Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft verändert

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Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von Ätztussi » 12. Jul 2016, 13:37

tilly hat geschrieben:Aber das soll kein Angriff auf dich sein, denn wer sich unter Isor verbirgt? Da habe ich keine Ahnung.


Ich auch nicht. Vielleicht ist es Rosi? :D :lol: :P

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von tilly » 11. Jul 2016, 22:12

OK, danke Isor für die Übersetzung.

Und mit meiner Aussage ich verstehe nur Bahnhof habe ich bewusst etwas überzeichnet um das Problem zu verdeutlichen.
Seriös und intelligent zu sein ist sicher kein Nachteil, doch nur so zu tun eher nicht.
Aber das soll kein Angriff auf dich sein, denn wer sich unter Isor verbirgt? Da habe ich keine Ahnung.

Ich will nur davor warnen, zu abgehoben zu diskutieren.

Mit liebem Gruß Tilly

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von Isor » 11. Jul 2016, 12:21

seerose hat geschrieben:..... können und wollen wir wirklich durch und durch unmoralische Macht-"Eliten" in ihrer Schändlichkeit auch noch stützen?!

Wenn wir diesen Menschen aufzeigen, wie sie durch uns "größer" werden, werden sie uns vermeintlich dafür "benutzen". Damit haben wir aber
automatisch eine gewisse "Herrschaft" über sie erlangt. Anders als wenn wir offen gegen sie ankämpfen, denn dann findet der Austausch in
einer "gegenseitig vernichtenden" Weise statt. Wenn sie uns "benutzen", müssen sie den Dialog mit uns pflegen, damit wir ihnen bei der
Stange bleiben.

Salopp gesagt:

Wenn wir auftreten wie unsichere Hampelmännchen und Kasperle, mit amateurhafter Argumentation, Strategie und Debattenkultur, dazu aussehen
wie z.B. 50 jährige Männer die sexy Mädchenkleidung tragen, werden wir zum Einen nicht ernst genommen und zum Anderen möchte sich niemand
mit uns "schmücken". Es ist einfach wichtig, seriös und intelligent zu wirken. Das erzeugt Respekt und Achtung und vielleicht sogar ein bisschen Angst.

8-)

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von seerose » 11. Jul 2016, 08:30

Isor hat geschrieben:Die Macht ist ja Nichts, was wir für uns so erklären können, wohl aber die Kompetenzen als Experten in eigener Sache. Nur daraus kann sich dann durch Anerkennung und Respekt die Macht entwickeln, über uns und in unserer Sprache für uns zu sprechen. Wichtig dabei ist, uns in einem Rahmen zu bewegen, in dem wir ernst genommen werden können. Dazu zählt ganz besonders ein sachlich orientierter und abgerundeter argumentativer Austausch. Ein Auftreten, frei von Polemik, reißerischen
Verbalattacken und "unrealistischen" Outfits..

Deine konstruktiven Vorschläge sind sicherlich berücksichtigens- und unterstützenswert. Ich denke, daß die vielen Einzelnen von uns das für sich in ihrem Alltag ja zu einem großen Teil auch ganz natürlich und überzeugend umsetzen (können), so lange sie "stealth" leben. Wie wenig indes selbst häufig langjährige vorherige Wertschätzung, Anerkennung und Bewunderung "wert" sind, erleben Viele von uns, wenn sie sich selbst oder durch "Zufall" oder Andere "zwangsgeoutet" werden. Dann fallen auf einmal "Eiserne Vorhänge" hernieder und emotional getriebene Abwehrhaltungen gewinnen die unzugängliche Oberhand.
Das heißt, ein möglicher erfolgreicher Ansatz, der für unsere Betroffenheits-Thematik ähnlich erfolgreich umgesetzt werden kann, wie bislang das verschwiegene Leben vieler Einzelner von uns, muß auf die emotionale, vorsprachliche Ebene und Lebenswelt unseres nahezu all-mächtigen Gegenübers Rücksicht nehmen, und darauf angemessen eingehen können.
Sich um die Schließung dieser Lücke Gedanken zu machen steht m.E. vorrangig an, bevor wir in der von Dir skizzierten Weise sprachlich unsere Botschaften vermitteln und unseren angemessenen gesellschaftlichen Stellenwert erringen können.
Isor hat geschrieben:Dabei wäre es hilfreich, mehr den Status einer Moderation anzustreben, als marktschreierisch Inhalte und Forderungen verbreiten zu wollen. Das mag für uns "Nebenberufliche" keine leichte Aufgabe darstellen, doch kann man durchaus schlau die Fertigkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Menschen nutzen, um eine schlagkräftige mächtige Truppe aufzubauen.

guter und erstrebenswerter Vorschlag!
Isor hat geschrieben:Problematisch stellt sich in diesem Zusammenhang dar, dass viel zu oft versucht wird, direkt das "Handwerk" in Angriff zu nehmen und die wichtige Arbeit in der "Verwaltung" daneben völlig auf der Strecke bleibt. Strategie beginnt hinter den Kulissen intern, geschickte Manöver bereiten dann die Bühne für die Herrschaft vor :idea:
Wir müssen den Menschen, die sich aktuell vermeintlich an der Macht befinden, aufzeigen, wie sie ihre Position festigen können, indem sie auf uns eingehen und wir eine Stütze ihrer Macht sein können.

Mit der notwendigen Berücksichtigung und Umsetzung einer möglichst kreativ-intelligenten "Verwaltung" sprichst Du einen ganz wichtigen und unerläßlichen Baustein zum Erfolg an; ich denke dabei z.B. an das unkonventionelle Vorgehen von Karin, die es geschafft hat, eine Vielzahl allgemein bekannter Menschen zur Unterschrift unter die Stuttgarter Erklärung zu bewegen; beispielhaft vorbildlich!!!
Dein Schlußsatz wirft bei mir allerdings Fragen auf: können und wollen wir wirklich durch und durch unmoralische Macht-"Eliten" in ihrer Schändlichkeit auch noch stützen?!

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von Isor » 11. Jul 2016, 00:53

Die Macht ist ja Nichts, was wir für uns so erklären können, wohl aber die Kompetenzen als Experten in eigener Sache.
Nur daraus kann sich dann durch Anerkennung und Respekt die Macht entwickeln, über uns und in unserer Sprache für
uns zu sprechen.

Wichtig dabei ist, uns in einem Rahmen zu bewegen, in dem wir ernst genommen werden können. Dazu zählt ganz
besonders ein sachlich orientierter und abgerundeter argumentativer Austausch. Ein Auftreten, frei von Polemik, reißerischen
Verbalattacken und "unrealistischen" Outfits.

Dabei wäre es hilfreich, mehr den Status einer Moderation anzustreben, als marktschreierisch Inhalte und Forderungen
verbreiten zu wollen. Das mag für uns "Nebenberufliche" keine leichte Aufgabe darstellen, doch kann man durchaus
schlau die Fertigkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Menschen nutzen, um eine schlagkräftige mächtige Truppe
aufzubauen.

Problematisch stellt sich in diesem Zusammenhang dar, dass viel zu oft versucht wird, direkt das "Handwerk" in
Angriff zu nehmen und die wichtige Arbeit in der "Verwaltung" daneben völlig auf der Strecke bleibt. Strategie
beginnt hinter den Kulissen intern, geschickte Manöver bereiten dann die Bühne für die Herrschaft vor :idea:

Wir müssen den Menschen, die sich aktuell vermeintlich an der Macht befinden, aufzeigen, wie sie ihre Position
festigen können, indem sie auf uns eingehen und wir eine Stütze ihrer Macht sein können.

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von seerose » 10. Jul 2016, 23:44

Isor hat geschrieben:
seerose hat geschrieben:...Wenn dem aber so ist, was können wir als betroffene Einzelmenschen (Individuen) bzw. als locker "organisierte" Interessenvereinigung angesichts dieser Gegebenheiten unternehmen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen?!

Uns von der von Dir zugeschriebenen herrschaftsanerkennenden Haltung loslösen und selbst die von Dir
beschriebene "Technik" der Herrschaftssicherung für uns benutzen. Das sollte dann genau die selbe
Wirkung auf Menschen haben, die in einer herrschaftsanerkennenden Haltung verharren - wir benutzen
also die von Dir gesehenen Mechanismen für uns bzw. gegen "Herrschende" und werden dadurch selbst
"herrschend".
Liebe Grüße
Isor

Das mag ja durchaus richtig gedacht sein; aber wurde dabei auch berücksichtigt, daß "herrschende Sprache" nicht so einfach zu erreichen ist, wenn die dafür unerläßliche Macht fehlt?! Besagte "Herr"-schaften haben ihre be-herrschende Position ja doch nur weitgehend dem Wohlwollen der zunehmend globalisierten Macht-"Eliten" zu verdanken (One-World-Order/New-World-Order!!!). Und eine Nachricht erhält nur dadurch in der Öffentlichkeit Bedeutung, daß, wenn und wie sie in den Medien "stattfindet". So wird "Realität" (de-)konstruiert...
Und was können wir angesichts dessen tun?!

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von Frank » 10. Jul 2016, 21:14

Hallo Tilly,

mir fällt dazu die Thematik um die Bezeichnung "Behindert" ein,
dadurch das man den Begriff Menschen mit Behinderung vorangestellt hat wird durch die Sprache deutlich das es dabei in erster Linie um Menschen geht und die Behinderungen eben Menschen betreffen aber nicht die betroffenen Menschen ausmachen.

Nachdenkliche Grüße,
Frank

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von tilly » 10. Jul 2016, 20:25

Sorry, ich verstehe nur Bahnhof!

Aber ich verstehe so viel, dass wir auf keinen Fall den Gedankenaustausch mit "normalen " Menschen verlieren dürfen.
Denn die Gleichung je gewählter die Sprache um so richtiger ist der Sachverhalt, die geht nicht auf!
Das war ja auch sehr schön bei der dgti zu beobachten.
Und ich werde mich nicht auf einen wissenschaftlichen Elfenbeinturm begeben, selbst wenn ich das mit etwas Mühen könnte.

In diesem Sinne haltet Reden so, dass es das geneigte Publikum nachvollziehen kann.

Mit liebem Gruß Tilly

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von Isor » 10. Jul 2016, 18:39

seerose hat geschrieben:...... So gesehen gerieren sich diese Kreise gewissermaßen als Paladine und Nebelkerzenwerfer der eigentlich Herrschenden; so etwas dient letztlich nur der Herrschaftssicherung!
Wenn dem aber so ist, was können wir als betroffene Einzelmenschen (Individuen) bzw. als locker "organisierte" Interessenvereinigung angesichts dieser Gegebenheiten unternehmen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen?!

Uns von der von Dir zugeschriebenen herrschaftsanerkennenden Haltung loslösen und selbst die von Dir
beschriebene "Technik" der Herrschaftssicherung für uns benutzen. Das sollte dann genau die selbe
Wirkung auf Menschen haben, die in einer herrschaftsanerkennenden Haltung verharren - wir benutzen
also die von Dir gesehenen Mechanismen für uns bzw. gegen "Herrschende" und werden dadurch selbst
"herrschend".

Ob unsere Sprache nun als "Spiegel" oder als "Zerrspiegel" oder doch nur als "Schlüsselloch" von anderen
Menschen bezeichnet und bewertet wird, darauf haben wir kaum Einfluss. Aber die Überzeugung mit der
wir unsere "Wahrheit" vortragen, nötigt andere, nicht nur unsere Sprache, sondern gleich dem ganzen
Menschen seine Dinge abzusprechen.

Liebe Grüße
Isor

Re: Worte schaffen Soziales: Wie Sprache Gesellschaft veränd

Beitrag von seerose » 10. Jul 2016, 17:57

Isor hat geschrieben:Eine Hilfe für Fälle, in denen ernsthaftige Diskussionen zur "Begriffsdebatte" herabeditiert werden sollen
(und warum es wichtig ist, eine für sich als Individuum richtige und in den Kontexten treffliche sprachliche
Benennung zu haben):Isor

Hallo Isor! Vielen Dank für den anregenden Beitrag, der sicherlich vielerlei Implikationen für jede(n) Einzelne(n) von uns enthalten mag, der sich aber aufgrund der hier in den genannten Quellen verwendeten Herrschaftssprache als exklusives Medium ausweist, worüber diese Quellen selbstverständlich nicht reflektieren!!!
"Der philosophische Ruf der Sprache ist seit jeher schwankend. Sie wurde als ein Spiegel gesehen, der die äußere Welt getreulich wiedergibt, aber auch als ein blinder Spiegel, der dem Geist die Sicht auf das Wesen der Dinge verstellt. Seit Nietzsches Tagen kursiert eine dritte Version. Ihr zufolge ist die Sprache eher ein Zerrspiegel, der als Wirklichkeit nur das erkennbar macht, was ihre Benutzer "etwas angeht". So erscheint die Sprache mal als ein transparentes, mal als ein intransparentes, mal als ein immer neu schematisierendes Medium, das recht oder schlecht - oder jenseits von recht und schlecht - zwischen Geist und Welt operiert." zitiert aus Martin Seel, 28.Jan. 1999/Quelle: Die Zeit, 05/1999: "Ist die Sprache ein Medium?"
Die Nietzschesche Sichtweise scheint mir hier trefflich die vom gender mainstream im Allgemeinen, und Judith Butler und Co. im Besonderen eingesetzte Sprache als betriebene Unsichtbarmachung von Transsexualität und den davon betroffenen Menschen (Subjekten) zu charakterisieren. So gesehen wird diese Sprache zum angewendeten Herrschaftsinstrument. In Anlehnung an ein auf Karl Marx zurückgehendes Zitat, wonach Geschichtsschreibung immer die Geschichtsschreibung der Herrschenden ist, könnte man hierzu sagen, daß gesellschaftliche Realitäten schaffende Sprache immer die Sprache der Herrschenden ist.
So gesehen bietet sich uns hier mit den von Dir benannten Quellen ein weitgehend intransparentes Medium, das aus überwiegend inhaltsleerem Geschwafel besteht, das sich selbstgefällig (und dabei Kant mißbrauchend) in vermeintlich intelligibler Brillanz sonnt. So gesehen gerieren sich diese Kreise gewissermaßen als Paladine und Nebelkerzenwerfer der eigentlich Herrschenden; so etwas dient letztlich nur der Herrschaftssicherung!
Wenn dem aber so ist, was können wir als betroffene Einzelmenschen (Individuen) bzw. als locker "organisierte" Interessenvereinigung angesichts dieser Gegebenheiten unternehmen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen?!
Liebe Grüße
Seerose

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