von Vanessa » 4. Mär 2016, 12:01
So wie ich es sehe, könnte man alles perfekt so beschreiben:
- Körper bilden sich geschlechtlich genbasiert heraus
- normalerweise werden dabei Gehirnstrukturen geschaffen, die mit dem restlichen Körper harmonieren
- in seltenen Fällen kommt es hingegen zu einer Inkongruenz, bei der Gehirn und restlicher Körper unterschiedlichen Geschlechtern entsprechen (z.B. Körpergeschlecht Mann, Gehirngeschlecht Frau)
- da im Gehirn Fühlen, Denken und Handeln beheimatet sind und spezifische Geschlechtsbedürfnisse und -eigenschaften vorhanden sind, die den Menschen maßgeblich ausmachen, ist es notwendig, dass der Körper und ggf. die soziale Rolle eines betroffenen Menschen an das Gehirngeschlecht bestmöglich angepasst (dem anderen Körpergeschlecht bzw. dem eigenen Gehirngeschlecht angeglichen) wird, sodass eine Kongruenz hergestellt wird, wie sie bei nicht betroffenen Menschen üblich ist
That's it. So beschreibe ich das ganze Thema möglichst wertungsneutral und ohne politische oder persönliche Färbung. Da gibt es kein "richtig" und "falsch", kein "gut" und "schlecht" und kein "gesund" und "krank".
---Schnitt---
Über Begriffe lässt sich dann wieder streiten. Ich finde das, was hinter Neurointersexualität steht, also die gezielte naturwissenschaftliche Forschung, die das Phänomen als das was es tatsächlich ist, erforschen und erklären will, sehr gut und wichtig. Ich sehe darin auch einen ganz wichtigen Schritt zu einer Entpathologisierung (vor allem im psychologischen Sinne einer geistigen Störung mit wertenden Bezeichnungen wie "irre", "verrückt", "ab in die Klapse"), denn wie ich bereits andernorts schrieb kann man eine weibliche Hirnprägung in einem ansonsten männlich ausgebildeten Körper wohl kaum als pathologisch bezeichnen, es sei denn man möchte damit allgemein Frauen pathologisieren. Man könnte die Inkongruenz als solche pathologisch werten, aber es wäre darin weder ein körperliches noch geistiges Defizit zu sehen. Es kommt einfach nur darauf an, dass man das ganz deutlich klar stellt und dass man außerdem die Notwendigkeit der Angleichung, die sich ja daraus absolut logisch ergibt, betont. Dann werden auch Krankenkassen weiterhin ihre Leistungen erbringen müssen. Etwaige Ängste bezüglich gesellschaftlicher, rechtlicher oder politischer Auswirkungen halte ich daher für gänzlich unbegründet.
Ich sehe vielmehr klare Vorteile in diesem neuen Begriff Neurointersexualität, weil u.a. das gesellschaftlich schon stark belastete "trans" für Leute wie uns verschwinden würde, und damit auch Begriffe wie "Transe" oder im englischen "Tranny" keine Anwendbarkeit mehr finden könnten bei betroffenen Menschen. Dann könnten die Leute ihre "Transen" weiterhin in Pornos anschauen, wenn sie eigentlich sog. Shemales oder Ladyboys meinen, bei denen die zur Schau gestellte Inkongruenz im Vordergrund steht. Zu den tatsächlich transsexuell betroffenen Leuten hätte das dann keinen Bezug mehr und ich glaube, dass es diesen in der heutigen Zeit auch nicht mehr bekäme, vor allem wenn fein säuberlich darauf geachtet wird, den Begriff Neurointersexualität scharf abzugrenzen von z.B. Transvestiten und Fetischisten, und damit auch ein gesellschaftliches Bild in der Gesellschaft von ganz normalen Bürgerinnen und Bürgern etabliert. Wir brauchen insofern vielleicht auch einfach einen neuen Namen. Und letztlich sucht man sich diese Begriffe auch nicht einfach beliebig aus in der Wissenschaft. Das ist vielleicht die ganz große Chance, Transsexuelle zu rehabilitieren und das ihnen anhaftende Schmuddelige loszuwerden. Und was "wir haben doch schon einen Begriff" generell angeht, warum sollte man keinen neuen Begriff akzeptieren, wenn dieser dem neueren Stand des Wissens entspricht? Bloß weil in den 1930er-Jahren jemand einen Begriff geprägt hat? Das erinnert mich etwas an "in der Bibel steht aber". Alte Zöpfe abschneiden, neues Wissen erlangen und sich dabei niemals der Vergangenheit ergeben. Es zählt immer das hier und heute und das ist anders als gestern.
So wie ich es sehe, könnte man alles perfekt so beschreiben:
[list][*]Körper bilden sich geschlechtlich genbasiert heraus
[*]normalerweise werden dabei Gehirnstrukturen geschaffen, die mit dem restlichen Körper harmonieren
[*]in seltenen Fällen kommt es hingegen zu einer Inkongruenz, bei der Gehirn und restlicher Körper unterschiedlichen Geschlechtern entsprechen (z.B. Körpergeschlecht Mann, Gehirngeschlecht Frau)
[*]da im Gehirn Fühlen, Denken und Handeln beheimatet sind und spezifische Geschlechtsbedürfnisse und -eigenschaften vorhanden sind, die den Menschen maßgeblich ausmachen, ist es notwendig, dass der Körper und ggf. die soziale Rolle eines betroffenen Menschen an das Gehirngeschlecht bestmöglich angepasst (dem anderen Körpergeschlecht bzw. dem eigenen Gehirngeschlecht angeglichen) wird, sodass eine Kongruenz hergestellt wird, wie sie bei nicht betroffenen Menschen üblich ist[/list]
That's it. So beschreibe ich das ganze Thema möglichst wertungsneutral und ohne politische oder persönliche Färbung. Da gibt es kein "richtig" und "falsch", kein "gut" und "schlecht" und kein "gesund" und "krank".
---Schnitt---
Über Begriffe lässt sich dann wieder streiten. Ich finde das, was hinter Neurointersexualität steht, also die gezielte naturwissenschaftliche Forschung, die das Phänomen als das was es tatsächlich ist, erforschen und erklären will, sehr gut und wichtig. Ich sehe darin auch einen ganz wichtigen Schritt zu einer Entpathologisierung (vor allem im psychologischen Sinne einer geistigen Störung mit wertenden Bezeichnungen wie "irre", "verrückt", "ab in die Klapse"), denn wie ich bereits andernorts schrieb kann man eine weibliche Hirnprägung in einem ansonsten männlich ausgebildeten Körper wohl kaum als pathologisch bezeichnen, es sei denn man möchte damit allgemein Frauen pathologisieren. Man könnte die Inkongruenz als solche pathologisch werten, aber es wäre darin weder ein körperliches noch geistiges Defizit zu sehen. Es kommt einfach nur darauf an, dass man das ganz deutlich klar stellt und dass man außerdem die Notwendigkeit der Angleichung, die sich ja daraus absolut logisch ergibt, betont. Dann werden auch Krankenkassen weiterhin ihre Leistungen erbringen müssen. Etwaige Ängste bezüglich gesellschaftlicher, rechtlicher oder politischer Auswirkungen halte ich daher für gänzlich unbegründet.
Ich sehe vielmehr klare Vorteile in diesem neuen Begriff Neurointersexualität, weil u.a. das gesellschaftlich schon stark belastete "trans" für Leute wie uns verschwinden würde, und damit auch Begriffe wie "Transe" oder im englischen "Tranny" keine Anwendbarkeit mehr finden könnten bei betroffenen Menschen. Dann könnten die Leute ihre "Transen" weiterhin in Pornos anschauen, wenn sie eigentlich sog. Shemales oder Ladyboys meinen, bei denen die zur Schau gestellte Inkongruenz im Vordergrund steht. Zu den tatsächlich transsexuell betroffenen Leuten hätte das dann keinen Bezug mehr und ich glaube, dass es diesen in der heutigen Zeit auch nicht mehr bekäme, vor allem wenn fein säuberlich darauf geachtet wird, den Begriff Neurointersexualität scharf abzugrenzen von z.B. Transvestiten und Fetischisten, und damit auch ein gesellschaftliches Bild in der Gesellschaft von ganz normalen Bürgerinnen und Bürgern etabliert. Wir brauchen insofern vielleicht auch einfach einen neuen Namen. Und letztlich sucht man sich diese Begriffe auch nicht einfach beliebig aus in der Wissenschaft. Das ist vielleicht die ganz große Chance, Transsexuelle zu rehabilitieren und das ihnen anhaftende Schmuddelige loszuwerden. Und was "wir haben doch schon einen Begriff" generell angeht, warum sollte man keinen neuen Begriff akzeptieren, wenn dieser dem neueren Stand des Wissens entspricht? Bloß weil in den 1930er-Jahren jemand einen Begriff geprägt hat? Das erinnert mich etwas an "in der Bibel steht aber". Alte Zöpfe abschneiden, neues Wissen erlangen und sich dabei niemals der Vergangenheit ergeben. Es zählt immer das hier und heute und das ist anders als gestern.