Liebe Spirulina,
ich hingegen verstehe vieles von dem was du schreibst nicht....
spirulina hat geschrieben:
Ich verstehe eigentlich die ganze Aufregung nicht ! Ein transsexueller Mensch findet seinen Weg und läßt sich davon nicht abbringen. Eigenverantwortung und Kreativität sind gefordert,nicht warten und darauf vertrauen, bis einem jemand den Hintern nachträgt und alle Hürden aus dem Weg geräumt sind.
Es gibt doch wahrlich schlimmere Erkrankungen wie Transsexualität,die Transsexuellen jammern hier doch auf sehr hohem Niveau .
Du verstehst die Aufregung nicht? - Nun vielleicht kommt es für dieses Verständnis ja auf die Kontexte an?
Ich bin im Berufseinstieg, aktuell noch in einer zweiten (eigentlich die erste richtige, welche ich auch beenden kann) Ausbildung, habe aktuell einen befristeten Zeitvertrag und bin dementsprechend auch mit den Themen in der Arbeitsplatzsuche auf einem aktuellen Stand...hier spielt das was in den Medien - Fernsehen, Zeitungen, Internet über Menschen mit Transsexualität verbreitet wird schon teilweise eine gravierende Rolle.
Gerade in meinem Berufsbereich - Behindertenhilfe mit Pflegeintensiven Aspekten - ist eine verunsichernde Geschlechtlichkeit bei den Mitarbeitenden vielfach problematisch -> die Folge ist das man sich nicht zu der transsexuellen Biografie bekennen kann, weil man damit gleich in die Rolle des verunsichernden geschlechtsunklaren Mitarbeitendenden (wie darf man diesen noch anreden?) rutscht und somit schon im Vorfeld aussortiert wird.
Der Themenbereich der Beratung ist ein weiterer Punkt wo man die Auswirkungen dieser Trans*Behauptungen als Problembereich erfährt, Menschen mit eigentlich klarer Transsexualität (NGS) und konkretem Angleichungswunsch sind durch die übermächtige Präsenz der Trans*Forderungen in ihren "Möglichkeiten" stark eingeschränkt, Selbsthilfegruppen, Therapeuten, Gutachter -> überall wird nur noch von einer "sozialinteraktiven Geschlechtsidentität" gesprochen - aber das selbsterlebte Problem ist eben gar nicht auf dieser Ebene, es ist die Körperwahrnehmung!
Und diese wiederum wird verleugnet, es wird so getan als wäre diese Körperwahrnehmung auch nur ein "sozial-interaktives Thema", aber es ist eines welches das Individuum in seinem inneren Selbst betrifft und eben genau nicht, oder nur in Folge die soziale Interaktionsebene.
Damit ist schon "das Finden des eigenen Weges" massiv erschwert, da hilft dann auch Selbstverantwortung und Kreativität nur wenig, der eigentliche Weg funktioniert zu einem großen Teil nur noch über "so tun als ob, um sich den Anforderungen für die Notwendigen Schritte an zu passen" - wer beim falschen Gutachter/Therapeuten seine Körperthematik benennt ist "raus!"
Davon ab, verstehe ich die von dir benannte "Krankheit" nicht, aus meiner Sicht ist Transsexualität (NGS) eine körperliche Fehlbildung die in der Embryogenese entsteht und sich erst dann Bemerkbar macht, wenn der entsprechende Mensch den Zusammenhang der Geschlechtlichkeit zu verstehen beginnt. Wenn die verständlichen Begriffe (Worte) für das als "falsch erlebte" verfügbar sind.
Und genau bei dieser "Begriffsthematik" besteht ja nun das nächste große Problem - es darf keine voneinander abgegerenzten Begriffe geben, obwohl mehr als offensichtlich ist, dass es unterschiedliche Phänomene gibt!
Und schlussendlich das "Jammern" - nein ich sehe es nicht als Jammern, sondern eher als vorsichtiges Aufbegehren, da man bei klaren Ansagen gleich als "Politisch unkorrekt" oder noch heftiger "rechts" bezeichnet und damit Mundtod gemacht wird!
Viel eher würde ich statt des "Jammern" - wie du es nennst - ein klares und deutliches "STOP!" schreien, allein daraus folgt nur dass mir Niemand mehr zuhören will!
Liebe Grüße,
Frank