ablatio genitale - Phantomschmerzen

Neues aus Forschung und Wissenschaft zum Thema Transsexualität

Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon seerose » 1. Jul 2017, 11:58

Gast hat geschrieben:
seerose hat geschrieben:In nachfolgendem Youtube-Video erklärt der Professor für Neurowissenschaften, Dr. Robert Sapolsky:
"A trans person's brain is similar to that of the gender they identify with"; darüber hinaus betont er zudem, daß bei 60% der männlichen Krebspatienten, denen infolge ihrer Erkrankung der Penis amputiert werden mußte, Phantomschmerzen auftraten, im Gegensatz zu ehemaligen transsexuellen Frauen (post-op), wo dies nicht vorkam.
https://www.youtube.com/watch?v=Erexuu8PTo8...

Ihm ist evtl nicht ganz klar was eine Genitaloperation bei transsexuellen Frauen ist. Kann man ja auch nicht wissen wenn man sich nicht die Mühe macht sich das mal genauer anzusehen, was für Männer ja anscheinend schon beim Hinschauen schmerzhaft ist. Vielleicht sollte man ihm mal sagen dass eine Genitaloperation bei Frauen keine Penisamputation ist, ausser vielleicht man macht diese bei irgendwelchen absoluten Stümpern oder geht 30 Jahre in der Zeit zurück, wo es noch gängig war einfach auch die Klitoris mit zu entfernen.

Doch, ich denke schon, daß dem Prof. Sapolsky genau das klar ist; er spricht deshalb doch auch nur im Falle von männlichen Krebspatienten, denen infolge ihrer Erkrankung der Penis amputiert werden mußte von: "AMPUTATION". Wie ich finde trifft dies für Männer ja auch zu!
Gerade weil es sich bei Frauen, die mit dem falschen Genitale geboren wurden (NGS) im Falle der GaOP um eine erforderliche Angleichung des Körpers an das neuronal-verankerte Geschlecht handelt, verwendet er diese Bezeichnung natürlich nicht für ehemalige transsexuelle Frauen. Weil es sich bei denen um Frauen handelt, haben sie auch keine Phantomschmerzen, wird von ihm implizit argumentiert.
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Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon Jenn » 1. Jul 2017, 17:03

Die Fragestellung - Post hatte ich rein bezogen auf den mechanischen körperlichen Aspekt aus Fleisch und Blut bestehend bezogen und den Nervenbahnen. Um Rückkehrer geht es nicht. Um Transsexualität auch nicht. Phantomschmerz nach Entfernung des Geschlechtsteiles durch Krankheit bzw. Anfrage wie das möglicher Weise bei Personen ist mit dem Phantomschmerz, welche die GAOP, mechanisch körperlich bereuen. Um Gründe des Bereuens geht’s auch nicht. Auch nicht ob die Transsexualität selbst mit der Gaop bereut wird ist nicht Bestandteil der Anfrage.
Es geht auch nicht darum die GAOp grundsätzlich in Frage zu stellen und die GAOP zur Geschlechtsverstümmelung zu erklären.
Regrettern (Bereuern) Bereuen Später im festem Zusammenhang der Operation, mechanisch- körperlich – Nervenverbindungen.
Verstanden aus der Anfrage heraus habe ich, es geht auch nicht um OP Schmerzen- Wundheilung.
Seerose hat geantwortet. Es geht nicht um die "Empfindung Genitalverstümmelung“.
Sondern um die GAOp, welche optisch und Nervenbahnentechnisch einer Genitalverstümmelung gleicht.
Selfmademan kann von solchen Dingen nicht nur ein Lied singen. Selfmademan kennt auch mein OP Ergebnis. Als einziger sogar feststellen können, was da nicht bzw. daneben ist. Auf Anhieb ins Schwarze getroffen – was Operateure im Heute für gut und Ordentlich ansehen.

So ganz weit unten, so ein Gefühl bei mir, mit „Regrettern“ ist was ganz anderes gemeint, was aus dieser Anfrage nicht hervor geht. Geht es womöglich um Gegner der GAOP? Leute, welche aus was für Gründen geschlechtsverändernde Maßnahmen angewendet haben, so wie bei Tättoos, welche mal so toll und super sexy gefunden waren/wurden und später das große Bereuen?
Da sollte ich wohl die Frage stellen, wer ist Regretter, wenn es nicht ums Bereuen der GAOP mechanisch körperlich Nervenverbindung geht?

seerose hat geschrieben:Weil es sich bei denen um Frauen handelt, haben sie auch keine Phantomschmerzen, wird von ihm implizit argumentiert.


Na dann habe ich eine Antwort für mich. Bereuen der GAOP - Genitalverstümmelung - keine Phantomschmerzen, da es sich bei mir um eine Frau handelt.

Seerose fragt nach den Gründen. Es gibt mehr Gründe für das Bereuen der GAOP, welche nichts mit der GaOP als fatalen Fehler zu betrachten, zu tun hat.

Falls "Regretters" was mit Rückkehren zu tun haben sollte, Bereuen der Transsexualität, Bereuen der geschlechtsverändernden Maßnahmen, dann kann ich überhaupt nicht mitreden.

Das Bereuen liegt bei mir auf der Qualität der ausgeführten OP, nicht aber in der Notwendigkeit. Ohne geht nicht.

Liebe Grüße Jenn
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Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon Ätztussi » 1. Jul 2017, 17:49

Hatte meine GaOp vor über dreissig Jahren. Phantomschmerzen hatte ich nie und kenne viele Frauen mit GaOP. Über Phantomschmerzen hat noch keine von denen geklagt. :)
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Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon seerose » 1. Jul 2017, 19:28

Vielen Dank Ätztussi und Jenn, daß auch ihr bestätigt, daß Frauen mit ehemals transsexuellem Hintergrund keine Phantomwahrnehmungen bzw. -Schmerzen haben, was ja auch vom Neurowissenschaftler Dr. Sapolsky so festgestellt worden ist.
Danke auch für die Klarstellung von Jenn, daß es sich auch bei Dir nicht um ein Regretment im Sinne von Rückgängigmach-Wunsch der GaOP handelt, sondern anscheinend irgendwelche unzulängliche chirurgisch-operative Ergebnisse bedauert werden, und von deher der aus meiner Sicht dennoch für unsereins falsche Begriff der "Verstümmelung" gewählt wurde, der gerne von echten Wunsch-Zurückkehrern verwendet wird, und für die ja wohl auch ausgesprochen zutreffend ist...
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Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon Hera » 1. Jul 2017, 19:42

Ich habe vor Jahren Bildern von OP "Ergebnissen" gesehen, die nach Ansicht und Meinung der jeweiligen Chirurgen Vulvae sein sollen.

Ja, gut, mit viel Fantasie kann man sich wohl denken, was das eigentlich sein/werden sollte.

In meinen Augen würde ich das schon als Verstümmelung mit einhergehender Körperverletzung bezeichnen. Aber wenn dann immer noch so viele sagen, dass sie zufrieden sind mit dem "Ergebnis", was will man erwarten?

Die Chirurgen sehen auch solange keine Notwendigkeit etwas zu verbessern.

Manche Chirurgen mögen auch Kritik resistent sein. Gibt es auch.

Davon abgesehen hätte ich auch gerne gehabt, dass alles von Anfang an richtig gewachsen wäre.

Allerdings fühlt es sich jetzt - eine Vulva/Vagina zu haben - so viel richtiger an als mit männlichen Fortpflanzungsorgangen... - selbst, wenn chirurgisch ein Zurück möglich ware...- niemals.

Von Anfang an hatte ich keine Phantomgefühle oder -schmerzen, einen Griff ins Leere gab es bei mir nicht.

Eher hatte ich nach der Op, als ich aufwachte und klar genug war, das Gefühl, dass ich aus einem ewig währenden Albtraum erwacht bin.

Nicht, "weil das Ding endlich weg war", sondern, weil ich endlich eine Vulva/Vagina hatte.

Weg von oder hin zu etwas sind für mich himmelweite Unterschiede.
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F. Beutelrock (1889 -1958)

"Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge."
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Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon Lotty » 1. Jul 2017, 20:10

Hera hat geschrieben: Weg von oder hin zu etwas sind für mich himmelweite Unterschiede.

Manchmal hört oder liest man "endlich weg". Bei mir ist es ebenso wie bei dir, "endlich das Richtige".
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Re: ablatio genitale - Phantomschmerzen

Beitragvon Selfmademan » 1. Jul 2017, 22:17

Jemand sagte mir mal, sie hätte nie einen Penis zerstückeln wollen sondern wollte einfach nur "ihrs" da unten haben.
V.T. pen phis! Tok narok.
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