Odyssee einer Rückkehrerin
Verfasst: 7. Dez 2018, 00:15
Der nachfolgende Bericht basiert ganz überwiegend auf den direkt zitierten Aussagen einer Frau, die nach weitgehender Weichenstellung in Richtung körperliche männliche Angleichung "rechtzeitig" für sich erkannte, daß dies für sie fatal gewesen wäre, und die dann schließlich ihren eigenen Weg für sich "als Frau" gefunden hat.
---------------------------------------------------------
Dieser Erfahrungs-Bericht soll nachfolgend für zwei verschiedene Themenfelder nutzbar gemacht werden:
[*]z.e. für Erkenntnisse über das derzeit völlig unzureichende bisherige diagnostische Behandlungs-Prozedere
[*]z.a. für Erkenntnisse zur Verhinderung von späterem/zu spätem "Regretment".
---------------------------------------------------------
Eine Rückkehrerin berichtet:
"...vor ein paar Jahren bin ich hier das erste Mal aufgeschlagen. Ich war verwirrt, unhappy, mental Matsche und extrem genervt davon Frau zu sein. Auf Fragen, die jeder beantworten konnte, fehlten mir die Antworten. Was bin ich, wer bin ich (&wenn ja wie viele). In wen verliebe ich mich oder kann ich mich verlieben. Und wenn ich lieb wie liebe ich? Als Mann als Frau als irgendwas oder beides? Schwul? Lesbe? Bi? Pan? (Cake?)
...Aber dann war ich hier und fühlte mich richtig am Platz. Hier gab es Menschen die genauso nach Antworten suchten und dieselben Fragen stellten...Und nach dem ersten Begeisterungsschwung kamen die Zweifel und Ängste was das für mich und meine Zukunft bedeutet...
Tatendrang! Es wurden Binder bestellt, Titten weggequetscht, Haare geraspelt, Bros Klamotten gemopst, die Gangart modifiziert, nächtelang Packer Bastel-Sessions abgehalten und der drei Tage Bart mit Kajal skizziert. Ich war so glücklich und es fühlte sich so richtig RICHTIG an. Es folgte der Adrenalin-Kick nach dem ersten Besuch des Männerklos. Den Endorphin-Schub nachdem ersten Passing auf der Straße. Der innerliche Jubelschrei als ich das erste Mal mit "Herr" angeredet wurde (zugegeben 12-13 jähriger Herr). Rückblickend betrachtet: Man war ich High vom Trans sein!
Ich war mir meiner schon ziemlich sicher muss ich sagen. Da gab es zwar noch diese flüchtigen Momente mit Zweifeln. Wegen den OP´s, wegen dem Outing, meinen Eltern, den Freunden, der Furcht ein Leben lang nichts Halbes und nichts Ganzes zu sein und bitterlich alleine den Rest meines Lebens zu fristen. Muffensausen! Aber auch da war ich nicht alleine. Wieviele von Euch hatten nicht wenigstens einen der Gedanken? Ich wollte es angehen um voran zu kommen. Um es endlich Schwarz auf Weiß zu haben ging es zum Psychologen. Die Indikation gab es nach drei Gesprächen und lautete F64.0. Als ich die Trans-Experten -Koryphäe fragte "Echt jetzt?!?" antwortete er mit "Trans sein sucht man sich nicht aus!" Klang logisch!
Das war so einfach gewesen und ich hatte es jetzt auf Papier das ich ne waschechte Transe bin! Genauso easy wie beim ersten Gutachten schmiss man mir das zweite hinterher. Ich durchlief mentale Höllenqualen wegen dem Outing bei meiner Familie und Freunden. Wurde mit Freudentränen als neuer Sohn und Kumpel in Empfang genommen und sprang dem Endo förmlich mit meinem Arsch ins Gesicht um endlich die erste Testospritze zu bekommen. Dann noch ab VÄ, PÄ beantragen und die Krankenkasse aufschrecken.
Ich befand mich wirklich auf dem besten Weg ein ganzer Mann zu werden. Ich fühlte mich bombe. Hatte Energie für zehn. War zwar ne Transe aber weder alleine noch ungeliebt. Alles perfekt! Über perfekt!
.....Und dann?
Zwei Jahre vergingen an die ich mich ehrlich gesagt kaum erinnere. -Fortsetzung folgt!-
---------------------------------------------------------
Dieser Erfahrungs-Bericht soll nachfolgend für zwei verschiedene Themenfelder nutzbar gemacht werden:
[*]z.e. für Erkenntnisse über das derzeit völlig unzureichende bisherige diagnostische Behandlungs-Prozedere
[*]z.a. für Erkenntnisse zur Verhinderung von späterem/zu spätem "Regretment".
---------------------------------------------------------
Eine Rückkehrerin berichtet:
"...vor ein paar Jahren bin ich hier das erste Mal aufgeschlagen. Ich war verwirrt, unhappy, mental Matsche und extrem genervt davon Frau zu sein. Auf Fragen, die jeder beantworten konnte, fehlten mir die Antworten. Was bin ich, wer bin ich (&wenn ja wie viele). In wen verliebe ich mich oder kann ich mich verlieben. Und wenn ich lieb wie liebe ich? Als Mann als Frau als irgendwas oder beides? Schwul? Lesbe? Bi? Pan? (Cake?)
...Aber dann war ich hier und fühlte mich richtig am Platz. Hier gab es Menschen die genauso nach Antworten suchten und dieselben Fragen stellten...Und nach dem ersten Begeisterungsschwung kamen die Zweifel und Ängste was das für mich und meine Zukunft bedeutet...
Tatendrang! Es wurden Binder bestellt, Titten weggequetscht, Haare geraspelt, Bros Klamotten gemopst, die Gangart modifiziert, nächtelang Packer Bastel-Sessions abgehalten und der drei Tage Bart mit Kajal skizziert. Ich war so glücklich und es fühlte sich so richtig RICHTIG an. Es folgte der Adrenalin-Kick nach dem ersten Besuch des Männerklos. Den Endorphin-Schub nachdem ersten Passing auf der Straße. Der innerliche Jubelschrei als ich das erste Mal mit "Herr" angeredet wurde (zugegeben 12-13 jähriger Herr). Rückblickend betrachtet: Man war ich High vom Trans sein!
Ich war mir meiner schon ziemlich sicher muss ich sagen. Da gab es zwar noch diese flüchtigen Momente mit Zweifeln. Wegen den OP´s, wegen dem Outing, meinen Eltern, den Freunden, der Furcht ein Leben lang nichts Halbes und nichts Ganzes zu sein und bitterlich alleine den Rest meines Lebens zu fristen. Muffensausen! Aber auch da war ich nicht alleine. Wieviele von Euch hatten nicht wenigstens einen der Gedanken? Ich wollte es angehen um voran zu kommen. Um es endlich Schwarz auf Weiß zu haben ging es zum Psychologen. Die Indikation gab es nach drei Gesprächen und lautete F64.0. Als ich die Trans-Experten -Koryphäe fragte "Echt jetzt?!?" antwortete er mit "Trans sein sucht man sich nicht aus!" Klang logisch!
Das war so einfach gewesen und ich hatte es jetzt auf Papier das ich ne waschechte Transe bin! Genauso easy wie beim ersten Gutachten schmiss man mir das zweite hinterher. Ich durchlief mentale Höllenqualen wegen dem Outing bei meiner Familie und Freunden. Wurde mit Freudentränen als neuer Sohn und Kumpel in Empfang genommen und sprang dem Endo förmlich mit meinem Arsch ins Gesicht um endlich die erste Testospritze zu bekommen. Dann noch ab VÄ, PÄ beantragen und die Krankenkasse aufschrecken.
Ich befand mich wirklich auf dem besten Weg ein ganzer Mann zu werden. Ich fühlte mich bombe. Hatte Energie für zehn. War zwar ne Transe aber weder alleine noch ungeliebt. Alles perfekt! Über perfekt!
.....Und dann?
Zwei Jahre vergingen an die ich mich ehrlich gesagt kaum erinnere. -Fortsetzung folgt!-