Selbsthilfe Forum - Frau! Mann! - oder was bin ich sonst?
http://forum.shg-dazwischen.de/

Regretment
http://forum.shg-dazwischen.de/viewtopic.php?f=190&t=1305
Seite 1 von 2

Autor:  seerose [ 14. Apr 2018, 10:13 ]
Betreff des Beitrags:  Regretment

An dieser Stelle soll eine Erörterung rund um das Thema "Regretment" ermöglicht werden.
Zwar betrifft es gerade nicht originär transsexuelle Menschen (NGS) persönlich, und dennoch beschädigen derlei Vorkommnisse das Verständnis gerade für unser Phänomen in der Öffentlichkeit erheblich!
Einerseits zeigen die Fälle von Regretment ja eindeutig, wie wirkmächtig das neuronal verankerte Geschlechts-Wissen über die wahren körperlichen Geschlechts-Merkmale eines Menschen ist, und genau diese Position vertreten wir als VTSM e.V. ja auch!
Wie anders wäre ein solch folgenschwerer Schritt der Rückgängigmachung einer GaOP von einem Regretter zu verstehen, selbst unter Inkaufnahme, hinterher als "Zombie" durchs Leben (oder die Hölle?) gehen zu müssen?!
- Ist es die Angst davor, die einige Regretter Abstand davon nehmen läßt, die operative Rückgängigmachung anzugehen?
- Verstecken sich diese Regretter lieber weiterhin unter der Falsch-Bezeichnung "Transsexuelle", und schaden mit ihrem gravierend unglücklichen Leben sich selbst und der öffentlichen Wahrnehmung originär transsexueller Menschen (NGS)?!
- Was bewegt einige Regretter dazu, mit dem Eingeständnis ihres eigenen persönlichen Scheiterns die Ernsthaftigkeit originärer Transsexualität (NGS) generell in Zweifel zu ziehen, und in Mißkredit zu bringen?

An dieser Stelle möchte ich betonen, wie wichtig es mir ist, Regretment dadurch zu verhindern, daß Menschen, für die die für uns (NGS) erforderlichen medizinischen Maßnahmen kontraindiziert sind, rechtzeitig erkennen, daß diese Maßnhmen für sie fatal wären, und sie persönlich davon im ureigenen Interesse Abstand nehmen.
Ich kann mir vorstellen, daß es sehr unterschiedliche Zugangswege für potentielle Regretter gibt, die diese irrtümlich auf unseren Weg (NGS) führen. Dies zu erkennen, und gemeinsam rechtzeitig (vor Einleitung erster körperverändernder Schritte) künftige Regretments zu verhindern, sollte auch im Interesse von verantwortungsbewußten "Regrettern" liegen, die ich bitte, sich in die Erhellung dieser Hintergründe mit ihrem ganz persönlichen Erfahrungs-Hintergrund einzubringen!

Autor:  Hera [ 14. Apr 2018, 12:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Angeblich soll die Zahl der Regretter ja marginal sein, ein paar Verirrte würde es ja immer geben.

Und die hätten dann eben Pech gehabt.

Die Frage ist, wie hoch die Zahlen wirklich sind.

Oft wird das ja dann auch nicht mehr groß breit getreten in der Öffentlichkeit. Man fürchtet vielleicht die Häme, die da aufkommen könnte, man hat vielleicht eh schon das Gefühl versagt zu haben und Mann muss dann ja auch fortan damit leben, wenn er nun eine Vulava/Vagina hat - bzw. umgekehrt.

Wenn man noch jünger ist mag das schwerwiegender sein, als wenn man eh schon im hohen Alter ist und man davon ausgeht es vielleicht nur noch ein paar Jahre zu machen.

Bei diesem ganzen Trans* Krams ist eine Menge Lügerei und Selbstbetrug dabei.

Nur kommt man da mit reden oft nicht weiter.

Autor:  ThorinEichenschild [ 14. Apr 2018, 16:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Ich denke ein großes Problem der Regretter ist einfach man ist von seinem Leben enttäuscht und erhofft sich durch die Transition einen Neustart, da ja immer wieder betont wird dass man "stealth" leben kann. Nur seine Probleme mit sich und der Welt nimmt man trotzdem mit und dann ist man wieder beim Thema "Selbstreflexion" , welche dann gern umgegangen wird um ganz ganz schnell Hormone und OP`s zu bekommen.
Dann wird den Therapeuten nur dass erzählt was unbedingt nötig ist um ganz schnell seine Zeit abzusitzen.

Der große und jedem zugängliche Infopool dürfte auch da problematisch sein da man ja in Foren alles bekommt was man braucht um seine Transition möglichst schnell und reibungslos voranzutreiben inkl. Infos zu Therapeuten und Ärzten, die schnell durchwinken und nicht viele Fragen stellen. Da wird dann auch wieder klar wie dringend ein Netzwerk aller Beratenden und begleitenden Ärzte ist, um sich besser austauschen zu können und evtl. Regretter gleich auszusortieren.

Autor:  Hauptmann Toxic [ 14. Apr 2018, 18:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Thorin, wer verhält sich denn bitte nicht so? Ich hab meine Zeit auch nur abgesessen und nix schlimmes getan...

Nur durchgewunken wurde ich nicht zügig. Das kommt mir auch immer wieder spanisch vor, die schlimmsten Provokateure und instabilsten Nonbinaries kriegen nach 2 Wochen ihre Hormone, während ich mich ewig quälen musste.

Es sieht doch so aus: Die sortieren UNS aus! Es wird zT richtig aggressiv gegen Stealth vorgegangen, das ist politisch nicht gewollt. Die Leute werden in die *-Szene gejagt. Natürlich produziert dieses System Regretter und miese Repräsentanten.

Autor:  ThorinEichenschild [ 14. Apr 2018, 19:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Hauptmann Toxic hat geschrieben:
Thorin, wer verhält sich denn bitte nicht so? Ich hab meine Zeit auch nur abgesessen und nix schlimmes getan...

Nur durchgewunken wurde ich nicht zügig. Das kommt mir auch immer wieder spanisch vor, die schlimmsten Provokateure und instabilsten Nonbinaries kriegen nach 2 Wochen ihre Hormone, während ich mich ewig quälen musste.

Es sieht doch so aus: Die sortieren UNS aus! Es wird zT richtig aggressiv gegen Stealth vorgegangen, das ist politisch nicht gewollt. Die Leute werden in die *-Szene gejagt. Natürlich produziert dieses System Regretter und miese Repräsentanten.



Ich verhalte mich nicht so!!! Ich war von Anfang an ehrlich zu meinem Thera und hätte auch mehr Zeit bei ihm verbracht wäre es nötig gewesen. Ich meine mit absitzen die Leute die ständig rumjammern weil sie alle 3-6 Wochen zum thera sollen. Meine Sitzungen dauerten 3 Minuten weil ich ja wusste was ich wollte und ich wusste dass es ne Zeit lang dauert. Aber das ständige Drängeln und Fordern anderer macht es für alle schwerer, was man im übrigen auch gut bei den OP`s sehen kann die ständigen Forderer strapazieren die Chirurgen ganz schön.

Autor:  Hauptmann Toxic [ 15. Apr 2018, 07:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Es geht nicht darum, alle 3-6 Wochen zum Thera hinzugehen, es geht darum über viele Monate hinzugehen, nach 5 Minuten wieder rausgeschmissen zu werden, keine Informationen zu erhalten und über Testo kein Wort. Eben WEIL ich niemals gefordert hätte.

Glaube aber, du weißt sehr gut, was ich von diesem kompletten Berufsbild halte. Da sind Pick-up-Seminare noch seriöser.

Autor:  seerose [ 15. Apr 2018, 08:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Ein interessanter Aspekt, den HauptmannToxic da aufwift, daß das System sich seine Reretter selbst schafft. Faktisch dürfte das für einen Großteil zutreffen, und ob es von den System-Profiteuren bewußt so geschaffen und praktiziert wird oder "nur" billigend "in Kauf genommen" wird, sei erst einmal dahingestellt.
Für so debil, daß sie sich dabei auf den Narrenfreiheits-Paragraphen berufen können, halte ich die "Herrschaften" aber nicht, daß sie ganz und dar nicht wüßten, was sie tun!
In der Langzeitbetrachtung fällt auf, daß "sie" (d.h., die meisten von ihnen; Ausnahmen bestätigen die Regel!) sich auch im Umgang mit uns (NGS) schon "immer" zum "auf die Palme gehen" verhalten haben. Zumindest kann ich das aus meiner Erfahrung von vor über 40 Jahren von damals berichten. Was ist denn das für eine "Thera", die einen in bestimmten Abständen immer nur "in Augenschein nimmt", dabei aber alles nur unverständlich in die Länge ziehen will, und unsereins damit bald "rammdösig" macht, zumal wenn keine wirklich benötigte Hilfe, Information oder sonstige nützliche Ratschläge gegeben werden?!

Ich ziehe aus alledem den Schluß, daß es überfällig ist, daß wir unsererseits den medizinischen Einrichtungen, KKs, MDKs etc. ein Konzept vorlegen, welches das Prozedere im Zusammenhang mit unserer Behandlung völlig neu und anders als bisher vorsieht.
Dieses Konzept setzt sehr viel auf Selbst-Aussage in befähigter Eigenverantwortung, basierend auf Reflexion und Introspektion
Da dies nicht allen Betroffenen alleine auf sich gestellt möglich ist/sein wird, kann fallweise gezielte Hilfestellung hierfür einbezogen werden...
Demnächst mehr dazu!

LGe Seerose

Autor:  Selfmademan [ 15. Apr 2018, 09:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

Hauptmann Toxic hat geschrieben:
Es geht nicht darum, alle 3-6 Wochen zum Thera hinzugehen, es geht darum über viele Monate hinzugehen, nach 5 Minuten wieder rausgeschmissen zu werden, keine Informationen zu erhalten und über Testo kein Wort. Eben WEIL ich niemals gefordert hätte.

Glaube aber, du weißt sehr gut, was ich von diesem kompletten Berufsbild halte. Da sind Pick-up-Seminare noch seriöser.


Hm. :-k Also ich war 6 Monate in Therapie a 45 min. Danach hab ich mit Testo angefangen und er schrieb sogar die Anfrage der Kostenübernahme für die OPs an die Kasse. Ok er ist Arzt (Neurologe) mit zusätzlichem Psychologiestudium. Mir haben die Sitzungen gut getan denn er war seinerzeit der einzige der mir zugehört hat und wo ich mich auskotzen und all meinen TS-Frust mal abladen konnte. Nach den ersten probatorischen Stunden, glaube es war das dritte oder vierte Gespräch, meinte er total unverhofft, daß er gar nicht wisse was er bei mir therapieren solle, ich sei doch geordnet genug. Da sagte ich ihm dann daß dies Vorgabe der KK seien denn sonst gäbe es keine Kostenübernahme. Gefordert habe ich auch nicht sondern immer nur von meinen Erfahrungen berichtet und daß ich darunter leide.

Aber ansonsten kann ich es auch verstehen wenn dies für unsereiner nur lästige Zeitabsitzerei ist.

Autor:  Frank [ 15. Apr 2018, 14:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

seerose hat geschrieben:
Ein interessanter Aspekt, den HauptmannToxic da aufwift, daß das System sich seine Reretter selbst schafft. Faktisch dürfte das für einen Großteil zutreffen, und ob es von den System-Profiteuren bewußt so geschaffen und praktiziert wird oder "nur" billigend "in Kauf genommen" wird, sei erst einmal dahingestellt.
Für so debil, daß sie sich dabei auf den Narrenfreiheits-Paragraphen berufen können, halte ich die "Herrschaften" aber nicht, daß sie ganz und dar nicht wüßten, was sie tun!
In der Langzeitbetrachtung fällt auf, daß "sie" (d.h., die meisten von ihnen; Ausnahmen bestätigen die Regel!) sich auch im Umgang mit uns (NGS) schon "immer" zum "auf die Palme gehen" verhalten haben. Zumindest kann ich das aus meiner Erfahrung von vor über 40 Jahren von damals berichten. Was ist denn das für eine "Thera", die einen in bestimmten Abständen immer nur "in Augenschein nimmt", dabei aber alles nur unverständlich in die Länge ziehen will, und unsereins damit bald "rammdösig" macht, zumal wenn keine wirklich benötigte Hilfe, Information oder sonstige nützliche Ratschläge gegeben werden?!

Ich ziehe aus alledem den Schluß, daß es überfällig ist, daß wir unsererseits den medizinischen Einrichtungen, KKs, MDKs etc. ein Konzept vorlegen, welches das Prozedere im Zusammenhang mit unserer Behandlung völlig neu und anders als bisher vorsieht.
Dieses Konzept setzt sehr viel auf Selbst-Aussage in befähigter Eigenverantwortung, basierend auf Reflexion und Introspektion
Da dies nicht allen Betroffenen alleine auf sich gestellt möglich ist/sein wird, kann fallweise gezielte Hilfestellung hierfür einbezogen werden...
Demnächst mehr dazu!

LGe Seerose


Liebe Seerose,
ganz genau das ist es was eigentlich benötigt wird!

Wir - Lotty und ich - hatten das Glück einen Begleittherapeuten gefunden zu haben, welcher genau nach diesem "Konzept" vorgegangen ist.
Aber er stand auch schon kurz vor seiner Berentung und hatte umfangreiche Erfahrung, aus welcher sich diese Vorgehensweise ergeben hatte.
Wobei ich hinzufügen muss, dass sowohl Lotty wie auch ich diese Reflexion und Introspektion in die therapeutischen Gespräche eingebracht haben.
Dadurch lief es bei mir nach den "Minimalanforderungen des MDK" - 6 Monate Begleitung bis zur HRT-Indikation und weitere (fast) 6 Monate bis zur Antragstellung für die Kostenübernahme der angleichenden Operationen, womit wir dann auch problemlos durchkamen.

Mängel bei den Begleittherapeut/innen sind oftmals in zwei Bereichen zu sehen:
1. Die eigene Geschlechtsrollenanforderung steht im Vordergrund - der Klient hat sich dieser Anzupassen
2. Unwissenheit bzw. Unsicherheit bezüglich der Selbstreflektion der Klientel - es darf ja nichts hinterfragt werden.
Aus beiden Bereichen entstehen Faktoren die Regretment fördern, bzw. entstehen lassen.

Wichtige Aspekte bezüglich der Eigenverantwortung sind:
Angemessene Aufklärung - kann Abgefragt oder durchgeführt werden
Reflektion zum eigentlichen Phänomen und den dazugehörenden Bedarfen (Hier ergibt sich dann auch welches Phänomen vorliegt, wenn man diese Bedarfsentsprechend aufgliedert)
Und nur die Zeitspanne zwischen HRT und GaOP (Entfernung der Gonaden) mag wirklich sinnvoll sein, weil dadurch bestimmte Probleme mit Blutbildstörungen vermieden werden, bzw rechtzeitig zunächst eingestellt werden können.

Liebe Grüße,
Frank
PS: @Hauptmann Toxic: Erfahrungen wie deine habe ich schon Mehrfach gehört, so selten sind die leider nicht!

Autor:  Hauptmann Toxic [ 15. Apr 2018, 16:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Regretment

@seerose: Ja in etwa so war es bei mir. Ewig warten und nix passiert. Daten werden sogar verweigert (!) bei einer Eigenrecherche hab ich dann noch einen Anschiss bekommen. Total vergiftete Atmosphäre. Ich saß auch locker 5-10 Mal länger im Wartezimmer als beim Gespräch.

Ich sollte dann irgendwelche Regeln erraten und befolgen um die Indikation zu bekommen. Mit dem MDk geht es gerade so weiter, die schieben auch Stress und halten sich gerade nicht an ihre eigenen Leitlinien. Nun ja, die sind auch so formuliert, dass man jeweils daran entscheiden kann, ob einem die jeweilige Nase passt.

@selfmademan: Nach wievielen Monaten Therapie ging denn der Antrag bei dir durch?

Seite 1 von 2 Alle Zeiten sind UTC [ Sommerzeit ]
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
https://www.phpbb.com/