Bisweilen ist die Rede davon, transsexuelle Menschen würden ihr Geburts-Genital "hassen". Dem pflichten bisweilen sogar Betroffene bei. Ich frage mich aber, ob das es sich dabei nicht vielmehr um eine mißverständliche Ausdrucksweise handelt, oder ob das zumindest für Einige tatsächlich zutreffend ist.
Unbestritten ist für mich, daß ich mein früheres Geburts-Genital für die maximale Verhohnepiepelung für mich als Mädchen/Frau gehalten habe, und ich das auch jetzt, viele Jahrzehnte post-OP noch so sehe. Ich bin davon überzeugt, daß dies den meisten Frauen so gehen würde, wenn sie sich vorstellen sollten, sie erwachten am anderen morgen mit dem gegengeschlechtlichen Genitale.
Der Begriff des "Hassens" ist aber aus meiner Sicht irreführend und deplaziert, so unerträglich die Situation/der Zustand auch immer sein mag!
Bisweilen wird auch behauptet, daß wir uns vor unserem Geburts-Genital "ekeln". Auch "dieser Ekel" ist für mich zunächst mal eine mißverständliche und irreführende Wortwahl. Ich sehe mich hier vermutlich in Übereinstimmung mit den meisten Frauen, die den Horror nicht erleben möchten, morgens mit einem männlichen Genital aufzuwachen, die sich aber deshalb noch lange nicht vor selbigem "ekeln".
Könnte die Verwendung entsprechender Aussagen auch etwas mit der sexuellen Orientierung im Einzelfall zu tun haben?