RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

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Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Waldfee » 24. Apr 2016, 14:37

Rosi hat geschrieben:Wenn ich also Geschlecht nicht am Körper (und damit auch nicht am Gehirn als solches) festmachen möchte, dann deshalb, weil es in den Aspekten der Aktivitäten
von Verknüpfungen und Prägungen der Persönlichkeits-Komponenten (Wesenszügen) zu suchen ist. Die übrigen bewussten und teilweise unbewussten Aktivitäten
können lediglich alle nur auf Basis dieser "Vorgaben" stattfinden.

Grüßle
Rosi


Hallo Rosi,
irgendwie kann ich die Standpunkte und die Äußerungen die ich hier so lese ganz gut verstehen. Aber das was ich von dir lese, das muss ich wieder lesen und wieder ----- und kapiere es dann irgendwie trotzdem nicht. Das finde ich schade.
Daher meine Frage, da du "Geschlecht" (also w bzw. m) weder am Körper (Fleisch) noch am Gehirn (Geist) festmachen möchtest: Woran konkret machst du denn "Geschlecht" fest? Um noch konkreter, ja intim werdend zu fragen, wenn ich das darf, woran machst du für dich dein Geschlecht, also in dem Fall weiblich, fest?

Liebe Güße
von der Waldfee

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Waldfee » 22. Apr 2016, 08:55

Ätztussi hat geschrieben:Hier ist ein interessanter Artikel in der Rheinischen Post Online zu Transsexualität von Dr. Jürgen Vieten. Hier wird Transsexualität nicht mehr als Krankheit gesehen, sondern als

Jetzt sagt die Hirnforschung: Transsexualität ist nur eine Variante der vererbten inneren Abbildung unseres Geschlechtes. Wir kennen "Maps" (Hirn-Landkarten), die uns unser Geschlecht vorstellen lassen, dem dann meist unser Körper entspricht. Bei Transsexuellen tut er dies nicht. Deren Vorstellung von ihrem Geschlecht, sozusagen von ihrem "Gehirngeschlecht", bildet nicht ihre Geschlechtsorgane ab.
RP Online vom 5.04.2016

Interessant ist auch das er sieht dass, das bisherige Verhalten von Psychiatern, Psychologen und Gutachtern gegenüber Transsexuellen verändert werden muss.

Hier der link zum Artikel

http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/das-falsche-geschlecht-aid-1.5880636

Vielen Dank für die Verbreitung dieses Artikels.

Einen a.m.S. sehr interessanten Gesichtspunkt hast du uns dankenswerter Weise gleich mit reingeschrieben:
"Interessant ist auch das er sieht dass, das bisherige Verhalten von Psychiatern, Psychologen und Gutachtern gegenüber Transsexuellen verändert werden muss."

Leider ist es so, dass dies alles ja keine neuen Erkenntnisse sind. Andererseits ist es ebenso bereits Tradition, dass Betroffene statt in Dekaden nur kurzfristig bzw. kurzsichtig denken und handeln. Ebenso leider ist zu sehen, wie sich bereits in einer solch kleinen Gruppe die Meinungen entzweien.

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von seerose » 15. Apr 2016, 19:10

Rosi hat geschrieben:Naja, meine liebe seerose. Es ist ja nicht "das Gehirn", dass uns zum Menschen macht. Es sind die Kapazitäten dessen und die Denkprozesse darin oder damit.

Wer hätte das auch in Abrede gestellt, daß auch diese dazu gehören! Darüber hinaus gehören dazu aber auch die spezifischen Wahrnehmungsprozesse, das Fühlen, Erlebenund Handeln, das uns zu einzigartigen Persönlichkeiten macht.
Rosi hat geschrieben:Auch ein Leguan hat ein Gehirn und ist damit nicht mit einer einzigartigen Persönlichkeit ausgestattet. So wie Du ja am Beispiel eines Demenzkranken schreibst, fehlt diesem ja nicht sein Gehirn, sondern die Kapazitäten oder funktionalen Prozesse dessen.

Warum sollte das Gehirn eines Leguans diesen auch zu einer einzigartigen, menschlichen Persönlichkeit machen? Nein, ein durchschnittliches Leguan-Gehirn, das ganz überwiegend aus Stammhirn besteht, macht diesen noch nicht einmal zu einem Reptiloiden, es sei denn, man glaubt hierbei an Meta-Physik...und warum sollten dem Leguan "die Kapazitäten oder funktionalen Prozesse dessen" (seines artspezifischen Gehirns) fehlen; schließlich befähigen ihn diese, als Leguan agieren zu können...
Rosi hat geschrieben:Wenn ich also Geschlecht nicht am Körper (und damit auch nicht am Gehirn als solches) festmachen möchte, dann deshalb, weil es in den Aspekten der Aktivitäten von Verknüpfungen und Prägungen der Persönlichkeits-Komponenten (Wesenszügen) zu suchen ist. Die übrigen bewussten und teilweise unbewussten Aktivitäten können lediglich alle nur auf Basis dieser "Vorgaben" stattfinden.

Wer will denn Geschlecht (nur) "am Gehirn als solches" festmachen?
Und die dann folgenden Andeutungen: "dann deshalb, weil..." erscheinen in dieser fundamentalen Setzung zwar ein wenig nebulös, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, daß die Aussagen "falsch" sein müssen...

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Rosi » 11. Apr 2016, 22:32

seerose hat geschrieben:Aus meiner Sicht "schießt" Rosi ..... über das Ziel hinaus. Irgendwie hat sie ein Problem damit, einzusehen, daß das Gehirn ein wesentlicher Teil des Körpers ist, ja eigentlich der entscheidende Teil, der uns zum Menschen zu der einzigartigen Persönlichkeit macht; was nützt einem Demenzkranken im fortgeschrittenen Stadium sein Penis/seine Vagina nebst sonstigem Zubehör? Alles, was irgendwie mit Psyche, Fühlen, Bewußtwerdung u.ä. zu tun hat, ist ihr im Zusammenhang mit TS anscheinend höchst suspekt.

Naja, meine liebe seerose. Es ist ja nicht "das Gehirn", dass uns zum Menschen macht. Es sind die Kapazitäten dessen und die Denkprozesse darin oder damit.
Auch ein Leguan hat ein Gehirn und ist damit nicht mit einer einzigartigen Persönlichkeit ausgestattet. So wie Du ja am Beispiel eines Demenzkranken schreibst,
fehlt diesem ja nicht sein Gehirn, sondern die Kapazitäten oder funktionalen Prozesse dessen.

Wenn ich also Geschlecht nicht am Körper (und damit auch nicht am Gehirn als solches) festmachen möchte, dann deshalb, weil es in den Aspekten der Aktivitäten
von Verknüpfungen und Prägungen der Persönlichkeits-Komponenten (Wesenszügen) zu suchen ist. Die übrigen bewussten und teilweise unbewussten Aktivitäten
können lediglich alle nur auf Basis dieser "Vorgaben" stattfinden.

Grüßle
Rosi

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Ätztussi » 6. Apr 2016, 21:13

Ich finde den Artikel von Dr. Jürgen Vieten trotz einiger Mängel gut. Er schreibt nicht aus der Sicht von Betroffenen, das kann er auch nicht, insoweit fehlt der subjektiver Faktor.

Jetzt sagt die Hirnforschung: Transsexualität ist nur eine Variante der vererbten inneren Abbildung unseres Geschlechtes.
von Dr. Vieten

Aus neurologischer Sicht ist das richtig und wichtig. Damit wird für mich verständlich warum ich ein Gefühl zu meiner Vagina hatte bevor ich eine GaOp hatte, weil vorhandene Transsexualität ist für Betroffene auch im zentralen Nervensystem spürbar. Manche spüren erst nach erfolgter GaOp das sie nicht transsexuell sind und bereuen dann diesen Schritt. Während für Transsexuelle die GaOp die Stimmigkeit des Körpers erhöht.

Ich finde, die Selbstdiagnose Transsexualität reicht nicht aus um transsexuell zu sein. Das würde nur zu einer Inflation von Transsexuellen führen. Bevor medizinische Angleichungsmaßnahmen getroffen werden, sollten psychische Störungen ausgeschlossen werden und das können nur PsychologInnen oder PsychiaterInnen feststellen. Auch würde ich Menschen nicht als Transsexuell ansehen, die keine HRT wollen und auch ihre primären Geschlechtsorgane behalten wollen.

Soweit kurz dazu.

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von ThorinEichenschild » 6. Apr 2016, 21:12

Ganz kurz übrigens Borderline ist kein Kontrakriterium zu Transsexualität !!!
Wer sowas behauptet hat keine Ahnung. Ich selbst bin transsexuell und leide an einer Borderline Persönlichkeitsstörung und nein ich habe sie meinem Begleittherapeuten nicht verschwiegen so wie andere es tun würden.

Das nur mal so am Rande weil es mich immer wieder ärgert wenn so falsche Tatsachen die Runden machen

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Renate58 » 6. Apr 2016, 19:55

"Jürgen Vieten: Wir Psychiater und Psychotherapeuten"
Ich verstehe das so als *Normal- Mensch*: "Schmiere dir erstmal ordentlich Honig um das Maul damit das Üble dann nicht so bitter schmeckt"! Was zu Beginn im Beitrag steht, ist das was TS hören wollen und was wir auch gut verstehen wollen/können. Also da meine ich diejenigen, die überfordert sind mit Fachbegriffen (wo heute jeder "Google" bedienen kann).
"Der Psychiater sollte aber auch an einem Punkt weiter Gehör finden: Nur er kann zu Beginn der noch unklaren Entwicklung beurteilen, ob sich ihm in der Praxis ein gesunder transsexueller Coming-out-Prozess darstellt oder ob sich möglicherweise eine Erkrankung wie Schizophrenie oder Borderline mit Verzerrung der Geschlechtsidentität zeigt."


Das heißt nichts anderes als: "Wir Psychiater und Psychotherapeuten" bleiben und wir bewegen uns nicht von diesem Platz. Würde mich auch nicht verdrängen lassen wenn ich mein Geld damit verdienen wurde. Was zahlt die Kasse pro 45 min?
" ob sich ihm in der Praxis ein gesunder transsexueller Coming-out-Prozess darstellt oder ob sich möglicherweise eine Erkrankung wie Schizophrenie oder Borderline mit Verzerrung der Geschlechtsidentität zeigt.""

Als ob das irgendein Mensch wirklich feststellen könnte. Er möchte nur seinen Thron festigen von dem er beim besten Willen nicht steigen möchte. Es geht nur um Geld, TS gehen denen am Lüftungsschacht vorbei.

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Lotty » 6. Apr 2016, 19:27

Liebe Vanessa,

diese neurologischen Untersuchungen bekommen heraus dass, egal welches Tests gemacht werden, die Ergebnissen immer einem Verteilungsmuster, ähnlich dem folgendem Bild entsprechen. Dabei sind die beiden Bereiche mehr oder weniger überlappend.

Bild


Es ist aber keineswegs das Geschlecht was da gemessen wird sondern die Unterschiedlichkeiten der Menschen als solches. Geschlechtswissen lässt sich neurologisch nicht feststellen. Heute zumindest noch nicht. Vielleicht später einmal. Aus den Ergebnissen ableiten zu wollen das es 7 Mrd. Geschlechter gibt halte ich für vollkommen daneben.

Du wirst Forschungsergebnisse finden aus denen ein Geschlechtsunterschied abgeleitet wird und solche bei denen ein Geschlechtsunterschied ausgeschlossen wird. Irgendwo hier im öffentlichem Bereich habe ich dazu mal verschiedenen Forschungsergebnisse gegenüber gestellt.

PS: ich verrate dir mal was, das mit dem innerem Abbild eine Baumes, das war ironisch gemeint. Mir ging es mehr darum heraus zu arbeiten dass der Dr.Vieten dich und mich jedenfalls nicht als Frau sieht sondern als Mann. Würde er sonst von Geschlechtsumwandlung, Umwandlungswunsch oder gegengeschlechtlicher Hormonbehandlung reden?

Wenn er unser Geschlecht wirklich anerkennen würde, müsste er vom "Wunsch im eigenem Geschlecht zu leben", "Angleichung an das eigene Geschlecht" oder "geschlechtsrichtiger Hormonbehandlung" reden!

Liebe Grüße
Lotty

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von seerose » 6. Apr 2016, 19:13

Lotty hat geschrieben:Dr.med. Jürgen Vieten hat eine eigene Webseite auf der er Transsexualität erklärt. Habe mir die mal angeschaut und mich doch ein wenig gewundert. Sicher meint er es gut aber versteht er auch?...
...
  • Es gilt dass es endlich anerkannt werden dass wir Männer und Frauen sind die mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen geboren wurden.
  • Transsexualität muss als Geburtsanomalie anerkannt werden, alleine aus dieser Tatsache heraus muss ein Anrecht auf somato-medizinische Maßnahmen abgeleitet werden.
Es geht nicht an, dass wir nur dann einen Anspruch auf somatische Behandlungen haben wenn wir am Leidensdruck zu Grunde gehen und dann noch erst dieser Leidensdruck versucht wird weg zu Therapieren.
[-X


Liebe Lotty, vielen Dank für Deinen Verweis auf die einschlägige Internet-Seite von Dr. Vieten und Deine vielen berechtigten kritischen Anmerkungen!
Es ist bedauerlich, daß er das mit den Fingerlängen-Verhältnissen durcheinanderbringt; er hätte sich da ja selbst mal schnell begutachten/vergewissern können...
Allerdings verwendet er meines Wissens den Begriff der Geschlechtsumwandlung nur im Zusammenhang mit schwerwiegenden psychischen Störungen, wo eventuell fälschlich die "Lösung" in einer Geschlechtsumwandlung gesehen wird. Hierbei wäre der Terminus dann aber in der Tat zutreffend verwendet!
Und dann noch mal zu Deiner Abbildungs-Problematik: Selbstverständlich haben wir Menschen auch Abbildungen von unserer physikalischen Umgebung, z.B. von einem Baum, etc,; ohne diese von uns "abgebildeten" Muster und ihre Erkennung würden wir uns zumindest in dieser Welt nicht zurechtfinden! Allerdings weiß unser "Selbst" sehr wohl zwischen "innen" und "außen" zu unterscheiden. Außen ist "peripher" und innen ist "zentral", und wird von uns klar und eindeutig voneinander abgegrenzt. Zudem kennt auch unser Selbst eine Hierarchie der Selbstaspekte, und sicherlich gehört unser Selbst-Verständnis als "Mann" oder "Frau" zumindest für fast alle Menschen zur wichtigsten Selbst-Kategorie...
Es ist schade, daß ein Teil unserer Community immer sofort panisch reagiert, sobald von so etwas Selbst-Verständlichem wie "Selbst", Identität, Psyche etc. die Rede ist. Hier hat anscheinend die von Money beabsichtigte Kurzschluß-Reaktion; "Geschlechts-Identität = Geschlechtsrollen-Identität (gender)" voll verfangen; Diese Gleichsetzung ist allerdings fundamental falsch!!! Geschlechts-Identität ist ungleich mehr als Geschlechtsrollen-Identität!!!

Re: RP Online Artikel zu Transsexualität vom 5.04.2016

Beitrag von Vanessa » 6. Apr 2016, 16:24

Lotty hat geschrieben:Was ist denn jetzt bitte die innere Abbildung des Geschlechtes. Ich kann auch einen Baum in meinem Innerem Abbilden.
Ich weiß es, ich weiß es. \:D/ Hat mir heute jemand erklärt, aber ich sage nicht wer, weil der ja auch doof ist. Auf jeden Fall hat mir das sehr beim Verständnis geholfen und auch mich selbst darin wiederzufinden.

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