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Warum wir keine Transgender sind!
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Autor:  Lotty [ 16. Mär 2015, 16:27 ]
Betreff des Beitrags:  Warum wir keine Transgender sind!

Diesen Artikel habe ich heute in der taz.de gefunden. Es handelt sich um ein Interview mit der jungen Pari Roehi die als ehemals transsexuelle Frau bei "Germany's Next Topmodel" mit lief. Was mir die ganze Zeit über negativ auffiel war dass sie sich selbst als Transgender bezeichnete. Ganze 12 mal taucht in diesem Interview der Begriff Transgender auf. Was macht dieses junge Mädel da oder ist es von der Redaktion so geschrieben worden? Weiß sie nicht wofür Transgender heute steht? Weiß sie nicht was alles in diesem angeblichen Oberbegriff eingeschlossen ist?

Schauen wir doch mal bei Wikipedia nach was dort unter Transgender steht.
Zitat:
Transgender
Von den meisten Transgender-Aktivisten wird Transgender als ein Oberbegriff für diejenigen Menschen verwendet, die sich sichtbar der klassischen Zuordnung einer Geschlechtsrolle entziehen. Als bekannte Unterbegriffe zu diesem Oberbegriff erachten sie die Transsexualität und der Transvestitismus. Doch auch noch einige andere nicht-transsexuelle Menschen, die ständig oder vorwiegend in einer anderen als der ursprünglich zugewiesenen Geschlechterrolle leben oder sich einfühlen, seien demnach Transgender. Dazu zählen: Androgynie, Bigender, Cross-Dressing, Drag King und Drag Queen.

Wie steht es dort "sich sichtbar der klassischen Zuordnung einer Geschlechtsrolle entziehen". Für den unbedachten Menschen scheint es sich dann also ganz offensichtlich um Männer oder Frauen zu handeln, die aus der ihnen aufgrund ihres Geschlechtes zugeordneten Rolle ausbrechen.

Ich möchte mich jetzt nicht wertend über Transvestiten, Bigender, Cross-Dressing, Drag King und Drag Queen äußern aber für Transsexuell zählt dies so jedenfalls nicht. Transsexuelle Menschen haben ein körperliches Problem. Es sind in dem Falle der Pari Roehi Frauen, die nach neuesten Erkenntnissen mit einem Geburtsfehler zur Welt kamen. Es sind also keinesfalls Menschen die aus der ihnen zugewiesenen sozialen Rolle ausbrechen.

Dann lese ich in dem Interview diese Passage:
Zitat:
Dann ging ich auf den Laufsteg und hatte ein sehr gutes Gefühl dabei. Ich dachte, ich hätte das Ding gerockt. Aber später sah ich dann im Fernsehen, dass Thomas Hayo sich während meines Walks umdreht und sagt: "Haben wir ihr oder ihm nicht gesagt, dass heute kein Make-up getragen wird?" Ich meine, ich laufe im Bikini, man sieht, dass ich eine Frau bin. Selbst wenn ich einen Penis hätte - ich sehe doch aus wie eine Frau! Du arbeitest seit mehr als zehn Jahren in der Fashionwelt, dort hat man ständig mit Transgender-Personen und Homosexuellen zu tun. Und Thomas Hayo weiß immer noch nicht, wie er mich anzusprechen hat?

Wer von den Menschen mit transsexueller Vergangenheit hat so was denn nicht schon am eigenem Körper erlebt? Ist es aber nicht verwunderlich wenn man sich als Transgender bezeichnet? Ist es denn verwunderlich bei diesem heillosem Durcheinander der Begrifflichkeiten? Es ist an der Zeit hier für Klarheit zu sorgen.

Es ist an der Zeit für unsere Anerkennung zu kämpfen, dass Verstecken endlich ein Ende hat.
Unser Ziel ist es:
- Keine Angst vor dem Coming Out.
- Keine Angst vor der Uneindeutgkeit in der Transition.
- Keine Angst danach enttarnt zu werden.
Wir setzen uns dafür ein das wir eines Tages als ganz normale Frauen und Männer anerkannt werden.

Das ist eines der wesentlichen Ziele der Vereinigung-TransSexuelle-Menschen e.V.


Liebe Grüße
Lotty


:vtsm-klein: - schon immer Mann, schon immer Frau

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