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Transition im Kindes- und/oder Jugendalter

BeitragVerfasst: 9. Jan 2020, 22:05
von seerose
Miss London hat auf einem Video-Clip mit jungen Betroffenen verschiedene Aspekte beleuchtet, die bei Kindern und Jugendlichen zu beachten sind.
Einerseits plädieren alle für eine individuelle Handhabung, weil erfahrungsgemäß jeder (Einzel-)Fall anders ist. Andererseits sind aber die meisten von ihnen der Ansicht, im Kindesalter allenfalls die soziale Transition zu ermöglichen. Pubertätsblocker befürworten dann aber die meisten der Frauen, mit Bezug auf die verheerenden Wirkungen einer männlichen Pubertät für transsexuelle Frauen und für ihr (später ansonsten eingeschränktes) lebenslanges passing
Insgesamt sehen es die meisten als zuverlässigen Indikator für eine originäre Transsexualität (NGS), wenn z.B. das Wissen, ein Mädchen zu sein, bereits in der Kindheit vorhanden war, und kontinuierlich bis ins Alter von 14-16 vorhanden ist, als Basis für verantwortbare medizinische Maßnahmen (Hormone & GaOP)…:
https://www.youtube.com/watch?v=64xxebse0yM

Re: Transition im Kindes- und/oder Jugendalter

BeitragVerfasst: 20. Feb 2020, 10:47
von Frank
Dazu würde ich gern nach einer Veranstaltung die ich gestern im Livestream verfolgen durfte ein Paar Stichpunkte einbringen:

Persistenz vs Desistenz -> im Lebens- und Entwicklungsverlauf sehr wichtige Aspekte
Begriffe und ihre Relevanz bzw. ihre realbezogenen Bedeutungen spielen gerade in medizinischen Kontexten eine Rolle die verwirren oder auch klärend sein kann.
Der Leidensdruck ist und bleibt der "dreh und angel Punkt" - daher ist der Umgang mit dem Thema "Leidensdruck" und dazu mit der "Individualität des Leidensdruckes" von enormer Relevanz, nicht nur bei Kindern & Jugendlichen.
Ethische Bewertungssysteme und die reale Situation des Gesundheitssystemes sind immer in Verbindung zueinander zu betrachten, Ethik ohne Bezug zum Gesundheits(versorgungs) System nutzt letztlich Niemandem.
Evidenz bzw. das Fehlen von Evidenz im Realbezug.

Ich stoppe mal hier, denn damit haben wir schon sehr viel Grundlagenbedarf für Diskussionen.

Re: Transition im Kindes- und/oder Jugendalter

BeitragVerfasst: 21. Feb 2020, 19:33
von Selfmademan
Frank hat geschrieben:Persistenz vs Desistenz

Bitte mal übersetzen für blonde wie mich. :oops:

Re: Transition im Kindes- und/oder Jugendalter

BeitragVerfasst: 22. Feb 2020, 10:37
von Manuela
Onkel Duden sagt:
Per­sis­tenz, die
das Bestehenbleiben eines Zustands über längere Zeit

Synonyme: Ausdauer, Fortdauer, Kontinuität, Zähigkeit

Den Begriff 'Desistenz' kennt der Duden nicht. Dürfte, aus dem Kontext, jedoch in etwa bedeuten: vorübergehend, kurzzeitig, (Modeerscheinung ;))

PS: Weshalb wird immer nur mit "Fachchinesisch" um sich geworfen, anstatt sich mit einfachen, allgemeinverständlichen Worten auszudrücken?? Vielleicht etwa um durch Fachchinesisch das eigene "eigentlich versteh ich es selbst nicht so genau" zu verstecken?

Manuela

Re: Transition im Kindes- und/oder Jugendalter

BeitragVerfasst: 22. Feb 2020, 19:32
von Frank
Danke Manuela, du hast es doch genau richtig angegangen und herausgefunden.

Ich bezog mich auf die Veranstaltung des Ethikrates zu "Trans* in Kindheit & Jugendalter", da wurden diese Begriffe als allen bekannt vorausgesetzt und das hab ich schlicht übernommen.

Desistenz steht für unsicher, wechselnd, ein Vorübergehen ist offensichtlich - zumindet im Zusammenhang mit der psychischen und sozialen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen.
Ich kannte die beiden (gegensätzlichen) Begriffe aus meiner Ausbildung da auch die Heilerziehungspflege Elemente der Erziehungswissenschaft beinhaltet.

Verstanden habe ich es, um es möglichst einfach zu erklären:
Es geht dabei darum ob erkennbar ist das die Transsexualität wirklich etwas stabiles und damit wirklich gegeben ist, oder ob da in der Entwicklung gerade eine Phase besteht die einen Geschlechtswechsel als einfachen Ausweg erscheinen läßt.

Bei Fachbegriffen ist es für mich immer gut und wichtig, wenn Fragen kommen. Ich verwende die welche ich kenne meist ohne groß darüber nach zu denken ob das auch Menschen ohne meine Bildungserfahrungen kennen.

Liebe Grüße,
Frank