Mittlerweile ist die Umfrage ausgewertet. Das Ergebiss ist in einem
PDF-Dokument zusammen gefasst.
Wenn ich den Bericht darüber bei Queer.de lese, scheint es als ob vielfach der Unterschied zwischen Transsexualität und Trans* (Transthemen) nicht wirklich verstanden wurde. Wird verstanden und akzeptiert dass Transsexualität eine Frage des Körpers ist und Gender eine Frage der Geschlechter-Rolle? Wird verstanden, dass wir Frauen und Männer sind und für die Anerkennung unseres Geschlechtes kämpfen, ganz abseits von Transthemen?
Aber nun zur Umfrage und deren Ergebnis. Das die Medien schlechte Noten bekommen ist nicht wirklich verwunderlich. Einige scheinen wirklich keinerlei Benühen zu szeigen die Sache zu verstehen. Zur Ehrenrettung muss man jedoch feststellen, dass aus den Reihen der sogenannten Trans*Community ein relatives Unverständnis gegenüber der Transsexualität besteht und so manches an Informationen verbreitet wird was für Menschen mit transsexuellem Hintergrund nun überhaupt nicht zu trifft.
Ziemlich erschreckend finde ich jedoch, dass solche Stellen wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), die LSBTTIQ-Comunity und sonstige Lobbygruppen aus dem Bereich der geschlechtlichen Thematik (Trans*) derart schlechte Noten bekommen haben.
Drei Viertel der Befragten haben zum Beispiel in der LSBTTIQ-Commnity Diskriminierungserfahrungen gemacht. "An der Spitze der Diskriminierung innerhalb der LSBTTIQ-Community stehen Ignoranz, die Umdeutung der eigenen geschlechtlichen Selbstbeschreibung und mangelnde Solidarität".
Bei der ADS wird bemängelt dass sie Körperlichkeit zum Lebensentwurf und zur Geschlechtsrollen-Identifikation um deutet. Als persönliche Anmerkung: gleiches erlebt man auch in der Trans*-Community, die sich gegenüber der Transsexualität ausgesprochen abweisend verhält und wenig Verständnis zeigt. Geschlecht wird dort zur Lebensweise um gedeutet.
An der Umfrage haben überwiegend Menschen mit transsexuellem Hintergrund teil genommen und was von diesen abgelehnt wird sind Bezeichnungen wie Mann zu Frau, Transfrau, Wunschgeschlecht, Gender Disphory (eine Bezeichnung, die von einem Berliner Verein versucht wird zu etablieren), abweichende Geschlechtsidentität und ähnliches.
Ja, die Gesellschaft ist mittlerweile relativ tolerant geworden, jedenfalls in großen Teilen. Aber uns geht es nicht darum das es Männern zugestanden wird als Frau zu leben, oder Frauen zugestanden wird als Mann zu leben. Diese Toleranz ist ja weitgehend vorhanden. Bei Transsexualität geht es aber nicht um das Gender, um ein Leben als. Bei Menschen mit transsexuellem Hintergrund geht es um das tatsächliche Geschlecht. Geht es um die Anerkennung des Geschlechtes und da ist vielfach keine Bereitschaft zu erkennen.
Da möge doch jeder Mensch ohne transsexuellem Hintergrund mal in sich selbst nachforschen wie er denkt. Sind wir Männer und Frauen mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen oder sind wir Menschen die im Gegengeschlecht leben?
Wie mag die Antwort ausfallen?