung bis hin zur vollkommenen Freigabe. Da sind manchmal Kompromisse nötig. Wer dazu nicht bereit ist kann austreten, was Rosi ja dann gemacht hat.

LG Lotty
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Hera » 20. Mai 2016, 18:45

spirulina hat geschrieben:Es liegt nicht am Forum und auch nicht an der Forumsleitung. Der Transmensch ist einfach auf Krawall gebürstet - vor allem die Transletten ! Tansistoren sind doch sehr viel ruhiger .

Zumindest einige wohl schon.

Ich kenne das von der Seite, die mit T beginnt und mit a aufhört. Persönliche Beleidigungen waren da an der Tagesordnung und sind es heute womöglich immer noch. Ich spiele dieses Spiel aber nicht mit.

Das Gute bei T...a: das Forum ist nicht von irgendwelchen Transleuten moderiert und somit fehlt da eine gewisse Standardzensur, die ich sonst von Foren her kannte. Die Leute schreiben was sie denken und das ist recht aufschlussreich.

Der Grund, warum man niemals alle unter einen Hut bekommt: die Motivationen hinter dem Tun der Menschen und ihre Bedürfnisse sind viel zu verschieden.

Und gerade die Genderistas sind mit ihrer Gleichmeierei immer ganz schnell dabei. Das war vor Jahren so, das ist immer noch so. Womöglich wurde es sogar noch schlimmer.

Gewisse Dinge dürfen nicht benannt werden, es darf nicht hinterfragt werden, es darf nicht differenziert werden und man darf auch nicht sagen: "sorry, aber ich bin anders, ich bin nicht so wie die Genderistas, meine Motivation ist eine ganz andere, meine Bedürfnisse sind andere".

Darf man nicht.

Und wenn man es doch tut, dann wird was von Ausgrenzung und Diskriminierung "geschrien" und ggf. geht es sogar wieder mit persönlichen Beleidigungen los. Da bekommen manche dann wieder Angst die schlechteren Trans* zu sein und das selbst dann, wenn ich mich von Trans* deutlichst distanziere, weil ich mit diesem Konzept der Seins-/Lebenskonzepte nichts anfangen kann und mich dort auch nicht wiederfinde oder zugehörig fühle, aber ohne Rücksicht auf meine Empfindungen und die deutlichen Unterschiede, die ich wahrnehme, dort mit hinein gepresst werde - gerade von den Genderistas.

Jeder der sagt, er sei eine Frau oder ein Mann, der ist es heute auch - selbst, wenn ansonsten nichts darauf hindeutet, dass das auch so ist. Niemand darf das anzweifeln, niemand darf das hinterfragen, weil jeder es ja nur selbst wissen kann was er ist.

Ja, sollte man meinen. Nur auf welcher Basis sie es dann "wissen" - das ist die Frage, die ich mir schon oft stellte.

Und dazu fällt mir dann auch immer wieder dieses Zitat ein:
Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
(Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821 - 1881), russischer Romanautor und genialer Menschengestalter)

Selbstreflexion ist auch nicht jedermanns Sache.

Zum Thema vielleicht noch:
http://www.zeit.de/2016/05/maennlichkeit-maenner-beschuetzer-gender-gleichberechtigung

Nun ja - die Auswirkungen des Femannismus: die Frauen dürfen sich heute selbst vor ihren Vergewaltigern beschützen, während viele deutsche Männer offenbar hilflos daneben stehen oder sich als "Beschützer" der Frau auch gar nicht mehr angesprochen fühlen, obwohl Männer i.d.R. ja körperlich stärker sind als Frauen.
"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Ätztussi » 20. Mai 2016, 19:21

@ raphaela

Rafaela hat geschrieben:Ich bin da jetzt schon enttäuscht, wie unprofessionell mit einer Situation umgegangen ist und finde es schwierig, wenn Menschen, die unsichtbar als eine Äztussie oder Seerosen hier "mutige" Meinungen äußern.


Ich möchte nur dazu etwas schreiben. Wer in den 70iger Jahren die GaOp gemacht hat wie Seerose, oder wie ich meine GaOp in den 80iger Jahren braucht nicht beweisen das sie mutig ist. Dasselbe gilt auch für Spirulina. :D

Es gibt Gründe unsichtbar zu bleiben . Bei Trave hat der User Rapidgirl, der mich kannte, mir Prügel angedroht und später der User Surfmaus, der auch meinen realen Namen kannte, gedroht mich an meinen Arbeitsplatz zu besuchen.

Da ich keinen Bock habe jetzt noch mit CS Gas oder Knarre rum zu laufen um solche Probleme zu lösen, bleibe ich weiter verdeckt. In den 80 iger Jahren musste ich eine zeit lang mit CS Gas oder Gasknarre rumlaufen um mich schützen zu können. Einige TS in Berlin hatten Kontakte zu der Krimiscene und haben sich bewaffnet. In der Anfangszeit meiner Transition bin ich auch mal körperlich angegriffen worden. Da habe ich mich dann gewehrt, weil Opfer bin ich nicht.

Zu Rosi

Ich bin nicht im Vorstand vom :vtsm: . Rosi habe ich für ein Transgender Uboot gehalten. Das habe ich damals geschrieben als sie noch Moderatorin hier war. Zu der Attacke von Rosi nach ihren Abgang vom :vtsm: schreibe ich nichts. Ich finde, der Angriff von Rosi hat nur Rosi beschädigt. Warum sollte man dazu was schreiben?
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 20. Mai 2016, 21:12

spirulina hat geschrieben:Die Einzige,die wirklich viel Positives für Transsexuelle erreicht hat,war Maria Sabine Augstein ,alle Anderen wollten sich nur profilieren,erreicht haben sie aber gar nix ! So auch die versch. Organisationen ! Viel Rauch und Pulverdampf -die Ergebnisse sind letztlich vernachlässigbar !

1. Vielleicht kannst Du ja einmal ausführen, was wir denn so alles der Maria Sabine Augstein zu verdanken haben?!
2. Wer sind denn all die Anderen, die sich nur (womit) profilieren woll(t)en aber gar nix erreicht haben?
spirulina hat geschrieben:Wenn man davon ausgeht,daß es genauso viele MF -Ts wie FM -TS gibt,kann man definitiv sagen,daß nur die Streitsüchtigen MF-TS was erreicht haben ! Da zeigt sich für mich wieder ganz deutlich die männliche Sozialisation,die auch nach der Angleichung größtenteils erhalten bleibt !
FM -TS bleiben auch nach der Transition analog ihres Geburtsgeschlechts in ihrer sozialen Durchsetzungsfähigkeit Frauen,was mich doch insgesamt zu der Erkenntnis bringt,daß die primäre Sozialisation und Prägung für das gesamte Leben bestehen bleiben,inclusive der bevorzugten Partnerschaft.

Donnerwetter! Bisher habe ich Dich so verstanden, daß Du an die Allmacht der Sozialisation geglaubt hast; bist Du da etwa vom Glauben abgefallen oder wie kann es angehen, daß Du von einer eins-zu-eins-Ratio beider TS-Richtungen ausgehst; der Zufall kann diese "Ausgeglichenheit" ja wohl kaum herstellen, angesichts gerade in den letzten Jahrzehnten rapide veränderter kulturell-förderlicher und restriktiver Bedingungen für verschiedene Genderrollen...
Das "nur" die Streitsüchtigen MF-TS was erreicht haben!, sei mal dahingestellt, aber ein Fünkchen Wahrheit mag da schon dran sein. Wenn wir uns seinerzeit i.d.R. nicht als "Einzelkämpfer" unser Recht erstritten und unseren Lebensweg mehr oder weniger hart erkämpft hätten, wären wir sicherlich gescheitert. Da mußte ich schon oftmals hart an meine Grenze gehen, da ich von Natur aus eigentlich keine Kampfamazone, geschweige denn eine K.-Lesbe bin. Dieser Lebenskampf hat mich schon auch geprägt, wenngleich er eigentlich überhaupt nicht meinem Naturell entspricht. Und "Sozialisationsprägung", inklusive der bevorzugten Partnerschaft halte ich für ein Gerücht, und ich weise dies in Bezug auf meine Person absolut zurück. Und dies nicht nur, weil ich mich nicht für eine Graugans von Konrad Lorenz halte, sondern weil für mich Begehren und Begehrt-werden zutiefst etwas mit biologischen Bedürfnissen und Angeboten zu tun hat, zumindest für Diejenigen, die den originär-authentischen Reiz des für sie relevanten Eros zutiefst und ausgeprägt verspüren können!
Zudem kann ich Deiner sozialisationstheoretischen Geschlechtsspezifik auch in Bezug auf die TS-Männer nicht so ganz nachvollziehen.
Die Neurowissenschaften und die Kommunikationspsychologie belegen eindeutig, daß Frauen generell über eine höhere Sprachkompetenz verfügen als Männer; warum sollten also TS-Männer hier anders sein als Cis-Männer? Männer gehen auch generell seltener zum Arzt, zu Vorsorgeuntersuchungen etc., und sie sind auch in der Gesundheitsvorsorge und den sportprophylaktischen Aktivitäten weniger engagiert als Frauen. Auch hier scheint der sozialisationstheoretische Einfluß eher von nachrangiger Bedeutung zu sein...
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon seerose » 20. Mai 2016, 22:14

spirulina hat geschrieben:M.S.Augstein war die eigentlich treibende kraft bei der Einführung des TSG . Seit dieser Zeit wurde endlich mal was geregelt -voher gab es ja gar nichts !

Vorher gab es sehr wohl sehr viel Besseres! Ich habe im Zuge der BVG-Entscheidung von 1978 meine Namens- und Personenstandsänderung durchführen können, ohne abgezockt worden zu sein für irgendwelche ominöse "Gutachten", und ohne mich vorher für Geistesgestört erklären lassen zu müssen, und bin seit Sommer 1980 bis heute glücklich verheiratet, also noch vor dem TSG, das sicher viele Väter und Mütter gehabt hat...
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Hera » 21. Mai 2016, 09:44

Na ja - von den Psychs (Gutachtern) abgesehen, sitzt man dann bei der Richterin/beim Richter im Gericht und lässt sich in einem Gespräch noch einmal 30 Minuten oder so "begutachten" wie weiblich (von der anderen Seite gesehen wie männlich) man ist.

Aber letztlich werden 99,9% durchgewunken, man will den Leuten keine Steine in den Weg legen und auch wenn die merken, dass jemand so psychisch labil ist, dass er sich vielleicht umbringt, wenn der die Personenstandsänderung nicht bekommt, dann bekommt er sie eben.

Es scheint aber so, als ob nicht alle Richter einen ständigen Wechsel mitmachen würden. Es gibt offenbar Leute, die alle halbe Jahr/Jahr ihren Personenstand wechseln wollen.

Ob dann diese Leute mit einem 3. Geschlechtseintrag zufrieden wären?

Viele haben doch ganz andere Probleme, die sie dann auf das Thema Geschlecht projizieren. Vordergründig mag ein "Geschlechtswechsel" dann eine Lösung sein, aber die Probleme sind dann natürlich nicht weg, sondern nur überdeckt.

Hinzu kommt:

Viele Menschen nehmen nur den "Geschlechtsmantel" eines Menschen wahr, was dahinter liegt, das erfassen sie nicht, sie erfassen das Wesen eines Menschen nicht.

So - und wenn man rein vom "Geschlechtsmantel" eines Menschen ausgeht, dann kann natürlich jeder Mensch Frau oder Mann "sein". Wie wahrhaftig und authentisch die Person, die sich den Geschlechtsmantel des "anderen" (meist geht es ja doch um Mann oder Frau) Geschlechts übergezogen hat, in dem angestrebten Geschlecht dann wirklich ist, ist dann eine ganz andere Frage.

Aussagen wie "ich bin Frau" beziehen sich dann oft genug auch nur auf den "Geschlechtsmantel". Man tut eben gewisse Dinge so und darum ist man Frau bzw. Mann.

Vom Tun wird das Sein abgeleitet.

Was ist an effeminiertem Verhalten eigentlich weiblich?

Ich habe kein Problem damit, wenn jeder seine eigenen Wahrheiten lebt. Nur diese fortwährenden - von mir schon als widerlich empfundenen - Vereinnahmungsversuche kann ich nicht ab.

Vereinnahmt werden darf man natürlich, das wird als normal empfunden, aber sich abgrenzen, das darf man natürlich nicht.

Oft habe ich das Gefühl, dass die Leute gar nicht wissen was sie da tun. So und so nicht.

Warum bleiben denn so viele in einem Trans*dasein hängen bzw. identifizieren sich damit? Vielen reicht es offenbar von etwas weg zu kommen bzw. weg gekommen zu sein - vom Mann sein müssen, vom Frau sein müssen.

Unbewusst stellen sie dann vielleicht fest, dass sie im "anderen" Geschlecht dann ja auch wieder gewissen Zwängen oder Drücken ausgesetzt sind...
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Re: Was ist eigentlich das Geschlecht?

Beitragvon Ätztussi » 21. Mai 2016, 10:35

Liebe Hera,
Hera hat geschrieben:Ich habe kein Problem damit, wenn jeder seine eigenen Wahrheiten lebt. Nur diese fortwährenden - von mir schon als widerlich empfundenen - Vereinnahmungsversuche kann ich nicht ab.
Vereinnahmt werden darf man natürlich, das wird als normal empfunden, aber sich abgrenzen, das darf man natürlich nicht.

Da sprichst du mir aus dem Herzen. Ich mag Vereinnahmung überhaupt nicht und werde dann richtig wütend.

Ich weiß nicht in welchen Jahr Du vor Gericht erschienen bist um deine VÄ/PÄ zu bekommen. Ich hatte meine VÄ/PÄ in den 80 iger Jahren in Berlin. Es gab damals noch nicht so viele Verfahren gemäß TSG wie heutzutage.

Durchwinken gab es beim Amtsgericht Schöneberg damals nicht. Psychisch labile wurden nicht durch gewunken, sondern aussortiert. Damals beim Amtsgericht Schöneberg gab es keine wirkliche freie Gutachterwahl. Einen Gutachter durfte ich mir selbst aus der Liste von Gutachtern auswählen und den anderen Gutachter bestimmte der Richter selbst. Dieser Gutachter, den der Richter aussuchte, war gefürchtet, weil viele Gutachten meist erst nach drei plus x Terminen erstellt wurden. Wenn man da mit drei Terminen durchkam war man schon überzeugend gewesen und einige wurden abgelehnt und brauchten dann ein Drittgutachten.

Ja, die "Geschlechtswechsler" die mal Mann und dann mal wieder Frau sind habe ich auch kennengelernt. Ein eigenes Geschlecht sind die nach meiner Ansicht nicht, eher sehr unstabile Persönlichkeiten die einen Halt suchen. Meisten haben sie noch andere Probleme.
Sie haben das Problem, die Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
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