Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

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Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Hera » 12. Mai 2017, 13:52

"Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte."
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Selfmademan » 12. Mai 2017, 19:47

Aha, ich BIN also transsexuell und kein Mann. Soso. Soviel zum Thema Geschlechtsidentität akzeptieren. Mir geht dieses Rumgetranse und Rumtransgendere nur noch auf die Eier (im Gegensatz zu diesen komischen Gestalten habe ich wenigstens Eier). Sogar mein Therapeut sagt ganz klar, daß wenn die Transition durch ist, man nicht mehr transsexuell ist bzw. keine Transsexualität mehr hat. Schlimm ist aber, daß selbst nicht wenige post OPler nachwievor diese These vertreten, daß man zeitlebens transsexuell bleibe. Die haben den letzten Hau noch nicht gehört oder leiden an Minderwertigkeitskomplexen. Letzteres bestätigte sogar mein Therapeut.

Transsexualität ist ein anatomisches Problem (oder ein anatomischer Geburtsfehler) und keine eigenständige Geschlechtsidentität. Das ganze ist so absurd wie die schweizerischen "Altdorfer Empfehlungen"! Wie gut daß ich fertig mit allem bin und ein "m" im Paß stehen habe. Ich kann wenigstens unbehelligt durch die Weltgeschichte reisen, mit einem "dritten Geschlecht" lebst du in vielen Ländern sehr gefährlich. Ich will nicht wissen wieviel Sitze im Flugzeug auf dem Rückflug dann frei bleiben. Soviel zum Thema trans*, out and proud.

O Herr schmeiß Hirn vom Himmel.
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Gast » 13. Mai 2017, 15:53

Ist es wirklich nur Unwissenheit, transsexuellen Menschen ihr Geschlecht absprechen zu wollen? Dies auch noch als Fortschritt und Erleichterung für Betroffene darzustellen, ist mehr als ärgerlich. Transsexuelle Menschen brauchen kein drittes Geschlecht, im Gegenteil. Diese Menschen passen genau in das sog. binäre Modell. So einfach! Und das wäre dann das, was vollmundig versprochen wird: Geschlechtsidentität zu akzeptieren.

Und ja, einige Leutchen haben von sich selbst ein komisches Bild und tragen mit "wunderlichen" Selbstbezeichnung kräftig zu den aktuellen Fehlentwicklungen bei.
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Hera » 13. Mai 2017, 16:19

Scheint, als ob die wenigsten das überhaupt verstehen oder nachempfinden könnten, was Transsexualität wirklich bedeutet - und damit meine ich nicht die psychopathologisierte Variante.

Viele erfassen noch Gender, also oberflächlich das Äußere und das wird dann maßgeblich, danach richtet sich alles aus, offenbar auch das eigene sein.

Für mich total oberflächliche und eingeengte Sichtweisen.

Aber was will man machen, wenn so viele Menschen es gar nicht besser begreifen können?
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Frank » 13. Mai 2017, 17:26

Nun also aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen das es aus zwei Gründen so Problematisch ist mit dem Verstehen:

1. Das äußere Erscheinungsbild, das Auftreten (vieler mit denen Mensch zu tun hat) und eben die Identitätsthematik sind leichter wahr zu nehmen und auch zu verstehen.
2. Die Begriffsverwirrung und insbesondere die Nutzung des Begriffes "Transsexualität" für gänzlich andere Phänomene, dazu noch der Aspekt das es Menschen gibt die zwar offensichtlich (meist sogar weil sie den transsexuellen Weg komplett gegangen sind) Transsexuell sind, aber so in den Vorgaben von Psychologen/Psychiatern und Community sind das sie alles genau so fortführen wollen wie es dort vorgebetet wird: das es ausschließlich um die GeschlechtsIdentität(sStörung!) geht und dies ja der Relevante Aspekt ist ja das dies ja das "eigentliche Geschlecht ist".......

da ist es schon ein Fortschritt das wenigstens Akzeptiert wird das es auch Menschen gibt denen es rein um das "Geschlecht" (als Gesamtheit und mit Körperbezug) geht und das auch wir dann mit genannt werden.

Wirkliches Verständnis ist extrem selten, aber ein paar wenige "nichtbetroffene Menschen" gibt es so langsam die sich ebenfalls dazu äußern.
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Selfmademan » 14. Mai 2017, 10:57

Frank hat geschrieben:Wirkliches Verständnis ist extrem selten, aber ein paar wenige "nichtbetroffene Menschen" gibt es so langsam die sich ebenfalls dazu äußern.


Das ist auch "unsere" Erfahrung (ehemaliges Trans-Eltern) auf den CSDs gewesen, nachdem wir unsere einlaminierten Wandpräsentationen vorgeführt hatten, wo Dortmund uns ja so gerne zensiert hat. Überall sonst fand man unsere frontal direkte Aufklärung mehr als nur super. Allen voran Otto-Normal-Verbraucher. Einhellige Äußerung: "Endlich erfährt man mal was." Was hatten wir gemacht? Erstmal locker flockig den eigenen OP-Weg mitsamt eigenen Ergebnisbildern und eigenen intraoperativen OP-Bildern (wegen der ganzen Copyrightgeschichte) freizügig an die Wand gebracht. Und es war wirklich so, sobald die Präsentation hing, kamen die Leute und da war der Stand selbst noch nichtmal annähernd fertig aufgebaut. Die Bilder waren in einer Größe gehalten, daß man schon nahe genug an die Pavillonwand herantreten mußte um zu erkennen was drauf ist. Also dezente Größe so daß sich ggf. empfindliche Naturen nicht von den Bildern belästigt fühlen.
Und da die Medien schon genug Trulla-Trümmertranse zeigen, verkauft sich halt besser, "normal" ist langweilig und verkauft sich nicht, haben wir international rund um die Welt bewußt authentische und hübsche (ehemals)-transsexuelle Frauen und Männer wo die Vergangenheit eben nicht durchschimmert in einem Bilderrahmen ausgestellt. Den Besuchern ist ob der gezeigten Normalität, die man erreichen kann, wenn man etwas Glück im Leben hatte, sprichwörtlich die Kinnlade runtergefallen. Vor allen Dingen, daß sowas überhaupt möglich ist (und damit gleich auf die Vorzüge der pubertätsverzögernden Therapie hingewiesen). Wir haben darauf geachtet, nur jene zu nehmen, die eh schon im Internet offen mit ihrer Geschichte, ihrem Foto und ihrem Namen umgehen. In der Mitte dann Bilder zur "bunten Szene" mit der Überschrift "Transsexualität in den Medien" und damit offen und deutlich aber fair den Medien mit ihrer unsäglichen Berichterstattung die Stirn geboten ohne dabei jedoch die "bunte Szene" ansich zu diskreditieren. Die Botschaft hat gesessen, bei jedem.

Die OP-Bilder und OP-Ergebnisse, gepaart mit den authentischen (ehemals)-transsexuellen Frauen und Männern haben die Botschaft mehr als deutlich rübergebracht. Jeder Otto-Normal-Verbraucher hat sie sofort verstanden. "Sowas tut sich keiner mal eben zum Spaß an, so ein blutiges Gemetzel im Genitalbereich, da muß es der Geschlechtsidentität zwischen den Ohren ja verdammt ernst sein!" Im übrigen wurde gerade meine Präsentation zum Phallusaufbau und optischer "Mannwerdung" mit großem Interesse angeschaut. (Die andere Seite hatte viel zu viel Text, da gingen die Bilder regelrecht unter.) Und gerade die männlichen Otto-Normal-Verbraucher waren sehr positiv überrascht, wie gut die OP-Technik heute vorangeschritten ist. Auch hier kennt man aus den Medien ja meist nur die negative Seite mit grottigen OP-Ergebnissen von anno tuktich. Und die Besucher wußten sehr wohl, daß sie sonst woanders solche klaren und deutlichen Informationen niemals zu sehen bekommen würden und daß unser Stand der mit Abstand informativste zu dem Thema sei.

Einzig die Leute aus der Transgenderfraktion haben sich über unseren Stand aufgeregt und darüber, daß wir explizit auf Graphiken gezeigt haben, daß wir nichts mit Transgendern gemeinsam haben bis auf den leidigen Umstand, daß Fachleute sie immer noch als TS F 64.0 labeln obwohl für dieses Klientel unter F 64.9 eine eigene Diagnose möglich wäre. Daß es uns nicht um Lifestyle, Geschlechteraufweichung, Geschlechterrollenterrorismus geht sondern um unser eigenes Geschlecht, um den eigenen Körper und Leben im Einklang mit dem Zweigeschlechtersystem und daß wir gerade daher ein körperliches Problem haben und kein psychisches und wir demnach auch kein "drittes Geschlecht" sind sondern Männer und Frauen mit Geburtsfehler.

Jeder Otto-Normal-Verbraucher hat nach einem 5 minütigen Gespräch sofort die Unterschiede von TS und TG verstanden und von sich aus über das ganze TG-Gehabe den Kopf geschüttelt.

Fazit: Man erreicht durchaus Otto-Normal-Verbraucher, man muß sich nur Mitteln bedienen, die sie ohne groß nachdenken zu müssen ohne große Umschweife schnell verstehen. Und Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. - Ich habe meinen Teil des Infostandes mitsamt den Informationen behalten, ist nur staubgeschützt eingemottet. Vielleicht wird er mal wieder wichtig werden im Kampf gegen die Vereinnahmung von TG. :-k

Sorry, ist doch länger geworden und soll auch keine Werbung darstellen sondern nur auf meine Erfahrungen eingehen. :oops:
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Hera » 14. Mai 2017, 11:33

Danke für die Information, die ich als wichtig genug empfinde, dass sie den langen Text allemal rechtfertigt.

Danke. :)
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Selfmademan » 14. Mai 2017, 14:23

Die meisten TS sagen ja, daß der CSD mit seinem bunten Treiben nicht gut für uns ist und "wir" demnach nicht dort auftreten sollten. Einerseits ja, denn dann wird es gerne verwechselt, aber auch nur dann wenn gewisse TG-Aktivisten den Einheitsbrei auf dem CSD propagieren. Andererseits nein, nämlich dann, wenn unser einer sich infostandtechnisch klar von den TG-Aktivisten abhebt und einfach nur gelebte Normalität am Infostand präsentiert gepaart mit Informationen, die es in der Zusammenstellung so woanders nie zu sehen gibt. Die Info, daß ein TG lediglich auf Fremdakzeptanz pocht weil er sich selber nicht akzeptieren kann (Fremdakzeptanz läßt sich aber nicht erzwingen), während ein TS durch die Transition gelebte Selbstakzeptanz wieder lernen muß und dadurch dann automatisch Fremdakzeptanz erntet ohne danach buhlen zu müssen (ich muß mich erst selber lieben können bevor ich Liebe von anderen bekommen kann), haben die Otto-Normal-Verbraucher ebenfalls sofort verstanden. Genauso wie, daß TGs leichter auffallen weil sie auffallen wollen und auch lauter schreien weil sie anzahlmäßig eh schon in der Überzahl sind. In ganz zynischen Worten könnte man sagen "nirgendwo ist der Selbsthass größer als unter Transgendern." Wir TS haben ja wenigstens noch ein Ziel, welches nicht gänzlich unerreichbar ist, das Ziel eines TGs hingegen ist so gut wie unerreichbar, denn er versucht millionenjahre Evolution und sexualdimorphe Wahrnehmung auszuhebeln. Nur Evolution läßt sich nicht betuppen.

Wie dem auch sei, ich finde es wichtig, klar und deutlich auf den CSDs Position zu beziehen (als deutlichen Kontrastpunkt zu dem ganzen bunten Treiben), sozusagen direkt in die Höhle des Löwen, direkt an der Wurzel packen. Der Löwenzahn verschwindet nur, wenn man ihn samt Wurzel aus dem Rasen zieht.

Kleine Anekdote am Rande wie sie sich mindestens einmal auf jedem CSD-Auftritt zugetragen hat: Wir stehen so nichts ahnend an unserem Stand und machen unsere Arbeit. Kommt aufeinmal ein Besucher, wundert sich über die Infos, wundert sich über uns und ist ganz erstaunt und zugleich völlig irritiert da er uns nicht einordnen kann (cis oder nicht-cis). Ich komme dem armen Besucher zu Hilfe und frage ob ich etwas für ihn tun kann. Fragt der doch glatt was wir hier machen. Ich antworte höflich und sage die Wahrheit. Da war er umso mehr erstaunt und wollte nun mehr wissen. Zum Schluß äußerte er, daß er dachte, daß wir Transsexuellen ja auch nur dieses bunte quietschende schreiende Volk seien, wie das immer so gerne in den Medien gezeigt werde, aber daß es da so viele Unterschiede gäbe und wir einfach nur erfrischend herrlich normal und völlig unbunt seien, das habe er nie gewußt. Er war sichtlich erleichtert, daß es also doch noch normale Leute gibt die man auf so einem CSD vorfinden kann. (Viele Schwule regen sich übrigens zunehmend darüber auf, daß der CSD zu einer bunten Klamauk-Karnevalveranstaltung verkommt, die der verzehrten Berichterstattung der Medien nur noch mehr Futter gibt. - Mit Provokation kommt man nicht weit sondern mit gezeigter gelebter Normalität, DAS ist das was der unbedarfte Besucher sehen will.)

Kurve zurück zum TSG: Wäre das oben genannte Wissen in den Köpfen der meisten Otto-Normal-Verbraucher, wäre die Obrigkeit nie auf die Idee gekommen, das TSG kippen zu lassen sondern hätte es zügig zu unseren Gunsten reformiert. Normalität wird unterstützt, Provokationen werden links liegen gelassen. Und genau deshalb versuchen TGs uns TSs unsichtbar werden zu lassen, damit keiner auf die Idee kommt, daß es da doch massive Unterschiede gibt wo man sich dann letztenendes für uns TS entscheiden könnte und nicht für TG.
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon seerose » 14. Mai 2017, 16:33

Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal betonen, daß es vor mehr als 40 Jahren sehr viel leichter war, Verständnis für uns und unsere Betroffenheit bei den Menschen im Alltagsleben zu erreichen, als dies heute im allgemeinen möglich ist.
Die damalige Situation war dadurch geprägt, daß ich im Sommer 1977 meine GaOP hatte. Danach bestand für mich allerdings ein rechtliches Problem mit ungewissem Ausgang, ob sich daran jemals etwas ändern würde!
Im Frühjahr 1979 konnte ich mein Studium mit Examen abschließen, und konnte mich anschließend um ein erstes Anstellungsverhältnis bewerben. Kulanter Weise hatte mir die Uni seinerzeit mein Diplomzeugnis entsprechend mit meinem weiblichen Vornamen ausgestellt. Seiner Zeit war es zudem üblich, seine Bewerbungsunterlagen auch beim Arbeitsamt einzureichen, mit zahlreichen Auflagen und weitergehenden Forderungen, wie vorzulegendes Abi-Zeugnis etc., wobei spätestens damit die Diskrepanz in den Dokumenten offensichtlich wurde.
Was blieb mir in dieser Situation anderes übrig, als mich mit meiner (Ex-)Betroffenheit zu outen. Die Damen und Herren, mit denen ich es direkt zu tun hatte, nahmen dies höchst interessiert zur Kenntnis, und zeigten aber auch durchgehend Respekt und Anerkennung für mich und meinen Werdegang, und begleiteten mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten wohlwollend.
Wenige Monate später war meine Namens- und Personenstandsänderung mit Bezugnahme auf die BVG-Entscheidung von November 1978 notariell vollständig in meinem Sinne geklärt, so daß ich meine Stellensuche von Namens-und Personenstandsrechtlichen Problemen unbeeinträchtigt erfolgreich betreiben konnte...
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Zusammenfassend bin ich davon überzeugt, daß seinerzeit eine größere gesellschaftliche Offenheit für unsere originäre ts-Betroffenheit vorhanden war, als dies heute der Fall ist. Das hat m.E. nicht unerheblich mit dem allgegenwärtigen Transen-Image zu tun, was interessierte Kreise mit allen verfügbaren Mitteln erfolgreich in der Öffentlichkeit verbreiten. Für Differenzierung und die Anerkennung unserer Phänomenlage ist und soll anscheinend kein Platz mehr in der gesellschaftlichen öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung bleiben...
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Re: Entschließung des Bundesrates zur Aufhebung des TSG...

Beitragvon Selfmademan » 14. Mai 2017, 17:46

seerose hat geschrieben:Für Differenzierung und die Anerkennung unserer Phänomenlage ist und soll anscheinend kein Platz mehr in der gesellschaftlichen öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung bleiben...

Ganz genau das. Aber steter Tropfen höhlt den Stein, man muß sich die Leute halt einfach mal zur Seite nehmen und ganz ruhig mit denen -auch unter 4 Augen- sprechen. Denn erst im Gespräch läßt sich beim Gegenüber erkennen wie er in etwa tickt, ob er sich normal unterhalten kann, auf der Sachebene bleibt oder emotional trotzig nach Fremdakzeptanz buhlt und die Umgebung dazu zwingen will sich selbst und das was er tut gut zu finden. Ich selber habe stets objektiv über TS aufgeklärt, gesagt was das ist und was es für den Betroffenen bedeutet und was die Betroffenen nach Beendigung der Transition so machen. (Integriert arbeiten und das Leben genießen und dem alltäglichen Wahnsinn da draußen mit all seinen alltäglichen Hürden begegnen wie alle anderen auch und einfach nur in der großen Masse der Männer resp. Frauen unauffällig untertauchen.) Die Entscheidung der Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz habe ich dem Gegenüber gelassen. Allein dadurch daß ich vermittelt habe, daß es allein seine Sache ist uns zu akzeptieren oder auch nicht, brachte uns letztendlich Akzeptanz ein. Freiwilligkeit funktioniert halt besser als deren aufgezwungene Sichtweisen. Mit dieser Methode bin ich bisher immer sehr gut gefahren.

Ich bin ja mal gespannt welche Gesetzestexte nach dem Kippen des TSG entstehen. Bin ich nur froh daß ich fertig bin und mir darum keinen Kopf mehr machen muß. Ich habe die Befürchtung, daß wenn das TSG gekippt worden ist, es wieder sehr viel schwerer wird Vorname und Personenstand zu ändern. Nur dann haben die TGs ihr eigenes Eigentor geschossen und was wird das Rumgeheule und Rumgejammere wieder groß sein, während sich TS auf die körperliche Transition konzentrieren und sich zumindest hier einen "Passingfaktor" erarbeiten. Wer außer Puzilei, diverse Ärzte, Behörden und der Arbeitgeber guckt sich schon den Personalausweis an. Ich zumindest habe unter dem falschen Körper mehr gelitten als unter dem Stück Papier in meinem Portemonnaie.
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