TAZ Interview hat geschrieben:Wie sieht die [Diskriminierung] aus?
Ich werde jeden Tag an mein Anderssein erinnert. In welchen Sportverein gehe ich, welche Umkleide benutze ich? Ganz schwierig ist, beim Klamottenkauf von der Männer- in die Frauenabteilung zu wechseln. Vor Kurzem habe ich ein Fernbus-Ticket gebucht. Selbst die wollten von mir wissen, ob ich ein Mann oder eine Frau bin.
Das alles wird ja nicht wirklich von einer Dritten Option beeinflusst.
Sportverein: Heikle Geschichte, denn je nach Sportart/Geschlecht bist du dann unfair übervorteilt oder noch immer hoffnungslos unterlegen (ohne kompensierendes Training). Hat aber mit einer dritten Option im juristischen Sinne nichts zu tun, sondern dann musst du mit der Hand am Arm eine eigene Sportgruppe auf die Beine stellen. Bei den Paralympics hat auch keiner extra "behindert" im Ausweis stehen.
Umkleiden: Da bietet man eben Einzelkabinen an, wie das größere Schwimmbäder & Co mittlerweile machen. Hat mit einer dritten Option nicht wirklich was zu tun.
Klamottenkauf: Wieso ist das schwierig? Das machen zig Frauen, die auf "Boyfriend"-Mode stehen auch. In den Standard-Modeläden interessiert das doch niemanden. Oder geht es hier um High End Luxusmode, wo du mit dem Verkäufer in der Lounge hinten dran noch einen Prosecco schlürfst? Dieses Beispiel ist besonders hypothetisch, es gibt zig durchmischte Second-Hand-Läden und last but not least das Internet und ein Maßband, mit dem man sich selber ausmessen und das Zeugs bequem online bestellen kann.
Fernbus-Ticket: Warum die das wissen wollen, verstehe ich auch nicht. Vielleicht wollen sie ja den Platz besser kalkulieren, indem sie diskret die Breitbeinigsitzer zählen?
Ich habe nichts gegen eine dritte Option, es ist mir egal. Was mich nur nervt, ist, dass diese Person offensichtlich medizinische Leistungen in Anspruch nimmt und eine Art Dysphorie (?) andeutet mit
"Ja, weil ich andere Geschlechtshormone nehme. Darauf bin ich angewiesen, weil mein Körper nicht so viele dieser Hormone produziert.". Nur um dann daher zu kommen und zu sagen, ich brauch eine dritte Option, ich bin uneindeutig. Natürlich ist die Gefahr groß, dass man nicht mehr eindeutig ist, wenn man sich Testosteron (in diesem Fall) reinpfeift. Medizinische Leistungen verkommen hier zu Modestatements, mit denen man sich mal "mehr so" oder "mal so geben kann", das ist nicht Sinn der Sache gewesen. Die Ressourcen von Therapieplätzen und TS-Spezialisten sind deutlich begrenzt und die Löcher in den Krankenkassenkassen grundsätzlich zahlreich, ob es da mit der Diskriminierung besser wird, wenn immer mehr Leuten klar wird, dass hier Leistungen für Gender-Statements bezogen werden? Glaube nicht.