Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

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Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Frank » 15. Mai 2016, 08:44

Liebe Siglinde,
das ist genauso "Verfrellt" wie es die Eintelungen von Sigmund Freud sind.....es ist eben immer auch ein Spiegel der Zeit und des Kenntnisstandes dieser Zeit der Entwicklung solcher Theorien was und wie es geschrieben wird.

Und ganz nebenbei die Thesen von Sigmund Freud werden auch heute noch in vielen sozialen/psychologischen Ausbildungen verwendet.

Man muss dabei nur eben auch kritisch betrachten das viele Aspekte einfach widerlegt wurden und aus einer Abhängigkeit der Zeitlichen Bezüge und Kontexte hervorgegangen ist.

Liebe Grüße,
Frank

*der letztens erst klargestellt hat das Freuds These zur Entwicklungsstufe genital weiblicher Kinder (er meinte damit Mädchen) doch nun genau den Erfahrungen und Erlebnissen transsexueller Jungs (also Jungen mit weiblichen Genitalien) entspricht ;) *

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Siglinde » 14. Mai 2016, 19:07

tilly hat geschrieben:Jetzt bin ich echt überrascht!
Die Abstufungen finde ich schon spannend, ich muss mich da wohl als Typ 6 sehen.


Mit "Geschlechtsstörung stark" wie es dort heißt. :D :-k

Voll "verfrellt ".

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Waldfee » 11. Mai 2016, 17:01

kurzer Nachtrag:
Der Typ IV betroffene Mensch gemäß dieser 6er-Skalierung ist ein typischer "Vertreter" des Transgenders, der sich als transsexuell empfindet. Insgesamt finde ich diese Skalierung gemäß Harry Benjamin zielführender, weil differenzierter, als die allgemein übliche grobe Einteilung (TV,TG,TS). Dem ehrlich mit sich selbst Lebenden gibt diese Skala wertungsfrei, ohne Schnörkel und leicht verständlich Auskunft, wie man sich einschätzen kann.

Leider führte die Nummerierung zu der bis heute unterschwellig existierenden Hierarchieleiter, mit der viele TV und TG nicht zurecht kommen wollen. Nunja, ist leider selbstgemachte Pein für die nur die sich vermeintlich auf einer niedrigeren Stufe sich Fühlenden verantwortlich sind. Ich habe jedenfalls noch keine ernstzunehmende HBS-Betroffene (Typ VI) erlebt, die abwertend auf Typ IV Betroffene gezeigt hat.

Und zum Thema passend, finde ich die Kenntnisse von HBS und der Harry-Benjamin-Skala als wichtige Information im Umgang mit dem eigenen Selbstverständnis. HBS-Betroffene und "Ehemalige" sind anders als Transgender; sie erleben meiner Meinung nach eine andere soziale, soziologische und mentale Unterstützung und erleben entsprechend weniger Diskriminierung als "dauer-dazwischen-lebende" Ablehner der geschlechtlichen Dualität.

Liebe Grüße
von der Waldfee

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Lotty » 11. Mai 2016, 16:20

tilly hat geschrieben:Jetzt bin ich echt überrascht!

Da bin ich nun auch schon eine Zeit unterwegs, aber HBS habe ich noch nie gehört.
Die Abstufungen finde ich schon spannend, ich muss mich da wohl als Typ 6 sehen. Wobei mich die Definition von Typ 4 interessieren würde die transsexuell ohne OP bedeutet.
Die in unser Verständnis einzubauen ist sicher nicht einfach.

Mit liebem Gruß Tilly

TYP IV - Transsexuell - Ohne Operation
Geschlechts-"gefühl": Unklar, schwankt zwischen TV und TS. Lehnt eventuell jegliches "Geschlecht" ab. Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben: "Dressing" so oft wie möglich, allerdings mit ungenügender Erleichterung bezüglich der Geschlechtsstörung. Lebt als Mann oder als Frau. Sexualobjektwahl und Sexualleben: Geschlechtstrieb gering. Normalerweise asexuell oder autoerotisch (Lustgewinn und Triebbefriedigung ohne Partnerbezug). Eventuell bisexuell.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS): Verlockend aber nicht notwendig. Hormon Therapie/Estrogen Therapie: Wird benötigt zur Beruhigung und zum emotionellen Ausgleich. Psychotherapie: Nur als Führung, wird allerdings sehr oft abgelehnt und ist nicht erfolgreich. Bemerkungen: Sozialleben ist von den Umständen abhängig. Identifiziert sich oft als "TransGenderist".

Bei den Stufen 1 bis 3 geht es um Transvestitismus, wobei auch bei Stufe 2 die GaOP in der Phantasie erwägt wird,sonst aber abgelehnt wird. In der Stufe 3 ist die Idee verlockend, sie wird aber ebenfalls abgelehnt.

Es sieht also so aus als sei die Stufe 1-4 auf die psychosoziale Ebene beschränkt. Daher dann wohl auch die Bezeichnung "wirklich Transsexuell", sprich die Körperlandkarte passt nicht mit den Gegebenheiten überein.

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Vanessa » 11. Mai 2016, 14:43

Okay, Waldfee, danke für die ausführliche Schilderung.

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von tilly » 11. Mai 2016, 14:36

Jetzt bin ich echt überrascht!

Da bin ich nun auch schon eine Zeit unterwegs, aber HBS habe ich noch nie gehört.
Die Abstufungen finde ich schon spannend, ich muss mich da wohl als Typ 6 sehen. Wobei mich die Definition von Typ 4 interessieren würde die transsexuell ohne OP bedeutet.
Die in unser Verständnis einzubauen ist sicher nicht einfach.

Mit liebem Gruß Tilly

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Waldfee » 11. Mai 2016, 13:50

Vanessa hat geschrieben:@Waldfee: Was sind denn "wirkliche Transsexuelle (HBS)"?


Liebe Vanessa,
Lotty scheint mich gut einschätzen zu können und hat dankenswerterweise recht schnell und treffend bereits geantwortet. Dazu einige Ergänzungen aus meiner Sicht:

HBS ist kein neumodisches Schlagwort, sondern geht auf belastbare wissenschaftliche Studien zurück und ist weltweit anerkannt. Diese Anerkennung wird im übrigen weder durch moderne noch durch queere Theorien geschmälert.

HBS ist eine Grundlage dafür, dass berechtigterweise gesagt werden kann: Schon immer Frau bzw. schon immer Mann. Dargestellt wird dabei die Nähe von intersexuellen und transsexuellen Menschen; Gemeinsamkeiten wie Differenzen. Daher war bis in die 200x-er Jahre oft zu lesen, dass IS und TS im Grunde genommen Unterarten voneinander seien. HBS wurde nie als psychiatrisches Problem beschrieben, sondern als ein physiologisches, weil neuro-biologisch verursacht; hier wurde die vorgeburtliche Hirnkodierung (brain body map) als Kern des Leidens klar beschrieben.

Aufgrund der Ablehnung seitens der IS-Verbände und der "verzwackten" TS-Verbände-Struktur kam es nie zu einer richtigen Aussprache.
Aufgrund der zunehmend erstarkenden queer gender Gleichmacherei sowie der politischen Korrektheitssehnsucht liegen die Schwerpunkte der Wissenschaften seit Jahren weniger im Bereich IS-TS als vielmehr im Bereich TS-TG (als Folge der Vereinnahmung durch glbttq und deren politisch geschicktem Taktierens; bedingt auch durch Unkenntnis der amerikanischen Sprache, des dortigen Lifestyles und der wahren Absichten jener Verbände - besonders der Schwulen).

Anmerkung/Vermutung: Langfristig wird es wohl nur noch (politisch/medizinisch/gesellschaftlich) sichtbar Intersexuelle und Transgender geben. Wirkliche TS, Menschen mit HBS, werden unsichtbar, weil sie nicht derart kunterbunt laut aufdringlich, aber auch weniger geschickt politisch agieren. Da HBS andererseits nur einen meist kleinen Zeitabschnitt des Lebens beschreibt (im Gegensatz zu IS und TG), ist eine taktisch strategisch erfolgreiche Lobbyarbeit logischerweise dauerhaft nicht möglich. Die überwiegende Mehrheit der HBS-Betroffenen erreicht erfolgreich ein Leben fern ihrer Vergangenheit in der Masse der Gesellschaft.

HBS bezeichnet eindeutig die Situation wirklicher, echter, wahrer Transsexuellen; beschreibt unverwechselbar ein Syndrom und hat als solche bedeutend mehr medizinische Aussagekraft als "Transsexualität". Alleine die Signalwirkung, dass hier ein Syndrom bezeichnet wird, ist sehr wertvoll und erreicht mehr Anerkennung als die weniger wissenschaftlich (medizinisch) geprägten Begriffe TS und TI zusammen ( :-k Begriff versus Bezeichnung wäre eine andere Diskussion ;) ).
Für mich ist es unverständlich, dass andere Situationen auf breiter Basis anerkannt eine Syndrom-Bezeichnung erhalten haben, obwohl deren Vorkommen zum Teil bedeutend weniger häufig ist; z.B. Klinefelter Syndrome, Turner Syndrom, AIS, etc.

Ich hoffe, liebe Vanessa, dass ich dir etwas helfen konnte
Waldfee

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Lotty » 11. Mai 2016, 09:08

Liebe Vanessa, Waldfee wird sicher auch noch antworten aber ich greife mal vor. HBS steht für Harry Benjamin Sydrom. Harry Benjamin entwickelte in den 60ern eine dreistufige Skala (1. Transvestit, 2. Transsexuell nicht operationsbedürftig, 3 Transsexuell höherer Intensität). Später wurde diese Skala weiter differenziert.

    Typ 1 - Transvestit (Pseudo)
    Typ 2 - Transvestit (Fetischistisch)
    Typ 3 - Transvestit (Wirklicher/Wahrer)
    Typ 4 - Transsexuell (Ohne Operation)
    Typ 5 - Transsexuell (Gemäßigt ausgeprägt)
    Typ 6 - Transsexuell (Stark ausgeprägt)
In diesen differenzierteren Modellen werden die Stufen 5 und 6 als "wirklich Transsexuell" bezeichnet.

TYP V - Wirklich Transsexuell - Gemäßigt ausgeprägt
Geschlechts-"gefühl": Weiblich, "gefangen" in einem männlichen Körper. Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben: Lebt und arbeitet wenn möglich als Frau. Keine ausreichende Erleichterung durch "dressing". Sexualobjektwahl und Sexualleben: Geschlechtstrieb gering. Asexuell, autoerotisch oder passiv homosexuell aktiv. War eventuell verheiratet und hat Kinder. Geschlechtsanpassende Operation (SRS): Gewünscht. Hormon Therapie/Estrogen Therapie: Wird benötigt als Ersatz oder als Vorbereitung zur SRS Operation. Psychotherapie: Wird abgelehnt, außer es besteht die Möglichkeit einer Heilung. Erlaubt jedoch psychologische Führung. Bemerkungen: Hofft auf und arbeitet für die Operation, wird oft erreicht.

TYP VI - Wirklich Transsexuell - Stark ausgeprägt
Geschlechts-"gefühl": Weiblich. Totale "psycho-sexuelle" Umkehrung. Bekleidungsgewohnheiten und Sozialleben: Lebt und arbeitet üblicherweise als Frau. Keine Erleichterung durch "dressing". Geschlechtsstörung stark. Sexualobjektwahl und Sexualleben: Wünscht sich, in jungen Jahren, stark, Beziehungen zu normalen Männern als Frau. Später geringer Geschlechtstrieb. Heterosexuell, bisexuell oder lesbische Identifizierung. War eventuell verheiratet und hat Kinder.
Geschlechtsanpassende Operation (SRS): Dringend gewünscht und üblicherweise erreicht. Hormon Therapie/Estrogen Therapie: Benötigt für teilweise Erleichterung. Psychotherapie: Psychologische Führung oder Psychotherapie nur zur symptomatischen Erleichterung (nur auf die Symptome nicht auf die Krankheitsursache einwirkend). Bemerkungen: Verachtet ihre männlichen Sexualorgane. Ernste Gefahr von genitaler Selbstverstümmelung oder sogar Selbstmord bei zu langer Frustration bevor SRS durchgeführt wird.

Quelle Trans-X. Die Skala selbst stammt von Anne E. Curr (1995).

Liebe Grüße
Lotty

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Vanessa » 11. Mai 2016, 08:05

@Waldfee: Was sind denn "wirkliche Transsexuelle (HBS)"?

Re: Umfrage (sozialen Unterstützung und Diskriminierung)

Beitrag von Waldfee » 10. Mai 2016, 23:21

Judith und Martina hat geschrieben:Als letztes möchten wir noch kurz etwas dazu erläutern, die Umfrage reduziere sich auf die soziale Komponente des Geschlechts und könne die Realität nicht richtig abbilden. Das ist so!
Umfragen können die Realität nie in all ihrer Komplexität auch nur ansatzweise abbilden. Sie erheben gewissermaßen ein vergröbertes Abbild, das aber dafür für sehr viele Personen. Um eine subjektive, detaillierte Sichtweise einzelner Personen zu betrachten, gibt es andere Methoden. Hierzu kann man z.B. Interviews führen.
Da wir für unsere Fragestellung möglichst viele unterschiedliche Menschen befragen wollen, haben wir uns für die Umfragemodalität und eine bewusste Reduktion auf soziale Faktoren entschieden. Dies war notwendig, da wir sonst mit dem Material nicht nur zwei Masterarbeiten, sondern vermutlich mehrere Dissertationen schreiben könnten. Zu viele Daten zu erheben, die wir dann gar nicht auswerten können, wäre unserer Ansicht nach unfair gegenüber dem Zeitaufwand, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung bei der Beantwortung haben.

Wir hoffen, dass wir einige Fragen und Anmerkungen beantworten oder zumindest unsere Herangehensweise daran etwas erhellen konnten!


@ Judith und Martina: Sorry, dass mich eine Frage beschäftigt, die Sie bestimmt beantworten werden können.
Was ist das jeweilige Kernthema Ihrer Masterarbeiten?

Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort und liebe Grüße, Waldfee

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