Was ist eigentlich Geschlecht?

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Was ist eigentlich Geschlecht?

Beitragvon Frank » 7. Apr 2018, 08:59

Diese Frage stelle ich gerade hier, weil die "Soziologie" und ihre artverwanten Bereiche einen sehr eingeschränkten Blickwinkel einnehmen, wenn es um dieses Thema "Geschlecht" geht.

Da wird "Geschlecht" nur noch auf die soziale Ebene bezogen - als wäre Geschlecht etwas "Abstraktes" welches keinerlei körperlichen Bezug mehr hat.
Aber und das ist die Frage die mich gerade sehr beschäftigt:
Kann ein Mensch seine körperliche Existenz überhaupt dermaßen verleugnen?
Kann ein Mensch ohne Körper existieren? - Nein leider nicht! Das zumindest ist bisher eine feststehende Tatsache.
Was aber macht es dann mit einem Menschen, wenn die eigene "Körperlichkeit" ignoriert wird?
Was passiert in einer Gesellschaft die so vorgeht und was passiert mit dem individuellen einzelnen Menschen, wenn die eigene Körperlichkeit verleugnet wird?

Eine Menge Fragen, die gerade in Bezug zur aktuellen "politisch korrekten Umgangsweise mit Geschlecht" gestellt werden sollten.

Liebe Grüße,
Frank
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Re: Was ist eigentlich Geschlecht?

Beitragvon seerose » 9. Apr 2018, 10:34

Frank hat geschrieben:Diese Frage stelle ich gerade hier, weil die "Soziologie" und ihre artverwandten Bereiche einen sehr eingeschränkten Blickwinkel einnehmen, wenn es um dieses Thema "Geschlecht" geht. Da wird "Geschlecht" nur noch auf die soziale Ebene bezogen - als wäre Geschlecht etwas "Abstraktes" welches keinerlei körperlichen Bezug mehr hat.

Bisweilen kann ich mich hierbei des Eindrucks nicht erwehren, als projizierten und kompensierten kulturmarxistisch durchdrungene Materialisten ihre verleugneten und verdrängten Jenseits-Phantasien auf das "hier und jetzt"!
Das könnte ja gerne deren Privatglaube sein, und bitte auch bleiben! Aber damit geben sich diese "Herr"schaften ja nicht zufrieden. Nein! Sie müssen uns alle mit ihrem Sermon zwangs-beglücken, und wir (alle) sollen uns nur noch in körperlosen Köperwelten "definieren"?!
Eine Freud-lose "Nummer", die viel über die diesbezüglichen Defizite ihrer Anhänger "verrät"! Oder etwas allgemein verständlicher ausgedrückt: wenn "ICH" selbst mit meinem Körpergeschlecht nichts anfangen kann, dann sollen die anderen erst recht nichts Vergnügliches in/mit ihrem Körpergeschlecht empfinden!!!
Wenn man sich so manche der Protagonisten des Gender-Wahnsinns anschaut, wie bspw. die Erfinderin der "Theorie der Sprechakte", dann wird dies für mich sogar nachvollziehbar!
Frank hat geschrieben:Was aber macht es dann mit einem Menschen, wenn die eigene "Körperlichkeit" ignoriert wird?
Was passiert in einer Gesellschaft die so vorgeht und was passiert mit dem individuellen einzelnen Menschen, wenn die eigene Körperlichkeit verleugnet wird?

Das sind in der Tat die entscheidenden Fragen, die alle Menschen angehen, und mit denen wir uns alle beizeiten auseinandersetzen sollten, bevor allgemeinverbindliche "Fakten" geschaffen werden; denn darin haben skrupellose Menschen-Experimentatoren viel Erfahrung!!!
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Re: Was ist eigentlich Geschlecht?

Beitragvon Hauptmann Toxic » 11. Apr 2018, 20:56

Geschlecht = im Kopf sitzende Erwartungen an Geschlechtsmerkmale des Körpers, die häufig mit einem bestimmten Rollenverhalten konnotiert ist

Fertig ist die Definition.
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Re: Was ist eigentlich Geschlecht?

Beitragvon Frank » 12. Apr 2018, 06:43

Hallo Hauptmann Toxic,

wenn das so einfach wäre - ja sicher dann könnte man dies so sagen und fertig.

Aber ganz so einfach ist es leider nicht......weil hier die Psychophatologisierung und die Trans*Vertretungen es genauso sagen.

Geschlecht = im Kopf sitzende Erwartungen an Geschlechtsmerkmale des Körpers, die häufig mit einem bestimmten Rollenverhalten konnotiert ist


Laut ICD und DSMV beruht diese Aussage auf einer "Geschlechts(Rollen) Identitätsstörung" - muss also psychologisch Diagnostiziert und entsprechend behandelt werden.

Laut Trans*Vertretungen geht es allerdings teilweise sogar ganz von der "Körperebene" weg ohne das dies benannt wird, da wird von einer transgeschlechtlichen Lebensweise oder einem "Leben im Gegengeschlecht" geredet/geschrieben, immer aber wird dabei die "Geschlechts(rollen) Identität" gemeint. Als Beispiel hier mal ein kurzer Auszug aus einem Flyer der dgti e.V. :
Transidente Menschen haben eine Inkongruenz zwischen dem nach der Geburt zugewiesenen Geschlecht und „gefühltem“ Geschlecht.

Wobei Inkongruenz für Unbehagen steht.

Wir vom :vtsm-klein: haben dazu eine Grafik erstellt, welche "Geschlecht" mal in seine Bestandteile aufgliedert und bei der letztendlich "das Geschlecht" ein Gesamtpaket aus verschiedenen Aspekten darstellt:
Geschlechtswissen - Geschlechtskörper - rechtliches Geschlecht - soziale Geschlechtsaspekte
http://www.transsexuellev.de/fileadmin/Dokumente_i.A/Geschlecht_Grafik.pdf

Für uns besteht bei Transsexualität NGS aber eine Unvereinbarkeit des Geschlechtswissens (Unveränderbar) mit den vorhandenen körperlichen Geschlechtsmerkmalen, wobei die sozialen Geschlechtsaspekte zwar ebenfalls eine Rolle spielen, aber erst nach der Körperthematik zum Tragen kommen.

Grundsätzlich ist damit aus unserer Sicht "das Geschlecht" letztlich das "Gesamtpaket" bei welchem sich alles "stimmig zueinander" in der "Cisgeschlechtlichkeit" ergibt.
Bei Transsexualität (NGS) und Intersexualität bestehen Differenzen zwischen Geschlechtswissen und Geschlechtskörper, mit daraus resultierenden Aspekten in rechtlichen und sozialen Bereichen.
Bei Trans*/Transgender/Transidentität mit ihren Variationen wird von deren Vertretern aber das Problem nur in der Differenz zwischen Geschlechtswissen und sozialen und rechtlichen Geschlechtsaspekten gesehen.
In der aktuellen politischen Aktivität dieser Trans*/Transgender/Transidentitäts Vertretungen wird dementsprechend auch der Körper als dem "sozialen Geschlecht untergeordnet" bezeichnet.

Deine obige Aussage kann dabei sowohl mit unserer Sichtweise als auch mit der Sichweise der Trans*Vertretungen in Einklang gebracht werden.
Ist aber letztlich damit etwas zu vereinfacht für den Begriff "Geschlecht" als ganzes, beschreibt aber durchaus das "Geschlechtswissen" als wichtigsten weil unveränderbaren Aspekt des Gesamtpaketes Geschlecht.

Liebe Grüße,
Frank
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