Selbsthilfe Forum - Frau! Mann! - oder was bin ich sonst?

- Für Menschen deren Geschlecht nicht den Körpermerkmalen entspricht -
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BeitragVerfasst: 1. Aug 2018, 09:52 
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Das oben genannte Thema versteht sich als Oberthema für verschiedene Mythen, die über uns geäußert werden.
Ich denke, daß hier sehr viele Aspekte zusammengetragen werden können. Deshalb finde ich es sinnvoll, wenn wir jede einzelne Aussage über uns, möglichst wortwörtlich als Zitat voranstellen, um uns dann damit in einer Diskussion auseinanderzusetzen.

Beginnen möchte ich heute (I) mit dem Zitat der nachfolgend getroffenen Aussage:

"Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ganz normale Menschen mit so einem künstlich geschaffenen Transmann oder Transfrau Sex haben wollen.
Auch müssen diese umoperierten Menschen ja wohl ständig Hormone schlucken. Das kann auf Dauer gesundheitsschädlich sein."


Schon die Wortwahl: "ganz normale Menschen", und zudem erst recht ihre Verknüpfung impliziert uns als "unnormale Menschen", die irgendwo aus dem Labor von Dr. Jekyll und Mr. Hyde entsprungen zu sein scheinen. Der Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht werden, und der uns hoffentlich bald aus diesen Alpträumen erwachen läßt!
Wer möchte schon gerne Sex mit einem "Monster" haben?!
Zudem die Verknüpfung mit dem Problem, "ständig" Hormone schlucken zu müssen! Meine erste Reaktion war die, daß ich mir sagte, wenn diese beiden Aussagen so verknüpft werden, dann zeigt sich darin eine "Leichtigkeit des Seins", die mich wiederum sprachlos macht!
Später gab die Frau dann über sich selbst kund, daß sie selbst Hormone nach der Monopause absetzen mußte, weil sie zwischenzeitlich "wie viele andere Frauen auch" an Brustkrebs erkrankt war.
Das ist sicher immer tragisch, wenn so etwas passiert. Es hält die besagte Frau aber nicht davon ab, kräftig gegen unsereins "auszuteilen". Dabei kam mir der bekannte Spruch in den Sinn, daß wer im Glashaus sitzt, eigentlich nicht mit Steinen werfen sollte, von wegen "Voll-Frau" vs. (nicht?)-"normale Menschen"...


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BeitragVerfasst: 1. Aug 2018, 21:20 
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Ob sie wohl die Pille nimmt? #-o :lol:


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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 00:40 
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Da gebe ich doch gleich Nummer Zwei zum besten. Vor wenigen Tagen von einem "guten Freund" dem ich daraufhin gnadenlos die Freundschaft gekündigt habe:

"Ich habe verstanden. Du bist angepisst wie ne olle willst aber als Kerl durch gehen. ???Das funktioniert nicht. Und ich ziehe jetz die Notbremse und breche den Kontakt mit dir vorerst mal ab. Willst wie ein Kerl behandelt werden und ich vollpfosten Fall drauf rein. Kannst mit dem asi **** so umgehen aber doch nicht mit mir .Du willst ein Kerl sein? Dann benehme dich auch so. Sei bitte nicht böse ich bin halt so und immer direkt"

Hintergrund: Er wollte mich mit aller Macht ins tiefe kalte Wasser holen. Ich saß am Beckenrand und er packte meine beiden Fesseln, da wurde ich panisch. Aber ich springe aus zwei Gründen nicht in tiefe kalte Wasser rein wo ich nicht stehen kann:

1. Temperaturschock den ich vermeiden will, ich gehe lieber Schritt für Schritt langsam ins kalte Wasser
2. Bin ich als Jugendlicher im tiefen Wasser wo ich nicht mehr stehen konnte, zweimal hintereinander gestippt worden, und jedesmal war ich grad dabei Luft zu holen, ergo ganze Menge Wasser in der Lunge. Ich wurde panisch und habe nur noch unkoordiniert mit den Armen rumgefuchtelt. Erst wollte mich ein Erwachsener nicht an den Rand bugsieren und sagte nur lapidar "Nä, du willst mich auch nur stippen!" Da brach ich erst Recht in Panik aus. Und erst dann nach gefühlten unendlichen 15 sek, für mich ne halbe Ewigkeit, hat er mich zum Beckenrand bugsiert, wo ich dann erstmal das ganze Wasser nach zwei Anläufen heraushusten konnte um dann endlich wieder atmen zu können. Ich bin seitdem traumatisiert und meide Becken wo ich nicht mehr stehen kann. Das schlimme ist, daß ich ihm das sogar noch wenige Tage vorher erzählt habe und trotzdem macht er so einen Scheiß. Nachdem er mich dann verklausuliert als Frau beleidigt hat, habe ich ihm die Freundschaft gekündigt. Denn sowas macht man nur einmal mit mir und das war es dann. Gegenüber einem cis-Mann hätte er sich niemals so geäußert. Und der will verständnisvoller Ausbilder sein? Da verlier ich doch glatt meine Klöten! :evil:

Ich teilte ihm per Whatsapp nur noch mit daß er mich mit seinem scheiß Machogehabe und Klischeedenken in Ruhe lassen soll. Es gibt kein Schema F wie Mann sich zu verhalten hat! Und dann war die Sache für mich erledigt und ab in die Mülltonne mit dem Kontakt. Sowas braucht kein Mensch. Beim lügen habe ich ihn dann verspätet auch erwischt.

Mein Fazit: Ich werde mich ab sofort nie wieder outen!

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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 07:59 
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Selfmademan hat geschrieben:
Da gebe ich doch gleich Nummer Zwei zum besten. Vor wenigen Tagen von einem "guten Freund" dem ich daraufhin gnadenlos die Freundschaft gekündigt habe:...
Hintergrund: Er wollte mich mit aller Macht ins tiefe kalte Wasser holen. Ich saß am Beckenrand und er packte meine beiden Fesseln, da wurde ich panisch. Aber ich springe aus zwei Gründen nicht in tiefe kalte Wasser rein wo ich nicht stehen kann:...
Ich teilte ihm per Whatsapp nur noch mit daß er mich mit seinem scheiß Machogehabe und Klischeedenken in Ruhe lassen soll. Es gibt kein Schema F wie Mann sich zu verhalten hat! Und dann war die Sache für mich erledigt und ab in die Mülltonne mit dem Kontakt. Sowas braucht kein Mensch. Beim lügen habe ich ihn dann verspätet auch erwischt.

Ja, dessen stupides Verhalten würde ich auch unter Machogehabe und Klischeedenken einordnen; das hat nichts mit natürlicher Männlichkeit zu tun! Hier wird von dem Typen lediglich das Klischee: Mann = hirnloser Schl..g "kultiviert". Widerlich!
Als Ursachen-Zuschreibung bietet es sich für viele "gelebte" Zeitgenosen an, Rollenmustern und Klischees "nachzukommen", im eigenen Verhalten, und in dem Verhalten, das sie bei anderen Menschen sehen - leben die eigentlich (ihr) Selbst?
Das Wissen um unsere Vergangenheit bietet für perfide Primitivlinge immer wieder ein "gefundenes Fressen", uns besonders unfair und ungerecht zu verletzen, indem sie insbesondere in solchen Situationen, wie von Dir beschrieben, Rollen-Klischees zum "Maß aller Dinge" machen. Hierzu eine rhetorische Frage: brauchen wir das?
Selfmademan hat geschrieben:
Mein Fazit: Ich werde mich ab sofort nie wieder outen!

Das bietet zumindest den Schutz, daß wir es einem primitiven und gemeinen Gegenüber nicht so leicht machen, uns unfair zu verletzen. Für mich war es auch immer wieder krass zu erleben, wie Menschen mit Dir umgehen, wenn sie das "Vorwissen" über Dich haben oder nicht - letzteres ist ungleich entspannter!!!


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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 08:04 
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Ich möchte hier mal einen anderen "Mythos" einbringen, der einem besonders in "Datingportalen" begegnet:

Zitat:
"Du bist Transsexuell, dann hast du doch Penis und (weibliche) Brüste, das find ich ja Interessant"

- ein Spruch der sowohl von Männern aber teilweise auch von Frauen kommt.

Ebenso häufig begnet einem dann im offenen Gesellschaftskontext:

Zitat:
"Du bist Transsexuell? Ja ich versteh nicht warum euch keine drittes Geschlecht zugestanden wird."


Besonders häufig von "wohlmeinenden Gutmenschen" in Gesprächen verwendet.


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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 10:33 
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Frank hat geschrieben:
Ich möchte hier mal einen anderen "Mythos" einbringen, der einem besonders in "Datingportalen" begegnet:
Zitat:
"Du bist Transsexuell, dann hast du doch Penis und (weibliche) Brüste, das find ich ja Interessant"
- ein Spruch der sowohl von Männern aber teilweise auch von Frauen kommt.

Das wären ja die eigentlichen "Niederungen", mir denen sich Sexologen einmal näher befassen könnten und sollten (!), anstatt das viele von ihnen über Dinge schwafeln, von denen sie zwar keine Ahnung haben (von originärer Transsexualität, NGS), aber deutlich spürbar der Meinung sind, daß sie über erhabenes Wissen und von Betroffenen unerreichbaren Experten-Kompetenzen verfügen.

Für mich stellt sich die Frage, ob es für diese Dating-Interessenten/Interessentinnen wirklich ein "natürliches Bedürfnis" ist oder nicht doch vielleicht eher der Reiz des Außergewöhnlichen, nachdem "man" bereits "alle" nur denkbaren sexuellen Spiele hinter sich hat, die einem keinen Kick mehr bringen, und man sich selbiges nun davon verspricht.
Wie dem auch sei, ich denke, die meisten von UNS finden diese Konstellationen sicher abstoßend, und können diesen für mich persönlich als höchst pervers empfundenen "Spielchen" nichts abgewinnen.
Sehen Trans* das vielleicht anders? Wenn ja, dann wäre auch das ein weiteres wichtiges differenzial-diagnostisches Kriterium!

Frank hat geschrieben:
Ebenso häufig begnet einem dann im offenen Gesellschaftskontext:
Zitat:
"Du bist Transsexuell? Ja ich versteh nicht warum euch keine drittes Geschlecht zugestanden wird."

Besonders häufig von "wohlmeinenden Gutmenschen" in Gesprächen verwendet.

Immer wieder ein besonderes Ärgernis für alle originär transsexuellen Menschen (NGS), das in krasser Weise deutlich macht, daß UNS diese Menschen nicht verstehen (wollen), aber ansonsten bis zum geht nicht mehr "tolerant" und offen sind für alle nur denkbaren Absonderlichkeiten und Kreationen im zeitgeistgebotenen Profilierungswahn der INDIIDUALISIERUNG...


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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 11:15 
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Das Ding ist, wir kennen uns ja schon länger. Er ist 10 Jahre älter als ich, hat Frau und drei erwachsene Kinder. Wir haben uns sonst immer gut verstanden. Er betonte ja immer so sehr daß er jeden so akzeptiere wie er ist. Ja Pustekuchen, hab ich ja gemerkt. Es reicht wenn man sagt "Komm bitte ins Wasser, wie du es machst ist deine Sache." Und was bitte kann ich denn dafür wenn seine Frau im gemeinsamen Urlaub keine Lust auf Unternehmungen hat, sie also zuhause bleibt? Das ist nicht mein Problem, braucht er nicht an mir auszulassen.

Und es gehört sich einfach nicht die persönliche Krankenakte des Gegenübers als Waffe einzusetzen. Musste ich mir aber schon öfter auch von anderen anhören daß ich mich ja gefälligst soundso zu benehmen habe wenn ich ein Mann sein wolle. Aber alle anderen Cis-Kerle dürfen scheinbar tun und lassen was sie wollen, ich hingegen soll ein Klischeeverhalten hoch drei an den Tag legen? Da stimmt doch was ganz gewaltig nicht! :evil:

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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 13:50 
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Diese "Klischeeforderungen" kenne ich auch, obwohl sich bei mir keiner traut sowas direkt zu sagen, aber Nachfragen habe ich auch schon erlebt, sowohl positiver wie auch negativer Art und vom Begleitthera rein sachlich gemeint.

Aber ich konter einfach damit das ich Mann bin und nicht so tun müsse als wäre ich es - daher kann ich auch ein Mann sein der gewisse Klischees hinterfragt.


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BeitragVerfasst: 2. Aug 2018, 14:03 
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Aus unseren bisherigen Beiträgen könnte man heraushören, daß immer dann, wenn Menschen ein besonderes Faktum unserer "Vorgeschichte" bekannt ist, daß wir dann gerne als Frustrations-Blitzableiter zu fungieren haben, unter besonders rigider Einforderung von Geschlechts-ROLLEN-"Normen".
Warum dieses Verhalten bei "unbedarften" Zeitgenossen uns gegenüber auftritt, erschließt sich mir derzeit nicht. Fakt ist aber, daß uns die Ein-Forderung eines Trans-gender-ROLLEN-Verhaltens in derlei Situationen ganz besonders übel aufstößt!


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BeitragVerfasst: 6. Aug 2018, 16:29 
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So ein Schrott. Es gibt genügend WK-Veteranen o.ä. die im Zivilleben nie mehr eine Waffe angefasst haben. Obwohl es ach so männlich ist.

Und ich hab nicht mal ein Trauma und mag trotzdem Wein. Macht mich nicht zur Tussi, sondern zum Gentleman ;) Irgendwie sind es aber immer so Proletarier, die meinen, dass man sich als Mann gefälligst permanent aufzuführen hat, wie ein Barbar.

Ich hol den Barbaren nur raus, wenn in meiner Gegenwart unrecht geschiet. Ansonsten bleibt der weg :D


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