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Neuronale Geschlechtsunterschiede

BeitragVerfasst: 19. Dez 2015, 20:13
von Lotty
Gibt es ihn nun oder nicht, den Unterschied zwischen einem weiblichem und einem männlichem Gehirn. Ich denke mal es wird genauso viele Untersuchungen geben die einen Unterschied belegen wie solche die keinen Unterschied zeigen. Oder gibt es heute schon Beweise, zumindest eindeutige Indizien?

Wir wollen mal versuchen hier Berichte über Forschungen zu diesem Thema zu sammeln und vielleicht gelingt es uns am Ende ein Resümee zu ziehen. Bitte liefert uns alles was ihr zu diesem Thema findet.

Schon mal vielen Dank, Lotty

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http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 65239.html
Unterscheiden sich die Gehirne von Frauen und Männern klar voneinander? Ein Forscherteam hat 1400 Hirnscans ausgewertet - und kommt zu einem deutlichen Ergebnis.

Es wurden ganze Bücher darüber geschrieben, wie sich die Gehirne von Männern und Frauen angeblich unterscheiden - und wie sich daraus verschiedene geschlechtertypische Verhaltensweisen und Vorlieben erklären lassen. Aber existieren sie wirklich, die typischen Frauen- und Männerhirne?


http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 36865.html
Männer-Frauen-Klischees gibt es viele: Die einen parken angeblich besser ein, die anderen sollen mehr Einfühlungsvermögen besitzen. Untersuchungen zeigen nun, dass die Hirnzellen von Männern und Frauen nicht auf gleiche Weise Kontakt untereinander pflegen.

Washington - Über die tatsächlichen Unterschiede im Denken von Mann und Frau wurde schon viel geschrieben und geforscht. Während manche Experten viele dieser Differenzen für das Ergebnis kultureller Einflüsse halten, glauben andere, sie durch die Anatomie von Männer- und Frauengehirnen erklären zu können. Männer, so heißt es etwa, können dank ihrer Hirnarchitektur ihre Wahrnehmungen besser in koordinierte Handlungen umsetzen, Frauen hingegen besser analytische und intuitive Informationen miteinander verbinden.


http://www.focus.de/wissen/natur/hirnfo ... 52388.html
WARUM FRAUEN ANDERS DENKEN ALS MÄNNER
Neue Experimente zeigen: Es gibt geschlechtliche Unterschiede im Gehirn. Das Ende des männlichen Überlegenheitswahns ist in Sicht


Ruben Gur, Neurologe an der University of Pennsylvania, verlangte Merkwürdiges von seinen Probanden: Sie sollten ihren Geist abschalten und versuchen, an nichts zu denken. Dann sandte er die Testpersonen für je 30 Minuten auf eine Ruhebank in einem abgedunkelten, ruhigen Raum. In ihren Adern kreiste radioaktiv markierte Glukose. Der Zucker ist ein wichtiger Energielieferant für Hirnzellen (Neuronen).


http://www.faz.net/aktuell/wissen/mensc ... 91585.html
Kleine Unterschiede

Männer haben ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen, Frauen ein besseres Gedächtnis: Diese Unterschiede können Forscher jetzt mit Erkenntnissen über die Vernetzung im Gehirn belegen.


http://www.faz.net/aktuell/wissen/keine ... 41283.html
Keine Spur vom Gender-Gehirn

Gibt es das „männliche“ oder „weibliche“ Gehirn? Geht man allein nach deren Architektur, gibt es die Zweiteilung der Geschlechter jedenfalls nicht. Aber was bedeutet das schon?


http://www.heise.de/tp/artikel/40/40484/1.html
Der kleine Unterschied im Gehirn
Männer- und Frauenhirne sind unterschiedlich verdrahtet

Dass das männliche und das weibliche Geschlecht gewisse Unterschiede aufweisen, lernen Kinder normalerweise in der Grundschule. Doch die Differenzen gehen über die äußeren Geschlechtsmerkmale hinaus. Sie betreffen das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen - und im Großen und Ganzen sind sich die Forscher heute einig darin, dass sich diese Unterschiede nicht völlig aberziehen lassen, dass sie also eine physiologische Grundlage haben müssen.

Re: Neuronale Geschlechtsunterschiede

BeitragVerfasst: 19. Dez 2015, 21:24
von Hera
1. Wenn alles nur sozialisiert ist und man ja im Grunde genommen durch die falsche Sozialisation gelaufen ist, verstehe ich nicht, warum man nicht intuitiv ganz viel von dem in sich aufsaugt, was zur richtigen Sozialisation gehören würde.
Und spätestens, wenn man so gut wie möglich seinen eigenen weiblichen Körper hat, braucht man sich nur fallen lassen - spätestens. Meist bricht es ja schon früher aus einem heraus - ob man nun will oder nicht.

Mich wundern dann die ganzen Trans*Identen, die offenbar erhebliche Probleme haben ihre "falsche" Sozialisation zu überwinden. Mann beobachtet Frauen, studiert sie, versteht sie aber trotzdem nicht.
Nach Jahren noch hat man dann noch das Gefühl einen Mann in Frauenklamotten vor sich zu haben - nicht, weil die Optik nicht hin haut, sondern wegen des ganzen Rests.

2. Ich habe das Gefühl, dass es Organisationen oder Menschen etc. gibt, denen es ganz gut in den Kram passen würde, wenn Männer und Frauen im Gehirn gleich wären. Wenn dem so wäre, sollte es für jeden Mann doch möglich sein, in wenigen Jahren (ein bisschen Zeit zum üben sollte man schon geben) so wie eine Frau zu sein - im Habitus, in der Ausstrahlung etc. - vor allem sollte es dann auch jedem Mann egal sein, ob er nun als Frau oder als Mann lebt - das gilt für Frauen auch.

3. Wenn es im Gehirn kein Geschlecht gibt, warum gibt es denn homosexuelle Menschen. Da gibt es offenbar auch Unterschiede im Gehirn. Man versuche aus einem wirklich homosexuellen Menschen einen heterosexuellen Menschen zu machen - ihn umzuprogrammieren. Das wird nicht funktionieren.

4. Ach ja - wenn alles nur sozialisiert ist, wenn Männer und Frauen im Gehirn doch gleich sind, weil es keine Unterschiede gibt, warum verstehen Männer Frauen im Grunde genommen nicht und umgekehrt?
Wenn man einmal von der Individualität der Menschen absieht, von unterschiedlichen Verständnishorizonten... - wie oft klagten mir Freundinnen ihr Leid über ihre Männer?
Unsere Gehirne sind doch flexibel und es ist doch nicht so, dass die Sozialisation in unser Gehirn gebrannt wurde und fortan nicht mehr veränderbar wäre.


Gender scheint für viele Menschen das Nonplusultra zu sein - neben dem Geburtsgenital. Über den Genderwechsel lässt sich alles regeln (Probleme lösen, Traumen auflösen, etc.), das Gender hasst man, weil es einen z. B. einengt, an das Gender klammert man sich (zwecks Orientierung, wenn man z. B. irgendwie nicht mehr weiß was man ist oder auch, wenn man irgendwie anders ist als der Rest etc.), das Gender wechselt man wie seine Unterhose, je nachdem wie man gerade drauf ist, es braucht usw.

Und natürlich sind eh alle gleich.

Irgendwie ermüdend.

Re: Neuronale Geschlechtsunterschiede

BeitragVerfasst: 19. Dez 2015, 23:24
von Andrea
In meinem Blog hatte ich schon öfters über Geschlechtsunterschiede berichtet:
http://mein-wahres-leben.blogspot.de/20 ... -kopf.html
http://mein-wahres-leben.blogspot.de/20 ... -frau.html

Interessant sind auch die Vorträge von Vera F. Birkenbihl:
http://mein-wahres-leben.blogspot.de/20 ... nbihl.html

LG Andrea

Re: Neuronale Geschlechtsunterschiede

BeitragVerfasst: 19. Dez 2015, 23:56
von tilly
Irgendwie ermüdend....

Hera, da hast du ja so Recht.
Und was ich an der Stelle auch nicht recht kapiere, warum haben wir quasi die Beweislast?
Seit gut einem Jahrhundert spinnen Wissenschaftler, mit mehr oder weniger guten Absichten, wilde Ideen. Die werden dann mit oft sehr zweifelhaften Untersuchungen belegt.
Ja, und dabei mir ist schon klar, dass Menschen die nicht transsexuell sind, unsere Gedanken und Empfindungen kaum verstehen können, wie es sich anfühlt Jahrzehnte im falschen Körper zu leben,
welch Verdrängung und Unterdrückung gegen das eigene "Ich" wir dazu leisteten. Nur um zu funktionieren, für andere da zu sein.
Tja, dann der Zeitpunkt mit der klaren Erkenntnis, ich bin nicht das nach was es aussieht....!
Leichter wird es dann erst mal nicht, aber richtig!
Und so fast schon hinterher gesehen, erscheint es mir wie ein Wunder, welch Hürden ich überwinden konnte.
Doch wissenschaftlich gesehen haben solche Worte keine Relevanz, ist zuhören, nicht nur den Worten, auch den Herzen, eine wissenschaftlich anerkannte Methode?
Eher nicht, leider!
Dann forscht mal weiter mit Kernspinnthomographen, Genanalysen, und 3D Hirnschnitten, ihr werdet damit nie was beweisen können.
Ihr solltet meinen Worten Vertrauen

Mit liebem Gruß Tilly

Re: Neuronale Geschlechtsunterschiede

BeitragVerfasst: 20. Dez 2015, 00:24
von Lotty
http://www2.vobs.at/bio/physiologie/a-gehirn_mw.htm

ANATOMIE/PHYSIOLOGIE Weibliches und männliches Gehirn

Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur in körperlichen Merkmalen und der Fortpflanzungsfunktion, sondern auch darin, wie sie abstrakte Aufgaben lösen - also in der Art ihrer Intelligenz.

Im Zuge der Gleichberechtigung galt und gilt es als fortschrittlich, darauf zu bestehen, die Geschlechter seien in ihren kognitiven Fähigkeiten nur minimal verschieden - und das auch nur aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen während der kindlichen Entwicklung. Die Mehrzahl der wissenschaftlichen Befunde legt jedoch nahe, dass der Feinbau des Gehirns bereits so früh von Sexualhormonen beeinflusst wird, dass die Umwelt von Geburt an - und auch schon vorher - bei Mädchen und Jungen auf unterschiedlich verschaltete Gehirne einwirkt. Das macht es nahezu unmöglich, Erfahrungseinflüsse getrennt von der physiologischen Disposition zu erfassen.
. . . . . . .

Differenzierung der Geschlechter

Wie aber entstehen solche Unterschiede, wenn doch - mit Ausnahme der Geschlechtschromosomen - alle Menschen die gleiche genetische Basis haben? Höchstwahrscheinlich spiegeln die spezifischen Fähigkeiten von Männern und Frauen verschiedene hormonale Einflüsse auf das sich entwickelnde Gehirn wider.

Bereits in einer frühen Embryonalphase leiten Östrogene und Androgene (die weiblichen und männlichen Sexualhormone) eine geschlechtliche Differenzierung ein. Bei Säugern - einschließlich des Menschen - ist der Embryo zunächst so angelegt, dass er ebenso gut männlich wie weiblich werden könnte: mit zwei Wolffschen und zwei Müllerschen Gängen, die sich erst später zu männlichen beziehungsweise weiblichen inneren Geschlechtsorganen entwickeln.
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Sexualhormone und Verhalten

Die Einwirkung von Sexualhormonen in einer frühen, kritischen Lebensphase scheint die Organisation des Gehirns auf irreversible Weise zu beeinflussen. Das Verabreichen derselben Hormone in einer späteren Phase hat keinen solchen Effekt.
Ihre Wirkung scheint freilich nicht nur Sexualität und Fortpflanzung, sondern alles Verhalten zu betreffen, in denen sich die Geschlechter unterscheiden - die Art des Problemlösens ebenso wie die Aggressivität und die Neigung zu spielerischem Kampfverhalten bei den jungen Männchen vieler Säugetierarten. So fand Michael J. Meaney von der McGill-Universität in Montreal (Kanada), dass bei jungen männlichen Nagern Dihydrotestosteron über den Mandelkern - die Amygdala - und nicht über den Hypothalamus das spielerische Kampfverhalten auslöst. (Der Mandelkern liegt an der Innenseite des Schläfenlappens, der der jeweils anderen Hirnhälfte zugewandt ist.)

Re: Neuronale Geschlechtsunterschiede

BeitragVerfasst: 3. Jan 2016, 18:15
von Severus
Testosteron steht in Zusammenhang mit erhöhter Anzahl von Serotonin-Rezeptoren im Gehirn.
Hier eine wohl neuere Studie: http://oegpb.at/2015/06/10/testosteron- ... im-gehirn/