Trischa hat geschrieben:Es geht dabei um sogennannte Transgression (transgressive politics of queer). Das Urbild für Transgression hat Judith Butler in der Gegenüberstellung von Venus Xtravaganza zu Octavia St. Laurent aus dem Film Paris is Burning auf den Punkt gebracht. Es geht dabei um die dominante und laute Überschreitung von Geschlechtergrenzen. Damit identifizieren sich queere und gender-theoretische Ansätze auf der Basis von Butlers Heteronormativitätskritik. Das was transsexuelle Menschen als "stealth" beschrieben wird hier abgelehnt.
Die Hintergrund-Infos zu Transgression finde ich hilfreich! Was ich aber nicht teile, ist die reaktive
"Reaktion": weil
Transgression lautstark und von Entscheidungseliten so gewollt, öffentlichkeitswirksam seinen Klamauk entfalten darf, bedeutet das noch lange nicht, daß auch wir lautstark in der Öffentlichkeit
auftreten sollen und vor allem
dürfen (!), gar unter Preisgabe unseres persönlichen
"Stealth-Schutzes"!Trischa hat geschrieben:Schlussendlich denke ich, dass es dieses "stealth"-sein nicht gibt. Vielmehr ist das nur ein Spiel nach dem Motto "Wer ist die schönste im Lande". Schlussendlich scheitert die Emanzipation transsexueller Menschen genau an diesem Selbstbild, das Betroffene zu Gefangenen ihrer selbst macht.
Jetzt wirst Du unsachlich, ja vielleicht sogar beleidigend, ohne es zu wollen?! Was hat das für ein ungestörtes soziales Leben unabdingbare "stelth-Leben" mit einem Schönheitswettbewerb zu tun?! Nein, ich will nur ungestört als ganz normale Frau leben, ohne daß wildfremde Leute in mir
"den früheren Mann" sehen,
der ich ja niemals war!!! Im übrigen halte ich mich nicht für mehr oder weniger eitel als meine übrigen Geschlechts-Genossinnen!
Trischa hat geschrieben:Und queere trans* Personen füllen genau dieses Gegenteil aus wobei ihnen noch ein roter Teppich des Establishments ausgerollt wird . Trans* Menschen sind transgressiv. Da ist dann das Problem, wenn transvestitische Männer sich als trans* Frauen stilisieren um als transsexuelle Frauen im Moment der Verkleidung wahr genommen zu werden, dann sind sie ja weiterhin privilegierte Männer. Ebenso lässt sich in Berlin beobachten, dass junge transsexuelle Menschen an ihrem Coming-out zu Gunsten des transgressiven trans* sein gehindert werden. Hier wird dann auch stark mit Vorurteilen und Schreckgespenstern über transsexuelle Verläufe gearbeitet. Für transsexuelle Frauen ist das Verletzende, dass trans* Ansätze mit der eigenen Minderheitenproblematik spielen oder Queerpolitik machen.
Genau das unterstreicht doch die heutzutage mehr denn je gegebene
Notwendigkeit eines "staelth-Lebens"!
Das heißt ja nicht, daß man sich deshalb fortan (nach der GaOP) nur noch egoistisch um sich selbst kümmert/kümmern muß!
Ich denke, daß ich als "staelth-lebende" Frau, die sich u.a. hier im VTSM e.V. engagiert einbringt, mehr erreiche, als wenn ich weitgehend ungehört, aber mit Sicherheit in überwiegend mich zutiefst verletztender Weise und letztlich
unverstanden (!!!) in der Öffentlichkeit ohne meinen "staelth-Schutz" auftreten würde!
Wem würde das nützen; warum und in wiefern??? Welchen Schaden würde ich dabei persönlich erleiden?
Hier ist eine Kosten-/Nutzen-Abschätzung erforderlich, die nur die einzelne Person legitim für sich beantworten kann!!!
[quote="Trischa"]Es geht dabei um sogennannte Transgression (transgressive politics of queer). Das Urbild für Transgression hat Judith Butler in der Gegenüberstellung von Venus Xtravaganza zu Octavia St. Laurent aus dem Film Paris is Burning auf den Punkt gebracht. Es geht dabei um die dominante und laute Überschreitung von Geschlechtergrenzen. Damit identifizieren sich queere und gender-theoretische Ansätze auf der Basis von Butlers Heteronormativitätskritik. Das was transsexuelle Menschen als "stealth" beschrieben wird hier abgelehnt.[/quote]
Die Hintergrund-Infos zu Transgression finde ich hilfreich! Was ich aber nicht teile, ist die reaktive [b]"Reaktion": [/b]weil [b][i]Transgression [/i][/b]lautstark und von Entscheidungseliten so gewollt, öffentlichkeitswirksam seinen Klamauk entfalten darf, bedeutet das noch lange nicht, daß auch wir lautstark in der Öffentlichkeit [b]auftreten sollen [/b]und vor allem[u][b] dürfen [/b][/u](!), gar unter Preisgabe unseres persönlichen[i] "Stealth-Schutzes"![/i]
[quote="Trischa"]Schlussendlich denke ich, dass es dieses "stealth"-sein nicht gibt. Vielmehr ist das nur ein Spiel nach dem Motto "Wer ist die schönste im Lande". Schlussendlich scheitert die Emanzipation transsexueller Menschen genau an diesem Selbstbild, das Betroffene zu Gefangenen ihrer selbst macht.[/quote]
Jetzt wirst Du unsachlich, ja vielleicht sogar beleidigend, ohne es zu wollen?! Was hat das für ein ungestörtes soziales Leben unabdingbare "stelth-Leben" mit einem Schönheitswettbewerb zu tun?! Nein, ich will nur ungestört als ganz normale Frau leben, ohne daß wildfremde Leute in mir [i]"den früheren Mann"[/i] sehen, [b]der ich ja niemals war!!! [/b]Im übrigen halte ich mich nicht für mehr oder weniger eitel als meine übrigen Geschlechts-Genossinnen!
[quote="Trischa"]Und queere trans* Personen füllen genau dieses Gegenteil aus wobei ihnen noch ein roter Teppich des Establishments ausgerollt wird . Trans* Menschen sind transgressiv. Da ist dann das Problem, wenn transvestitische Männer sich als trans* Frauen stilisieren um als transsexuelle Frauen im Moment der Verkleidung wahr genommen zu werden, dann sind sie ja weiterhin privilegierte Männer. Ebenso lässt sich in Berlin beobachten, dass junge transsexuelle Menschen an ihrem Coming-out zu Gunsten des transgressiven trans* sein gehindert werden. Hier wird dann auch stark mit Vorurteilen und Schreckgespenstern über transsexuelle Verläufe gearbeitet. Für transsexuelle Frauen ist das Verletzende, dass trans* Ansätze mit der eigenen Minderheitenproblematik spielen oder Queerpolitik machen.[/quote]
Genau das unterstreicht doch die heutzutage mehr denn je gegebene[u] Notwendigkeit [/u]eines "staelth-Lebens"!
Das heißt ja nicht, daß man sich deshalb fortan (nach der GaOP) nur noch egoistisch um sich selbst kümmert/kümmern muß!
Ich denke, daß ich als "staelth-lebende" Frau, die sich u.a. hier im VTSM e.V. engagiert einbringt, mehr erreiche, als wenn ich weitgehend ungehört, aber mit Sicherheit in überwiegend mich zutiefst verletztender Weise und letztlich [b]unverstanden (!!!)[/b] in der Öffentlichkeit ohne meinen "staelth-Schutz" auftreten würde!
Wem würde das nützen; warum und in wiefern??? Welchen Schaden würde ich dabei persönlich erleiden?
Hier ist eine Kosten-/Nutzen-Abschätzung erforderlich, die nur die einzelne Person legitim für sich beantworten kann!!!