von Rosi » 9. Feb 2016, 15:33
Hallo Vanessa,
für Dich mag es vielleicht bloße Wortklauberei sein, für manche sogar nur Wortglauberei, doch setzte ich mich
schon mit den Begriffen und ihren Inhalten auseinander. Da stecken ja auch Verständniswelten dahinter und
es wird weit mehr transportiert, als bloß eine Bezeichnung für etwas.
Hinter "Geschlechtsidentität" steht praktisch die genitalbasierte Geschlechtsdeutung von Menschen. Das
entwickelte sich dann soweit, dass Menschen, die sich daran nicht störten, das ganz toll fanden, oder es
nicht erkannten, "Transsexualität" dann in "Transidentität" umbenennen wollten.
Aus dem guten Ansatz, dass der Mensch nicht sein Körper, sondern sein Geist, seine Persönlichkeit ist,
wollte man dieses "Identitäre" einbauen. Offensichtlich sah man dabei wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht,
da diese Denkweise dann von "Trans-Identität", die genitale Geschlechtsdeutung ja voraussetzt, Geschlecht
als wechselbar erklärt wird und Geschlecht fast eine Beliebigkeit unterstellt wird. Eine natürliche biologische
Vorgabe fiel damit unter den Tisch und wurde ausgesperrt.
Ich bin überzeugt davon, dass in einigen Jahrzehnten, wenn es insgesamt angekommen und verstanden ist,
dass der Mensch tatsächlich "nur" sein Geist, seine Persönlichkeit" ist, alle körperlichen Merkmale, egal welche,
auch die geschlechtlichen, halt auch einfach nur noch "körperliche Merkmale" sind. Die Dinge, die das Individuum
in Leben und Denken betreffen, dann auch als solches akzeptiert und anerkannt sind.
Da wird dann die geschlechtliche Aussage eines Menschen als "Geschlecht" anerkannt und nicht über einen
Umweg über die Körperdeutung nur als "Geschlechts-Identität" betrachtet werden.
Und auch etwas muss deutlich werden. Es liegt in der Verantwortung eines jeden für sich selbst, ob er sich
über Selbstlügen Personifiziert. Es ist nicht Aufgabe der Gesellschaft diesbezügliche Prüfungen durchzuführen.
Wer also auch heute sein "Geschlecht" über seine "Rollen-Identität" bestimmt (manche machen das auch alleine
aufgrund des "Geschlechts-Wissen" oder ihres "geschlechtlichen Wesens"), kann damit authentisch und in
letzter Instanz seinem Wesen entsprechend (und daraus initiiert) richtig liegen. Er kann aber auch andere
Faktoren, die er eben über diese Rollen geschlechtlich transportiert, sein "Geschlecht" bestimmen oder benennen.
Wenn sich dann jemand über seine Sklaven-Rolle, als demütig weiblich identifiziert und deshalb sein "Geschlecht"
als weiblich erklärt, dann entspricht das seiner Persönlichkeit. Und weil wir als Menschen eben mit und über
Persönlichkeit sprechen und nicht mit und über Körper, ist das so in Ordnung und rückt das in den Mittelpunkt
was auch dort hin gehört: Den Menschen.
Rosi
Ich bin zwar "weich", aber darin bin ich "knallhart"