BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutter

Aktuelle Nachrichten und Meldungen aus der Politik und Recht

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Frank » 10. Okt 2017, 19:24

Nun Jenn,
du hast meinen Beitrag auseinandergerissen und aus dem was zu deinen Aspekten paßte einen Schluß gezogen - ich würde sagen da hast du eine extrem gefilterte Brille getragen.

Die Feststellung im falschen Körper zu stecken, die Erkenntnis dem anderen Geschlecht anzugehören, das Bewusstsein erlangen, das was da nicht stimmig ist, die Irritationen ändern nicht das nun mal vorhandene Genital und aus dem nun mal vorhandenen Körper wird nicht über Nacht ein anderer Körper. Die Fee mit der Hand auflegen, wird nicht vorbei kommen.
Angleichungsmaßnahmen medizinisch gehen auch nicht über Nacht. Hormonbehandlungen brauchen auch ihre Zeit.


Alles richtig bis hierher - allerdings stelle ich mir die Frage ob wir überhaupt über das "gleiche schreiben", auch wenn es zunächst so aussieht.

Egal ob gewünscht oder zufällig durch sexuelle Handlungen Nachwuchs entsteht, egal vor dem Bewusstsein im falschen Körper zu stecken sexuelle Handlungen machen konnte, oder nach dem Bewusstwerden im falschen Körper zu stecken, kann nicht transsexuell sein.

Hier sehe ich das große Verständnisproblem, bzw. den gravierenden Unterschied:
Viele Menschen mit Transsexualität (NGS - NeuroGenitalesSyndrom) können solange wie sie glauben nichts ändern zu können einen Weg finden sich mit den sich falsch anfühlenden und erlebenden Genitalien irgendwie zurecht kommen, aber spätestens wenn sie erfahren das es einen "Ausweg gibt" ist ihnen dies emotional gar nicht Möglich.
Für diese Menschen ist es ein "Schlag ins Gesicht" (bildlich) wenn Menschen mit angeblich dem gleichen Phänomen gar kein Problem mit ihrem Genital haben und ein angeblicher Mann etwas so absolut weibliches tut wie ein Kind aus zu tragen und zu gebären und besonders Schlimm dies auch noch als "völlig normal für Alle betroffenen dieses Phänomens hinstellen".

Sex ist ein sehr schwieriges Thema für einen Menschen der sein Genital als falsch erlebt - was du daraus gemacht hast in deinem Text ist sehr auf eine Sicht von "Genital egal, sex macht immer spaß" zu gehen die ganz offensichtlich deine Schlußfolgerungen hervorgerufen haben.

Das mit dem Aberkennen des Status Mann - kann ein Mensch der gleichzeitig behauptet Mann zu sein, aber dennoch derartig weiblich interagiert das gleiche sein wie ein Mann der "nur Mann ist" ?

Frank
Benutzeravatar
Frank
Administrator
 
Beiträge: 1493
Registriert: 16. Jan 2015, 14:14
Wohnort: Melle
Geschlecht: Mann
Partner/in von: Lotty

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon seerose » 10. Okt 2017, 21:13

Jenn hat geschrieben:Wer dieser Person den Status Mann aberkennen will, sollte sich auch an die zuständigen Stellen wenden.

Warum denn immer diese extremen Übertreibungen? Wer hat denn hier überhaupt jemals davon gesprochen, dieser Person, die von sich sagt "Mann" zu sein, ihren Rechtsstatus abzuerkennen? Das ist weder hier, noch bei Gericht erfolgt.
Allerdings teile ich hier mit Vielen hier die Ansicht des Gerichts, daß ein "Mann", der ein Kind empfängt, es austrägt und gebiert, nur die Mutter des Kindes, und nicht der Vater sein kann!
Es ist auch völlig daneben, hier in besagtem Fall mit "sexueller Lust" zu argumentieren, und daß Transsexualität ein lustfeindlich-zölibatäres prä-operatives Leben per se voraussetzt, wenngleich ein prä-operatives Intimleben für viele, mich eingeschlossen, genau wegen der genitalen Gegebenheiten völlig ausgeschlossen und verunmöglicht gewesen ist, was nicht bedeutet, daß kein entsprechend ausgeprägtes Verlangen vorhanden gewesen wäre! Mache Dir diesen echten Leidensdruck bitte einmal klar!
Apropos "sexuelle Lust". Die hat in besagtem Falle der Intimität von zwei Menschen mit weiblichen Genitalien ja wohl kaum zu besagter Schwangerschaft des "Mannes" geführt; da war ja wohl doch eher die "Becher-Methode" mit einem männlichen Samenspender für die Zeugung verantwortlich!. Also was soll dann diese nebelkerzenwerfende Argumentation mit der "sexuellen Lust" in diesem Falle?
seerose
 
Beiträge: 1232
Registriert: 21. Feb 2016, 19:06

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Manuela » 10. Okt 2017, 23:49

@spirulina » 10. Okt 2017, 09:43

Falls es in in 200-300 Jahren noch Menschen gibt, die nicht in Höhlen hausen...

Siehe 'Zurück in die Gegenwart': "Der Doktor hat mir vorhin nur eine Pille gegeben, jetzt ist mir eine neue Niere gewachsen!"
have a nice day .. ;-)
Der blaue Planet - er ist nicht unser Eigentum - wir haben ihn nur von unseren Kindern und Enkeln geliehen..
Nach 18 Jahren Exil in der Großstadt.. endlich wieder zuhause im Allgäu ;-)
Benutzeravatar
Manuela
 
Beiträge: 100
Registriert: 5. Mai 2015, 22:00
Wohnort: Mainz ist Geschichte.. Wieder zuhause im Ostallgäu.
Geschlecht: Frau
Partner/in von: meiner Frau

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Jenn » 11. Okt 2017, 16:02

Jenn, der Transgender, nicht transsexuell.

„ich habe deine Beiträge verfolgt und stelle fest dass du dir auch nur die Rosinen herauspickst um Gegenstimmung machen zu können.“

Ist ja auch kein Wunder. Ich als Transgender, welcher sich sowieso nur die Rosinen rauspickt, weil ich ein Transgender bin und damit sowieso ein Feind aller transsexuellen Personen bin. Eine Transgenderperson, welche nichts vom Leidensdruck weis und nur in der sozialen Rolle je nach Belieben lebt und damit allen transsexuellen Personen Schaden zufügt.

„Allerdings teile ich hier mit Vielen hier die Ansicht des Gerichts, daß ein "Mann", der ein Kind empfängt, es austrägt und gebiert, nur die Mutter des Kindes, und nicht der Vater sein kann!“

Na da gibt’s doch Gemeinsamkeiten zwischen Dir mit NGS und mir als Transgender.

"Mache Dir diesen echten Leidensdruck bitte einmal klar!"

Die Antwort in diesem Kommentar von Lotty: „Ist Leidensdruck messbar? Nein!“
„Bei Transsexualität handelt es sich um das Geschlechtswissen des Menschen. Nur eine Person selbst ist in der Lage, über ihr Geschlecht Auskunft zu geben, keine außenstehende Person hat das Recht, dieses Geschlechtswissen in Frage zu stellen. Das Geschlechtswissen ist nicht verhandelbar, lässt sich nicht von Außen beurteilen oder deuten.“

Bei mir ganz klar und Eindeutig hier zu lesen, eine außenstehende Person hat das Recht bei mir das Geschlechtswissen in Frage zu stellen und gleich noch mein Geschlecht anzugeben.
Offensichtlich muss ich detaliert darlegen wie was es aufsich hat mit dem Leidensdruck. Obwohl dies nichts nützen würde, damit Außenstehende den Leidensdruck bei mir bemessen können und die Bestätigung haben, ich bin ein Transgender.

„Alles richtig bis hierher - allerdings stelle ich mir die Frage ob wir überhaupt über das "gleiche schreiben", auch wenn es zunächst so aussieht.“

Frank, was ist der Sinn diesem Beschlusses hier rein zu bringen. Welchem Zwecke, was soll erreicht werden?

Ich hätt wohl gleich am Anfang schreiben sollen, Ich bin ein Transgender und fertig.

"besonders Schlimm dies auch noch als "völlig normal für Alle betroffenen dieses Phänomens hinstellen".


Ich als Transgender sehe keine Normalität, wenn ein Mann gleichzeitig die Mutter ist. Dies auch noch als Normal zu bezeichnen..... eine Ausnahme, aber nicht das Normalste.

Auch ein Transgender wie ich kommt auf den Gedanken, Männer bekommen keine Kinder und Frauen zeugen keine Kinder - normaler Weise. Männer haben einen Penis und Frauen eine Vulva - normaler Weise. Scheint wohl doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen mir Transgender und Dir Frank zu geben.

Sorry für die verspätete Freigabe, Lotty
Jenn
 

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon seerose » 15. Okt 2017, 11:53

Jenn hat geschrieben:Jenn, der Transgender, nicht transsexuell...
Ich hätt wohl gleich am Anfang schreiben sollen, Ich bin ein Transgender und fertig.
...
"besonders Schlimm dies auch noch als "völlig normal für Alle betroffenen dieses Phänomens hinstellen".
...
Ich als Transgender sehe keine Normalität, wenn ein Mann gleichzeitig die Mutter ist. Dies auch noch als Normal zu bezeichnen..... eine Ausnahme, aber nicht das Normalste.
Auch ein Transgender wie ich kommt auf den Gedanken, Männer bekommen keine Kinder und Frauen zeugen keine Kinder - normaler Weise. Männer haben einen Penis und Frauen eine Vulva - normaler Weise. Scheint wohl doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen mir Transgender und Dir Frank zu geben.

Ich würde ja gerne näher drauf eingehen. Tut mir leid, aber beim besten Willen steige ich bei dem von Dir oben Ausgeführten, und hier auszugsweise noch einmal Zitierten, nicht mehr durch!
seerose
 
Beiträge: 1232
Registriert: 21. Feb 2016, 19:06

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Selfmademan » 15. Okt 2017, 16:35

Jenn ist sauer. Geschlechtswissen ist nicht verhandelbar, aber Jenn wird unterstellt das Geschlechtswissen einer Frau nicht zu haben obwohl sie sich selbst als Frau empfindet und fühlt, also wird ihr Geschlechtswissen verhandelt. Den Rest habe ich eher als Sarkasmus verstanden. Und Jenn vertritt genauso die Ansicht "Mann gebiert Kind = Mutter". Ich frage mich selber was genau Jenn zum Transgender machen sollte. Vielleicht hat sie halt numal andere Erfahrungen gesammelt. Ich war zu Zeiten des falschen Lebens ebenfalls sexuell sehr aktiv wenn auch nur mit eingeschränkten Techniken. Aber auch ich hatte stets Spaß am Sex und wenn ich jemanden gefunden hätte der mich durch die komplette Transition als Partner begleitet hätte, hätte ich ebenfalls Sex, wenn auch mit temporären Einschränkungen, gehabt. Sex ist mir viel zu wichtig als daß ich es aufgegeben hätte. Nur weil jemand TS ist soll er auf partnerschaftliche Lust verzichten?
V.T. pen phis! Tok narok.
Selfmademan
 
Beiträge: 608
Registriert: 6. Mai 2017, 08:14
Wohnort: BVB-Bröckelhusten
Geschlecht: Mann

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon ThorinEichenschild » 15. Okt 2017, 17:43

Es geht nicht um den Sex aber hättest du ein Kind gebären können/wollen? Ich nicht und für mich ist unvorstellbar dass sich jemand als Mann definiert aber ein Kind gebärt.

Es geht mir nur darum! Wer Spass dran hat kann von mir aus alles poppen was nicht bei drei auf den Bäumen ist, auch vor der Angleichung.
Das Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die allerstärksten Charaktere sind mit Narben übersät
ThorinEichenschild
Moderator
 
Beiträge: 297
Registriert: 18. Jan 2015, 20:22
Geschlecht: Mann

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Frank » 15. Okt 2017, 21:42

seerose hat geschrieben:
Jenn hat geschrieben:Jenn, der Transgender, nicht transsexuell...
Ich hätt wohl gleich am Anfang schreiben sollen, Ich bin ein Transgender und fertig.
...
"besonders Schlimm dies auch noch als "völlig normal für Alle betroffenen dieses Phänomens hinstellen".
...
Ich als Transgender sehe keine Normalität, wenn ein Mann gleichzeitig die Mutter ist. Dies auch noch als Normal zu bezeichnen..... eine Ausnahme, aber nicht das Normalste.
Auch ein Transgender wie ich kommt auf den Gedanken, Männer bekommen keine Kinder und Frauen zeugen keine Kinder - normaler Weise. Männer haben einen Penis und Frauen eine Vulva - normaler Weise. Scheint wohl doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen mir Transgender und Dir Frank zu geben.

Ich würde ja gerne näher drauf eingehen. Tut mir leid, aber beim besten Willen steige ich bei dem von Dir oben Ausgeführten, und hier auszugsweise noch einmal Zitierten, nicht mehr durch!

Da geht es mir wie Seerose, ich versteh die Zusammenhänge absolut nicht mehr....
Benutzeravatar
Frank
Administrator
 
Beiträge: 1493
Registriert: 16. Jan 2015, 14:14
Wohnort: Melle
Geschlecht: Mann
Partner/in von: Lotty

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Frank » 15. Okt 2017, 21:45

ThorinEichenschild hat geschrieben:Es geht nicht um den Sex aber hättest du ein Kind gebären können/wollen? Ich nicht und für mich ist unvorstellbar dass sich jemand als Mann definiert aber ein Kind gebärt.

Es geht mir nur darum! Wer Spass dran hat kann von mir aus alles poppen was nicht bei drei auf den Bäumen ist, auch vor der Angleichung.


Da geht es uns beiden gleich - ich habe ein Kind geboren, aber unter der damaligen Gewissheit mich mit diesem "Frauseinmüssen" eben auch abfinden zu müssen.
Seit mir bekannt wurde das dies nicht so sein muss - wäre es für mich selbst absolut nicht mehr Vorstellbar und ich verstehe eben auch nicht wie ein Mensch sich gleichzeitig selbst als "Mann" sehen und bezeichnen kann dabei aber das "weiblichste Überhaupt" tuen kann -> der Widerspruch zwischen "vermeintlichem Sein" und "tun" ist für mich nicht Nachvollziehbar.
Benutzeravatar
Frank
Administrator
 
Beiträge: 1493
Registriert: 16. Jan 2015, 14:14
Wohnort: Melle
Geschlecht: Mann
Partner/in von: Lotty

Re: BGH: Frau-zu-Mann-Transsexueller gilt rechtlich als Mutt

Beitragvon Selfmademan » 15. Okt 2017, 23:23

Bin ganz eurer Meinung Frank und Thorin. Frage mich nur gerade was Jenn an der Diskussion so ärgert, wo sie sich auf den Schlips getreten fühlt.
V.T. pen phis! Tok narok.
Selfmademan
 
Beiträge: 608
Registriert: 6. Mai 2017, 08:14
Wohnort: BVB-Bröckelhusten
Geschlecht: Mann

VorherigeNächste

Zurück zu Politik/Recht

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste

cron